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Tiguan 4M und Schlupf beim stark Beschleunigen
Ich habe (wie in der Sig angegeben) einen 4M. Ich hatte vorher einen Octavia 1.8 TSI 4x4 denke also ich habe den Vergleich. Nun zum Problem, ich stehe an einer Straßeneinmündung und muss stark beschleunigen um in den fliessenden Verkehr einzufädeln. Dabei ist es mir nun schon 2x auf trockener Strasse passiert das die Vorderräder kurz durch drehen und es leicht quietscht. Früher (beim Octavia 1.8 TSI 4x4 mit 225er Reifen) ist mir sowas innerhalb von 7 Jahren NIE passiert. Da war der Grip selbst in solchen Situation immer da, da hat nie etwas durch gedreht. Beim Tiguan, der zum einen schwerer ist und breitere Reifen hat sollte das wohl erst Recht nicht passieren. Wohl gemerkt das war eine extremere Situation, starkes Beschleunigen beim losfahren in einer Kurve. Beim starken Beschleunigen bei Geradeausfahrt hatte ich das noch nie. Nun die Frage an euch, habt ihr das bei eurem auch schon beobachtet? Ist die Reaktion der Haldex evtl. generell zu träge oder hab nur ich das Problem? Ich möchte nicht erst auf den Winter warten um festzustellen das bei meinem 4M irgend etwas nicht stimmt.
Beste Antwort im Thema
Vor einiger Zeit konnte ich das hier beschriebene Verhalten leider ebenfalls feststellen.
Ich wollte abbiegen, musste kurz stehenbleiben und als ich dann mit leicht eingeschlagenen Rädern zügig angefahren bin hört ich das erste Mal einen meiner Winterreifen quietschen .
Dazu muss man sagen das dies sicher nicht die alltägliche Anfahrsituation war. Wenn man das Gaspedal mit etwas mehr Gefühl betätigt, kommt es sicher gar nicht erst dazu, aber das ist ja hier nicht der Punkt.
Nach all dem was ich hier so gelesen habe, hatte ich schon etwas Sorge ob ich denn in entsprechenden Situationen Vorteile durch den 4Motion haben werde (soll jetzt auch kein Auftakt für eine solche Diskussion sein. Dafür gibt es bereits entsprechende Beiträge hier im Forum).
Es gibt zwar einige Videos die, meiner Meinung nach, schon recht beeindruckend zeigen was so ein Tiguan alles leisten kann (in Bezug auf die „Geländetauglichkeit“). Aber ob das dann in der Praxis auch so sein wird blieb offen.
Ca. eine Woche vor Weihnachten gab es dann bei uns Dauerfrost in Kombination mit ein paar Schneeflocken. Somit habe ich mir eine abgelegene Straße mit Schnee und Eis gesucht um dort ein paar Tests durchzuführen.
Vorab sei gesagt das der Tiguan mit allen „Active Control“ Einstellungen wirklich tolle Arbeit geleistet hat.
Ein beherztes Beschleunigen aus dem Stand, auf Eis und Schnee, hat in allen Active Control Programmen sehr gut funktioniert. Der Vortrieb war sehr schnell gegeben.
Das „Offroad-Programm“ hat mich aber hier am meisten überzeugt. Bei dem Programm hatte ich wirklich das Gefühl das vom ersten Moment an alle vier Räder antreiben.
Mehr als diese Wahrnehmung kann ich da im Moment nicht liefern und diese ist natürlich sehr subjektiv.
Was mir allerdings bei den Einstellungen der einzelnen Programme aufgefallen ist. Es wird nur im Offroad Programm (und Offroad Individuell) ein Menüpunkt „Allrad“ angezeigt. Dieser wird bei allen anderen Programmen nicht angezeigt obwohl auch dort sicher der „Allrad“ aktiv wird nur eben mit anderem Verhalten.
Da es sich ja hier „nur“ um Einstellungen handelt kann es durchaus sein das bei den Active Control Programmen u.a. dieselben Parameter verändert werden die auch Tiguanmaster bei seinem T1 schon verändert hat. Ob nun wirklich genau diese Parameter geändert werden und wenn ja auf welche Werte diese gesetzt werden, kann vielleicht jemand anders mit entsprechender Erfahrung ermitteln.
