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Umstieg von Diesel zu Elektro? Oder Erdgas? Oder doch nicht?

Themenstarteram 24. Januar 2022 um 8:55

Hallo zusammen,

nach Jahren des mitlesens (vielen Dank an dieser Stelle für viele gute Infos und Threads), habe ich mich nun entschlossen ein Konto zu erstellen, da sich meine Frage für mich aktuell im Kopf dreht ;-)

Kurzer Nachtrag: sorry, ich dachte nicht dass mein Beitrag gleich so lang wird! Wer nicht alles lesen will: ich habe unten meine Kernfragen nochmal zusammengefasst. Danke!

Zu mir: ich bin jemand der sehr gerne autofährt, aber dennoch keinen großen Wert auf Schnelligkeit, Sportlichkeit oder viel PS legt. Ich bin allerdings recht groß (ü 1,90m), so dass manche Fahrzeuge für mich schlicht nicht fahrbar sind (z. B. in einem Renault C5 passen die Knie nicht am Lenkrad vorbei :D). Worauf ich unbedingt Wert lege sind Tempomat und Klimaanlage, aber das hat heute ja sowieso fast jedes Fahrzeug. Aller andere Schnickschnack kann - muss aber nicht.

In letzter Zeit plagt mich zusätzlich zunehmend ein gewisses Umdenken bzgl. Klimakrise.

Ich fahre im Schnitt (schwankt aktuell mit Homeoffice etc.) folgende Strecken:

  1. 1x/Woche ca. 85km einfach hin- und zurück (90%AB, 10%Landstraße)
  2. 1x/Woche ca. 80km einfach hin- und zurück (50%AB, 40%Landstraße, 10% Stadtverkehr)
  3. 1x/Woche 40km einfach hin- und zurück (100% Landstraße)

Die erste Strecke könnte bei Ende des Homeoffices auch noch auf 3x/Woche anwachsen. Vor Corona bin ich ca. 42.000km/Jahr gefahren, mit Corona jetzt ca. die Hälfte. Ich denke auf Sicht wird es sich irgendwo dazwischen abspielen. Ich arbeite mit Termin d. h. ich brauche ein Fahrzeug, welches mich so selten wie irgend möglich unterwegs im Stich lässt.

Strecke (1) könnte ich ggf. durch Zug ersetzen, benötigt allerdings die doppelte Zeit. Strecke (2) ließe sich (fast) ohne Zeitverlust durch die Bahn ersetzen, Strecke (3) geht nur mit Auto. Wieso ich das erzähle? Sehen Sie gleich ;-)

Aktuell fahre ich einen scheckheftgepflegten Opel Insignia Bj. 2015 mit 2L 120 PS, Euro 5 Diesel. Meine Reisegeschwindigkeit liegt auf der AB meist bei 120-130 km/h so dass ich ihn auf guten 5L/100km fahre. Ich liebe die lange Übersetzung des 6. Gangs, da lässt sich einfach gemütlich hinrollen. Ich bin nun bei 100.000km angekommen und überlege der Zuverlässigkeit wegen den Umstieg auf ein anderes Fahrzeug. Man liest ja oft dass dann bald AGR-Ventil und ähnliche Geschichten kommen. Gekauft hatte ich den Insignia mit knapp 3 Jahren/30.000km für knapp 13.000 €.

Entschlossen habe ich mich, dass ich bei Neuanschaffung auf jeden Fall ein Kriterium auf Klimafreundlichkeit setzen möchte. Das definiere ich für mich so, dass ich keinen Benziner, Diesel oder Autogaser kaufen möchte. Möglichkeiten wären also:

  1. Elektrofahrzeug
  2. Erdgasfahrzeug
  3. Gar kein Fahrzeug (Umstieg auf die Bahn)
  4. Den Insignia erstmal weiterfahren

Zu (1): Lademöglichkeiten an meinen Fahrtzielen sind mittlerweile überall vorhanden. Wohl fühlen würde ich mich, wenn ich die Hin- und Rückfahrt ohne Zwischenladen fahren könnte, falls mal die Ladesäule belegt, kaputt o.ä. ist. 130 km/h auf der AB sollten möglich sein, schneller brauche ich nicht. Ein Ladepunkt zuhause müsste noch geschaffen und entsprechend mit einkalkuliert werden. Hinsichtlich e-Fahrzeug befürchte ich allerdings, dass ein heute gekauftes Auto in 3-5 Jahren schon nicht mehr up-to-date ist und damit einem deutlichen Wertverlust unterliegt. Dazu kommt, dass bei kaputten Batterien die Frage ist, wer das wie oder ob überhaupt reparieren kann oder ein wirtschaftlicher Totalschaden droht.

