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Umbau vom Saugmotor zum Turbomotor

Honda
Themenstarteram 2. März 2004 um 14:49

Hallo,

Ich stelle mir gerade die Frage ob es so einfach geht in einen ED9 einen Turbo einzubauen.

Ist es richtig das man bei einem Ladedruck von 0,3-0,7 Bar nichts an der Maschine veränderbraucht?

Oder sollte man bei solchen Turbo Kit´s eine dickere Zylinderkopfdichtung einbauen? wenn ja wieso machen die Hersteller solcher kit´s keine angaben beim Erwerb dazu?

Gruß

Madeinstein

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24 Antworten
am 2. März 2004 um 15:40

turboumbau und einfach sind 2 wörter, die nicht zusammenpassen.

1. ist es eine sehr kostspielige sache

2. ist es ziemlich viel arbeit

3. wenn du nicht alles 100% richtig machst hält der motor nicht besondes lange

4. typisierung eher nicht möglich (belehrt mich eines besseren)

also wie gesagt, wenn du wirklich vorhast, dir nen turbo reinzusschrauben, solltest du den motor dafür generalüberholen und ihn für die entstehenden kräfte fit machnen. also teile die mehr aushalten. ich denke, dass man auch die auspuffanlage, wechseln muss, da ein turbo weniger staudruck braucht.

ach ja, die hersteller schreiben deshalb nichts von irgendwelchen warnungen od. so, da es ihnen egal ist und außerdem müsste man sowas eh wissen, wenn man sich so ein teil einbaut.

greetz

am 2. März 2004 um 21:28

Zuerst einmal muss man feststellen, was an der Einspritzung geändert werden muss. Bei einem Turboumbau ist es sehr wichtig, dass der Motor auch mehr Sprit bekommt. Bei 0,5 bar Ladedruck, also ca. 50% mehr Luft, brauchst du sowieso schon mal 50% mehr Sprit. Und da Turbomotoren etwas fetter laufen, kannst du eher mit 70% mehr Spritbedarf rechnen.

Also musst du dir folgende Fragen stellen:

-Liefert die Benzinpumpe genug?

-Sind die Einspritzdüsen gross genug?

-Kann der Drucksensor im Saugrohr überhaupt Überdruck messen?

-Weiss das Steuergerät, was es bei Überdruck zu tun hat?

-Kann man die Zündung zurücknehmen bei Überdruck?

Und dann kommt noch der "mechanische" Kram:

-Verkraftet der Kurbeltrieb und die Lagerung das höhere Drehmoment?

-Wie schaut's mit Kupplung und Getriebe aus?

-Wo kriegst du den Öl Zu- und Rücklauf für den Turbo her?

-Ist nachher noch genug Öldruck übrig?

-Wird die Öltemperatur durch die Kühlung des Turbos zu hoch?

-Ist die Verdichtung niedrig genug oder läuft man Gefahr, dass er klopft?

-Wo kriegt man das spezielle Hosenrohr her und ist der Auspuffquerschnitt gross genug?

-Wo bringt man den Ladeluftkühler unter?

-Ist die Zündung stark genug und welche Wärmewerte müssen die Kerzen nachher haben?

Und am wichtigsten ist noch, wer dir die ganze Geschichte nachher auf dem Prüfstand abstimmt bzw. wo der passende Chip herkommt. Die Serienabstimmung passt nachher absolut nicht mehr.

am 2. März 2004 um 23:54

Wenn du das passende werkzeug hast und genug erfahrung und der Turbo Kit kommplett ist müßte es eigentlich kein problem sein.Wenn nicht lass das von einer Fachwerkstatt machen.Ich sag mal so der wagen muß nach dem umbau auf´m Prüfstand wegen dem steuergerät (zündung,spritzufuhr usw.).

Wenn das ein turbo ist der dir 40-50 PS mehr leistung bringt,dann mußt du meines wissen nach am motor nichts verändern.

Du mußt dir das so vorstellen,ein seat leon hat serienmäßig nen turbo drin,wenn die mehr leistung haben wollen gehen sie zum tuner und lassen sich das steuergerät programmieren und haben dann auch 40-50 PS mehr????und machen auch keine umbauten am auto???

Wie soll das bitte gehen und sagt mir jetzt nicht die haben schon serienmäßig stärkere kolben,ventile,kurbelwelle.

Themenstarteram 3. März 2004 um 7:13

Hallo,

Was haltet ihr von dieser Aussage?

