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Umzugs-Import Tbird 1971
Hallo zusammen,
nach einjährigem USA Aufenthalt steht sehr bald der Rückzug nach Deutschland an. Mit auf die Reise wird eventuell ein 71er Ford Thunderbird gehen, den ich mein Eigen nenn darf. So wie es hier im Markt zurzeit aussieht, werde ich die Kiste nicht ordentlich los und möchte sie nun eventuell mit heim nehmen.
Ich habe gefühlte tausend Artikel gelesen und dabei viele Kleinigkeiten klären können, aber nicht alle. Somit würde ich gern einige Fragen stellen und hoffe auf ein paar eigene Erfahrungen von Euch:
- ich suche nach einer möglichst kostengünstigen Lösung, könnte das Auto selbst zum Hafen bringen und auch wieder abholen; ist das logisch oder sind die Formalitäten vor Ort so nervig, dass man das lieber einer Firma überlässt?
- ich besitze einen Kaufvertrag (Internetvorlage) über 4,000 $. Lohnt es sich, das Ding einfach nochmal ausdrucken zu lassen und von seiner Nachbarin für 1,000 unterschreiben zu lassen? Oder akzeptiert der Zoll etc. das eh nicht. Muss man den Vertrag irgendwie notariell bestätigen lassen?
- ich habe immer wieder von einem Import über Rotterdam gelesen. Stichwort Einfuhrumsatzsteuer sparen. Andere sagen, dass Fahrzeuge die älter als 30J. sind, sowas eh nicht zahlen müssen. Was stimmt nun? Lohnt sich eine Einfuhr über Rotterdam (geographisch in den Ruhrpott egal) oder sind die Formalitäten bei den Holländern noch umständlicher als in der Heimatsprache?
- die Kiste ist absolut fahrtüchtig; dann lieber eine Tageszulassung oder trotzdem per Hänger?
- was muss ich definitiv hier umbauen? Gelbe Blinker, ja / nein? Lichter? Gelten ansonsten die Regeln für H Kennzeichen? Was ist mit der AU? Sind die Grenzwerte egal oder gibt es das Risiko, irgendwie durchzufallen?
Es wäre super, wenn jemand auch nur eine der Fragen beantworten könnte.
Als Goodie gibt es auch ein Bild meines GER ONE.
Vielen Dank im Voraus und beste Grüße aus Maryland - wer Platz im Container hat: Geschifft wird Ende Mai.
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10 Antworten
Wie lange bist Du schon Eigentümer Deines T-Birds? Wenn der Wagen Dir länger als sechs Monate gehört, dann kannst Du ihn als Umzugsgut einführen, das sollte heißen, das Zoll und EUSt entfallen und Du es mit eventuellen Umbaumaßnahmen leichter hast.
Link
Sorry, das ich Dir sonst nicht weiterhelfen kann.
Grüsse
Norske
Na, das habe ich ja noch gar nicht bedacht. Der Vogel gehört mir seit August, das ist also kein Problem.
Vielen Dank dafür!!
Warte mal ab, es werden sich bestimmt noch ein paar Spezialisten melden, die Erfahrungen mit USA Importen haben, meinen T-Bird habe ich aus Holland, das war alles ziemlich einfach…
Grüsse
Norske
Hallo,
bei den Blinkern kommt es immer auf den TÜV-Prüfer an. Kenne einige Leute, die die original-Blinker eingetragen haben. Auf H4-Scheinwerfer musst du allerdings definitiv umrüsten.
Danke.
Einfuhr und Verzollung habe ich mit vielen Telefonaten nun mehr oder weniger geklärt.
Fraglich bleibt weiterhin, was noch am Auto gemacht werden muss, um ihn anzumelden.
Damit haben doch sicher viele Leute Erfahrung - was muss umgerüstet werden, um ein H-Kennzeichen zu erhalten? Was sind da schonmal kritische Punkte, die teuer werden können? Ein auf V8 Importe spezialisierter Händler bei mobile spricht von 1.200-1.500€ für die Anmeldung in Deutschland!?
Kann mir jemand seine Erfahrungen schildern?
Ich liste mal ungefähr auf, was ich noch so preislich zusammen bekomme:
- Scheinwerfer ca. € 50,- /Stück (Mike & Franks)
- TÜV Gebühren §23 StVZO (H-Gutachten) € 155,05
- TÜV Gebühren §21 StVZO (Vollabnahme) € 184,51
- Warnblinker Steuerung Zweikreis (Blink-Brems kombiniert) € 64,00 (Kabel Schmidt)
- Schalter für Warnblinker mit Kontrollleuchte ca. € 10,- bis € 50,- (Elektroladen / Boschdienst / Autozubehör)
- Reflektoren hinten ca. € 3,- /Stück (Fahrradladen)
- Blinker vorne ggf. auf gelb umrüsten € 5,-
- Arbeitslohn ca. € ich hab' nicht die geringste Ahnung…
Für das Zulassungsfertig machen habe ich für meinen '65er glatte € 2.000,- gezahlt, incl. Schweissarbeiten, Wechsel aller Betriebsflüssigkeiten, wiegen des Autos, verlängern der Fahrersitzschiene, Einstellarbeiten und kleinerer Reparaturen.
