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Unfall - Exorbitant teurer Feuerwehreinsatz - Rechtliches

Themenstarteram 30. Juli 2016 um 9:47

Hallo,

vorneweg - Leider haben wir hier kein Rechtliches Forum, da hätte das besser reingepasst. Wenn ihr der Meinung seid, das passt woanders besser rein, verschiebt es bitte.

Ich hatte Anfang Juni einen schweren Motorradunfall, bin geradeaus in einem Baum gefahren. Die Ursache ist ungeklärt, ich kann mich an den Unfall nicht mehr erinnern deshalb konnte die Polizei weder Fremdverschulden ausschließen noch Eigenverschulden bestätigen (man dachte dabei an Gegenverkehr, der die Kurve geschnitten und mich zum ausweichen gezwungen haben könnte).

Nun, die freiwillige Feuerwehr ist mit 21 (!!) Mann/Frau angerückt, Zwei haben die Straße gesperrt, Einer hat die ausgelaufene Kühlflüssigkeit weggeputzt. Die anderen 18 haben rumgestanden und zugesehen.

Jetzt ist mir eine Rechnung der Gemeinde ins Haus geflattert. Die wollen den Gegenwert eines halbem Autos für den Feuerwehreinsatz von mir haben! Selbst wenn meine KFZ Haftpflicht nachträglich (das Motorrad ist natürlich inzwischen abgemeldet, weil Totalschaden) diesen exorbitant übertriebenen Betrag übernehmen sollte seh ich das ehrlich gesagt überhaupt nicht ein.

Sicher, wahrscheinlich war ich selbst schuld und kann froh sein, dass es Leute gibt die sich um solche Dinge kümmern aber bei der Abrechnung misse ich ein wenig die Verhältnismäßigkeit. Ich war ja keine 5 ineinander verkeilte Autos aus denen ein Verletzter rausgeschnitten werden musste!! Nur ein Motorrad, ein 1,2L Kühlwasserfleck und eine einzelne gesperrte Straße.

Hat irgendjemand Rechtliche Erfahrung damit, hierbei Widerspruch einzulegen? Rein rechtlich wenn ich mich nicht irre darf die Gemeinde einen Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr nur in Rechnung stellen, wenn ein Verursacher feststeht oder?

Vielen Dank schonmal,

wePsi

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Gleiterfahrer schrieb am 30. Juli 2016 um 13:06:58 Uhr:

Und wie soll man sich das in Zukunft vorstellen ? Soll die Feuerwehr erstmal anfragen, mit wieviel Leuten sie anrücken soll?

Erstmal kommt ein 1- Mann- Vorauskommando und nimmt die Situation auf. Der arbeitet dann einen Kostenvoranschlag aus. Dieser wird dem Unfallopfer unterbreitet... Das Unfallopfer kann dann annehmen, feilschen oder andere Rettungsdienstleister anfragen :p ;)

Ist das finanzielle geklärt, rückt die ausgehandelte Rettungsmannschaft aus. Wenn sich dabei Unvorhergesehenes ergibt (erforderliches zus. Spezialgerät o.ä.) muss neu verhandelt werden. Wenns um höhere Beträge geht, dann kann noch ein Anwalt und ein Notar angefordert werden.

:D :rolleyes: :p

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am 30. Juli 2016 um 9:54

Um wieviel Geld gehts jetzt genau. So kann doch keiner was vernünftig einschätzen.

Themenstarteram 30. Juli 2016 um 10:01

Es geht um einen Vierstelligen Betrag.

Hallo,

kommt drauf an wo dein Unfall passiert ist. In BW z.B. sind u.U. auch Einsätze bei Verkehrsunfällen kostenpflichtig die in der Regel von den Haftpflichtversicherungen übernommen werden müssen.

Es kommt drauf an was das Alarmstichwort war. Dementsprechend müssen Kräfte ausrücken. Bei einem Stichwort "Auslaufende Betriebstoffe nach VU" dürften dass weniger sein als bei einem Stichwort "VU mit Verletzten".

