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Umstieg vom 2.0 CDTI auf 2.0 SIDI Turbo - erste Erfahrungen

Opel Insignia A (G09)

Einleitung

Vor ein paar Tagen habe ich meinen zweiten Insignia in Empfang nehmen dürfen und möchte für interessierte Leser einen ersten Eindruck meiner Wechselerfahrungen abgeben. In den letzten fünf Jahren bin ich einen Vor-Facelift Insignia 5-Türer MY2011 mit relativ guter Ausstattung gefahren. Der 5-Türer ist es geblieben, die gute Ausstattung auch, aber ansonsten hat sich ziemlich viel geändert. Statt 160 Diesel-PS sind es nun 250 Benziner-PS, statt Handschaltung nun mit Automatik, statt Frontantrieb nun ein Allradler, Bose statt Infinity, Leder in beige statt schwarz und das erheblich umfangreicherer Paket an Assistenzsystemen ist beim Neuen nun auch an Bord.

Die gesamte Liste an Ausstattung möchte ich dem Leser gerne ersparen, zumal es ohnehin einfacher wird, zu schreiben, was man bei der Bestellung weggelassen hat. Es fehlen Alarmanlage, Anhängerkupplung und Standheizung. Ansonsten wurde beim Innovation jedes Kreuzchen gemacht. Ein direkter, preislicher Vergleich mit dem Vorgänger fällt schwer, da viele Optionen, die jetzt an Bord sind, Ende 2010 noch gar nicht bestellbar waren. Vergleicht man die reinen Bruttolistenpreise, dann läge der Neue knappe € 12.000,- über dem alten Preis. Korrigiert man das aber durch die werksseitige Rabattierung "Business Innovation" und den zusätzlich gewährten Händlerrabatt, dann bleiben etwa € 7.000,- davon übrig. Der Kaufpreis des alten Insignia lag bei ca. € 33.000,- und der des neuen Insignia nun bei gut € 40.000,-. Ob es diese Mehrausgabe wert war, zum "Wiederholungstäter zu werden, soll dieser Bericht zeigen.

____________________________________________________________________

Karosserie und Außendesign

Schaut man sich den Insignia von der Seite an, dann hat man ein gewohntes Bild. Außer der Farbe, die ich ausnahmsweise mal nicht im Einheitsschwarz sondern, passend zur Cascada-Farbe der Gattin, in Mahagonibraun gewählt habe, hat sich scheinbar nicht viel geändert. Die unlackierte Haifischflosse auf dem Dach hat erhebliche Ausmaße angenommen. Lackiert wäre sie vielleicht schöner aber auch nicht kleiner. Die Chrom-Türgriffe haben das Knöpfchen für das Keyless-System integriert. Sonst ist alles identisch. Erst der Blick auf die Front oder das Heck zeigen die Veränderungen. Mir persönlich gefällt es. Der Insignia wirkt auch Acht Jahre nach seiner Vorstellung noch nicht zu sehr altbacken. Design ist und bleibt aber natürlich Geschmackssache.

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Innenraumgestaltung und Komfort

Zugang zum Inneren gewährt der Neue nun schlüssellos nach einfachem Druck auf die Knöpfe, die in alle 4 Türgriffe eingelassen sind. Größere Veränderungen nimmt man im Innenraum auch nur durch die gewählte helle Lederausstattung wahr. In dieser Kombination, Leder in siena beige mit dem schwarzen Dachhimmel des OPC-Line-Paketes, habe ich den Insignia bisher noch nicht gesehen. Es war so auch bis jetzt nicht bestellbar und glaubt man der aktuellen Preisliste, dann dürfte das Auto heute gar nicht so vor mir stehen. Dort wird nämlich noch immer diese Kombination gegenseitig ausgeschlossen. Auf mich wirkt es sehr stimmig und besonders der untere Teil des Armaturenträgers in hellem statt schwarzem Kunststoff gibt dem Innenraum die besondere Note. Cockpit und Mittelkonsole zeigen dann auch die auffälligsten Veränderungen zum VFL. Vorbei ist die Zeit des roten Infodisplays zwischen Tacho und Drehzahlmesser. Dort prangt jetzt der moderne 8" Bildschirm. Daneben thront ebenfalls ein 8" Bildschirm mit Touchfunktion über der Mittelkonsole, die einen aufgeräumten und modernen Eindruck hinterlässt. Temperaturregler, Sitzheizung und -Lüftung werden über interaktive Touchpanel bedient. Gewöhnungsbedürftig am Anfang, aber nach kurzer Zeit hat man es raus.

Nimmt man Platz, dann fühlt sich alles sehr bekannt und gewohnt an. Die Sitze sind gewohnt bequem und komfortabel, alles scheint in gewohnter Richtung und Reichweite zu liegen. Es war bisher gut, warum sollte man es also auch ändern. Das Lenkrad, das mit dem OPC-Line-Paket kommt, ist im oberen Bereich geringfügig dünner, als noch beim VFL. Der noch im VFL ausladende Aluminium-Rahmen im unteren Bereich ist dezent in die untere Mitte verschwunden und man fasst nun rundum an weiches, teils perforiertes Leder. Auf dem Lenkrad sind einige Knöpfe dazu gekommen, dafür fehlen nun Knöpfe und Mehrfach-Dreh-Drück-Funktionen an den Blinkerhebeln.

Der übrige Komfort ist mit dem VFL vergleichbar. Sitzheizung kommt gefühlt etwas langsamer, dafür habe ich endlich ein Quickheat-System, das zu funktionieren scheint. Nur 10 Sekunden nach dem morgendlichen Kaltstart bei 3-4 Grad strömt aus den mittleren Luftdüsen bereits spürbar warme Luft. Das kannte ich bei sämtlichen OPEL-Modellen davor so nicht. Entweder ist das verbessert worden, oder in den Vorgängerfahrzeugen hat es nie richtig gearbeitet.