Zu (2): Bio-Erdgastankstellen wären an allen Fahrtzielen vorhanden. Teilweise aber nur eine Tankstelle im Ort. Ich gehe davon aus, dass Erdgas (leider) wohl eher auf dem absteigenden Ast sitzt, d. h. evtl. werden das in den nächsten Jahren eher weniger Tankstellen. Da diese allerdings alle in größeren Städten liegen, könnte man hoffen, dass das erstmal nicht passiert. Manko: an meinem Wohnort gibt es im 30km Umkreis keine. Die Tankrevision sollte ja erst nach 10-15 Jahren je nach Fahrzeug von Bedeutung sein, bis dahin hätte ich es vermutlich sowieso wieder verkauft. Bleibt dann noch die Frage nach dem Wertverlust.

Zu (3): Auch eine Möglichkeit?! Bei der km-Zahl vermutlich günstiger. Ich habe meist schon Gepäck dabei, das sollte aber im Zug transportierbar sein. Es bliebe dann ein deutlich höherer Zeitaufwand und man ist natürlich auch von der Bahn abhängig. Für meine Strecke (3), s.o. könnte ich mir von der Familie vermutlich einen alten Ford Focus günstig holen. Wie zuverlässig der dann ist, ist allerdings fraglich... Ich bin mir bewusst dass diese Entscheidung vermutlich höchst subjektiv ist. Aktuell tendiere ich dazu, dass das wahrscheinlich eher nicht in Frage kommt.

Zu (4): Ich merke, dass der Markt bzgl. Mobilität, gerade sehr im Umbruch ist. Es ist also die Frage, ob man den Insignia nicht einfach behält und abwartet. Aber ob sich das in 1? 2? 3? Jahren ändert? Bin ich ebenfalls skeptisch.

Die Kernfragen an euch:

  • Wenn Umstieg weg von fossilen Ressourcen, dann Elektro oder Erdgas? Wenn ja, welches Fahrzeug?
  • Wie ist die Zuverlässigkeit meines aktuellen Fahrzeugs einzuschätzen? Wie viel km kann ich da noch rausholen ohne ständig am Straßenrand zu stehen?

Budget wären zusätzlich zum Verkaufswert meines Insignias etwa 5.000 bis max 10.000 €. Ich kaufe gerne 2-3 Jahre alte gebrauchte mit Händlergarantie, da sollte der akute Wertverlust schon durch sein.

Ich freue mich auf eure Meinungen und Tipps,

Grüße!

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34 Antworten

Ich würde erst mal den Insignia weiter fahren und warten bis der Gebrauchtwagenmarkt sich erholt..

Bis dato hast Du auch mehr Elektrofahrzeuge auf dem Markt.

Die Preise momentan sind ein Wucher..

am 24. Januar 2022 um 9:18

Den Insignia weiter fahren. AGR & Co werden bei Deinem Nutzerprofil "lange Autobahnfahrten mit Richtgeschwindigkeit" nicht vorkommen (und wenn doch, dann nicht durch die Nutzungsart). Bei Deinem Profil wirst Du auch in 5 Jahren nicht über 10 EUR/100 km Treibstoffkosten kommen - während Du bei JEDEM Umstieg von diesem Auto Deine aktuellen Kilometerkosten locker in die Höhen über diese Summe katapultierst (insbesondere elektrisch).

Bezüglich Umwelt: willst Du NOCH mehr Geld dafür sinnlos rauspulvern? Hast Du zu viel?