Die Zulassung selber kostet auch noch einmal, bei mir waren es € 116,70, der Betrag kann aber von Landkreis zu Landkreis variieren, zudem kommt es darauf an, wie viel sie Dir ggf. für die Ausnahmegenehmigung fürs kleine Kennzeichen abknöpfen. Die sequential Taillights Deines Donnervogels könnten übrigens ein Problem werden.
Grüsse
Norske
Norske hat ja schon ein paar Zahlen geliefert.
- EU-Scheinwerfer sind ein Muß. Kein Problem - es gibt passende Ersatzscheinwerfer (H1 und H4) mit E-Prüfzeichen. Jeder US-Teileshop hat sowas normalerweise im Programm.
- Rote Seitenmarkierungsleuchten: Nicht zulässig, aber verschmerzbar, solange man nur die Birne rausmachen muss.
- Tacho: zusätzlichen Kennzeichnung in km/h erforderlich (Umrechnen und per Aufkleber oder Folie selbermachen)
- roten Reflektoren (Katzenaugen) hinten: hierfür gibt es selbstklebende ziemlich kleine Reflektoren in jedem gut sortierten Autozubehörladen zu kaufen. Am passender Stelle anbringen (2 Stück links und rechts, nicht weiter als 40cm vom Fahrzeugrand entfernt)
Bis hierhin sollte man die Umrüstungen schonmal vornehmen. Desweiteren werden alle techn. Daten gebraucht, die in deutschen Fahrzeugscheinen drinstehen. Diese müssen glaubhaft belegt werden. Andere Fahrzeugscheine (Kopien) werden üblicherweise nicht anerkannt, aber Originalprospekte, Werkstatthandbücher, Zeitschriften etc. werden durchaus akzeptiert. Für den T-Bird gibt es z.B. ISBN 978-1855205406. Vielleicht finden sich da schon ein paar Daten. Alle verfügbaren techn. Daten sollte man sammeln und als Liste vorbereiten. Alternativ beim TÜV Süd ein Datenblatt (kostenpflichtig) anfordern. Dann mit dem zuständigen Sachverständigen die folgenden Punkte absprechen:
- Rote Blinker hinten: Schwierig. Wird manchmal eingetragen - und manchmal nicht. Hier lohnt es sich zu kämpfen ggf. auch den Prüfer zu wechseln. Sequentielle Blinker sind jedoch überhaupt nicht zulassungsfähig. Dafür wird es mit ziemlicher Sicherheit keine Ausnahmegenehmigung für geben. Weiss nicht, ob der '71er Bird sowas hat. Abhängig von dem vorgenannten ist dann evtl. die Warnblinkergeschichte zu erledigen. Eine Warnblinkanlage ist zwingend vorgeschrieben.
- EU-Typenschild: Hat bei mir der Prüfer selber erstellt und auf den rechten Innenkotflügel gepappt. Nachfragen!
- Fahrgestellnummer: nach Absprache mit Prüfer selbst eingeschlagen vorne rechts im Rahmen. Die angenieteten Schilder der Amis werden meist nicht als Kennzeichnung/Identifizierung anerkannt.
- gelbes Standlicht vorne: nicht zulässig - Mit Hinweis auf aktuelle BMW Fahrzeuge kann man evtl. eine Ausnahmegenehmigung erreichen.
- Geräuschmessung für die Eintragung im Fzg.Schein - fallen hier Extrakosten an? Dann kann es günstiger sein sich das Datenblatt vom Tüv Süd schicken zu lassen. Da stehen auch diese Daten drin.
Also richtig hohe Kosten fallen für eine H-Zulassung nicht unbedingt an. Verkehrssicherheit und guter Allgemeinzustand einmal vorausgesetzt. Wichtig ist der möglichst weitgehend originale Zustand des Autos und am besten ein Vorgespräch mit dem Prüf-Ing.
Ach ja: ein AU muss der Wagen auch bestehen. Allerdings nur die lasche Norm für Autos ohne Kat. Das klappt, wenn der Motor ordentlich eingestellt ist ohne Probleme.
Danke an Norske und Plasmaenergy,
die Arbeiten für die H-Zulassung sollten also nicht das Problem sein:
- sequentielle Blinker hat er nicht (leider)
- die VIN ist auch vorne links unten hinter der Windschutzscheibe nochmal eingehauen, die wurde mal ausgetauscht glaube ich
- AU sollte laut TÜV nicht notwendig sein, da Umzugsgut
- Originalprospekt ist bestellt zur Dokumentation
Bleiben eher noch Fragen zur sonstigen Abnahme. Was ist da ausschlaggebend - norske hat 2.000€ bezahlt, ein Importeur aus Nürnberg sprach von 1.000-1.5000€. Was wird hier bemängelt?