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Motor, Getriebe, Fahrwerk

184 KW / 250 PS, 400 nM aus einem 2.0 Liter großen Turbo-Vierzylinder. Das liest sich erst einmal üppig. Da der Insignia aber bekanntlich kein Leichtgewicht ist, habe ich meine Erwartung "sportliche Fahrleistungen" von vorneherein gegen "angemessen souveräne Motorisierung" getauscht. Ein kurzer Druck auf den Start-Knopf und dann tobt er los... ja, denkste. Da tobt gar nix. Angenehm leise säuselt der Vierzylinder bei knapp 3.000 Touren Anfangsdrehzahl im Kaltstart, die sich aber nach nur kurzer Zeit auf unter 1.000 Umdrehungen absenkt. Vorbei die Zeit, dass der gute alte CDTI sich morgens beim Start erst einmal die Tautropfen vom Blech geschüttelt hat und ebenso akustisch, wie vibrierend kund getan hat "Ich bin ein Di.i.i..i..iesel" Der Motor ist bei Leerlaufdrehzahl im Innenraum nicht zu hören und weder im Lenkrad noch in den Pedalen oder im Wählhebel der Automatik sind Vibrationen zu spüren. Einzig aus dem Abgasstrang scheinen minimal Schwingungen in das Bodenblech zu gelangen. Ansonsten herrscht absolute Ruhe im Innenraum und schon die einsetzende stärkere Heizlüftung oder ein leises Radio übertönen jedes Geräusch aus dem Motorraum.

Spätestens beim Anfahren wird einem klar - dieser Insignia ist mit seinem Vorgänger überhaupt nicht mehr zu vergleichen. Das einzig, wirklich deutlich vernehmbare Geräusch kommt vom Abrollen der 245er Bereifung. Alle anderen Geräusche treten in den Hintergrund. Windgeräusche sind ab ca. 65 km/h zuordnenbar. Darunter verlieren sie sich im Grundrauschen. Zwischen 2500 und 4.000 Touren hat der Motor akustisch wie auch im Durchzug eine Laufruhe und sogar Akustik, die einen glauben machen könnte, da werkelt ein 6-Zylinder, darüber geht es etwas giftiger zur Sache. Der Sound wird kerniger, erstmals dringen nun auch deutlich Geräusche von vorne aus dem Motorraum in den Innenraum und der Durchzug ist schon gewaltig. Natürlich immer berücksichtigend, dass hier beinahe 2 Tonnen in Bewegung gesetzt werden. Ein Sprint von 80 auf 120, also einer klassischen Überholsituation, deklassiert hier geradezu den alten 2.0 CDTI. Absolut souverän zieht die Tachonadel nach oben, kein Kick, aber auch kein Loch sondern absolute Gleichmäßigkeit.

Die 6-Gangautomatik verrichtet dabei geradezu unauffällig ihre Arbeit im Hintergrund. Da in den meisten Fahrsituationen auch vom Motor keine deutliche akustische Rückmeldung kommt, sind Schaltvorgänge im Stadtverkehsrtempo eigentlich nur zu erahnen. Bei etwas sportlicherer Fahrweise spürt man zwar, wann geschaltet wird, der Schaltvorgang klappt aber auch da schnell und flüssig, ohne Ruckler, rauf wie runter. Einzig bei noch leicht rollendem Fahrzeug z.B. an einer Kreuzung oder einem Kreisverkehr zeigte sich eine etwas ruppige Rückmeldung, geht man zu kräftig sofort wieder auf's Gas. Passiert nicht immer und ich bekomme es auch nicht sicher reproduziert, aber der heftige Schlag, den es da beim Kraftschluß tut, der passt noch nicht in das ansonsten stimmige Gesamtbild. Die 6 Abstufungen passen sehr gut zur Leistung des Benziners, der eben ein wesentlich breiteres Drehzahlband ausnutzen kann, als es der Dieselmotor charakteristisch tut. Mehr Abstufungen sind nach meiner Einschätzung beim 2.0 SIDI nicht nötig. Bis zur Höchstgeschwindigkeit habe ich den Wagen auf seinen ersten 1.000 km noch nicht gezwungen aber augenfälliger Unterschied zum 2.0 CDTI im Vorgänger war der Bereich jenseits der 200 km/h Marke. Wo man beim Diesel nun langsam den Geschwindigkeitszuwachs schwinden sah und der sich bis zu etwa 220 Top-Speed geradezu gequält hat und einem meist vorher auch die freie Straße ausging, da geht es beim 2-Liter SIDI nochmal richtig zur Sache. Deutlicher Schub ab 200 der auch bis 235 (mehr habe ich noch nicht gewagt) kaum schwächer wurde. Das überzeugt und passt sehr gut zu einem Insignia. Zum Verbrauch kann ich nach knapp 1.000 km noch nicht viel sagen. Derzeit steht der BC bei 10,9 Litern. Da ist aber sicher noch Luft nach unten oder oben. Sparsamkeit ist aber sicher nicht die erste Tugend dieser Motorisierung.

Das verstellbare Flexride-Fahrwerk überzeugte schon im VFL und tut es auch im Neuen. Die Lenkung kommt mir sogar noch einmal etwas direkter und der Tour-Modus noch einmal etwas komfortabler vor. Ich weiß nicht, ob sie daran überhaupt etwas geändert haben, aber es fühlt sich besser an. Mag aber auch sein, dass hier der Allradantrieb seinen Anteil daran leistet. Auch bei nasser Straße kein Frontkratzen mehr beim Abbiegen, keinerlei Lenkeinflüsse des Antriebs beim Beschleunigen und besonders in etwas engeren Kurven eine fast unglaubliche Bodenhaftung.

