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Tipps und Tricks zu Schweißarbeiten am CLK 230 2001

Mercedes CLK 208 Coupé
Themenstarteram 8. Dezember 2022 um 13:12

Hi Leute,

habe leider beim Inspizieren meines Unterbodens bzw. Radkästen ein paar Durchrostungen entdeckt. Diese würde ich gerne zwischen den Jahren reparieren.

Grundsätzlich würde ich folgendermaßen vorgehen:

1. rostige Stelle großflächig entfernen

2. Mechanisch entrosten

3. Chemisch entrosten mit Fertan

4. Blech überlappend lochschweißen

5. Grundierung auftragen

6. Dichtmasse

7. Lackieren

Die erste Stelle ist klassischerweise im Radkasten bei einem Befestigungsbolzen der Radhausverkleidung.

Die zweite Stelle ist am einem Querträger.

Bin für alle Tipps und Tricks dankbar.

Habe ein paar Fragen:

- Gibt es ein Reparaturblech für die zweite Stelle?

- Welche Blechstärke würdet ihr nehmen?

- Würdet ihr das Blech absetzen?

- Welche Grundierung, Dichtmasse und weiteren Korrosionsschutz würdet ihr empfehlen?

Danke im Voraus!

Querträger
Radkasten
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16 Antworten

Rost rausschneiden, dann sparst dir Punkt 2 und 3.

Blechstärke ist wohl 0,8 das Mittel der Wahl.

Ich selbst würde dann großflächig Owatrol Öl und anschließend Brantho corux auftragen , danach MS Fett.

Hallo,

Blech rausschneiden, wie Anderas schon sagt, und neues auf Stoß einsetzen

Rostprimer, NAhtabdichtung, Brantho Kurox 2x-

Von "innen" auch Konservieren - Wachs-Ölmischung.

Rostprimer: K Line

Nahtabdichtung : Dinitrol 750

Wachs-Ölmischung : Fertan Hohlraumwachs mit 20% Fluid Film NAS versetzt.

So von mir seit Jahren eingesetzt.

HAbe letztens kurz bei den 210ern meine kleine Erfahrung nach 12 JAhren eingestellt.

Alles super.

https://www.motor-talk.de/.../...ung-verwendete-produkte-t7367663.html

Nur mal so:

Für die Radläufe: nach dem säubern, den Falz mit Fluid Film Gel BN voll pumpen (streichen).

LG

Die beiden Vorredner haben schon gute Tips gegeben , es ist nun natürlich leicht mich deren Rat anzuschließen .

Blechstärke : Die must du dem örtlichen Querschnitt anpassen . Für die Flächen ist 0,8 gut , aber , im Bereich von Tragprofilen muss mindestens 1,0 mm rein , es gibt auch dickere Tragprofile , oder Materialdopplungen , je nachdem wo du bist.

Ob stoßen oder überlappen muss man den jeweiligen Gegebenheiten anpassen und es ist die Frage , wie gut du schweißen kannst .

Zumal , wenn du Tragprofile partiell instandsetzt .

Letzteres darf/sollte man eigentlich nicht , hier kommt es darauf an , wie zugänglich die STelle ist , und wie gut du schweißen kannst .

Bei Überlappungen/Absetzungen muss man auf Korrosionsschutz achten , beim Stumpfstoß auf eine möglichst gute Passung und , das du auch wirklich den Anschluss rundum durchschweißt .

Ich komme aus dem Metall/Stahlbau , da nennt sich das Vollanschluss , wenn zwei Träger ,Stumpf angestossen mit V- Nähten zusammengeschweißt werden .

So ein Vollanschluss ist eigentlich die beste Verbindungsart , aber auch sensibel in Sachen Risse , wenn nicht ordentlich durchgeschweißt wurde.

Viele Schweißen Stumpfstösse auch mit WIG , aber , das ist nur schwer umsetzbar , aus verschiedenen Gründen .

Wenn du Absetzt oder Überlappst , muss man , alle 50 mm einen 8 mm Schweißpunkt setzen .