Wäre grundsätzlich sicher interessant zu wissen.
Nach dem ich mit dem „Anfahrtest auf ebener Fahrbahn mit Schnee und Eis“ zufrieden war wollte ich nun wissen was mit dem Tiguan noch so möglich ist.
Bei den Weingärten in meinem „Testgelände“ gab es zwischen den Erdkellern immer solche „Rampen“ zu den Weingärten rauf.
Das war in meinem Fall gefrorener Boden mit Gras und wenige cm Schnee darauf (wie auf dem Foto zu sehen).
Ich wollte zuerst mal wissen ob ich mit leichtem Schwung auf diesen „Berg“ raufkomme.
Ergebnis: Der Tiguan hat dies ohne irgendwelche Auffälligkeiten gemeistert und das in allen Active Control Programmen.
Nun wollte ich es wissen. Wieder langsam die „Rampe“ rauf und am steilsten Stück stehenbleiben.
Test „Anfahren am Berg auf gefrorener Wiese mit etwas Schnee“.
Auch das hat ohne große Probleme funktioniert. Sprich der Tiguan musste sich nicht die Rampe hinauf „graben“ sondern konnte hat auf den einzelnen Räder genügend Grip aufbauen um sich die „Rampe“ hinaufzuziehen.
Ich habe hier natürlich bewusst nur gefühlvoll beschleunigt und habe das Fahrzeug arbeiten lassen.
Auch hier war das „Offroad-Programm“ wieder am überzeugendsten aber Anfahren am Berg war mit allen Programmen (auch mit dem „Straßenprogramm“) möglich.
Mit dem „Offroad Programm“ war allerdings auch hier wieder am meisten Grip vorhanden.
Ich bin kein Experte was Allradfahrzeuge betrifft. Ich wollte einfach mal ein wenig testen was mein Tiguan kann und wo er nicht mehr weiterkommt.
Mich hat der Tiguan überrascht. Das ich auf dieser „Rampe“ am Berg wieder anfahren kann hätte ich nicht erwartet.
Dass der Boden gefroren war, war in diesem Fall wohl hilfreich. Denn sobald das Reifenprofil mit Erde/Schlamm verstopft ist, wird es wohl sehr schnell vorbei sein mit dem Vortrieb.
So nebenbei konnte ich auch noch den Bergabfahrassistenten aus dem Offroad-Programm testen. Das Teil funktioniert wirklich sehr gut. Wie sehr mich der Berganfahrassistent unterstützt hat kann ich nicht sagen.
Meiner Meinung nach leistet der Tiguan in Situationen wo es um das Anfahren auf schwierigem Untergrund geht, sehr gute Arbeit.
Das Problem mit dem flotten Beschleunigen mit leicht eingeschlagenen Rädern, wie eingangs beschrieben, bleibt jedoch.
Und womöglich ist das wirklich eine Nebenwirkung von irgendwelchen Maßnahmen die VW so in Kauf nimmt (wie hier schon gemutmaßt wurde).
Was ich noch nicht getestet habe ist ob sich das Fahrzeug im Offroad-Programm in der gleichen Situation (flottes Anfahren mit leicht eingeschlagenen Rädern auf trockener Fahrbahn) auch so verhält, oder ob hier Allrad dann wirklich „Programm ist“.
Ich warte jetzt mal ab ob vielleicht doch noch etwas mehr von dem weißen „Testmaterial“ vom Himmel fällt .
Auf jeden Fall scheint das „Offroad Programm“ zum Anfahren in schwierigen Situationen gute Arbeit zu leisten.
Mich hat es überzeugt und Ich hatte viel Spaß mit meinem Tiguan beim Testen.
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355 Antworten
Mir wurde im Rahmen der Driving Experience das 4 M System so erklärt, dass die Steuergeräte erst mal anhand unterschiedlicher Raddrehzahlen erkennen müssen, wo Schlupf und wo Grip herrscht. Erst danach könne die Haldex gesteuert werden. Der Instructor sprach beispielseweise auch davon, dass man wirklich ein paar Sekunden lang mit durchdrehenden Rädern ggf. sogar auf der Stelle stehend "fahren" müsse, sodass das System das erkennt und reagieren kann. Ein vorzeiteges Abbrechen durch auskuppeln wäre kontraproduktiv. Von daher kann ich mir Deine Beobachtung schon erklären.