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Assistenten & Multimedia

An zusätzlichen Assistenzsystemen bietet der neue Insignia den Totwinkel-Warner in den Außenspiegeln, eine Rückfahrkamera und die Adaptive Cruise Control, welche wohl das herausragendste System ist. Dank Automatik arbeitet diese sehr präzise nicht nur bei der Anpassung an die Geschwindigkeit des Vordermanns sondern bremst den Wagen ggf. auch runter bis zum Stillstand. Ein kurzes Antippen des Gaspedals genügt, dann setzt der Wagen seine Fahrt fort. Gestern hatte ich (leider) gut 90 Minuten Zeit, das auf der A2 bei Hannover ausgiebig zu testen und zu beobachten. Mit jeder Minute wächst auch das Vertrauen in die Technik, am Anfang, das muss ich zugeben, habe ich mit leicht aufgeregter Panik noch den Fuß quasi bremsbereit über dem Pedal hängen gehabt, als es auf das erste Stauende zuging. Aber es funktioniert mit berechenbarer Zuverlässigkeit. Auch wenn der eine oder andere "Spurspringer" mal dazwischen kam - die Zeiten zur Anpassung an die neue Situation und die Erkennung eines neuen Fahrzeugs sind vorbildlich schnell. Auf dem Rückweg von Wolfsburg gestern Nachmittag habe ich dann mal den Extrem-Test gewagt und geschaut, wie oft ich meine Füße auf der Autobahn brauche. Zwischen der Auffahrt am Kreuz Braunschweig bis zur 147 km entfernten Ausfahrt Bad Oeynhausen genau 0 Mal! Einen Stau und einmal stockenden Verkehr hat das System im Zusammenspiel mit der Automatik und dem Tempomaten mit Bravour komplett alleine gemeistert. Anpassungen der Geschwindigkeit erfolgen bequem über die +/-Wippe am Lenkrad. Bergab oder bei raschem Runterstellen der Tempomatgeschwindigkeit bremst der Insignia ggf. auch aktiv ab.

BOSE-Audiosystem

Genug Zeit also, sich mit den Vorzügen des Multimediaangebots zu beschäftigen. Statt Infinity prangt nun Bose auf den Türlautsprechern und da ich im Vorfeld hier auf MT schon so manche Diskussion verfolgt habe, was denn nun besser ist, das gleich vorweg - Das Bose schlägt das Infinity! Ausgewogenerer Klang, keine Verzerrungen bis etwa 70% der Lautstärke. Konnte mein altes Infinity-System leider nicht. Ebenso fehlen die bekannten Schwankungen der Lautstärke, die wohl alle Infinity-Besitzer kennen dürften. Wer Bass fühlen möchte, der kommt beim Bose-System nicht zu kurz. Hier ist es dann allerdings eine Frage der Audioquelle. FM-Radioklang ist gut, Empfangsleistung eher genauso durchschnittlich wie bisher, Digitalradioempfang und -klang ist schon etwas besser. Richtig "fett" kommt der Klang über Spotify auf dem verbundenen Iphone. Und dabei war es fast egal, ob die Verbindung per USB oder per Bluetooth erfolgt. Die Bluetoothverbindung klappt zudem bereits beim Einsteigen und Starten des Fahrzeugs. Ruckzuck ist das Iphone mit dem System und mit dem fahrzeugeigenen WLAN verbunden. Ab nun stehen mir meine Spotify-Playlisten oder eben Millionen von anderen Titeln zur Verfügung. Nie wieder CDs suchen, nie wieder SD-Karten oder Ipods bespielen. Immer alles da, was man sich wünscht. Ich denke, das wird meine bevorzugte Audioquelle sein. Wenig brillant ist die Sprachausgabe des Systems. Da hätte man sich angesichts der guten Klangqualität des Gesamtsystems weniger komprimierte Sprachfiles leisten sollen. Das trübt ein wenig den ansonsten guten Gesamteindruck. Im Vorfacelift klang "Frau Insignia" weniger heiser und dumpf.

Navigation

Bisher habe ich die Navigation nur wenig benutzt. Eine Zielprogrammierung über den Bildschirm geht, war aber über den alten Dreh-Drücksteller in der Mittelkonsole bequemer. Per Sprachsteuerung muss man sich erst daran gewöhnen, wie das System es denn am liebsten hören möchte, dann klappt es eigentlich recht flott. Am komfortabelsten ist es aber, sein Naviziel gleich gar nicht mehr selber rauszusuchen und einzugeben, sondern das den Onstar-Service erledigen zu lassen.

OnStar

Um mit dem On-Star-Service in Kontakt zu kommen, drückt man die blaue Onstar-Taste, die bei meinem Insignia im Innenspiegelrahmen verbaut ist. Der übliche Ort ist sonst wohl der Dachhimmel, dort sitzt aber bei mir die Bedienung des Schiebedachs. Ein kleiner Dreiklang ertönt (der übrigens verdächtig nach dem "fertig gekocht" Signal vom Thermomix meiner Frau klingt), im Display erscheint "Verbindung zu Onstar wird hergestellt..." und kurz drauf meldet sich auch schon der Onstar-Berater. Dem gibt man nun auf, was man möchte. Bei mir war das testweise immer erst mal die Angabe des eigenen Firmennamens und die Angabe der Stadt. Den Rest googlet sich der Berater selbst zusammen, gibt seine Ergebnisse kurz zur Bestätigung noch einmal wieder, man sagt, "ja, genau das brauche ich" und schon erscheint im Display "Ziel wird heruntergeladen". Nach dem Auflegen braucht man dann nur noch die Routenführung zu starten - das war's auch schon. Klappt bisher super. In Stoßzeiten kann es einen Moment länger dauern, bis die Verbindung steht. Der virtuelle (na ja, eigentlich doch reale) Beifahrer, der einem die Arbeit abnimmt, so lasse ich mir das gefallen.

Apple Carplay

Das neue Apple Carplay habe ich bisher nur kurz angetestet. Nach der Verbindung des Iphones mit dem USB-Anschluss, erscheint im Menü kurz darauf schon das passende Icon. Nach dem Öffnen erscheint eine vom Iphone vertraute App-Oberfläche von der aus sich dann die Apps starten lassen. Die Bedienung selbst läuft sehr flüssig und fast so wie auf dem Iphone selbst. Nur der wirkliche Nutzen hat sich für mich noch nicht erschlossen. Die Apps, die ich wirklich ständig nutze (Whatsapp, Mail, Safari) stehen im Fahrzeug nicht zur Verfügung und die, die zur Verfügung stehen nutze ich kaum oder sie sind auch über eine Bluetoothverbindung bereits perfekt mit dem IL900 verbunden (Spotify, Telefon, Audible). Die AppleMaps-Anwendung bietet eine Navigation mit Live-Traffic ähnlich Google-Maps nur leider nicht so schnell und komfortabel wie das IL900 Navi. Siri assistiert auch nur im Rahmen der angebotenen Apps. Fragen nach dem letzten Fußballergebnis oder dem Börsenkurs von Volkswagen werden verweigert und stehen "..während der Fahrt nicht zur Verfügung" Immerhin lässt Siri sich zum aktuellen Wetter befragen und antwortet auch gewohnt ausführlich. Für mein ganz persönliches Nutzerprofil ist Apple Carplay eher nutzlos. Das muss aber jeder für sich selber bewerten.

