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Über die steinigen Folgen des Salzmangels und die Rücksichtnahme anderer......
Guten Abend zusammen!
Nachdem unseren Winterdiensten und Autobahnmeistereien im (hoffentlich) vergangenen Winter das Streusalz ausgegangen ist, ging man vielerorts dazu über tonnenweise Splitt auf die Straßen zu werfen, so auch auf vielen Autobahnen.
So kam es nicht zuletzt aufgrund der mangelnden Rücksichtnahme (oder liegt es einfach nur am äußerst beschränkten Denkvermögen, das bei manchen nur bis zur eigenen vorderen Stoßstange reicht?), dass ich in den letzten 6 Tagen rund 5(!) Steinschläge in der Windschutzscheibe davon tragen musste. Zum Glück alle außerhalb meines Sichtsfelds auf der Fahrerseite, aber ärgerlich ist es allemal.
Drei davon sind einigermaßen groß und von außen ist ein richtiger Krater an der Einschlagstelle mit scharfen Kanten - ein Wischblattkiller in reinstform also.
Das was mich an der Sache nun so aufregt ist, dass vier der Steinschläge unmittelbar nach dem Einscheren 3-4m vor mir, mich überholender Verkehrsteilnehmer auf der Autobahn passiert sind. Wären diese Pfeifen einfach nur noch ein paar Sekunden länger auf der linken Spur geblieben, sodass sie unter Einhaltung des Sicherheitsabstandes erst wieder vor mir auf die rechte Spur gewechselt hätten, so behaupte ich, dass diese Beschädigungen vermeidbar gewesen wären.
Ich sage ja nichts wenn jemand direkt vor mir wieder nach rechts wechselt, wenn ihm selbst irgendein 'Raser' im nacken sitzt, um diesem so schnell wie möglich Platz zu machen, aber in allen Fällen war die Autobahn hinter mir über lange Strecken frei. Das direkte Einscheren vor mir war also NICHT notwendig.
Von allen habe ich die Nummernschilder notiert, für drei Fälle hätte ich sogar zwei Zeugen im Auto. Meine Verischerung würde einen Wechsel der Scheibe zwar bei geringer SB bezahlen, aber vielleicht bräuchten diese Kameraden einfach mal eine Lektion. Ich weiß, keiner macht das absichtlich und das unterstelle ich auch niemandem, aber es ist echt sowas von vermeidbar...
Wie seht ihr das?
Beste Antwort im Thema
Hallo!
Dazu noch eines: in München werden nur die Hauptstraßen gesalzen und diejenigen Nebenstraßen, wo Busverkehr herrscht.
Der Rest wird geräumt und fertig.
Eine ganz einfache Lösung wäre es, von 1.10. bis 31.3. eine Winterreifenpflicht einzuführen und eben dort zu streuen, wo viel Verkehr ist bzw. ein guter Verkehrsfluss essentiell wichtig ist. Der Rest wird nur geräumt und bleibt eben schneebedeckt. Wo ist das Problem?
Was tun wir anstatt? Erlassen ein schwammiges Gesetz bzgl. "geeigneter Ausrüstung" und kippen tonnenweise Salz in Wohngebiete.
Das ist sowas von typisch deutsch, dass man es kaum glauben kann...;-)
M.
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92 Antworten
Dieses Verhalten ist IMHO eine direkte negative Folge des Rechtsfahrgebotes auf unseren Straßen. In den USA, wo der Grundsatz "keep in your lane" gilt, kann man solches Verhalten nicht beobachten.
Leider sind viele unterwegs, die nicht für 50 Pfennig mitdenken.
Aber das Hauptübel beginnt mit dem Fallen der ersten Schneeflocke im Winter.
Da setzt sich eine ganze Armada von Streufahrzeugen in Bewegung, die jeden Fußpfad bis in den hintersten Winkel streuen.
Kein Wunder, wenn es dann nicht reicht.
Gestreut werden sollten nur die Autobahnen, Bundesstraßen und Landstraßen.
Bei den anderen reicht es, die nur zu räumen. Dann wird Salz gespart und kein Split muss auf die BAB.
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Dieses Verhalten ist IMHO eine direkte negative Folge des Rechtsfahrgebotes auf unseren Straßen. In den USA, wo der Grundsatz "keep in your lane" gilt, kann man solches Verhalten nicht beobachten.
"Keep your lane" ist zu begrüßen, wenn man auch rechts überholen darf.
So ist es. Allerdings steht dem bei uns noch die hohen Differenzgeschwindigkeiten der einzelnen Spuren im Wege.
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Dieses Verhalten ist IMHO eine direkte negative Folge des Rechtsfahrgebotes auf unseren Straßen. In den USA, wo der Grundsatz "keep in your lane" gilt, kann man solches Verhalten nicht beobachten.
Nein.
Das ist pures Egoistentum gepaart mit Abwesenheit von Intelligenz.