Moin.

zu 1. "Hinsichtlich e-Fahrzeug befürchte ich allerdings, dass ein heute gekauftes Auto in 3-5 Jahren schon nicht mehr up-to-date ist und damit einem deutlichen Wertverlust unterliegt. Dazu kommt, dass bei kaputten Batterien die Frage ist, wer das wie oder ob überhaupt reparieren kann oder ein wirtschaftlicher Totalschaden droht." - warum stellst Du Dir diese Fragen nur beim e-Auto? Jedes technische Produkt ist - zumindest in der unteren Preisklasse - in 3-5 Jahren nicht mehr Up-to-Date, auch ein Benzin betriebener PKW. Und auch die Frage nach Schäden beschränkt sich doch nicht auf das e-Mobil. hast Du einen Motor-/Getriebeschaden, wer repariert Dir diesen und für welchen Preis? Schau mal im Forum, da hat jemand an einem Seat einen Getriebeschaden reparieren lassen, ohne Garantie wären das über 10k€ Reparatur geworden. Dieses Risiko hast Du immer!

zu 2. da wäre mir es zu blöd, wenn ich in 30km Umkreis nicht tanken kann. Wir kamen gestern zB vom Skifahren nach Hause, keine Lust mehr zwischendrin anzuhalten, also mit Restreichweite 12km steht der Wagen jetzt im Hof. Und nachher gehe ich den sauber machen und habe neben der Waschanlage in 600m Entfernung die Tankstelle.

zu 3. das musst Du selbst ausrechnen. Meine Wege sind meist mit der Bahn teuer und mit viel mehr Zeit verbunden. Für mich kommt ein Umstieg so nicht in Frage

zu 4. das erscheint mir die sinnvollste Alternative zu sein. Wenn der Wagen gepflegt ist, macht der noch einige km. Dass man da auch mal was dran machen muss ist wahrscheinlich. Aber wie wahrscheinlich ist es, dass er mehr kosten wird als jedes neue Fahrzeug?

Übrigens, wir fahren ja ein e-Fahrzeug und einen Hybrid-Kleinwagen. Wir sind vom großen Benzin SUV auf den e umgestiegen. Ich bin in den Jahren davor nicht so viel Leihwagen gefahren wie im letzten halben Jahr - weil eben nicht alles mit e passt, und nicht alles mit Kleinwagen, und der nachfolger für den kleinen Hybrid (= ein größerer Hybrid) auf sich warten lässt. Ob das eine dauerhafte Lösung ist? Also mich nervt es schon, dass ich jetzt nach dem Ski-WE mich ausgiebig um den Leihwagen kümmern muss, weil der morgen zurück geht.

Erdgas ist doch auch fossil und daher keine Alternative. Zu deinem Fahrprofiel würde Elektro gut passen. Aber dein Insignia hält sicher auch noch einige Jahre durch. 300.000 Km sollten kein Problem sein. Einige Reparaturen werden aber dann sicher fällig werden.

Weiterfahren. Das AGR wird bei dem Nutzungsprofil nicht kommen.

Weiter ist der Markt im Umbruch, es wird sich viel tun.

Zudem ist der Markt jetzt total überteuert.

Selbst wenn jetzt was defekt geht, was nicht als Verschleiß (Bremsen, Reifen usw.) anzusehen ist, ist es günstiger das zu reparieren, als was anderes zu kaufen.

am 24. Januar 2022 um 9:42

Außer man bekommt ein äußerst attraktives Angebot, würde ich ebenfalls empfehlen den Insignia weiterzufahren. Er passt zu deinem Fahrprofil und jedes Auto, dass länger gefahren wird, ist gut für die Umwelt.

Grüße,

Zeph

Dann möchte ich aber zu:

Die Kernfragen an euch:

Wenn Umstieg weg von fossilen Ressourcen, dann Elektro oder Erdgas? Wenn ja, welches Fahrzeug?

Wie ist die Zuverlässigkeit meines aktuellen Fahrzeugs einzuschätzen? Wie viel km kann ich da noch rausholen ohne ständig am Straßenrand zu stehen?

Budget wären zusätzlich zum Verkaufswert meines Insignias etwa 5.000 bis max 10.000 €. Ich kaufe gerne 2-3 Jahre alte gebrauchte mit Händlergarantie, da sollte der akute Wertverlust schon durch sein.

auch malwas hören.

Besprechungen hier bitte immer mit realen Angeboten.

