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TFSI-Motoren: Abkühlung nach Volllast nötig?
Das Abstellen eines Turbomotors ohne einer "Abkühlungsphase" ist ja bekanntlich Turbokiller Nr. 1.
Wie steht es aber mit den TFSI-Motoren, da Kompressor? Und was auch interessant wäre: Berücksichtigt das Start/Stopp solche "Kleinigkeiten"?
Beste Antwort im Thema
Also, das Problem ist weder der Turbolader noch die Öltemperatur insgesamt, sondern das Öl im Turbolader.
Abgasturbolader sind ölgeschmiert und ölgekühlt, seit einiger Zeit häufig auch zusätzlich wassergekühlt. Dabei erreichen Turbolader von Benzinmotoren unter Volllast Temperaturen von ca. 950 Grad auf der Abgasseite. Das durch den Lader fliessende Öl hat aber eine nur so kurze Verweildauer im heißen Bereich, das es nicht bis über seine Belastbarkeit erwärmt wird. Wird das System in diesem Zustand abgeschaltet, verteilt sich die Hitze im gesamten Lader, und das im Lader jetzt stehende Öl wird ebenfalls erhitzt. Bei den in diesem Moment noch im Lader herrschenden Temperaturen wird das Öl sozusagen zu Teer zerkocht, im schlimmsten Fall setzt sich dies in Lagern und Kanälen ab.
Aber auch die Verdichterseite des Laders wird heißer als im normalen Betrieb.
Daher: Nach Volllast kurz gemäßigt fahren, damit sich Turboladergehäuse und Krümmer abkühlen können.
Bei meinem 2.0TFSI MJ2011 ist dies scheinbar auch im Motormanagement bedacht, nach Vollast ist die Start/Stopautomatik für kurze Zeit nicht aktiv.
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18 Antworten
Der TFSI ist nicht immer ein Kompressor. Nur der 3.0TFSI ist ein Kompressor. Und generell sollte man die Nachkühlen lassen (übrigens auch Sauger, nur dass es bei denen eben etwas weniger kritisch ist als beim Turbo). Soweit ich aber weiss sorgt bei den Motoren mit Start/Stop eine getrennte Pumpe im Ölkreislauf auch so für die nötige Schmierung.
Wusste beides nicht, danke. Das mit dem getrennten Ölkreislauf wäre tatsachlich gut. Kann leider nichts dazu finden.
Ich gönne meinem 2.0TFSI eine "Abkühlphase".
Wenn ich von der Autobahn komme oder bevor ich eine Raststätte anfahre. Entweder ich dreh noch ne Runde durchs Dorf oder fange früh genug an die Geschwindigkeit zu senken. Bei beiden beobachte ich dabei die Öl-Temp.
Ob's hilft den Turbo zu schonen? Ich hoffe doch!
Zitat:
Original geschrieben von Wumba
Der TFSI ist nicht immer ein Kompressor. Nur der 3.0TFSI ist ein Kompressor. Und generell sollte man die Nachkühlen lassen (übrigens auch Sauger, nur dass es bei denen eben etwas weniger kritisch ist als beim Turbo). Soweit ich aber weiss sorgt bei den Motoren mit Start/Stop eine getrennte Pumpe im Ölkreislauf auch so für die nötige Schmierung.
Bei meinem 1,8 TFSI hört man nach dem abstellen des Motors ca. 1-3 Minuten eine Pumpe laufen. Könnte sein das dies solch eine Pumpe zur zusätzlichen Kühlung/Schmierung ist.
Der Kompressor wird über einen Riemen angetrieben und verdichtet die Ansaugluft (typ. Schraubenkompressor), während der Turbolader typischerweise ein Abgasturbolader ist.
Der Kompressor erfährt positionsbedingt die äußere Motortemperatur, bei meinem sitzt er zwischen den Zylindern im "V". Diese Temperatur ist erheblich niedriger als die Temperatur am Abgasturbolader. Der Turbolader wird über die Abgase angetrieben und erfährt bis zu mehreren hundert Grad auf der Antriebsseite. Daher muss dieser definitiv eher abgekühlt werden als ein Kompressor.
