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Turbodiesel bei 335d Lebensdauer
Hi,
ich fahre im normalen Alltagsbetrieb im Schnitt ca. 10 mal die Woche eine Strecke von 2 km, sowie 10 mal die Woche eine 5km lange Strecke, jeweils Kaltstart.
Dazwischen in Freizeit unterschiedliche Strecken ca 6 mal 20-50 km pro Woche, manchmal längere Strecken (Urlaub 3000 km in 2 Wochen), gesamt pro Jahr ca. 23t bis 27tkm.
Wie wirkt sich das auf die Lebensdauer der Turbolader beim 335d aus ?
Möchte den Wagen 200 000 km fahren !
Macht der Wagen für mich Sinn, oder habe ich oft teure Reparaturen zu erwarten (würde auf den Kurzstrecken den Wagen sehr schonen !, und das Gas streicheln ;-)) ?
Danke für Eure Tipps
Beste Antwort im Thema
Hallo Themenstarter,
ich hab nur nen kleinen, aber ein vergleichbares Fahrerprofil.
Dazu ein paar Dinge: Wenn Du es pro Tank schaffst einmal ein sauberes Autobahnintervall zu fahren, ist der DPF-Hygiene Genüge getan. BMW verbaut imho ein additivfreies DPF System, braucht also eine def. Abgastemperatur zum Durchglühen des Filters.
(Wie bei einer Bong, das Siebchen). Der Monolith setzt sich irgendwann mit Dieselruß zu, das sind unverbrannte oder teilverbrannte Kohlenwasserstoffreste und reiner Kohlenstoff. Irgendwann spürt der Motor über ein Sensorelement, dass der Abgasgegendruck zu hoch wird und startet den Regenerationsprozess.
Hierzu braucht der Motor a) Zeit und b) eine def. Betriebstemperatur. (die im Stadtverkehr nicht erreicht wird). Die Haupteinspritzung ungefähr im OT des Kolben wird dann verkleinert, eine definierte Nacheinspritzung, die hinter dem hinablaufenden Kolben hinterherspritzt wird vergrößert. Dadurch verschlechtert sich für diesen Initiationszeitraum der Wirkungsgrad, aber die Abgastemp. steigt. Der Russ im Filter kann nun selbstständig durchglühen, weil die Schwellenenergie erreicht ist, aber nur mit Sauerstoff! Ein ungetunter Diesel hat immer 20% Sauerstoffüberschuss im Abgass, im Schubbetrieb sowieso, der den Regenerationsprozess unterhält. Sobald Du den Wagen abstellt, erstickt die Verbrennung des Russes / Regeneration.
BMW hatte von Anfang an wenig Probleme. Der Fahrer weiß normal nicht mal was vom Filter und bekommt auch nichts vom Regenerationsprozess mit. Anders als bei VAG, GM und PSA, wo man nur Scheisse gebaut hat, und die Wägen reihenweise liegenblieben und in die Werkstatt geschleppt werden mussten. Du spürst schon ein "Zäherwerden" und eine Verbrauchsverschlechterung gegen Ende eines Intervalls, aber dazu muss man schon sensibel sein, zumal die modernen Diesel von der Leistungscharakteristik eh schon sehr wetterfühlig sind.
Ein BMW ist kein Kurzstreckenauto! In jedem Warmfahrzyklus (der beim Diesel eh schon länger dauert) sammelt sich Kondenzwasser an den Wandungen/Laufbuchesen im Motor , was dann ins Öl läuft, dort hineinemulgiert und dieses verdünnt, bis im schlimmsten Fall der Ölfilm reisst. Das ist heute aber kaum mehr ein Thema, zumal durch effektive Zuheizer u. inteligent gesteuerte Kühlluftklappen der Wagen fast wie ein Benziner warm wird.
Schlimmer sind die thermischen Zykeln für die Dichtflächen (Zylinderkopf-(dichtung)/ Kolbenringe/Lauffläche etc.... ) Der Motor verformt sich beim Warmwerden, die Dichtung und er ZK haben andere Wärmeausdehnungskoeffitienten und arbeiten gegeneinander, weshalb Du mit einem verfrühten Ableben Deiner ZKD rechnen kannst. Auch ist der Zylinderlaufbahnverschleiß größer, da die Kolben erst bei Betriebstemp Ihre entgültige und ideale Form haben.
Bei jedem Start braucht de Motor 1-2 Sek bis Öldruck anliegt und Öl auch an den Hydros und an der Nockenwelle ankommt. Diese z.B. läuft solange "Trocken".
Die filigrane Mechanik Deiner VNT-Turbos, besonders des Kleinen leidet an extremen Zykeln. (Sofort kalt treten wie Sau/ Nach Volllastfahrt sofort abstellen). Einfach moderat warmfahren und auch nach AB kaltfahren, nachlaufen lassen nicht vergessen, dann passt das.