Theoriethreads über die allgemeinen Vor- und Nachteile der Antriebstechniken sind hier nicht vorgesehen.

Gruß Moorteufelchen

am 24. Januar 2022 um 10:27

Zitat:

@Moorteufelchen schrieb am 24. Januar 2022 um 11:15:58 Uhr:

Dann möchte ich aber zu:

Die Kernfragen an euch:

(...)

Wie ist die Zuverlässigkeit meines aktuellen Fahrzeugs einzuschätzen? Wie viel km kann ich da noch rausholen ohne ständig am Straßenrand zu stehen?

(...)

Wir scheinen recht einstimmig pro Insignia zu plädieren, und gehen davon aus, dass das Auto auf Grund des Fahrprofils in den nächsten 1,5-2 Jahren bei dem Fahrprofil keine AGR- oder sonstige, massive Probleme haben wird. Der eine oder andere Sensor, Beleuchtungsmittel und Verschleißteile können natürlich draufgehen.

Allerdings muss man auch im Insignia-Forum mal mitlesen, ob das Auto andere Probleme haben kann, die man als Besitzer nicht mitmachen will.

Anderer Tipp: Dacia LPG, ein Abstieg beim "Luxus" aber eine Kostendämpfung im Betrieb... Umwelttechnisch auch besser als Diesel (nicht gut, nur besser). Sollte im Tausch gegen den Insignia mit dem Zudsatzbudget knapp "aufgehen".

Hier mal eine Liste....

Fiesta geht wohl auch... Der ist etwas zivilisierter. Aber kein üppiges Angebot :-D

Zitat:

@storm schrieb am 24. Januar 2022 um 09:55:52 Uhr:

Die Kernfragen an euch:

Wenn Umstieg weg von fossilen Ressourcen, dann Elektro oder Erdgas? Wenn ja, welches Fahrzeug?

Erdgas ist ein fossiler Energieträger. Selbst mir Elektro bist Du - sofern Du nicht ein eigenes Windrad oder eine 200 Megawattpeak PV-Anlage betreiben willst, ja nicht weg vom fossilen Energieträger... denn es wird ja auch ein Teil des Stroms durch Kohle und Gas erzeugt.

Beides ist daher nur eine Verbesserung in unterschiedlicher Graduierung.

Zitat:

@storm schrieb am 24. Januar 2022 um 09:55:52 Uhr:

 

]Wie ist die Zuverlässigkeit meines aktuellen Fahrzeugs einzuschätzen? Wie viel km kann ich da noch rausholen ohne ständig am Straßenrand zu stehen?

Da Du das Auto täglich fährst, solltest Du das am Ehesten selbst einschätzen können.

Bei weitergehender Wartung sehe ich kein Problem darin, das Fahrzeug auch bis 250.000 oder mehr zuverlässig zu betreiben.

Wenn es doch anfängt, immer wieder Probleme zu machen, müsstest Du es halt abstoßen.

Mit jedem Neukauf wirst Du mit hoher Wahrscheinlichkeit deine Kosten steigern. Ob dir ein neues Fahrzeug und der Umweltgedanke das wert sind, musst Du alleine entscheiden.

Zitat:

@Zephyroth schrieb am 24. Januar 2022 um 10:42:10 Uhr:

Er passt zu deinem Fahrprofil und jedes Auto, dass länger gefahren wird, ist gut für die Umwelt.

Das Auto wird ja nicht verschrottet, sondern anderweitig weiter gefahren.

Zitat:

@Moorteufelchen schrieb am 24. Januar 2022 um 11:15:58 Uhr:

Dann möchte ich aber zu:

Die Kernfragen an euch:

Wenn Umstieg weg von fossilen Ressourcen, dann Elektro oder Erdgas? Wenn ja, welches Fahrzeug?

-

Elektro - wenn Lademöglichkeit zu Hause - und Fahrzeuge mit Reichweite und Budget vorhanden

Gas weiss auch keiner, wie das weitergeht und soviel Werksgaser gibts auch nicht. Von Umbauten würde ich persönlich die Fimger lassen.

-

Zitat:

Wie ist die Zuverlässigkeit meines aktuellen Fahrzeugs einzuschätzen? Wie viel km kann ich da noch rausholen ohne ständig am Straßenrand zu stehen?