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Fazit & Gesamteindruck

Der neue Insignia hinterlässt vom Gefühl her eine ganz ungewöhnliche Mischung aus "Kenn ich, weiß ich, hatte ich schon" und "Coole Features, alles anders, alles neu" Man sitzt wie in dem alten aber fährt einen ganz anderen, besseren, neuen. Anders kann ich es nicht beschreiben. Der allgemeine Qualitätseindruck ist - alles bestens! Hier quietscht, klappert und knarzt nichts mehr. Alles wirkt sauber und sehr hochwertig verarbeitet, durch das helle Leder sogar ein wenig edler und gediegener. Der Gesamteindruck, er ist in dieser Konfiguration bereits ein bisschen der einfachen Mittelklasse nach oben entwachsen. Das Auto wird sich also wieder prächtig dazu eignen, verdutzte Mitfahrer im Kopf ein bisschen "umparken" zu lassen. Sowas hätte man von OPEL halt nicht gedacht. Die Stärken des alten sind geblieben, die Schwächen wurden gut abgearbeitet. Für meinen Geschmack hat OPEL mit dem Modelljahr 2016 einen guten Teil seiner Hausaufgaben endlich erledigt. Er ist und bleibt nun mal ein Schwergewicht und auch wenn ich selbst, dieses Übergewicht sogar schätze, lässt es ihn doch souveräner über auch schlechte Straßen gleiten, ist das Gewicht gegenüber seinen zumeist inzwischen jüngeren Konkurrenten eben nicht mehr zeitgemäß. Dem 2.0 Liter Turbo raubt er somit auch einiges an Temperament, wenngleich dieser sicher nicht als langsam bezeichnet werden darf. Sollte ich den Vergleich noch weiter als bis zum letzten Insignia ziehen, lande ich bei meinem Vectra GTS 3,2 V6 von 2002 und den steckt er in jeder Hinsicht in die Tasche. Bleibt zu hoffen, dass die Entwickler mit dem Nachfolger eine Punktlandung hinlegen - ihm seine Tugenden erhalten, seine Laster austreiben und dass er eine bezahlbare Alternative in der Mittelklasse bleibt. Bis dahin erfreue ich mich an einem gelungenen und ausgereiften Fahrzeug. Einige Bilder aus meinem Fahrzeugprofil habe ich Euch unten angehängt, die in der Qualität sicher besser sein könnten, aber hier hat es seit letzten Freitag eigentlich ständig nur geregnet. Hoffe trotzdem, dass sie einen Eindruck vermitteln können.

LG

Martin

 

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Beste Antwort im Thema

Einleitung

Vor ein paar Tagen habe ich meinen zweiten Insignia in Empfang nehmen dürfen und möchte für interessierte Leser einen ersten Eindruck meiner Wechselerfahrungen abgeben. In den letzten fünf Jahren bin ich einen Vor-Facelift Insignia 5-Türer MY2011 mit relativ guter Ausstattung gefahren. Der 5-Türer ist es geblieben, die gute Ausstattung auch, aber ansonsten hat sich ziemlich viel geändert. Statt 160 Diesel-PS sind es nun 250 Benziner-PS, statt Handschaltung nun mit Automatik, statt Frontantrieb nun ein Allradler, Bose statt Infinity, Leder in beige statt schwarz und das erheblich umfangreicherer Paket an Assistenzsystemen ist beim Neuen nun auch an Bord.

Die gesamte Liste an Ausstattung möchte ich dem Leser gerne ersparen, zumal es ohnehin einfacher wird, zu schreiben, was man bei der Bestellung weggelassen hat. Es fehlen Alarmanlage, Anhängerkupplung und Standheizung. Ansonsten wurde beim Innovation jedes Kreuzchen gemacht. Ein direkter, preislicher Vergleich mit dem Vorgänger fällt schwer, da viele Optionen, die jetzt an Bord sind, Ende 2010 noch gar nicht bestellbar waren. Vergleicht man die reinen Bruttolistenpreise, dann läge der Neue knappe € 12.000,- über dem alten Preis. Korrigiert man das aber durch die werksseitige Rabattierung "Business Innovation" und den zusätzlich gewährten Händlerrabatt, dann bleiben etwa € 7.000,- davon übrig. Der Kaufpreis des alten Insignia lag bei ca. € 33.000,- und der des neuen Insignia nun bei gut € 40.000,-. Ob es diese Mehrausgabe wert war, zum "Wiederholungstäter zu werden, soll dieser Bericht zeigen.

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Karosserie und Außendesign

Schaut man sich den Insignia von der Seite an, dann hat man ein gewohntes Bild. Außer der Farbe, die ich ausnahmsweise mal nicht im Einheitsschwarz sondern, passend zur Cascada-Farbe der Gattin, in Mahagonibraun gewählt habe, hat sich scheinbar nicht viel geändert. Die unlackierte Haifischflosse auf dem Dach hat erhebliche Ausmaße angenommen. Lackiert wäre sie vielleicht schöner aber auch nicht kleiner. Die Chrom-Türgriffe haben das Knöpfchen für das Keyless-System integriert. Sonst ist alles identisch. Erst der Blick auf die Front oder das Heck zeigen die Veränderungen. Mir persönlich gefällt es. Der Insignia wirkt auch Acht Jahre nach seiner Vorstellung noch nicht zu sehr altbacken. Design ist und bleibt aber natürlich Geschmackssache.