Das sind so ein paar Hintergründe. Auch schadet es der Auspuffanlage neben dem Öl nicht, dort mal das Kondenzwasser ab und an rauszufahren, durch entspr. Last, und Temperaturen weil sonst der Auspuff von innen durchrostet.
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57 Antworten
Frage mich eher warum du bei soviel Kurzstrecke und ner Jahresfahrleistung von vll 25 tkm überhaupt son starken diesel kaufen willst.
2km Da würde ich überhaupt kein Auto für nehmen, egal ob neuer Diesel, Benziner, 10 Jahre altes Auto etc.
Zitat:
Original geschrieben von Stellvertreter
2km Da würde ich überhaupt kein Auto für nehmen, egal ob neuer Diesel, Benziner, 10 Jahre altes Auto etc.
2 km können auch ganz schön weit sein, wenn du beispielsweise vom einkaufen kommst (Getränkekisten, vollgepackte Taschen usw.).
Hi,
na danke Euch zunächst für Eure Antworten, werde sicher in Zukunft umziehen, und dann einen längeren Weg zur Arbeit haben, weiss aber noch nicht genau wann.
Eigentlich wollte ich über den Sinn nicht primär diskutieren, und zu Fuss gehe ich bestimmt mindestens 14 km pro Tag auch nicht, oder ?? Sind halt alles bruflich bedingte Wege, die ich auch aus Zeitgründen nur mit dem Auto erledigen kann, ist nicht anders machbar.
Möchte halt wenn ich mal rauskomme Fahrspass haben, und werde sicherlich dann weniger oft Bahn oder Flugzeug in Zukunft benützen, könnten dann auch 30t km werden ! Und das bei wirklich sehr (!) angemessenem Verbrauch. MIr ist schon bewusst, dass das kein Vernunftsauto ist . Aber man lebt nurt einmal !
Ausserdem ist mir das Understatemant wichtig, und ein unauffälliges Äusseres/Understatement, daher auch kein Sportpaket etc.
Es wäre super, wenn ihr mir Tipps geben könntet, ob diese Kurzstrecken die Turbolader stark belasten würden, und ich aufgrund der Kurzstrecken mit häufigen Reparaturen rechnen müsste. Die technische Seite ist daher für mich das einzig ausschlaggebende ind diesem Fall.
Habt ihr da Erfahrungen ?
Vielleicht gibt es ja 335d Besitzer, die dazu etwas sagen können, das wäre super !
Hi,
lass dir von solchen Kommentare die Lust an diesem Auto nicht verderben. Wenn´s dir Spass macht kauf es. Ich denke dass wenn du ihn in der Kaltphase ordentlich fährst hält der genauso lang wie ein 325er oder 330er. Ansonsten müssten alle Gebrauchtwagen mit einer Jahreslaufleistung von 10 tkm unverkäuflich sein weil die mit Sicherheit dann auch keine ordentlichen Strecken gefahren worden sind.
Hi,
dank Dir !
Ist bei deinem 335d schon mal etwas in dem Bereich Turbolader kaputtgegangen ?
Und bei welcher KM Leistung ist Dein Wagen, und was verbrauchst Du im Schnitt bei welcher Fahrweise ?
Danke für Deine Tipps .
ich kann es von Dir sehr gut verstehen und die Frage teilweise beantworten. Ich fahre hauptsächlich auch ähnlich kurze Strecke zwar mit einem 325d, ein Turbo weniger, und ich fahre nicht besonders schonend, also ganz normal. In Uhr habe ich jetzt für ein Jahr 17 tkm, der Turbo hält noch. Ich mache bloss Gedanken über ein mögliches DPF-Problem da der unter Umtände kein einziges mal Chance bekommt den Regenerationsprozess ohne Unterbrechung durchzuführen. Bisher habe ich noch nichts kaputt gesehen, würde ich glauben dass es weiter hält. Ich würde es sinnvoller finden dass solcher Prozess manuell gestartet werken kann da man weiss wann eine ländere Strecke bevorsteht. Verbrauch bei kurzen Strecken um 9 l, für 335d 10~11 l durchaus möglich.
Gruss
Hi,
danke, der Regenerationsprozess startet also nicht automatisch wenn man z.b. zwischendurch mal 300 km Autobahn fährt ?