"Grundsätzlich kann jeder Motor ohne weitere Änderungen mit einem Turbolader - Kit auf mehr Leistung gebracht werden. Bedingung ist jedoch, daß der Ladedruck von 0,7 bar nicht überschritten wird."

Habe diese info von einem Prof Dragracer bekommen, kann man dieser Aussage vertrauen oder eher vergessen?

Gruß

Madeinstein

am 3. März 2004 um 10:04

Er meint damit den RUMPFmotor, also Kolben, Pleuel, Kurbelwelle. Praktisch gar kein serienmässiges Einspritzsystem kommt ohne Änderungen damit klar. Manche älteren Systeme können nicht einmal Ladedruck messen. Ausserdem besteht bei Turbos ein riesiger Unterschied zwischen "hält es aus" und "läuft gut". Was nützt dir ein Turbo wenn er zwar 40PS mehr bringt aber der Motor nachher 15L verbraucht, dir nach 5 Minuten Autobahn oder 5000Km um die Ohren fliegt. Für einen Minimalumbau bei dem Motor kannst du mit mindestens 4000 Euro rechnen. Und dann fangen andere Sachen mit der Zeit an kaputt zu gehen...

Zitat:

Original geschrieben von angered

Du mußt dir das so vorstellen,ein seat leon hat serienmäßig nen turbo drin,wenn die mehr leistung haben wollen gehen sie zum tuner und lassen sich das steuergerät programmieren und haben dann auch 40-50 PS mehr????und machen auch keine umbauten am auto???

Wie soll das bitte gehen und sagt mir jetzt nicht die haben schon serienmäßig stärkere kolben,ventile,kurbelwelle.

Doch, haben sie. Sogar zwischen der 180PS und der 225PS Version beim 1.8T gibt es sehr deutliche Unterschiede. Der grösste Unterschied zu einem Sauger ist aber, dass das die Einspritzung überhaupt weiss, was Ladedruck ist und was es damit zu tun hat.

Themenstarteram 3. März 2004 um 11:57

wie sieht es denn mit Z-ladern aus, das sind ja auch mechanische lader, und laut Hersteller braucht man nichts am Orgimotor verändern?

Der Hersteller sagt sogar das ich den einbau selbst vornehmen kann.

Der Laderdruck bei diesem Lader liegt zwischen 0,3 und 0,5 bar, warum brauche ich bei einem Mechlader nichts am Steuergerät änder und bei einem Abgasturbo der den selben Ladedruck bringt schon??

Und warum die Benzineinspritzung erhöhen, wenn die Explosionsartige Verbrennung zum größtenteil vom Sauerstoffanteil abhängig ist?

Dieses würde ja voll gegen jede Art von Aufladung sprechen.

Gruß

Madeinstein

am 3. März 2004 um 13:06

Ich nehme an, dass du Zentrifugalkompressoren meinst. Das ist im Endeffekt ein Turbo, der von der Kurbelwelle angetrieben wird. Damit spart man sich Änderungen auf der Krümmer/Abgasseite.

Der Sauerstoff allein nutzt gar nichts. Kraft kommt von Kraftstoff. Der einzige Sinn einer Aufladung ist es, mehr Sauerstoff in den Brennraum zu quetschen um mehr Benzin verbrennen zu können. Bei Lachgas ist es genau so.

Benzin kann nur verbrennen, wenn ein bestimmtes Mischungsverhältnis eingehalten wird. Bei 14,7:1 entsteht am wenigsten Abgas, bei ca. 12,5:1 am meisten Leistung und bei ca. 17:1 ist der Motor am sparsamsten. Geht man darüber oder darunter, wird der Motor nur schlecht oder gar nicht laufen. Soll heissen: Wenn 50% mehr Luft da ist und die Benzinmenge gleich bleibt, zündet der Motor gar nicht erst und wenn er zünden würde, hätte er weniger Leistung als vorher. Das Steuergerät MUSS wissen, dass mehr Luft da ist und das Einspritzsystem muss entsprechend mehr Benzin liefern können, sonst ist die ganze Aufladung fürn Arsch.

Bei manchen Autos reicht es aus, wenn man den Benzindruck von 3 auf 4 Bar anhebt und den Chip neu programmiert. Bei anderen Autos(vor allem ältere mit Luftmengenmesser) braucht man teure Zusatzsteuergeräte und grössere Einspritzdüsen.

Die Autohersteller halten die Einspritzdüsen so klein wie möglich weil man damit die Spritmenge genauer dosieren kann. Deswegen sind Serien-Einspritzdüsen praktisch nie gross genug für einen Turboumbau. Das Benzin ist übrigens auch zur Innenkühlung des Motors wichtig. Ein Turbomotor, der mit 16:1 läuft, fliegt dir mit hundertprozentiger Sicherheit innerhalb von Minuten um die Ohren.

