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Tempo 100 für LKW: Was spricht dagegen?

Themenstarteram 23. Juni 2006 um 10:57

Hi Leute,

was spricht eigentlich dagegen, das Tempolimit für LKW und PKW mit Anhänger auf 100 km/h anzuheben?

Irgendwie werden auf Land/Bundesstraßen viele Autofahrer hektisch, wenn sie nicht mindestens die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h fahren können, das geht mir bisweilen auch so. Dadurch verursachen so manche brisante Situationen, die zwar meist glimpflich ausgehen, aber auch nur allzuoft in der Katastrophe enden.

Wenn nun alle 100 fahren dürfen, müßte die Geschichte doch um einiges entspannter aussehen.

Natürlich gibt es auch unter den PKW-Fahrern Schnachnasen, die mit 70 - 80 durch die Gegend kriechen, doch zumindest das Gedrängel hinter LKWs müßte sich um einiges entschärfen.

Mir fallen gegen Tempo 100 zum Einen Sicherheitsaspekte ein, doch die Entwicklung bei Sicherheitssystemen wie ABS, ESP, etc ist inzwischen wohl soweit fortgeschritten, daß das ein geringeres Problem darstellen sollte. Allerdings ist mir auch klar, daß sich auch durch die besten Helferlein die Physik nicht austricksen läßt.

Was mir noch einfällt, wäre der Umweltaspekt wegen erhöhtem Kraftstoffverbrauch und Lärmbelästigung, aber macht das wirklich so viel aus, ob ein LKW 80 oder 100 fährt?

Abgesehen davon, beim PKW kräht auch kaum ein Hahn danach.

Was meint denn Ihr?

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93 Antworten
am 23. Juni 2006 um 11:09

Also zu Spritverbrauch kann ich nur sagen, dass es beim LKW ne Menge ausmacht, alleine schon wegen dem hohen Luftwiderstand.

Wenn man auf der Autobahn statt 90 nur 85 km/h fährt, lässt sich schon der eine oder andere Liter Diesel einsparen.

Ich denke, allein schon aus Kostengründen wird kaum einer 100 fahren wollen. Es gibt schon sehr viele Unternehmer, die ihre Fahrer anweisen, nicht schneller als 85 km/h zu fahren.

Ich denke, daß allein schon die immense Bewegungsenergie eines 40-Tonners gegen eine Tempolimit-Erhöhung spricht. Wir wissen alle, was ein LKW mit 80 Sachen anrichten kann. Würde man einen LKW mit 100 Km/h fahren lassen, dann stiege diese Bewegungsenergie drastisch an, denn die Geschwindigkeit geht ja quadratisch in die Gleichnung ein.

Bei einer Tempoerhöhung um 25% (80>100) nimmt die kinetische Energie eines 40-Tonners um 57% zu!

DAS passiert bei 80 Km/h. Was passiert dann bei 100 Km/h?

ciao

Laufen schon unzählige Fahrversuche dazu, bin selber schon mit Tempo 100 LKWs unserer Uni unterwegs gewesen. Technisch wäre das kein Problem Reifen, Fahrwerk und Bremsen dem höheren Tempo anzupassen. Neuere LKW liegen da eh schon auf einem sehr hohen Niveau wo PKW älteren Baujahres schon ihre Problemchen mit kriegen. Aktuell sind Bremswege von 40-42m aus Tempo 80 für einen vollbeladenen Zug möglich.

Vorteile liegen z.B. darin weniger LKWs auf den Strassen zu haben, da jeder halt 20% mehr km auf Strecke fahren kann. Sicherheitstechnisch ist das noch etwas zweischneidig. Einerseits zeigen sich deutliche Vorteile durch den geringeren Geschwindigkeitsunterschied zu PKWs, andererseits verlängern sich die Bremswege.

Ob sich das aber jemals gesetzlich durchsetzt ... wer weiss.