-

Gut - bei entsprechender Pflege - wie gesagt 250K sind locker drin - Du siehst ja, was da so bei Mobile angeboten wird.

Langstrecke ist das Beste, was Du machen kannst um das zu erfüllen.

-

Zitat:

Budget wären zusätzlich zum Verkaufswert meines Insignias etwa 5.000 bis max 10.000 €. Ich kaufe gerne 2-3 Jahre alte gebrauchte mit Händlergarantie, da sollte der akute Wertverlust schon durch sein.

-

Zur Zeit - nix - und wenn, dann wieder Insignia - oder Astra.

Mein Händler hat nur noch EINEN !!! Insignia-Jungwagen BJ20) auf dem Hof - für 25k€.

Bis auf Crossland, Grandland und Corsa alles so gut wie weg - Astras nur noch 2.

Zitat:

Zu (1): Lademöglichkeiten an meinen Fahrtzielen sind mittlerweile überall vorhanden. Wohl fühlen würde ich mich, wenn ich die Hin- und Rückfahrt ohne Zwischenladen fahren könnte, falls mal die Ladesäule belegt, kaputt o.ä. ist. 130 km/h auf der AB sollten möglich sein, schneller brauche ich nicht.

Das ist kein Problem. Wir reden hier über 170km. Das schafft sogar ein E-corsa. Wenn du nach etwas größeren Modellen schaust ist das erst Recht kein Problem. Nimm als Beispiel den Kia EV6 mit der kleinsten Batterie. Nach aktuellen Tests schafft der im Winter immer noch 250-270km (ja auch Autobahn).

Zitat:

Hinsichtlich e-Fahrzeug befürchte ich allerdings, dass ein heute gekauftes Auto in 3-5 Jahren schon nicht mehr up-to-date ist und damit einem deutlichen Wertverlust unterliegt.

Nur warum fürchtest du das beim Verbrenner nicht? Wenn E-Autos beliebter werden könnte ein Verbrenner auch unbeliebt werden.

Die Befürchtungen hinsichtlich Restwert werden vornehmlich durch Clickbait-Artikel gepusht. Die starken Restwertverluste betreffen die ersten Generationen. Also die Zeit als jedes Jahr ein neues Modell kam und das vorherige völlig alt dagegen aussah. Die Zeit als jeder Zuwachs an Reichweite einen maßgeblichen Unterschied für die Alltagstauglichkeit machte. Das lässt gerade deutlich nach.

Das Risiko bleibt natürlich. Aber beim Verbrenner ebenfalls. Steigen die Benzin/Dieselpreise erheblich kann ein Verbrenner in 5 Jahren ein Ladenhüter sein. Kommt überraschend eine tolle neue Akkutechnologie kann dein aktuelles Elektroauto ebenfalls unbeliebt sein.

Zitat:

Dazu kommt, dass bei kaputten Batterien die Frage ist, wer das wie oder ob überhaupt reparieren kann oder ein wirtschaftlicher Totalschaden droht.

Auch hier: Stellst du dir die Frage auch beim Verbrenner? Hast du beim Kauf überlegt wie es bei einem Motorschaden aussähe?

Die meisten Hersteller geben eine recht umfangreiche Garantie auf den Akku (gerne um 8 Jahre oder 160.000km). Bis dahin ist es das Problem des Herstellers. Danach hängt es am spezifischen Modell und am Restwert. Je nach Modell gibt es m.w. Akkureparaturen. Wenn der Wagen schon weit jenseits der 200.000km gefahren ist mag sich das genauso wenig lohnen wie eine umfangreiche Reparatur bei einem Verbrennungsmotor. Bei den neueren Elektroautos gibt es da aber kaum Probleme. Von einer Akkuhaltbarkeit >200.000km kann man ausgehen.