Ich persönlich lasse nur 30 mm dazwischen , dann ist es auch nicht so schlimm , wenn mal einer nicht 100 % anbindet .

Persönlich würde ich Flächenteile , die nicht so hoch belastet sind ( Radlauf) überlappen , Tragende Teile , entweder komplett austauschen oder Reparaturbleche stumpf einstoßen.

Entscheidend ist auch das Schweißgas .

Im Stahlbau nimmt man Mischgase , die spritzen weniger .

Da der Einbrand bei Mischgas nicht so hoch ist , nimmt der Karrosseriebau an sich reines CO² als Schutzgas .

Bei Absetz/Überlappstößen , muss die Kapilarwirkung ( enger Spalt , dünnflüssige Farbe) mithelfen beim einbringen des Korrosionschutzes , alternativ : Schweißprimer vor dem Fügen aufbringen .

Der Verbrennt natürlich in der Schweißzone , aber , man kann ja noch Nachstreichen .

Wichtig beim EInsatz von Fluid Film , die Dosen erwärmen . Das ist ja Tierfett , und bei niedrigen Temperaturen dickflüssig.

Löschen ist beim schweißen auch ein Thema und Leitungen die in den Hohlräumen oder im Fahrzeug innen verlaufen.

Mit Löschen meine ich , Brand der in der schweißzone entsteht wegen Farbe , Plastik , du musst auch schauen ob du innenverkleidung/Teppich raus holen musst/willst .

Ich blase das meist mit Luftpistole aus .

Hohlräume trocknen vor dem Korrosionsschutz ( Pressluft oder Föhn)

Du brauchst , zum selbst herstellen von Formteilen oder anpassen von Blechen , gute Scheren und einen amboss/Winkeleisen/Vollmetallstück . Ausserdem Draht , um Formen an der Karrosserie abzugreifen .

Grippzangen, Karroseriemeisel .

Wenn der Meisel scharf ist , kann man auch damit trennen ,wo die Flex nicht mehr hin kommt , allerdings muss man dann auch wieder etwas richten .

Personenschutz

Die Bleche sind scharf , frisch geschweißtes heiß .

Damit du dir in der Enge unterm Auto nicht die Augen verblitzt , wäre eine Autogenschweißbrille gut , die braucht nicht so viel Platz wie das Schweißschild beim Heften .

Nimm ein 9er Glas , da sieht man auch noch was .

Ausreichende Beleuchtung .

Ich höre hier mal auf , falls du noch spezielle Frage hast , kannst due ja schreiben .

Viel Erfolg .

Batterie abklemmen.

Andreas' (andy 7171) Beitrag kombiniert

mit Markus' (MxD) Aussage:"Batterie abklemmen"

wandern sofort in mein Buch... :cool: :cool: :cool:

Pdf siehe unten.

 

mike. :)

Themenstarteram 14. Dezember 2022 um 15:03

Vielen Dank für all die guten Tipps. Waren in jedem Fall nochmals super Hinweise dabei:)

Themenstarteram 3. Januar 2023 um 14:19

Hallo in die Runde,

habe mittlerweile mein Vorhaben umgesetzt. Danke an der Stelle nochmals für eure Unterstützung. Hätte gerne euer Feedback zur getanen Arbeit. Was meint ihr?

Hier nochmals mein Vorgehen:

1. Rost großflächig ausgeschnitten

2. schweißbare Grundierung aufgetragen

3. beide Stellen (Radkasten, als auch Rahmen) überlappend punktgeschweißt

4. Schweißnaht abgedichtet

5. Brantho Korrux 3in1

-> Hohlraumkonservierung wird noch durchgeführt

Anbei Bilder vom Radkasten

Radkasten1
Radkasten2
Radkasten3
+4
Themenstarteram 3. Januar 2023 um 14:21

Anbei Bilder von der Bodengruppe

Tra-ger1
Tra-ger2
Tra-ger3
+1

Blech lochen hättest Du dir aber in dem Fall sparen können, da Du von aussen am Blech schweißen kannst. Lochschweißungen macht man nur da wo aussen kein Rand zum schweißen ist. Die schweißbare Grundierung ist ebenfalls überflüssig, da sie beim schweißen wieder verbrennt. Ansonsten sehr saubere Arbeit.

