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Turbolader def. bei 77.000 km - normal??
Nachdem mein V40 1,9 l, 85 kW, Bj. 10/2002 weissen Rauch gequalmt hat,
bin ich in die Werkstatt. Bekam gerade den Anruf von meinem "Freundlichen":
Es sei der Turbolader. Kosten 1300 Euro. Ist das normal bei einer Laufleistung
von nur 77.000 km? Obwohl er nichts davon gesagt hat, aber ist da etwas auf
Kulanz zu machen?
Vielen Dank für die Antworten.
Gruß
Simone
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17 Antworten
Also normal ist das sicher nicht. Aber was ist schon normal. Es gibt ja Technik, die früh kaputtgeht und es gibt Dinge, die ewig halten. Die Ursachen dafür sind sehr vielfältig.
Einen Kulanzantrag bei Volvo würde ich aber auf jeden Fall stellen. Wende dich am besten direkt an Volvo Deutschland.
Gruß Tom
evtl zum turboinstandsetzer fahren oder einen gebrauchten, überholten turbo kaufen.
(falls das mir der kulanz nicht klappt).
Kulanzantrag wurde heute telefonisch abgelehnt. Bin ziemlich enttäuscht.
Sehe keinen Sinn mehr meine Inspektionen in der Vertragswerkstatt zu machen.
Gruß
Simone
Zitat:
Original geschrieben von simbu
Kulanzantrag wurde heute telefonisch abgelehnt. Bin ziemlich enttäuscht.
Sehe keinen Sinn mehr meine Inspektionen in der Vertragswerkstatt zu machen.
Gruß
Simone
Ich weiss auch nicht was du erwartest, dein Auto ist mehr als 5 Jahre alt. Also bei jedem anderen Hersteller ist da meist nicht mehr viel mit Kulanz.
Und der Turbolader ist definitiv ein Verschleissteil. Und wie und wann der kaputt geht, hängt oft mit Ölqualität, Kurzstreckenbetrieb etc. zusammen.
So long
Bandit
Meiner ist damals auch bei 116tkm und ein weiteres mal bei 124tkm über den jordan gegangen.... mach dir nix draus. passiert einfach.
(Danke an dieser Stelle an den Meister beim ... er steuerte damals einen Kulanzantrag erfolgreich ein)
Da muss ich doch kurz widersprechen.
Ein Turbolader ist prinzipiell kein Verschleissteil. Die werden normalerweise so konstruiert dass sie ein Motorleben lang halten (man geht dabei von 200.000 km aus).
Ausgenommen von dieser Aussage sind natürlich die Spezialisten, die ihre Wagen tunen und mit erhöhtem Ladedruck fahren und solche Scherze. Wenn der Lader dann kaputt geht, braucht auch keiner rumzuheulen.
Wenn nun aber ein Lader doch mal vorher kaputt geht, was ja auch durchaus vorkommt, dann muss man halt mal gucken, warum er kaputt gegangen ist. Einfach so geht der nämlich nicht kaputt, auch wenn er empfindlicher reagiert als andere Motorteile.
Mögliche Ursachen sind z.B.:
- Vorzeitiger Verschleiss durch minderwertiges Öl / nicht eingehaltene Ölwechselintervalle
- Überhitzung des Laders (Vollgas auf der Autobahn, rauf auf die Raststätte und dann den Motor aus)
- Zu große Leistungsanforderung bei kaltem Lader erhöht den Verschleiss auch ungemein
- Probleme mit dem Kühlkreislauf (Wasserpumpe, etc.)
- Zu niedriger Öldruck (Ölpumpe, allgemeiner Motorverschleiss)
- Dichte Kurbelgehäuseentlüftung (beim Benzin-Elch häufiger als es sein sollte)
- Zu grosser FlowBy (dadurch auch wieder zu hoher Druck im Kurbelgehäuse)
Da der Turbolader ein empfindliches Bauteil in einer extremen Umgebung ist, kann eine dieser Ursachen bereits zu einem Schaden führen. Daher ist es wichtig, wenn man einen Turboladerschaden hat, genau zu untersuchen, warum dieser denn kaputtgegangen ist. Wenn man das nicht tut, hat man wahrscheinlich bald den nächsten kaputten Lader (und man könnte dann natürlich denken, dass es ein Verschleissteil ist - meiner Meinung nach nur etwas teuer dafür).
Einen gebrauchten Lader aus einem Unfallfahrzeug oder von einem Wagen mit Motorschaden würde ich auch nicht nehmen, da dieser höchstwahrscheinlich auch schon eine Macke hat.
Gruss, Martin
Ach ja, was ich vergessen habe:
Bevor Du einen neuen Lader kaufst, solltest Du den alten zu einem Turboladerspezialisten schicken und prüfen lassen, ob dieser instandzusetzen ist. Das wird wesentlich billiger. Ausserdem kann der Instandsetzer anhand des Schadensbildes am Lader sagen, ob etwas am Motor nicht in Ordnung ist und zum vorzeitigen Ableben des Laders geführt hat. Falls eine Instandsetzung nicht lohnt, gibt es den neuen Turbo auch beim Instandsetzer und zwar wesentlich günstiger als beim Freundlichen.
Gruss, Martin
Hi, meiner hat jetzt 98´tkm und schon den DRITTEN Turbolader! Volvo stellt sich stur und meint dass ich ihn nicht nach "Vollast", also Vollgas nicht direkt ausschlten solle. Das habe ich aber nicht gemacht.