ABER: Die heutige Fertigungstechnik erlaubt ganz andere Toleranzen, daher ist die Abkühl-Aussage für Turbos eher historisch. Das sind die gleichen Themen wie das Einfahren eines Motors der heutigen Generation. Natürlich soll man es nicht übertreiben, aber auch hier gibt es heute ganz andere Fertigugnstoleranzen. Früher musste sogar nach 1000 km ein Ölwechsel gemacht werden, da man die "Späne" der automatischen Nacharbeit im Betrieb heraus haben wollte.
Also meiner SSA ist das total egal, ob das ÖL 124Grad oder 90 Grad hat !!
Das regt mich ziemlich auf, deswegen schaltet ich es so bald ich auf der BAB bin sofort aus !!
Zitat:
Original geschrieben von Fussel 1997
Zitat:
Original geschrieben von Wumba
Der TFSI ist nicht immer ein Kompressor. Nur der 3.0TFSI ist ein Kompressor. Und generell sollte man die Nachkühlen lassen (übrigens auch Sauger, nur dass es bei denen eben etwas weniger kritisch ist als beim Turbo). Soweit ich aber weiss sorgt bei den Motoren mit Start/Stop eine getrennte Pumpe im Ölkreislauf auch so für die nötige Schmierung.
Bei meinem 1,8 TFSI hört man nach dem abstellen des Motors ca. 1-3 Minuten eine Pumpe laufen. Könnte sein das dies solch eine Pumpe zur zusätzlichen Kühlung/Schmierung ist.
Das ist fast immer die elektrische Wasserpumpe.
Also, das Problem ist weder der Turbolader noch die Öltemperatur insgesamt, sondern das Öl im Turbolader.
Abgasturbolader sind ölgeschmiert und ölgekühlt, seit einiger Zeit häufig auch zusätzlich wassergekühlt. Dabei erreichen Turbolader von Benzinmotoren unter Volllast Temperaturen von ca. 950 Grad auf der Abgasseite. Das durch den Lader fliessende Öl hat aber eine nur so kurze Verweildauer im heißen Bereich, das es nicht bis über seine Belastbarkeit erwärmt wird. Wird das System in diesem Zustand abgeschaltet, verteilt sich die Hitze im gesamten Lader, und das im Lader jetzt stehende Öl wird ebenfalls erhitzt. Bei den in diesem Moment noch im Lader herrschenden Temperaturen wird das Öl sozusagen zu Teer zerkocht, im schlimmsten Fall setzt sich dies in Lagern und Kanälen ab.
Aber auch die Verdichterseite des Laders wird heißer als im normalen Betrieb.
Daher: Nach Volllast kurz gemäßigt fahren, damit sich Turboladergehäuse und Krümmer abkühlen können.
Bei meinem 2.0TFSI MJ2011 ist dies scheinbar auch im Motormanagement bedacht, nach Vollast ist die Start/Stopautomatik für kurze Zeit nicht aktiv.
Moderne Autos haben Nachlaufkühlung für Öl und Wasser. Daher ist ein Verkoken des Öls nahezu ausgeschlossen. Die modernen Autos sind von jedem fahrbar - auch von jemandem, der sich keine Gedanken darüber macht.
Zitat:
Original geschrieben von voks
Moderne Autos haben Nachlaufkühlung für Öl und Wasser. Daher ist ein Verkoken des Öls nahezu ausgeschlossen. Die modernen Autos sind von jedem fahrbar - auch von jemandem, der sich keine Gedanken darüber macht.
Dann ist der 2.0TFSI wohl unmodern, iirc hat er eine mechanische Ölpumpe, wenn auch elektrisch geregelt. Die nachlaufende Wasserkühlung vermindert das Problem zwar, aber ganz vermeiden kann sie es auch nicht, da sie nur das Lagergehäuse kühlt.