Wenn ich auf meinem blitzintensivem 60er Abschnitt mit Tacho 65 daher rolle, sehe ich diese Vollidioten auch dauernd erst ins Heck krauchen und dann so knapp vor mir einscheren, dass ich teilweise sogar bremsen muss.
Man kann sich auch ans Rechtsfahrgebot halten, ohne anderen vor den Bug zu knallen.
Manchmal gibts da auch welche, die trotz überschreitung anderen zu langsam sind und sich dann wegdrängeln lassen.
Im Grunde also nur unfähige Vollidioten.
Zitat:
Original geschrieben von PhantomWorks
Von allen habe ich die Nummernschilder notiert, für drei Fälle hätte ich sogar zwei Zeugen im Auto. Meine Verischerung würde einen Wechsel der Scheibe zwar bei geringer SB bezahlen, aber vielleicht bräuchten diese Kameraden einfach mal eine Lektion.
Welche Lektion sollte das sein? Rechtlich hast Du nicht die geringste Chance, ob mit oder ohne Zeugen.
Gruß vom bösen Dieter
Natürlich hat man rechtlich eine Chance. Das Spur-Schneiden ist in Deutschland (zum Glück) noch nicht legalisiert worden.
Es fehlt der stichhaltige Beweis, Abstand schätzen ist nicht gerichtsverwertbar. Steinschlagschäden durch den Vorausfahrenden sind auch bei völlig normalen Abständen durchaus nicht selten.
Wer notleidende Anwälte finanzieren möchte und Langeweile hat, kann natürlich jederzeit vor Gericht ziehen ...
Gruß vom bösen Dieter
Ein gesundes "Miteinander" und schon würde es sich viel leichter Leben, das hat aber Dtld. in allen Bereichen leider verlernt!!!
Das mit dem: "Nur die Hauptstraßen und BABs salzen, alles andere reicht räumen ..." wird nichts!
Erstens klagen dann die ganzen Anwohner ihre Kommunen zusammen, und 2. würde dann an vielen Stellen der ÖPNV zusammenbrechen.
Jetzt müßte jemand entscheiden welche Straße wichtig ist und welche nicht. Dann würde immer einer benachteiligt werden und die eingesetzte Kommission bräuchte für den Kompromiss länger als der Winter dauert.
Ähnliche Situation, leider wahr und direkt vor meiner Wohnungstür:
Vom Dach fallende Schnee- oder Eislasten.
Normalerweise liegt da die Zuständigkeit beim Vermieter.
Hier bei uns war es lange Zeit aber nicht möglich das Arbeiter/Handwerker mit ner Hebebühne ans Dach fahren konnten um den Kram runter zu holen, weil die Geräte gar nicht erst bis zu zum Haus kamen.
Die Straßen waren für diese Geräte nicht geräumt genug, viel zu tiefer Schnee.
Also stell ich mein Auto da einfach nicht hin - dann passiert auch nichts - und gut is!
Haben aber andere gemacht, und nun? Wer ist Schuld an der riesen Beule im Dach, an dem Loch/Riss in der Motorhaube und der zerbrochenen Frontscheibe?
Warnschilder stehen auch überall, zumindest auf dem Fußweg.
- Der Vermieter, der nicht rankam?
- Die Stadt, die nicht geräumt hat damit der Vermieter rankommt?
- Der Autofahrer der sich sinnfrei trotz Tauwetter und großer Eisbrocken die schon rumlagen trotzdem hingestellt hat?
- Die Bewohner, die einfach mal eben mit nem Besen links und rechts vom Fenster in 30 Sekunden das ganzen ebenfalls verhindern hätten können?
Als kleines Kind (mehr als 25 Jahre her) hab ich im Kindergarten gelernt und meine Eltern haben es uns Kindern auch sehr beispielhaft beigebracht: Wo großen Eiszapfen sind darf man nicht hingehen.
Mein Sohn (5) weiß das auch, und seit diesem Winter erst recht.
Was ich damit sagen will: Ich denke nicht, daß Du mit ner Klage weiter kommst.
Das wird als Unfall unter besonderen (Wetter-)Umständen deklariert - die Scheibe.
Das Schneiden, bzw. das dichte vor Dir Einscheren dürfte in Richtiung Nötigung gehen - heißes unsicheres Pflaster!
Um eine Sachbeschädigung daraus zu machen ist bestimmt mehr nötig als nur ... der ist so dicht ... und Stein ... und kaputt.
Ich kenn mich juristisch damit aber absolut nicht aus.
Es tut mir für Dich sehr Leid, hast ja zum Glück Teilkasko.
Meine Lackschäden im gesamten Frontbereich durch solche Steine werde ich wohl selbst tragen müssen, auch wenn ich jeden umkloppen könnte der mir schuldig erscheint.
Man kanns nicht ändern, nur damit rechnen, daß es noch mehr Torfköppe gibt.
Viele liebe Grüße, trotzdem.
-->GreenHeaven
Ja, die Sache mit dem Autofahren und dem Nachdenken...
