Überlegungen nach Durchsicht und Fehlerdiagnose - S211 Baujahr 2003
Zum Fahrzeug:
S211, E240 Baujahr 2003, Avantgarde, 266.000 km
Hallo zusammen,
nach Übernahme des o.g. Fahrzeugs von der Familie und der Auskunft des seit Jahrzehnten besuchten Dorfschraubers "Alles in Ordnung, kannste noch Jahre mit fahren" bin ich heute auf dem Boden der Tatsachen angekommen.
TÜV ist 09/2024 fällig, ich wollte eine HU-Inspektion, um mögliche Kosten für das geschenkte Auto besser abschätzen zu können.
Ergebnis der heutigen Inspektion:
- Hauptbatterie so gut wie platt, Stardiagnose zeigt ausschliesslich diesbezügliche Fehler an (Unterspannungsfehler)
- Bremsschläuche hinten porös
- Federlenker und Zugstreben müssen erneuert werden (das Poltern hatte ich gehört und ahnte blödes...)
- Gelenkscheibe/Hardyscheiben (?) defekt
- Motor ölt ein wenig (keine Ahnung woher und warum, sicherlich längere Geschichte, ist auch nicht Bestandteil des Kostenvoranschlags)
Kosten rund €4.000,00 in der besuchten Werkstatt, Details per PN, wenn gewünscht.
Dazu die - wie ich hier gelernt habe - üblichen Kümmernisse wie trübe Scheinwerfer (Nachtsicht ist lausig schlecht), eine zwitschernde Klimaanlage, ein ratterndes Türschloss hinten links und ein defektes Heckklappenschloss (habe bereits ein Ersatzteil, Danke an @Mackhack).
Ich bin gerade eher geneigt, das Fahrzeug zu verkaufen, weil ich erstens in Berlin nicht wirklich ein Auto brauche und ich nicht absehen kann, ob das ein Fass ohne Boden ist. Allerdings habe ich viel Freude an dem Auto und es ist eben ein Familienstück.
Was meint ihr?
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15 Antworten
Ich würde dir eine günstigere Werkstatt empfehlen.
Grüße Jan
@janzzee Danke, ja, ich bin auf der Suche und für jeden Hinweis dankbar.
Über was für einen Motor sprechen wir überhaupt?
@450sel69 Hoppla, E240.
Der M112 ist ja ein sehr standfester Motor. Viele mögen den 240er nicht, weil sie der Meinung sind, er sei zu schwach und zu durstig. Ich hatte den Motor im W210 und hatte viel Freude damit. Die Leistung empfand ich als ausreichend und die Laufruhe sehr komfortabel. Aber das ist ja auch Geschmacksache.
Du schreibst ja oben, dass der Motor ölt. Beim M112 hast Du häufig Undichtigkeiten rund um die Ventildeckeldichtungen, sowie am Bereich des Ölfiltergehäuses und dem Wärmetauscher. Das instand zu setzen ist wirklich kein Hexenwerk und gut zu erledigen. In dem Zuge würde ich auch gleich alle Schläuche der Kurbelgehäuseentlüftung tauschen, um Falschluft vorzubeugen. Das wirkt sich positiv auf die Laufruhe aus.
@211_x
Also bisher sehe ich nichts Aufregendes.
Startet der Wagen ? Oder kann man nach dem Laden der Batterie den Wagen ein paar Tage hintereinander starten ? Wenn ja, dann vergiss die Batterie erst einmal.
Die Bremsschläuche werden schon mal porös. Die Kosten halten sich in Grenzen. Das Teuerste ist vermutlich das Entlüften.
Die Vorderachse zu saniern ist schon etwas teurer. Aber auch das machst Du nur einmal und hast dann 100-200 tKm Ruhe.
Leichter Ölverlust ? Häufig muss man da erst einmal gar nichts machen.
Wo wurde denn die HU gemacht ? Der Prüfer scheint etwas pingelig gewesen zu sein, wenn Dein Dorfschrauber sonst Ahnung hat.
Suche Dir eine gute kleine Werksatt am Besten mit gemäßigtem Tüv Prüfer.
Deine Fahrleistung scheint begrenzt zu sein.
Vielleicht ist die Vorderachse und der Ölverlust gar nicht so schlimm.
Ihr seht, ich bin wirklich neu und ahnungslos.
Danke für die ausführlichen Erläuterungen @Mountie
Es war ein TÜV-Vorabcheck bei einer Werkstatt.
Ich nehme ein Art Triage vor und versuche, auch mit Forumshilfe, die Dinge einzuordnen.
Ja, der Wagen startet, läuft bis auf das Poltern auf den guten Berliner Straßen unauffällig und macht einfach nur Spaß. Ruhiges Dahingleiten ohne sportliche Ambitionen, dafür bin ich erstens zu alt und zweitens würde der Hund kotzen (muss ja nicht sein bei hellem Lochleder).
Die Fehler sind alle normal: die Spannungsprobleme kommen oft von Steuergeräten, die nicht schlafengehen, da gibts viel hier zu lesen, die Bremsschläuche führe ich unter peanuts (wichtiger wären, wie die Leitungen im hinteren Drittel aussehen), die Streben und Federlenker sollte jeder Dorfmechaniker in kurzer Zeit gewechselt haben, geht mit normalem Handwerkszeug, kauf aber gute Ware (Lemförder/Meyle, nix Febi, nix no-name).
Hardyscheiben werden gerne bemängelt, wenn sich Risse gebildet haben. Ich bin zwar eher ein Freund von tauschen statt schminken, aber Silikonspray und anschliessend eine staubige Strasse haben schon öfter mal dem Blick des Prüfers widerstanden.
Zum Motor kann ich jetzt nix sagen, komme aus der Dieselecke, aber zuerst mal schauen, wo das Öl herkommt.
Ich denke der KV war eher zur Abschreckung, damit der Mechanix das nicht machen muss. Ich denke wennst das Material selbst beschaffst und den Auftrag gezielt vergibst, bist bei weniger als der Hälfte.
Aus welcher Ecke von Berlin kommst du denn?
Moabit (Mitte)
Für die genannten Dinge kann ich meinen Schrauber in Lichtenberg fragen. Alles was nicht super speziell ist lasse ich den machen.
Auch TÜV klappt da immer. Ölige Motor bemängeln der TÜV bei unseren alten " Karren" doch immer.
Ich frag da am Montag mal nach.
Gruß Jan
Super, vielen Dank.
Die Teileliste lade ich später noch hoch und kümmere mich ggf. um die Beschaffung
Jetzt hatte ich Zeit: Mit Ersatzteilen von Lemförder/Meyle komme ich auf 50% der Ersatzteilkosten im Vergleich zur Werkstatt, veranschlagt wurden von der Werkstatt inklusive Tausch von Starter- und Stützbatterie 10,5 h á 126,00 zzgl. Mwst.
Ich denke, da geht noch was.
Unter diesen Umständen stellen sich die Kosten für die Reparatur erträglicher dar, ich gehe von insgesamt ca. € 1.500 - € max. € 2.000 aus.
Danke an alle für den Support.
Ich melde mich, sobald ich mehr weiß.
2000€? 4000€?
Was sind das denn für perverse Dimensionen, in denen du kalkulierst?
-Batterie von Varta 130€
-Teile für die komplette Vorderachse Meyle HD / Lemförder 500€
-Arbeitslohn 500€ - abhängig davon, ob der Stabi neu muss. Denn das kostet richtig Geld. Motor muss angehoben und die komplette VA abgelassen werden.