Gruß
RSLiner
in folgendem Artikel werden die einzelnen Allrad-Systeme aus dem VAG Konzern recht gut/detailiert beschrieben. Evtl. findest sich ja hier eine Erklärung:
http://www.gute-fahrt.de/.../a14846.html
Mich wundert ja nur das ich derartiges mit dem Octavia (Haldex 4) nie hatte.
Hi, dies sollte eigentlich nicht sein. Die Haldex ist doch beim Anfahren geschlossen. Kann es sein das es ein Unterschied ist wenn die Vorderräder nicht gerade stehen.
http://magazin.volkswagen.de/4MOTION-Allrad.html
Zitat:
@RSLiner schrieb am 27. Oktober 2016 um 07:43:12 Uhr:
Mir wurde im Rahmen der Driving Experience das 4 M System so erklärt, dass die Steuergeräte erst mal anhand unterschiedlicher Raddrehzahlen erkennen müssen, wo Schlupf und wo Grip herrscht. Erst danach könne die Haldex gesteuert werden. Der Instructor sprach beispielseweise auch davon, dass man wirklich ein paar Sekunden lang mit durchdrehenden Rädern ggf. sogar auf der Stelle stehend "fahren" müsse, sodass das System das erkennt und reagieren kann.
Das mag vielleicht im Gelände zutreffen, aber stell dir vor du hast bei schneller Kurvenfahrt auf Grund von feuchten/nassen Stellen unterschiedliche Traktion und das Steuergerät braucht einige Sekunden um da regelnd einzugreifen. Da bist du lang abgeflogen bis dein Allrad dich "retten" kann
Ausserdem wirbt VW mit den Sekundenbruchteilen die das Haldex zum zuschalten braucht um kritischen Situationen entgegen zu wirken. Wie verträgt sich das mit den paar Sekunden Reaktionszeit der Steuergeräte? Wie gesagt, das glaube ich gern im Geländebetrieb aber durchdrehende Räder sollte es beim Allrad auf trockener Strasse nicht geben
Zitat:
@chevie schrieb am 27. Oktober 2016 um 08:04:47 Uhr:
... durchdrehende Räder sollte es beim Allrad auf trockener Strasse nicht geben
.
Sollte eigentlich mit der Haldex 5 Generation nicht passieren. Beispielsweise kenne ich das bei meinem Q3 mit Haldex 5 nicht.
Zitat aus einem Artikel zur Haldex 5
Zitat:
Situationsabhängige Kraftverteilung
Ein Steuergerät errechnet permanent das ideale Antriebsmoment für die Hinterachse und regelt über die Ansteuerung der Ölpumpe, wie weit die Lamellenkupplung geschlossen werden soll. Dabei steigt der Anpressdruck auf die Kupplungslamellen proportional zum an der Hinterachse gewünschten Drehmoment. Mit der Höhe des Drucks auf die Kupplungslamellen lässt sich das übertragbare Drehmoment stufenlos variieren. Selbst beim schnellen Anfahren und Beschleunigen ... wird ein Durchdrehen der Räder vollends verhindert, da das Steuergerät die Drehmomentverteilung entsprechend der dynamischen Achslasten regelt. Die Ansteuerung der Haldex-5-Kupplung erfolgt in erster Linie in Abhängigkeit des vom Fahrer angeforderten Motordrehmoments. Parallel wertet eine sogenannte Fahrzustandserkennung im Allradsteuergerät Parameter wie die Raddrehzahlen und den Lenkwinkel aus. Je nach Bedarf können nahezu 100 Prozent des Antriebsmoments an die Hinterachse geleitet werden.
Quelle:
(runterscrollen bis Haldexkupplung der fünften Generation)
-> http://www.kfztech.de/kfztechnik/triebwerk/allrad/haldex.htm
Demnach geht auch der Lenkwinkel mit in die Regelung der Haldex ein. Waren die Vorderräder extrem eingeschlagen?
Ich hab mal was von einer Zehnlel Radumdrehung gelesen, die das Haldex braucht, um den Schlupf zu erkennen. Hab leider keine Quelle parat.