Ich denke von innen auch Hohlraumschutz eingespritzt?

Das sieht gut gemacht aus .

zum Schutz des Reserverades würde ich innen noch was drüber legen ( Folie oder Malerschutzflies)

Folgendes nur für solche , die sich hier informieren wie es geht .

Der vordere Träger ist eine Queraussteifung , da ist die Frage ob du die Richtige Materialstärke genommen hast .

Hinten war ja nur Flächenschluss , da ist 0,7 ausreichend . Tragende oder statisch höher belastete Bauteile sind aus 1,0 mm Blech , oder auch dicker .

Da kann man sagen , ja , 0,7 oder 1,0 , ist ja nur 3 Haare dick der Unterschied , aber , es sind tatsächlich 30 % .

Was bei der Beurteilung , welche Blechstärke nehme ich , noch zu berücksichtigen ist , ist das verwendete Material .

Wer ein Stahlblech ordert , der bekommt in der Regel Werkstoff 1.0037 , der ist auch ausreichend .

Die Automobilindustrie ordert aber 1.0330 .

Letzteres hat an den Verwendungszweck angepasste Eigenschaften , obwohl beide sich ähneln , wenn man sich Datenblätter ansieht.

Bei dem 1.0330 ist die Bandbreite der Eigenschaften auch grösser , auf Basis dieses zäheren Tiefziehbleches , ordern die Hersteller das für ihre Baugruppe geeignetere Material .

Die Stoffeigenschaften , obwohl normativ eigentlich festgelegt , unterscheiden sich da wie ein Jägerschnitzel vom anderen .

Die Festigkeitswerte für 1.0330 können vom niedrigsten bis zur höchsten Güte , bis 200% unterschiedlich sein .

Kriterien sind hier : Wird am Einsatzpunkt mehr Steifigkeit oder mehr Zähigkeit gebraucht , und , je neuer das Auto , desto höher die Bauteil-Materialanpassung .

Obwohl ich ganz gut Bleche manuell formen kann , käme ich nicht auf die Idee , einen Längsträger oder eine A-Säule eines Cabriolets selbst her zu stellen .

Bevor ich nun einen Roman verfasse , schließe ich hier .

Fazit soll sein , die Blechdicke des Originals messen , und Artgleich einbauen .

Ich bin vom TÜV schon mal heim geschickt worden , weil , die Arbeit zwar gut war , aber , an der Stelle hätte ein 1,5 mm Blech statt 1,0 eingesetzt werden müssen .

Das war vor allem ärgerlich , weil ich es selbst schon vorher so gesehen hatte , ich war nur zu geizig , eine ganze Tafel zu kaufen , wegen 0,1 m² Materialbedarf.

Lehrgeld gezahlt.

Last not least , Originale Formteile des Herstellers , sind meist gar nicht so teuer , und da kann man ziemlich sicher gehen , das es gleichwertig ist.

An den TE , ich hoffe du fühlst dich nicht in Frage gestellt , es war nur allgemein bemerkt.:)

Sehr interessant….und selbsterklärend… Frage: welches Schweisgerät hast du verwendet.?

Grüße waltgey

Themenstarteram 5. Januar 2023 um 8:18

Vielen Dank für eure Einordnung! Definitiv eine interessante Ergänzung. Hohlraumschutz kommt noch. Ich habe im Radhaus 0,75mm und an der Bodengruppe 1mm verarbeitet. Hatte ein Güde Schweissgerät MIG 190 Kombi im Einsatz.

Sehr gut :)

Bin' beim Durchblättern alter Threads auf

den exellenten Beitrag von Andy 7171 gestoßen.

https://www.motor-talk.de/.../...ten-am-clk-230-2001-t7382356.html?...

Das Schweissproblem hat dieser Kollege (Bild)

jedoch mit völlig anderer Kreativität gelöst... :D :D :D

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