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Innenraumgestaltung und Komfort

Zugang zum Inneren gewährt der Neue nun schlüssellos nach einfachem Druck auf die Knöpfe, die in alle 4 Türgriffe eingelassen sind. Größere Veränderungen nimmt man im Innenraum auch nur durch die gewählte helle Lederausstattung wahr. In dieser Kombination, Leder in siena beige mit dem schwarzen Dachhimmel des OPC-Line-Paketes, habe ich den Insignia bisher noch nicht gesehen. Es war so auch bis jetzt nicht bestellbar und glaubt man der aktuellen Preisliste, dann dürfte das Auto heute gar nicht so vor mir stehen. Dort wird nämlich noch immer diese Kombination gegenseitig ausgeschlossen. Auf mich wirkt es sehr stimmig und besonders der untere Teil des Armaturenträgers in hellem statt schwarzem Kunststoff gibt dem Innenraum die besondere Note. Cockpit und Mittelkonsole zeigen dann auch die auffälligsten Veränderungen zum VFL. Vorbei ist die Zeit des roten Infodisplays zwischen Tacho und Drehzahlmesser. Dort prangt jetzt der moderne 8" Bildschirm. Daneben thront ebenfalls ein 8" Bildschirm mit Touchfunktion über der Mittelkonsole, die einen aufgeräumten und modernen Eindruck hinterlässt. Temperaturregler, Sitzheizung und -Lüftung werden über interaktive Touchpanel bedient. Gewöhnungsbedürftig am Anfang, aber nach kurzer Zeit hat man es raus.

Nimmt man Platz, dann fühlt sich alles sehr bekannt und gewohnt an. Die Sitze sind gewohnt bequem und komfortabel, alles scheint in gewohnter Richtung und Reichweite zu liegen. Es war bisher gut, warum sollte man es also auch ändern. Das Lenkrad, das mit dem OPC-Line-Paket kommt, ist im oberen Bereich geringfügig dünner, als noch beim VFL. Der noch im VFL ausladende Aluminium-Rahmen im unteren Bereich ist dezent in die untere Mitte verschwunden und man fasst nun rundum an weiches, teils perforiertes Leder. Auf dem Lenkrad sind einige Knöpfe dazu gekommen, dafür fehlen nun Knöpfe und Mehrfach-Dreh-Drück-Funktionen an den Blinkerhebeln.

Der übrige Komfort ist mit dem VFL vergleichbar. Sitzheizung kommt gefühlt etwas langsamer, dafür habe ich endlich ein Quickheat-System, das zu funktionieren scheint. Nur 10 Sekunden nach dem morgendlichen Kaltstart bei 3-4 Grad strömt aus den mittleren Luftdüsen bereits spürbar warme Luft. Das kannte ich bei sämtlichen OPEL-Modellen davor so nicht. Entweder ist das verbessert worden, oder in den Vorgängerfahrzeugen hat es nie richtig gearbeitet.

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Motor, Getriebe, Fahrwerk

184 KW / 250 PS, 400 nM aus einem 2.0 Liter großen Turbo-Vierzylinder. Das liest sich erst einmal üppig. Da der Insignia aber bekanntlich kein Leichtgewicht ist, habe ich meine Erwartung "sportliche Fahrleistungen" von vorneherein gegen "angemessen souveräne Motorisierung" getauscht. Ein kurzer Druck auf den Start-Knopf und dann tobt er los... ja, denkste. Da tobt gar nix. Angenehm leise säuselt der Vierzylinder bei knapp 3.000 Touren Anfangsdrehzahl im Kaltstart, die sich aber nach nur kurzer Zeit auf unter 1.000 Umdrehungen absenkt. Vorbei die Zeit, dass der gute alte CDTI sich morgens beim Start erst einmal die Tautropfen vom Blech geschüttelt hat und ebenso akustisch, wie vibrierend kund getan hat "Ich bin ein Di.i.i..i..iesel" Der Motor ist bei Leerlaufdrehzahl im Innenraum nicht zu hören und weder im Lenkrad noch in den Pedalen oder im Wählhebel der Automatik sind Vibrationen zu spüren. Einzig aus dem Abgasstrang scheinen minimal Schwingungen in das Bodenblech zu gelangen. Ansonsten herrscht absolute Ruhe im Innenraum und schon die einsetzende stärkere Heizlüftung oder ein leises Radio übertönen jedes Geräusch aus dem Motorraum.

Spätestens beim Anfahren wird einem klar - dieser Insignia ist mit seinem Vorgänger überhaupt nicht mehr zu vergleichen. Das einzig, wirklich deutlich vernehmbare Geräusch kommt vom Abrollen der 245er Bereifung. Alle anderen Geräusche treten in den Hintergrund. Windgeräusche sind ab ca. 65 km/h zuordnenbar. Darunter verlieren sie sich im Grundrauschen. Zwischen 2500 und 4.000 Touren hat der Motor akustisch wie auch im Durchzug eine Laufruhe und sogar Akustik, die einen glauben machen könnte, da werkelt ein 6-Zylinder, darüber geht es etwas giftiger zur Sache. Der Sound wird kerniger, erstmals dringen nun auch deutlich Geräusche von vorne aus dem Motorraum in den Innenraum und der Durchzug ist schon gewaltig. Natürlich immer berücksichtigend, dass hier beinahe 2 Tonnen in Bewegung gesetzt werden. Ein Sprint von 80 auf 120, also einer klassischen Überholsituation, deklassiert hier geradezu den alten 2.0 CDTI. Absolut souverän zieht die Tachonadel nach oben, kein Kick, aber auch kein Loch sondern absolute Gleichmäßigkeit.