Wobei auch gerade da viel in die falsche Richtung läuft. Gerade die Maximallänge zu beschränken stellt sich als untaugliche Lösung dar. Besser wäre eine Limitierung der Ladelänge/Ladevolumen. Sowohl was Fahrstabilität, Aerodynamik wie Sicherheit liesse sich ohne Mehrkosten problemlos verbessern wenn mal 1m mehr Platz wäre. Aber so wird versucht jeden cm Ladelänge herauszuholen.

Gruß Meik

Hallo Brucklyn,

ist das ernst gemeint. Tempo 100 auf Landstraßen? Oder meinst du doch Autobahnen.

Wenn ich sehe, das viele meiner Kolegen ihren LKW mehr als Waffe als als Nutzfahrzeug einsetzen, ist es, denke ich, besser die Höchstgeschwindigkeit so zu lassen wie sie ist.

Gruß

Frank

Vorstellbar wäre das für mich, als nicht LKW fahrer, schon, aber wenn dann nicht allgemein sondern genau wie bei PKW-Gespannen nur mit speziellen Auflagen und Einzelzulassungen.

Wegen der erhöhten Gefahrenlage durch die grössere Masse, sollten die aber auch entsprechend angepasst werden.

Ich könnte mit z.B. fogende Kriterien vorstellen:

Zugmaschine und Hänger:

Reifen mindestens 50% Profiltiefe, ABS, ESP, verkürze HU, gyroskopische Fahrdynamiksensoren.

zusätzlich Zugmaschiene:

Abstandsradar mit automatischen Motor/Bremseigriff sowie Notbremsassistent.

Schadstofklasse muss auch bei 100km/h noch eingehalten werden.

Zugmaschine und Hänger müssen mit der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit DEUTLICH gekennzeichnet werden.

Unter solchen Voraussetzungen (Liste darf natürlich gerne noch ergänzt werden) fänd ich das schon OK.

Das hätte sicherlich auch den Vorteil das dann bald weniger "alte Hunde" aus dem Osten hier herumstinken würden, denn Firmen mit modernen, sicheren LKWs würden dadurch wieder konkurenzfähiger.

Ich denke zum Beitrag von GasMatrix braucht man nicht mehr viel hinzuzufügen. Sind sinnvolle Ideen. Bei Gefahrguttransporten wäre es vielleicht ein Streitfaktor.

@Caravan16V

Deine Unfallbilder die Du aufzeigst müssen nicht unbedingt die Folge eines Fahrfehlers oder Gesetzesübertretungen der Lkw-Fahrer sein. Das schaffen Pkw-Fahrer täglich. Nur das nicht jeden Tag drüber groß in den Medien berichtet wird. Autofahrer dürfen ja heizen wie die Bekloppten, oder Gurkenlaster von der Straße schubsen. Ist ja in Deutschland ein notwendiger Standart jenseits der 200 zu fahren. Würde jeder Fahrschüler 9 Stunden im Lkw mit unterwegs sein, würde es bei den Autofahrern langsam aber sicher wesentlich mehr Verständnis geben und so ein vorhaben würde sich durchaus als realisierbar herausstellen. Ich hab selber einen Kumpel und Kollegen vor wenigen Wochen verloren. Der kommt nicht wieder nach hause weil während des Bremsens vor einem Stau ein Pkw mit Bumscontainer vor ihm eingeschert hatte und ihm den notwendigen Raum genommen hatte. Der würde kein zweites Mal rechts anziehen um nicht ein Pkw zusammen zu schieben.

Zitat:

Original geschrieben von Therry-Tobi

Deine Unfallbilder die Du aufzeigst müssen nicht unbedingt die Folge eines Fahrfehlers oder Gesetzesübertretungen der Lkw-Fahrer sein.

Das ist natürlich völlig richtig, richtig ist aber auch, das wenn ein PKW einen Unfall verursacht und quer auf der Bahn liegt, und dann ein LKW mit 100 statt mit 80 hinterherkommt, die Gefahr eines schwersten Folgeunfalles ungleich grösser sind.

Zitat:

Würde jeder Fahrschüler 9 Stunden im Lkw mit unterwegs sein, würde es bei den Autofahrern langsam aber sicher wesentlich mehr Verständnis geben und so ein vorhaben würde sich durchaus als realisierbar herausstellen.