Klar sind diese Autos von jedem fahrbar, und der Lader geht vom sofortigen heißen abstellen nicht sofort kaputt, aber seine Lebensdauer wird wahrscheinlich leiden. Ob dies dann irgendwann als Defekt während der Fahrzeuglebensdauer Auftritt, ist eine andere Frage.
Eben, bei den Turbos scheint die Sachlage relativ klar zu sein. Hier auch ein interessanter Post aus dem BMW-Lager zum Thema:
Es sind die Turbos, welche empfindlich reagieren. Genauer: deren Lager. Das sind so ziemlich die am meisten belasteten Teile in Deinem Bimmer: wegen der Hitze und den Umdrehungen.
Beachte mal die Einbaulage eines Turbos. Da weht nicht einmal ein Hasenfurz zur Kühlung hin. Die Kühlung der Turbos erfolgt fast ausschliesslich übers Öl. Unterbrichst Du den Ölkreislauf durch Abstellen des Motors wird das restliche Öl in den Turbolagern gekocht. Ist sogar bei Benzinern schlimmer als bei Diesel.
Ihr müsst euch die Temperaturen vor Augen halten: Verbrennungstemp bis zu 2500° beim Benziner und bis zu 2000° beim Diesel. Dann hast einen Abgasstrom mit bis zu 1000° beim Benziner respektive 600° beim Diesel, welcher die Schaufeln deines Turbos anföhnt. Metall hat ja leider die Eigenschaft Temparatur gut zu leiten. Also geht ein netter Anteil der Temperatur weiter bis in die Lager. Der kleine Turbo im 35i Motor erreicht von ca. 6-7000 U/min im Leerlauf bis zu 250.000 U/min bei Vollast. Und das, während du ihn mit fast 1000° anfauchst. Ich hab' mal von einem gelesen, der hat sich den Abgstemperatursensor in seinen G55 AMG eingebaut. Bei längerer Vollgasfahrt auf der Autobahn hat der Sensor bei 800° am Auspuffende (!) den Geist aufgegeben. In diesen Höllensturm hängst nun ein Lager rein, das 200 - 250000 U/min aushält. Und dann killst Du dem Lager Kühlung und Schmierung.
Jetzt kannst Du Dir in etwa vorstellen, was für ein Eisenhaufen-Märtyrer dein braver Turbolader ist. Und was dein armes Öl alles aushalten muss. Schliess sie jeden Tag ins Nachtgebet ein.
Wo ich noch etwas im Dunklen tappe, ist die Situation mit den Kompressoren. Aber man kann - glaube ich - davon ausgehen, dass bei der mechanischen Aufladung bei weitem nicht solche Temperaturverhältnisse herrschen.
Ich fahre meinen 2.0TFSI zwar immer artig warm und auch wieder kalt und aber laut dem Post aus dem BMW Forum bringt dann genau dieses Kaltfahren ja rein garnichts. Es würde laut dem Beitrag also immer reichen wenn man den Wagen abstellt und den Motor noch einige Minuten weiterlaufen lässt.
Dies mache ich zwar auch aber ich werde ihn auch weiterhin noch "kaltfahren" da ich nicht der Meinung bin das der Turbolader nicht mal einen "Hasenfurz" an Frischluft abbekommt.
Selbst die warme Luft im Motorraum ist ein kühler Luftzug am Turbo. Angenommen die Luft im Motorraum hätte 100 Grad, der Turbo liegt bei 300, dann ist das immernoch kühlend. Ehrlichgesagt ist es wahrscheinlich sogar kaum von Bedeutung, ob die Luft dann 20 oder 100 Grad hat. Ein Turbolader ist einfach so heiss, dass das weniger von Bedeutung ist.
Ja gut, du darfst das Wort "Kaltfahren" nicht wortwörtlich nehmen - gmeint ist laufender Motor bei möglichst kleiner Last (=tiefst mögliche Temperatur). Stehen mit laufendem Motor ist dabei natürlich die beste Variante. Aber "normal" Fahren ist auch gut.
Edit: Wumba war schneller