Die 6-Gangautomatik verrichtet dabei geradezu unauffällig ihre Arbeit im Hintergrund. Da in den meisten Fahrsituationen auch vom Motor keine deutliche akustische Rückmeldung kommt, sind Schaltvorgänge im Stadtverkehsrtempo eigentlich nur zu erahnen. Bei etwas sportlicherer Fahrweise spürt man zwar, wann geschaltet wird, der Schaltvorgang klappt aber auch da schnell und flüssig, ohne Ruckler, rauf wie runter. Einzig bei noch leicht rollendem Fahrzeug z.B. an einer Kreuzung oder einem Kreisverkehr zeigte sich eine etwas ruppige Rückmeldung, geht man zu kräftig sofort wieder auf's Gas. Passiert nicht immer und ich bekomme es auch nicht sicher reproduziert, aber der heftige Schlag, den es da beim Kraftschluß tut, der passt noch nicht in das ansonsten stimmige Gesamtbild. Die 6 Abstufungen passen sehr gut zur Leistung des Benziners, der eben ein wesentlich breiteres Drehzahlband ausnutzen kann, als es der Dieselmotor charakteristisch tut. Mehr Abstufungen sind nach meiner Einschätzung beim 2.0 SIDI nicht nötig. Bis zur Höchstgeschwindigkeit habe ich den Wagen auf seinen ersten 1.000 km noch nicht gezwungen aber augenfälliger Unterschied zum 2.0 CDTI im Vorgänger war der Bereich jenseits der 200 km/h Marke. Wo man beim Diesel nun langsam den Geschwindigkeitszuwachs schwinden sah und der sich bis zu etwa 220 Top-Speed geradezu gequält hat und einem meist vorher auch die freie Straße ausging, da geht es beim 2-Liter SIDI nochmal richtig zur Sache. Deutlicher Schub ab 200 der auch bis 235 (mehr habe ich noch nicht gewagt) kaum schwächer wurde. Das überzeugt und passt sehr gut zu einem Insignia. Zum Verbrauch kann ich nach knapp 1.000 km noch nicht viel sagen. Derzeit steht der BC bei 10,9 Litern. Da ist aber sicher noch Luft nach unten oder oben. Sparsamkeit ist aber sicher nicht die erste Tugend dieser Motorisierung.

Das verstellbare Flexride-Fahrwerk überzeugte schon im VFL und tut es auch im Neuen. Die Lenkung kommt mir sogar noch einmal etwas direkter und der Tour-Modus noch einmal etwas komfortabler vor. Ich weiß nicht, ob sie daran überhaupt etwas geändert haben, aber es fühlt sich besser an. Mag aber auch sein, dass hier der Allradantrieb seinen Anteil daran leistet. Auch bei nasser Straße kein Frontkratzen mehr beim Abbiegen, keinerlei Lenkeinflüsse des Antriebs beim Beschleunigen und besonders in etwas engeren Kurven eine fast unglaubliche Bodenhaftung.

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Assistenten & Multimedia

An zusätzlichen Assistenzsystemen bietet der neue Insignia den Totwinkel-Warner in den Außenspiegeln, eine Rückfahrkamera und die Adaptive Cruise Control, welche wohl das herausragendste System ist. Dank Automatik arbeitet diese sehr präzise nicht nur bei der Anpassung an die Geschwindigkeit des Vordermanns sondern bremst den Wagen ggf. auch runter bis zum Stillstand. Ein kurzes Antippen des Gaspedals genügt, dann setzt der Wagen seine Fahrt fort. Gestern hatte ich (leider) gut 90 Minuten Zeit, das auf der A2 bei Hannover ausgiebig zu testen und zu beobachten. Mit jeder Minute wächst auch das Vertrauen in die Technik, am Anfang, das muss ich zugeben, habe ich mit leicht aufgeregter Panik noch den Fuß quasi bremsbereit über dem Pedal hängen gehabt, als es auf das erste Stauende zuging. Aber es funktioniert mit berechenbarer Zuverlässigkeit. Auch wenn der eine oder andere "Spurspringer" mal dazwischen kam - die Zeiten zur Anpassung an die neue Situation und die Erkennung eines neuen Fahrzeugs sind vorbildlich schnell. Auf dem Rückweg von Wolfsburg gestern Nachmittag habe ich dann mal den Extrem-Test gewagt und geschaut, wie oft ich meine Füße auf der Autobahn brauche. Zwischen der Auffahrt am Kreuz Braunschweig bis zur 147 km entfernten Ausfahrt Bad Oeynhausen genau 0 Mal! Einen Stau und einmal stockenden Verkehr hat das System im Zusammenspiel mit der Automatik und dem Tempomaten mit Bravour komplett alleine gemeistert. Anpassungen der Geschwindigkeit erfolgen bequem über die +/-Wippe am Lenkrad. Bergab oder bei raschem Runterstellen der Tempomatgeschwindigkeit bremst der Insignia ggf. auch aktiv ab.

BOSE-Audiosystem

Genug Zeit also, sich mit den Vorzügen des Multimediaangebots zu beschäftigen. Statt Infinity prangt nun Bose auf den Türlautsprechern und da ich im Vorfeld hier auf MT schon so manche Diskussion verfolgt habe, was denn nun besser ist, das gleich vorweg - Das Bose schlägt das Infinity! Ausgewogenerer Klang, keine Verzerrungen bis etwa 70% der Lautstärke. Konnte mein altes Infinity-System leider nicht. Ebenso fehlen die bekannten Schwankungen der Lautstärke, die wohl alle Infinity-Besitzer kennen dürften. Wer Bass fühlen möchte, der kommt beim Bose-System nicht zu kurz. Hier ist es dann allerdings eine Frage der Audioquelle. FM-Radioklang ist gut, Empfangsleistung eher genauso durchschnittlich wie bisher, Digitalradioempfang und -klang ist schon etwas besser. Richtig "fett" kommt der Klang über Spotify auf dem verbundenen Iphone. Und dabei war es fast egal, ob die Verbindung per USB oder per Bluetooth erfolgt. Die Bluetoothverbindung klappt zudem bereits beim Einsteigen und Starten des Fahrzeugs. Ruckzuck ist das Iphone mit dem System und mit dem fahrzeugeigenen WLAN verbunden. Ab nun stehen mir meine Spotify-Playlisten oder eben Millionen von anderen Titeln zur Verfügung. Nie wieder CDs suchen, nie wieder SD-Karten oder Ipods bespielen. Immer alles da, was man sich wünscht. Ich denke, das wird meine bevorzugte Audioquelle sein. Wenig brillant ist die Sprachausgabe des Systems. Da hätte man sich angesichts der guten Klangqualität des Gesamtsystems weniger komprimierte Sprachfiles leisten sollen. Das trübt ein wenig den ansonsten guten Gesamteindruck. Im Vorfacelift klang "Frau Insignia" weniger heiser und dumpf.