Gruss
Hallo,
ich fahre ein 335d Coupe, allerdings ist dieser täglich vier Stunden berufsbedingt auf Achse. Der höchstmögliche Verschleiß eines Motors ist nach dem Start (Kaltstart) vorhanden. Die optimalen Betriebsbedingungen stellen sich erst nach längerer Fahrzeit ein. Deshalb wirst du einen erhöhten Verschleiß hinnehmen müssen. Allerdings werden die 200.000 Kilometer eher kein Problem darstellen, da die Mindeststandzeit eines BMW-Motors bei jeden Einsatzbedingungen bei etwa 200.000 KM liegt (hier gibt es interne Vorgaben bei BMW an die BMW Motorenentwicklungsabteilung, übrigens das Kernproblem bei den neuen BMW Vorgaben aus einem Liter Dieselhubraum 100KW mit drei Turboladern zu gewinnen). Da ich in der Vergangenheit schon mehrere Dreiliterdiesel von BMW immer wieder an die 400.000 Kilometer gefahren habe und keine nennesnwerte Defekte vorlagen (einmal Wasserpumpe und Spannrolle des Mehrrippenriemens sowie eine Dieselleitung musste ersetzt werden) gehe ich davon aus das die angestrebten 200.000 KM unter nicht ganz optimalen Bedingungen kein Problem darstellen werden. Meine Empfehlung: Fahren und genießen!
Gruß
hoteznplotz11
Hallo hotzenplotz11,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort , das beruhigt mich doch schon wieder etwas.
Schön eine Meinung zu hören, wie auch von passat2k, die Erfahungen mit den BMW Dieseln haben.
Wiesst Du genaueres über diesen Regenerationsprozess ?
Könnte das ein Problem werden ??
Freu mich irgendwie schon ziemlich auf den Wagen, obwohl er noch nicht einmal bestellt ist (kommt aber (wohl) bald), die Probefahrt hat einfach irre Spass gemacht !!
Gruss
Zitat:
Original geschrieben von edeede
Hi,
danke, der Regenerationsprozess startet also nicht automatisch wenn man z.b. zwischendurch mal 300 km Autobahn fährt ?
Gruss
Die Elektronik weiss nicht dass du gerade eine 300 km lange Strecke fährst. Es könnte nur zwei Kriterien und dessen Kombinationen geben die den Regenerationsprozess auslösen:
1. Filter voll ist
2. Betriebstemperatur eines DPFs erreicht
für allein das 2. heisst dass der Prozess immer aktiv ist so bald und so lang die Betriebstemperatur erreicht bzw. hält. Das ist offensichtlich nicht wahr. Wenn aber ein Füllstand eine Role bei Aktivierung des Prozesses spielt kann immer vorkommen dass er die gute Chance verpasst. Ich würde fragen wie verhält sich ein DPF wenn man 3000 tkm immer aus kleinem Stück von 5 km jeweils fährt?
Gruss
Hallo,
den Prozess und das geänderte Motormanagement in diesem Bereich ist für mich spürbar, ich habe aber auch eine ausgesprochene Antenne für Veränderungen an BB (Blackbeauty). Hier verändert sich zunächst das Schaltverhalten des Automatikprogramms, es wird etwas später geschaltet und dann ist ein leichtes Ruckeln im Drehzalbereich 1200 bis 1300 1/min spürbar. Das ganze dauert etwa 10 bis 15 Minuten. Nach unmittelbaren Abstellen des Motors (Regenerationsprozess) knackt die Abgasanlage während des Abkühlungsprozesses und es qualmt manchmal leicht gelblich aus den beiden Rohren hinten. Dieser Prozess findet ca. alle 1000 Kilometer statt. Die Laufleistung meines Autos beträgt knapp 50.000 KM und ich hatte folgende Probleme: ELV bei 45.000 KM (elektrische Lenkradverriegelung hat versagt und wurde ersetzt), Ölverlust an den Turboschläuchen bei 15.000 (sämtliche Luftschläuche wurden ersetzt).
Und am Freitag habe ich mir selber den rechten Türschweller und die Blende beschädigt (kleiner Mauervorsprung war im weg)- heul! Bei der Reparatur in einer Woche werde ich die M-Schwellerblenden beidseitig verbauen lassen und hoffe auf Instandsetzung des Türschwellers anstatt Austausch (geschweißtes Teil und so weiter...). Aber der Freundliche in Hamburg wird es schon richten. Auf Grund dieses Ereignisses musste ich meinen eigenen Namen auf meine "Arschtrittliste" setzen....
Gruß raeuber
Hi Passat2k,
danke für die Infos . Ich denke, dass 3000 km von nur 2 und 5 km Strecken zumindest oft unterbrochen würden, durch Strecken die mindestens 30-70 km lang sind (absolutes Minimum 1 mal die Woche).
Meinst Du das reicht falls der Filter voll sein sollte für den Regenerationsprozess aus ?
Ich habe keine Vorstellung wielange soetwas dauern könnte, 15 min, oder eine halbe Stunde ?
Oder wielange man mit vollem Filter ohne Probleme fahren kann ?
Gibts das Erfahrungswerte ?
Ps.: Habe den 325d auch gefahren (war auch super !), will aber jetzt mit dem 335dmal was richtig unvernünftiges machen
Gruss
@ edeede : mich würde interessieren wieviel du bei diesen extremen Kurzstrecken von 2 und 5 km im Winter verbrauchst... ( wir haben nen 530d und der verbraucht da teilweise schon extrem viel )