Themenstarteram 3. März 2004 um 15:22

Also ist die Ausage des Hersteller vom Z-Lader so nicht richtig oder?

Gruß

Madeinstein

am 3. März 2004 um 15:38

Die Aussage stimmt nur wenn das Auto a) einen Luftmassenmesser mit ausreichend Kapazität oder einen Saugrohrdrucksensor, der Ladedruck messen kann, b) ein Steuergerät, das Ladedruck überhaupt versteht, c) ein Einspritzsystem, das genug Sprit liefern kann, hat und d) sehr wenig Ladedruck(unter 0,5 bar oder so) gefahren wird. Das trifft bei weitem nicht auf alle Autos zu, vor allen Dingen nicht auf ältere Einspritzungen.

Die Z-Lader Sache hat mein Interesse geweckt. Mehr Infos bitte und nen Link wär auch nicht schlecht.

am 3. März 2004 um 15:55

http://www.jacksonracing.com/Shop/ViewProducts.aspx?PlateIndexID=33372

Edit: Hab nicht genau hingekuckt. Der Jackson Racing sieht eher nach Roots oder Schraubengebläse aus. Zentrifugal gibt's aber z.B. bei Vortech:

http://www.vortechsuperchargers.com/news/97-01_type_r.html

Themenstarteram 5. März 2004 um 8:22

wo kann ich den das kennfeld einstellen lassen?

oder reichen mir Zündkerzen die auf 360 grad den Zündfunken legen können.

Muß ich die Verdichtung (9.2 : 1) für die Turboaufladung auch ändern?

gruß

madeinstein

am 5. März 2004 um 10:09

Zitat:

Original geschrieben von Madeinstein

wo kann ich den das kennfeld einstellen lassen?

oder reichen mir Zündkerzen die auf 360 grad den Zündfunken legen können.

Muß ich die Verdichtung (9.2 : 1) für die Turboaufladung auch ändern?

Bei den Teilen, die du brauchst, kannst du dich ungefähr an dem HGP-Umbau orientieren:

http://www.hgp-turbo.de/honda/ed9.htm

Da HGP ein Zusatzsteuergerät einsetzt, kann man davon ausgehen, dass das Seriensteuergerät nicht mit Ladedruck umgehen kann. Verdichtung wird auch runter müssen.

Verdichtung bei ED9 Turbo ca. 9,0-9,5:1. Die Serienkolben halten bei max.0,5 bar Ladedruck die Belastung aus, so auch die Pleuel(lager), die Lagerschalen der Kurbelwelle allerdings nicht. Zu empfehlen ist auch einen Ölkühler einzubauen und den Thermostat anzubohren damit die Kühlung gut funzt. Bis 0,5 bar brauchst du keine stärkere Benzin pumpe, ein anders Steuergerät ist nicht unbedingt fällig, der Saugrohrdrucksensor kann Überdruck anzeigen, das STG kann diesen Allerdings nicht verarbeiten.(Es gibt auch Zusatzgeräte) Platz hast du im ED9 genung auch für den Ladeluftkühler.

Es gibt auch ein paar Seiten:

www.nnomo-racing.de

www.turbo-kits.com oder .de

(es gibt natürlich noch mehr Seiten)

Bei einem Kit würde ich darauf achten das nach Möglichkeit alles dabei was du brauchst:

Einlasskrümmer für den Turbo

Turbo (am besten Turbonetics T3/T04E od. Garret T25, das sind die Besseren)

Turbo-Ventile (Blow-off, Wastgate,usw)

Ölkühler mit Schläuchen

Wasserschläuchen für den Intercooler

Dickere Zylinderkopfdichtung(Zwischenlage)

Rohre für den Turbo(Downpipe,usw)

Alle nötigen Dichtungen und

Die Geänderte Elektronik in Form von Zusatzgeräten oder einem ander STG.

Mit den Umbaukosten bewegst du dich im (nur Motor) Bereich von ca. 4000-5000€, das ist etwa die Untergrenze. Um nicht lebensgefährlich zu sein, ist auch eine andere Bremse Fällig(ca. 2000€) mit diversen anderen Umbauten.

Und nein, ich habe keinen ED9 Turbo, aber ich stand kurz davor, deshalb habe ich sehr viele Infos zusammengetragen und mich bei etlichen Firmen informiert.

Denke mit den Infos bist du ein Stück weiter.

MFG Passat GT 16V

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