Navigation

Bisher habe ich die Navigation nur wenig benutzt. Eine Zielprogrammierung über den Bildschirm geht, war aber über den alten Dreh-Drücksteller in der Mittelkonsole bequemer. Per Sprachsteuerung muss man sich erst daran gewöhnen, wie das System es denn am liebsten hören möchte, dann klappt es eigentlich recht flott. Am komfortabelsten ist es aber, sein Naviziel gleich gar nicht mehr selber rauszusuchen und einzugeben, sondern das den Onstar-Service erledigen zu lassen.

OnStar

Um mit dem On-Star-Service in Kontakt zu kommen, drückt man die blaue Onstar-Taste, die bei meinem Insignia im Innenspiegelrahmen verbaut ist. Der übliche Ort ist sonst wohl der Dachhimmel, dort sitzt aber bei mir die Bedienung des Schiebedachs. Ein kleiner Dreiklang ertönt (der übrigens verdächtig nach dem "fertig gekocht" Signal vom Thermomix meiner Frau klingt), im Display erscheint "Verbindung zu Onstar wird hergestellt..." und kurz drauf meldet sich auch schon der Onstar-Berater. Dem gibt man nun auf, was man möchte. Bei mir war das testweise immer erst mal die Angabe des eigenen Firmennamens und die Angabe der Stadt. Den Rest googlet sich der Berater selbst zusammen, gibt seine Ergebnisse kurz zur Bestätigung noch einmal wieder, man sagt, "ja, genau das brauche ich" und schon erscheint im Display "Ziel wird heruntergeladen". Nach dem Auflegen braucht man dann nur noch die Routenführung zu starten - das war's auch schon. Klappt bisher super. In Stoßzeiten kann es einen Moment länger dauern, bis die Verbindung steht. Der virtuelle (na ja, eigentlich doch reale) Beifahrer, der einem die Arbeit abnimmt, so lasse ich mir das gefallen.

Apple Carplay

Das neue Apple Carplay habe ich bisher nur kurz angetestet. Nach der Verbindung des Iphones mit dem USB-Anschluss, erscheint im Menü kurz darauf schon das passende Icon. Nach dem Öffnen erscheint eine vom Iphone vertraute App-Oberfläche von der aus sich dann die Apps starten lassen. Die Bedienung selbst läuft sehr flüssig und fast so wie auf dem Iphone selbst. Nur der wirkliche Nutzen hat sich für mich noch nicht erschlossen. Die Apps, die ich wirklich ständig nutze (Whatsapp, Mail, Safari) stehen im Fahrzeug nicht zur Verfügung und die, die zur Verfügung stehen nutze ich kaum oder sie sind auch über eine Bluetoothverbindung bereits perfekt mit dem IL900 verbunden (Spotify, Telefon, Audible). Die AppleMaps-Anwendung bietet eine Navigation mit Live-Traffic ähnlich Google-Maps nur leider nicht so schnell und komfortabel wie das IL900 Navi. Siri assistiert auch nur im Rahmen der angebotenen Apps. Fragen nach dem letzten Fußballergebnis oder dem Börsenkurs von Volkswagen werden verweigert und stehen "..während der Fahrt nicht zur Verfügung" Immerhin lässt Siri sich zum aktuellen Wetter befragen und antwortet auch gewohnt ausführlich. Für mein ganz persönliches Nutzerprofil ist Apple Carplay eher nutzlos. Das muss aber jeder für sich selber bewerten.

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Fazit & Gesamteindruck

Der neue Insignia hinterlässt vom Gefühl her eine ganz ungewöhnliche Mischung aus "Kenn ich, weiß ich, hatte ich schon" und "Coole Features, alles anders, alles neu" Man sitzt wie in dem alten aber fährt einen ganz anderen, besseren, neuen. Anders kann ich es nicht beschreiben. Der allgemeine Qualitätseindruck ist - alles bestens! Hier quietscht, klappert und knarzt nichts mehr. Alles wirkt sauber und sehr hochwertig verarbeitet, durch das helle Leder sogar ein wenig edler und gediegener. Der Gesamteindruck, er ist in dieser Konfiguration bereits ein bisschen der einfachen Mittelklasse nach oben entwachsen. Das Auto wird sich also wieder prächtig dazu eignen, verdutzte Mitfahrer im Kopf ein bisschen "umparken" zu lassen. Sowas hätte man von OPEL halt nicht gedacht. Die Stärken des alten sind geblieben, die Schwächen wurden gut abgearbeitet. Für meinen Geschmack hat OPEL mit dem Modelljahr 2016 einen guten Teil seiner Hausaufgaben endlich erledigt. Er ist und bleibt nun mal ein Schwergewicht und auch wenn ich selbst, dieses Übergewicht sogar schätze, lässt es ihn doch souveräner über auch schlechte Straßen gleiten, ist das Gewicht gegenüber seinen zumeist inzwischen jüngeren Konkurrenten eben nicht mehr zeitgemäß. Dem 2.0 Liter Turbo raubt er somit auch einiges an Temperament, wenngleich dieser sicher nicht als langsam bezeichnet werden darf. Sollte ich den Vergleich noch weiter als bis zum letzten Insignia ziehen, lande ich bei meinem Vectra GTS 3,2 V6 von 2002 und den steckt er in jeder Hinsicht in die Tasche. Bleibt zu hoffen, dass die Entwickler mit dem Nachfolger eine Punktlandung hinlegen - ihm seine Tugenden erhalten, seine Laster austreiben und dass er eine bezahlbare Alternative in der Mittelklasse bleibt. Bis dahin erfreue ich mich an einem gelungenen und ausgereiften Fahrzeug. Einige Bilder aus meinem Fahrzeugprofil habe ich Euch unten angehängt, die in der Qualität sicher besser sein könnten, aber hier hat es seit letzten Freitag eigentlich ständig nur geregnet. Hoffe trotzdem, dass sie einen Eindruck vermitteln können.