Zitat:

Zu (2): Bio-Erdgastankstellen wären an allen Fahrtzielen vorhanden. Teilweise aber nur eine Tankstelle im Ort. Ich gehe davon aus, dass Erdgas (leider) wohl eher auf dem absteigenden Ast sitzt

Vergiss das Thema Erdgas. Erdgas ist schon ewig tot. Jahr für Jahr werden es weniger Tankstellen. Ebenso gibt es Jahr für Jahr weniger Modelle zu kaufen. Seit mehreren Jahren bietet das nur noch der VW Konzern (und Fiat im Panda) an. Und selbst bei den VW+Geschwistern gibt es nur wenig attraktive Modelle. Der Konzern hat bekanntgegeben keine weiteren CNG-Fahrzeuge (ich meine nur der Caddy kommt noch) auf den Markt zu bringen. Sprich bei jedem anstehenden Modellwechsel wird die CNG-Version aus dem Programm genommen. Das dürfte zu einem rapiden Verlust an Erdgastankstellen führen. Für ein paar alte Gaser steckt niemand mehr viel Geld in eine Tankstelle. Den Wagen wirst du daher auch kaum noch los.

Zitat:

Zu (3): Auch eine Möglichkeit?!

Probier es doch mal für ein paar Wochen oder einen Monat aus. Wenn es erträglich ist... warum nicht?

Zitat:

Zu (4): Ich merke, dass der Markt bzgl. Mobilität, gerade sehr im Umbruch ist. Es ist also die Frage, ob man den Insignia nicht einfach behält und abwartet. Aber ob sich das in 1? 2? 3? Jahren ändert? Bin ich ebenfalls skeptisch.

Ist der sinnvollste Weg. Aufgrund der primären Nutzung auf der Autobahn dürfte der für die Laufleistung in einem sehr guten Zustand sein. Mit den vielen Kilometern wollen den viele Gebrauchtkunden jedoch nicht. Der Verlust wäre dementsprechend hoch.

Ich würde empfehlen den noch 1-3 Jahre weiter zu fahren. Das sollte der noch ohne große Probleme mitmachen und bis dahin sind die Antworten auf deine anderen Fragen eindeutiger bzw. einfacher.

 

Zitat:

Budget wären zusätzlich zum Verkaufswert meines Insignias etwa 5.000 bis max 10.000 €. Ich kaufe gerne 2-3 Jahre alte gebrauchte mit Händlergarantie, da sollte der akute Wertverlust schon durch sein.

Das ist eher das Problem. Gute gebrauchte Elektroautos gibt es nicht so viele am Markt. Das liegt daran, dass erst vor rund 3 Jahren vermehrt langstreckentaugliche E-Autos auf den Markt kamen (Kona, Niro, etc). Der Gebrauchtmarkt ist dementsprechend dürftig. Da sind noch viele Autos mit eher geringen Reichweiten zu finden. Mich hat das 2019 zum Neukauf eines Verbrenners bewogen. Einfach nur weil es kaum bezahlbare Elektroautos mit ordentlicher Reichweite gab. Viele waren angekündigt oder hatten lange Lieferzeiten.

Themenstarteram 24. Januar 2022 um 18:13

Ich danke euch für die vielen und ausführlichen Antworten. Die Tendenz geht ja eindeutig zu: erstmal den Insignia weiterfahren und abwarten. Das hatte ich mir so ähnlich schon gedacht und werde das vermutlich dann erstmal machen...

Für wieviel kannst du deinen Insignia verkaufen?

Kannst ja eine Anzeige aufgeben bei mobile und ebay kleinanzeigen und dann den Preis laufend nach unten korrigieren bis sich die Ersten melden, damit du ein Gefühl bekommst was geht und was nicht geht. Denn die gebrauchtwagenpreise haben auch stark angezogen in letzter Zeit, gut möglich daß du einen recht guten Preis erzielen kannst.

Diese Tatsache würde ich schon in die Gesamtbetrachtung mit einbeziehen. Allerdings wird ein Euro5 Diesel auch nicht sehr beliebt sein.

Zitat:

@born_hard schrieb am 24. Januar 2022 um 20:00:57 Uhr:

Für wieviel kannst du deinen Insignia verkaufen?

-

Im Moment bekommt er gutes Geld dafür.

Aber waum ?

Er bekommt für um die 7,5 Mille drauf nicht unbedingt ein besseres Auto - das auch noch vielleicht 3 Mille zu teuer ist. Den bestehenden Wagen kennt er und auch den Wartungszustand.

Und ein Insignia Diesel ist mit 100K alles andere als alt - der ist mal grade eingefahren. ;)

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