Hallo
War bei mir auch so.
Beim stärkeren beschleunigen mit eingeschlagenen Rädern drehten diese öffter durch.
Ursache war eine defekte Ölpumpe der Haldexkupplung.
Dieses unsägliche Verhalten, also entstehender Schlupf beim Anfahren, kann ich leider sowohl bei unserem Tiguan 2 als auch bei unserem Passat BiTurbo feststellen. Auf den Altaren der heiligen Kraftstoffeinsparung und Verspannung im Antriebsstrang wird das Feature "Anfahren mit allen Vieren" geopfert. Dies geht zu Lasten des Fahrkomforts, zumal ebenfalls ein Rucken bei Schließen der blitzlangsamen Kupplung festzustellen ist. Beim Tiguan 1 und BMW xDrive kann man Gas geben wie man will, (kaum) Schlupf festzustellen. In meinen Augen ein ganz klarer Rückschritt im Fahrkomfort was VW mit dem neuen Antriebsstrang da fabriziert hat. Ich hoffe mal, dass es irgendwann ein Softwareupdate gibt damit kein peinlicher Schlupf beim Anfahren auf nassen Straßen mehr vorkommt.
Gruß, Jander
Zitat:
@fwcruiser schrieb am 27. Oktober 2016 um 08:18:15 Uhr:
Zitat:
@chevie schrieb am 27. Oktober 2016 um 08:04:47 Uhr:
... durchdrehende Räder sollte es beim Allrad auf trockener Strasse nicht geben
.
Sollte eigentlich mit der Haldex 5 Generation nicht passieren. Beispielsweise kenne ich das bei meinem Q3 mit Haldex 5 nicht.
Eben, genau das macht mich ja so stutzig
Zitat:
Demnach geht auch der Lenkwinkel mit in die Regelung der Haldex ein. Waren die Vorderräder extrem eingeschlagen?
Nein, es war kein extremer Lenkeinschlag, du kennst es sicher wenn man aus einer Seitenstrasse in die Hauptstrasse einbiegt. Die Übergänge sind da ja eh abgeschrägt und nicht rechtwinklig. Starkes Beschleunigen bei extremen Lenkeinschlägen (z.Bsp. beim rangieren) sollte man eh vermeiden.
@Bernibus - Stimmt, aber bei einem 10tel Radumdrehung sollte auch kein kurzes Quietschgeräusch hörbar sein. Das geht dann doch zu schnell wenn die anderen Räder Grip haben und dich anschieben
@Chevie
Gleiches habe ich auch relativ kurz nach der Abholung festgestellt und einen Ausfall der Haldex vermutet, weil ich mit VCP das Stg. nicht erreichen konnte.
Aber VCP kann wohl prinzipiell nicht auf Stg. 22 (Haldex) zugreifen. Daher trifft wohl für dieses Verhalten eine Änderung des Ansprechens zu, was wohl von VW gewollt ist, mir aber nicht gefällt.
Was passiert denn, wenn ihr das 4 Motion Stellrad von Normal (Onroad) z.B. auf "Snow" stellt, trotz trockener Straße? Schon mal probiert? Wie ändert sich das Ansprechverhalten? Für irgendwas muss diese Verstellmöglichkeit ja gut sein.
EDIT: wohl keine gute Idee. Lese nämlich gerade in der BA: "Die automatische Distanzregelung wird in ihrer Dynamik eingeschränk..", "Im Fahrprofil Snow ist ein Schalten in Fahrstufe S nicht möglich".
Ich werds mal bei feuchtem Wetter (bei Geradeausfahrt) testen und es dann ggf beim einkippen. Ein Allrad sollte auch beim Anfahren wie ein Allrad verhalten und nicht irgendwelchen spritsparenden Entwicklungsingenieuren zum Opfer fallen.
@fwcruiser - Zum Test wärs mir egal obs nur in Fahrstufe D wäre.
Ich habe 2-mal etwas aehnliches festgestellt.
Einmal beim Anfahren auf einer Kreuzung, aber Bergauf. Trockene Strasse.
Ein zweites mal auf einer Wiese, auf einer Steigung.
In beiden Faelle hatte ich kein Problem erwartet.