LG

Martin

 

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am 21. Oktober 2015 um 14:17

Fahre auch einen Insignia 184 KW Automatik, Allrad. Verbrauch 10,9 Liter im Durchschnitt kannst du vergessen. Bei normaler Fahrweise sind 12 - 13 Liter ganz normal. Es sei denn du fährst nur Autobahn im Windschatten und max. 120 Kmh. Sonst aber ein angenehmes Auto.

hallo martin

schön zu hören das alles passt und das nichts klappert :)

toller erstbericht ( hab nichts anderes erwartet :) .

viel spass damit und allseits knitterfreie fahrt :)

lg reini

am 21. Oktober 2015 um 20:32

@Labo

einen Daumen u. die besten Wünsche von mir. :)

Auch von mir besten Dank für diesen ausführlichen Bericht sowie allzeit gute Fahrt!

Gruß,

Hansi

hallo martin,

wieviel war dein durchschnittsvebrauch mit dem 160er diesel?

Zitat:

@dstrenz schrieb am 21. Oktober 2015 um 16:17:58 Uhr:

Fahre auch einen Insignia 184 KW Automatik, Allrad. Verbrauch 10,9 Liter im Durchschnitt kannst du vergessen. Bei normaler Fahrweise sind 12 - 13 Liter ganz normal. Es sei denn du fährst nur Autobahn im Windschatten und max. 120 Kmh. Sonst aber ein angenehmes Auto.

Kann ich so nicht bestätigen. Unser 250 PS Modell lief auch bei ca. 10,5 L.

Toller Bericht wünsche alles gute mit deinem dicken ?? und er sieht klasse aus ??

Zitat:

@eXpect schrieb am 22. Oktober 2015 um 00:14:46 Uhr:

hallo martin,

wieviel war dein durchschnittsvebrauch mit dem 160er diesel?

Der Durchschitt auf 104.000 km in 5 Jahren laut Aral-Tankabrechnung lag bei 7,4

Wirklich ein klasse Bericht! Ich bin mit meinem Insignia immer noch sehr zufrieden. Etwas neidisch bin ich auf den 2.0T (wenn auch nicht auf den Verbrauch), außerdem auf das IL900 Gen. 2 mit OnStar und Carplay. Mahagonibraun steht auch dem FL-Insignia gut und ich habe mich immer noch nicht an der Farbe satt gesehen. Der nächste wird wohl wieder eine andere Lackierung tragen, aber ich bin froh mich damals gegen Schwarz entschieden zu haben.

Allzeit gute Fahrt mit dem Nobel-Opel!

PS Ich habe mir gerade die Fotos angesehen. Ist der Fahrzeugschlüssel nun tatsächlich in Außenlackierung oder ist das eine Eigenkreation? Und der Bose-Sticker über dem CD-Laufwerk?

Super Bericht !

Allzeit Gute Fahrt mit dem neuen auch von meiner Seite

Gruß RallyBaer

Zitat:

@dstrenz schrieb am 21. Oktober 2015 um 16:17:58 Uhr:

Fahre auch einen Insignia 184 KW Automatik, Allrad. Verbrauch 10,9 Liter im Durchschnitt kannst du vergessen. Bei normaler Fahrweise sind 12 - 13 Liter ganz normal. Es sei denn du fährst nur Autobahn im Windschatten und max. 120 Kmh. Sonst aber ein angenehmes Auto.

--> Frag mal beim Opel Händler nach - soll wohl ein Software Update für die 2.0 geben für die nach dem Facelift ausgelieferten Mototen (keine offizielle Produktverbesserung)

Vielleicht sind deshalb die jetzt ausgelieferten nicht mehr so "durstig"

Turbo läuft - Turbo säuft. Physik lässt sich nicht austricksen :D

Super Bericht!

Ich habe es schon oft gesagt und sage es immer wieder!

Der 2.0T ist ein Sahnestück!

Für mich selbst selbst sogar besser als diese VW/Audi/Skoda/Seat 2.0T Aggregate...

Insignia ohne 2.0T war für mich nie vorstellbar und vielleicht denkst Du heute auch so.

Zitat:

@cptahab schrieb am 22. Oktober 2015 um 11:04:01 Uhr:

[...]

PS Ich habe mir gerade die Fotos angesehen. Ist der Fahrzeugschlüssel nun tatsächlich in Außenlackierung oder ist das eine Eigenkreation? Und der Bose-Sticker über dem CD-Laufwerk?

Nein, das ist leider noch nicht serienmäßig bei OPEL. Ein bisschen "pimp up my insignia" habe ich dezent selber betrieben.

  • • OPC-Line Logo am Heck

    • verchromte Blende für Lichtschalter

    • verchromte Luftauslässe vorn links u. rechts, hinten

    • verchromte Türknöpfe rundum

    • Chromzierrahmen für Fensterheber rundum

    • Schlüsselcover in Mahagonibraun

    • Bose-Logo

    • Ventilkappen Chrom mit OPEL-Logo

Viele Möglichkeiten, seinen OPEL ein bisschen zu individualisieren bietet OPEL ab Werk nicht gerade an, es sei denn man fährt 'nen Adam. Ich hatte nach der Fahrzeug-Bestellung ja einige Wochen Wartezeit und habe die einzelnen Teile so ziemlich in der halben Welt zusammengekauft. Lüftungsblenden und Türknöpfe aus China, Ventilkappen aus Irland, BOSE-Logo aus Polen und so weiter...

LG

Martin

OPC-Line Logo
Luftauslassblenden
Luftauslassblenden
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...Ich hatte nach der Fahrzeug-Bestellung ja einige Wochen Wartezeit und habe die einzelnen Teile so ziemlich in der halben Welt zusammengekauft. Lüftungsblenden und Türknöpfe aus China, Ventilkappen aus Irland, BOSE-Logo aus Polen und so weiter...

LG

Martin

Respekt dafür! Dezent und klasse gemacht! Sollte Opel sich mal anschauen bei Dir :)

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