Das halte ich persöhnlich für eine ausgezeichnete Idee.

Normalerweise macht man sich als PKW Fahrer ja gar kein Bild davon wie es im LKW zugeht. Ein "Bumscontainerfahrer" hat vieleicht schon ein wenig mehr Verständniss.

Meines kommt aber vor allen durch Fahrten mit 7,5t, teilweise mit Hänger, im ehrenamtlichen Bereich.

Erst wenn man man selber einen LKW lenkt, oder zumindesten mit drinn sitzt bekommt man ein Gespühr dafür.

Deshalb denke ich das es gut wäre wenn es zumindestens so etwas wie eine freiwillige Selbstverpflichtung der Fahrschulen gäbe, Fahrschülern eine Tagesmitfahrt zu vermitteln.

Aber, hätten "echte" Trucker den überhaupt lust dazu oder wären zu mindestens bereit öfters mal jemanden mit zu nehmen wenn z.B. eine betriebsnahe Fahrschule eine Spedition mal darauf ansprechen würde?

Zitat:

Original geschrieben von Therry-Tobi

@Caravan16V

Deine Unfallbilder die Du aufzeigst müssen nicht unbedingt die Folge eines Fahrfehlers oder Gesetzesübertretungen der Lkw-Fahrer sein. Das schaffen Pkw-Fahrer täglich. Nur das nicht jeden Tag drüber groß in den Medien berichtet wird. Autofahrer dürfen ja heizen wie die Bekloppten, oder Gurkenlaster von der Straße schubsen. Ist ja in Deutschland ein notwendiger Standart jenseits der 200 zu fahren. Würde jeder Fahrschüler 9 Stunden im Lkw mit unterwegs sein, würde es bei den Autofahrern langsam aber sicher wesentlich mehr Verständnis geben und so ein vorhaben würde sich durchaus als realisierbar herausstellen. Ich hab selber einen Kumpel und Kollegen vor wenigen Wochen verloren. Der kommt nicht wieder nach hause weil während des Bremsens vor einem Stau ein Pkw mit Bumscontainer vor ihm eingeschert hatte und ihm den notwendigen Raum genommen hatte. Der würde kein zweites Mal rechts anziehen um nicht ein Pkw zusammen zu schieben.

Es geht nicht um die Schuldfrage, sondern es geht um den Schaden den ein Fahrzeug bei einem bestimmten Tempo anrichten kann. Ein 100 Km/h fahrender 40-Tonner hat nunmal die Energie eines 1,5-Tonnen PKWs mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 520 Km/h...

Die Schäden sind bei einem LKW-Unfall DRASTISCH. Ein PKW kann ja da vergleichsweise kaum Schaden anrichten.

ciao

Also ich würde auch von Tempo 100 abraten!

Ich würde Tempo 90(maximum) legalisieren, in Verbindung

mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 44 Tonnen.

In der Tat fliegen wirklich die Brocken, wenn der Truck

auf der AB in einen Unfall verursacht/verwickelt wird.

Die 44Tonnen auch nur in Verbindung mit einer 6.Achse-

zur Schonung des Straßenbelags-aber mit der

Bedingung-das daraus keine höheren Mautkosten

entstehen(gleiche Achsklasse wie bisher)

Gruß Volker

Hallo !

Ein großes Problem einer Erhöhung der Geschwindigkeit z.B auf 80 ist der wesentlich längere Überholweg. Wenn ein Lkw sich an die 60 km/h hält ist er viel leichter zu überholen.

100 km/h halte ich für zu gefährlich, da selbst ein Lkw mit allen Fahrerassistenzsystemen immer noch der Physik unterliegt.

Ich hatte diese Woche das Vergnügen mit einem Actros MP II mit Telligent-Wankregelung in ein Gewitter mit starken Windböen zu geraten.

Nur durch absenken der Geschwindigkeit auf etwa 45 km/h konnten wir den Lkw mit Anhänger noch in der Spur halten...

Auch ist die Kontrolldichte zu gering um Fahrzeuge herauszufiltern, die sich an - wie Vorgeschlagen - bestimmte bauliche Vorschriften wie Bereifung etc. nicht halten und trotzdem 100 fahren.