Völlig sinnloses, 10m vor mir einscheren, obwohl von hinten weit und breit nix zu sehen ist. Passiert leider sehr sehr oft.
Und die Rollsplittorgien haben noch nicht einmal angefangen. Bald werden wieder Kilomterlang, und über die gesamte Fahrbahnbreite, die kleinen Geschosse aufgebracht. Was die gegen die Fahrbahnschäden nützen sollen? DAS möcht ich auch gern wissen..
Apropos:
Wer sagt im übrigen daß das Splittsteinchen waren und keine Frostaufbrüche?
Splitt ist in Dtld. eigentlich genormt, und dürfte nicht groß genug sein um der Art viele Löcher zu verursachen.
Soweit ich weiß ist das Salz auch nicht mit Splitt sondern mit Sand gestreckt worden, zumindest nicht flächendeckend.
-->GreenHeaven
split ist nicht wirklich genormt in DE, je nachdem wo der herkommt hat er andere beschaffenheiten in sachen grösse, spitzigkeit und vor allem härte.
geht von relativ runden dingern bis echten spitzen geräten, von sandstein bis kalkstein.
die grösse ist jetzt nich unbedingt frei, aber es gibt gewisse grenzen in denen sich das bewegt.
tatsache ist das die dinger gute schäden anrichten können, besonders wenn die spitz sind.
steinschäläge sind da vorprogrammiert.
deswegen gehört sowas meine ansicht nach nicht auf die BAB, hab auch einen steinschlag davon, habs auf der landstrasse beim LKW überholen abgekriegt, fragt mich nicht wie, ist aber recht klein und nicht im sichtbereich.
würde dem TE mal raten zu carglass zu fahren und die mal wegen dieser reperatur technik zu befragen, sollte in denen fällen möglich sein, und spart die SB
PS: unter dem schotter der zur reperatur verteilt wird ist so ne teermasse wenn ich das richtig verstanden habe.
strassen die so repariert wurden halten sehr sehr lange, besser als das sonstige geflicke.
wenns fertig ist gibts sehr schöne sehr griffige beläge.
sowas sollte dann aber grossflächig durchgezogen werden.
das zeug ist zumindest auf der landstrasse sehr sehr frostsicher.
Hallo!
Ich sehe das Thema hier in erster Linie als einen weiteren Versuch, das allgemeine Lebensrisiko auf den Staat oder seine Mitmenschen abzuwälzen.
Steinschläge sind ärgerlich. Verhindern kann man sie einerseits durch Fairness, also wie hier auch geschrieben, etwas späteres Einscheren nach einem Überholmanöver, und durch Abstand Halten.
Den Vordermann für einen Steinschlag in Haftung zu nehmen, halgte ich für vollkommen aussichtslos. Was soll er denn auch tun? Natürlich wird hier sofort knappes Schneiden unterstellt, wobei dies in der Realität so gut wie nie passiert. Vielmehr macht man als vernünftiger Autofahrer nach dem Überholvorgang die Überholspur zügig wieder frei. Dass dabei mal ein Stein fliegen kann, ist einfach Pech.
Das Rechtsfahrgebot als Ursache für Steinschläge heranzuziehen, ist nichts ausser sehr bezeichnend für den Verfasser solchen Schwachsinns. Böse Steine sollen schon dabei beobachtet worden sein, die Spur zu wechseln...
Es ist und bleibt eben ein gewisses Restrisiko beim Autofahren. Durch Mitdenken kann ich es ein wenig minimieren, aber gerade im Falle Steinschläge muss man eben damit leben.
Ich habe komischerweise seit 50.000 Km / 6 Monaten keinen Steinschlag eingefangen. So schlimm kann es also nicht sein.
M.
das man sich steinschlæge ins auto holt ist klar. wenn ich um meinen rum laufe finde ich auch diverse. das kommt aber bei mir nicht vom splitt sondern von grøsseren kalibern. warum in deutschland das salz ausgeht ist auch klar und wurde weiter vorn schon beschrieben. da wird jede gasse gesalzen bis zum abwinken. da kann ich nur den kopf schuetteln. wenn die ganzen nebenstrassen so wie hier ordendlich geræumt werden muss man nicht salzen. auf einer festgefahrenen schneedecke fæhrt es sich auch gut. aber wie ist es wieder mal in deutschland? da liegt eine schneeflocke der quere auf einer nebenstrasse, einer rutscht aus, anwalt, klage und das volle programm. als erstes schaut mittlerweile jeder morgens aus dem fenster und meckert. als zweites macht er sich gedanken gegen wen er heut klagen kann. als drittes erzæhlt er jedem wie schlecht es ihm geht. wichtig dabei ist das es dabei immer schlechter als bei dem anderen sein muss. das ist momentan richtig typisch fuer deutschland. ein vernuenftiges miteinander ob mit dem nachbarn oder im strassenverkehr ist da kaum noch møglich. aber ich komm vom eigendlichen thema ab.
andere lænder haben bedeutend længer und mehr schnee. warum klappt es da?