Volvo hat jetzt jedenfalls nen Käufer weniger!
Wie gesagt, dann brauchst Du bald einen VIERTEN, wenn die Ursache nicht behoben wird.
Ursachen: Siehe oben
Gruss, Martin
Zitat:
Original geschrieben von Topf99
Ein Turbolader ist prinzipiell kein Verschleissteil.
Definiere Verschleißteil: Ein durch mechanische Beanspruchung und Reibung (hohe Drehzahlen und ein Fluid -Frischgas und Abgas- welches Reibung erzeugt) beanspruchtes Bauteil.
Und dann kommt noch dazu, dass die Abgase extrem heiss sind - also zusätzlich thermische Beanspruchung, im Vergliech zu bspw. den Bremsen, bei denen die Hitze ja NUR durch die Reibung der Klötze auf den Scheiben entsteht.
Ich bin sehr wohl der Meinung, dass ein ATL ein Verschleissteil ist.
Zitat:
Original geschrieben von Topf99
- Zu grosser FlowBy (dadurch auch wieder zu hoher Druck im Kurbelgehäuse)
Es heisst BlowBy - Motorenprüfstandskürzel ist dementsprechend auch "BB" (für alle die Ihr Fzg mal auf nen Prüfstand packen und die Kürzel in den Diagrammen nicht alle kennen .
BlowBy:
Ein je nach Drehzahlen und Last varriierender Effekt, bei dem Gas zwischen Zylinderwand und Kolbendichtringen vorbeizieht (blowby) und so ins KGH-Innere gelangt -> KGH Innendruck steigt (wie Topf99 schon sagte).
@ Topf99: warum sollte dieser Effekt Auswirkungen auf den ATL haben?
Na gut, dann ist ein Motor auch ein Verschleissteil.
Kann man natürlich definieren wie man will. Vom Prinzip her ist ein Auto sowieso ein Verschleissteil und wenn man es genau nimmt das ganze Universum auch. Ich gahe da eher vom konstruktivem Ansatz heran. Wenn die Sachen so konstruiert sind, dass sie ein ganzes Autoleben lang halten sollten (was sie unter Umsatänden natürlich nicht tun) ist es für mich kein Verschleissteil.
Aber das kann jeder sehen, wie er will und ich wollte auch keine Grundsatzdiskussion anzetteln.
Ich wollte eigentlich auch nur darauf hinweisen, dass wenn ein Turbolader "jung" stirbt, dass man dann gucken sollte, warum er gestorben ist und nicht einfach das fröhliche Lasdertauschen beginnt. Leider wird das in den Werkstätten viel zu oft getan und ich höre immer wieder, dass der neue Lader nach 15 tkm wieder kapput war und was für Verschleissteile das doch sind. Aber sich mal die Kurbelgehäuseentlüftung anzuschauen, darauf kommen die Herrschaften natürlich nicht.
Dabei gibt es im Internet so schöne Seiten auf denen die Zusammenhäge erklärt sind.
Kann man sich angucken - muss man aber nicht.
Da wird sogar erklärt, wie ein zu hohen Blow-by (ich entschuldige mich für den Fehler) sich auf den Turbolader auswirkt.
Guckst Du z.B. hier:
http://www.turbolader.com/STL/...ps_afb-akn_17200780_Oelabscheider.htm
http://www.turboservis.sk/turbohilfe.pdf
http://www.turbolader.com/STL/Bilder/Fehlersuche.pdf
Gruss, Martin
Zitat:
Original geschrieben von Topf99
Na gut, dann ist ein Motor auch ein Verschleissteil.
Aber das kann jeder sehen, wie er will und ich wollte auch keine Grundsatzdiskussion anzetteln.
Gruss, Martin
Also ich war ja der Erste der das sagte bezüglich Turbolader und Verschleissteil... Also meinem Onkel sein Audi A6 hat jetzt 360 000 km auf der Uhr und hat bei 200 000 km einen neuen VTG Lader bekommen. Was ich absolut in Ordnung finde.
Hat jemand ein Foto oder ein Schaubild für mich wie so ein 2,0T Turbolader innen aufgebaut ist? Da meiner im Leerlauf wie ein Besteckkasten klimpert (metallisches Geräusch). Einesteils scheint es das Gestänge zu sein welches klimpert und anderenteils kommt es auch vom Innern des Laders.
So long
Bandit
PS: Bitte jetzt nicht diskutieren, wir sind uns alle einig dass 77000km für den Tod eines Turboladers definitiv zu früh ist, natürlich richtiges Öl und Pflege vorausgesetzt.
Zitat:
Original geschrieben von Bandit7311
PS: Bitte jetzt nicht diskutieren, wir sind uns alle einig dass 77000km für den Tod eines Turboladers definitiv zu früh ist, natürlich richtiges Öl und Pflege vorausgesetzt.
jau, hab' meinen elch vor kurzem mit etwas über 300.000km und erster turbine verkauft und führe das zum grössten teil auf's richtige öl zurück. die 5w30 oder 10w40 empfehlungen (egal welches öl) kann man doch vergessen.
p.s.: elch ist innerhalb des bekanntenkreises verkauft worden und bekommt weiterhin m1. ich werde berichten, wann der turbo draufgeht.
Zitat:
Original geschrieben von turbocivic
ich werde berichten, wann der turbo draufgeht.
Das finde ich gut, wenn auch mal später erzählt wird, wie die Geschichte ausgegangen ist
Meistens ist es ja aus den Augen, aus dem Sinn.
Gruss, Martin