Grüße

Mikne

@gasMatrix: Du liegst schon genau richtig. In dem derzeitigen mir bekannten Tempo 100 Versuchen geht es darum das nur in Verbindung mit ESP, Abstandsradar und besseren Bremsen zu realisieren. ABS ist eh Serie bei LKWs und ordentlich dimensionierte Scheibenbremsen entwickeln sich glücklicherweise auch zum Standart.

Real geht es in der Diskussion um gerade mal 10km/h. Reisebusse werden bei 100km/h begrenzt und LKWs bei 90km/h nach StVZO und beide sollen gleichgestellt werden. Warum sollte ein 18t Bus sonst schneller fahren dürfen als ein 18t LKW. Selbstverständlich nur auf Autobahnen.

Auf normalen Landstrassen halte ich die 60 für ausreichend. Zum einen wegen der Überholproblematik und zum anderen sind die meisten Strassen auch nicht gut genug für mehr Tempo ausgebaut. Überlegenswert höchstens bestimmte grössere Bundesstrassen/Kraftfahrstrassen mit gutem Ausbau auf 80 freizugeben.

Gruß Meik

Um keine Missverständnisse aufkommenzulassen,

Mein Post bezog sich auf die Autobahn.

Legales Tempo 90 für Lkw und nicht mehr!-

und auf Landstraßen.....wenn ich da strickt 60 fahren

würde..die Pkw-Fahrer würden mich steinigen, wenn diese

hinter mir rumkriechen müssten und nicht überholen können.

Alles schon erlebt...hupen aufblenden mit der Faust drohen,

effe-Finger:rolleyes:

Ich wurde oft geblitzt/gelasert mit fast 70-->und NIE kam was!

Da ja wieder die Fahradfahrersaison begonnen hat-und wenn

ich an einem nicht vorbei kann-sind die Pkw-Fahrer richtig

sauer...nicht auf mich, sondern auf den Mühlentreter, der

mich nicht vorbeilässt.

Daher wünschte ich mir auch gelegentlich eine Kamera im

Führerhaus-damit ich den alltäglichen Wahnsinn dokumentieren könnte.

Hallo!

Die Frage ist nicht, ob ich einen LKW auf der AB 100 fahren lasse, sondern wie ich diesen extremen Güterverkehr in Deutschland günstiger lösen könnte. Auch wenn ich vielen Truckern jetzt hier vielleicht vor den Kopf stoße. Ich meine das nicht so, wie ihr es vielleicht denkt. ;)

Aber da ich jeden Tag mit dem PKW auf der AB unterwegs bin, fällt mir ein seit Jahren steigender LKW Verkehr auf.

Mittlerweile müßten die Autobahnen auf 6 Spuren erweitert werden, um überhaupt noch von ,,Fahren'' zu reden. Insgesamt sind das keine Zustände mehr. Und wenn man überlegt, welche Sinnlos Touren mit einem 40 Tonner manchmal bewältigt werden, so muß man schon dies alles in Frage stellen. Mittlerweile wird der LKW zur ,,Lagerhalle'' der Unternehmen genutzt. Und das kann nicht der richtige Weg sein.

am 24. Juni 2006 um 16:35

Hallo zusammen,

Ich war letztes Jahr vier Monate in den USA unterwegs und habe dort einige Meilen auf der Interstate abgerissen.

Dort darf jeder, Pkw, Lkw, mit und ohne Anhänger, maximal 70 Meilen in der Stunde Fahren. Bei 75 Ml/h sagt kein Sheriff was, darüber werden die Jungs dann richtig böse.

Dieses Verkehrsgeschehen fehlt mir hier in Deutschland echt.

Kein drängeln, kein Mensch der von hinten angekachelt kommt, alles läuft gleichmäßig und alle Fahrspuren sind gleich voll. Und wenn die linke Spur voll ist wird halt rechts überholt. Bei den relativ gleichen Geschwindigkeiten überhaubt kein Problem. Man muß halt auch mal in den rechten Spiegel schauen.

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