Der Bird hat vor ca. sechs Monaten den Maryland TÜV bestanden, außerdem ist einiges gemacht worden, besonders am Motor: Kerzen, Riemen, Zündkabel, Vakuumteile, Radiatorschläuche, Kühlschläuche/-röhrchen, Flüssigkeitswechsel (norske, ist das immer notwendig?), 4 komplett neue Reifen.
- die Stoßdämpfer sind naturgemäß ganz gut durch, wurden nie gewechselt. Lohnt da nochmal ein Wechsel hier oder zumindest der Kauf eines Ersatzteils?
- am Antriebsstrang hinten ist irgendwo vermutlich eine Dichtung nicht ganz dich, daher tritt etwas Öl aus. In Maryland kein Problem der Verkehrssicherheit, in D?
- vorne rechts im Radhaus ist etwas Rost (siehe Bild). Sollte man da nochmal investieren?
- Bremsen sind gut, wurden nachgerüstet mit Scheibe vorn.
Was sind sonst Wunden, die öfter mal auftreten. Was musstest Du machen, Norske?
Vielen vielen Dank für Eure Hilfe weiterhin!!
Fangen wir vorne an:
Bei meinem mussten die Fernlichtscheinwerfer gegen H1 Lampen mit e-Prüfzeichen getauscht werden. Das Abblendlicht war bereits in Holland umgerüstet worden und hatte ein e-Prüfzeichen.
In die weissen Blinker vorne wurden gelbe Birnen eingebaut, zusätzlich wurde das Standlicht dort integriert.
WW-Reifen vorne neu, da falsche Reifengrösse (215/70R15 statt der erlaubten 215/75R15)
Neues Blech in den Beifahrerfussraum eingeschweisst, vorher sah's dort so aus (erstes Bild im Anhang), übrigens der einzige Rost am Auto.
Warnblinker eingebaut, mein Schrauber hat sich sehr grosse Mühe gegeben (Danke Ralf!), das sequentielle Blinken funktioniert auch mit den Warnblinkern, wer weiß das Ford diese Funktion mechanisch gelöst hat, weiß auch, dass das nicht so leicht zu realisieren ist.
Noch kurz zu den sequential Taillights: Der TÜV hat die sequentielle Bremslichtwirkung bemängelt, sie musste deaktiviert werden. In meinen Papieren steht somit:
Zitat:
Sequentielle Bremslichtwirkung deaktiviert
Da hier eindeutig von Bremslichtern gesprochen wird, blinkt mein T-Bird mit Lauflicht, die Bremsleuchten sind aber statisch.
Unterdruckbetätigung der Feststellbremse repariert.
Reflektoren wurden am Fahrzeugheck angebracht. Die Dinger sind aus einem Fahrradgeschäft, sind bauartgenehmigt und wurden mit doppelseitigem Klebeband befestigt. (zweites Bild)
Rückfahrleuchten repariert.
Das Datenblatt habe ich beim TÜV-Süd erworben, allerdings musste das Auto noch gewogen werden. (Es ist ein Mädchen und wiegt 2.060 kg!)
Zusätzlich wurden folgende, nicht TÜV-relevanten Arbeiten durchgeführt:
Alle Betriebsflüssigkeiten neu, die Oele sahen zwar noch gut aus, aber ich wusste nicht, wie lange das Zeug schon drin war und schliesslich stand die Kiste ja ein paar Jahre beim Händler.
Klemmendes Fenster der Fahrertür repariert und Vergaser und Zündung eingestellt.
Sitzschiene Fahrersitz verlängert, meiner einer ist stehend freihändig über 2m hoch.
Ob der Wechsel der Betriebsflüssigkeiten notwendig war bezweifle ich sogar selbst, aber ich fühle mich besser so.
An Deiner Stelle würde ich die wesentlichen Sachen machen (lassen), also Licht, Warnblinker etc.
Um die Dämpfer und die Oelundichtigkeit würde ich mir keine Sorgen machen, meiner sabbert auch ein wenig. Mach einfach den Unterboden vor der TÜV-Vorführung sauber und gut iss. Ich weiß nicht, ob es sich lohnt, neue Dämpfer aus den Staaten mitzubringen, die Dinger kosten auch hier nicht die Welt.
Grüsse
Norske
So eine Perforation hatte ich auch mal hinten links, nachdem die ingenieurstechnische Meisterleistung der Kofferaumdrainage durch war und das ganze Regenwasser über Jahrzehnte unter die Sitze geflossen ist. Wie man auch darauf kommt, Weichgummischläuche für sowas zu nehmen. Ist aber alles fachgerecht repariert.
Hat sonst noch jemand Tips bezgl. RoRo Verschiffung (ist das Selbstmord? Die Importeuere meinen ja, im Forum hier gibt es ja auch genug negative Erfahrugen mit Containern - da werden aber doch eiglt hauptsächlich Neufahrzeuge verschifft)? Ist das Katzenstreu auch bei RoRo gefragt? Hat schonmal jemand Ersatzteile im RoRo mitgenommen?
Danke weiter für Eure Hilfe, es bleibt spannend.