Es gibt sicherlich eine Kostensatzung der Gemeinde. Dort kannst du dich über die jeweiligen Kosten informieren. Einen 4-stelligen Betrag hast du da recht schnell. (Pauschalen für Fahrzeuge, "Kilometergeld", Personlakosten, Kosten für z.B. Bindemittel, Entsorgungskosten usw.).

Übergebs deiner Versicherung und gut ist.

Was erwartest du? Es wurde vermutlich ein Verkehrsunfall mit auslaufenden Flüssigkeiten gemeldet, mit etwas Glück vielleicht noch Beteiligung eines Motorrades. Weißt du eigentlich, wie unklar die Meldungen üblicherweise sind? Der kleine Herdbrand ist beim Eintreffen der Feuerwehr oft ein Hausvollbrand, der Großbrand dann nur etwas mit Rußentwicklung usw. Es wird da meist mehr alarmiert. Zudem wirst du nicht nachweisen können, das aufgrund der Meldung extrem zuviele alarmiert wurden. Das nicht jeder Feuerwehrmann auch alles kann und darf, wäre auch noch so eine Sache. Darauf wird bei der Alamierung aber ebenfalls kein Wert gelegt.

Das von den 21 Leuten nicht nach dem Eintreffen gleich ein Großteil wieder zurückgefahren ist, wundert mich allerdings ein bisschen.

Bei 5 verkeilten Autos wären übrigens ganz andere Zahlen angerückt.

Aktuell bist du der Verursacher des Einsatzes.

 

Und klage ruhig, die meisten Feuerwehren haben von solchen Sachen schon die Schnautze voll. Aktuell ist man personalmäßig oft unterbesetzt. Irgendeiner, dem du jetzt ans Bein pissen willst, wird danach vielleicht auch noch aufhören. Damit ist allen geholfen!

Themenstarteram 30. Juli 2016 um 10:39

Danke erstmal für die Antworten.

Ich weiß, wie unklar die Alarmierung immer ist.

Wir haben hier auf dem Land freiwillige Feuerwehren, da fährt jeder mit der kommt. Ich bezog mich mit der Verhältnismäßigkeit und meinem Beispiel mit den 5 Autos nicht auf die Anzahl der ausgerückten Einsatzkräfte sondern auf den Betrag!

 

Naja, ich pisse ja nicht der Feuerwehr ans Bein, sondern der Gemeinde, die ist der Träger der Feuerwehr. Das bekommen die Feuerwehrleute ja noch nicht mal mit und von dem Geld sehen sie in erster Linie auch nichts, die bekommen ihr Geld ja nach Bedarf von der Gemeinde!

 

Von Klagen war außerdem auch nicht die Rede, nur von Widerspruch.

Wer hat denn die Feuerwehr alarmiert?

Themenstarteram 30. Juli 2016 um 10:42

Das war die Leitstelle. Der Notruf kam von einem Motorradfahrer, der mich gefunden hat. Ich nehme an, die Leitstelle hat dann Polizei, Rettung und Feuerwehr gleichzeitig hingeschickt.

Vierstelliger Betrag ist ja auch etwas schwammig.... Irgendwas zwischen 1000 - 9999 Euro. Da ist eine recht große Spanne. Das wird Dir so niemand beantworten können. Ich wäre an Deiner Stelle erstmal froh das überhaupt jemand gekommen um zu helfen und das Du den Unfall so (anscheinend und hoffentlich) unbeschadet überlebt hast.

Die genaue Situation wird niemand beurteilen können. Wenn Du gegen einen Baum gefahren bist dann ist dort vermutlich auch Wald/Wiesenfläche. Wenn da Kühl und Bremsflüssigkeit reinsickert, dann kann das enormen Schaden anrichten! Da müssen dann selbst für 1,2 Liter enorme Mengen an Boden ausgehoben werden.

Und wie soll man sich das in Zukunft vorstellen ? Soll die Feuerwehr erstmal anfragen, mit wieviel Leuten sie anrücken soll ?

Themenstarteram 30. Juli 2016 um 11:19

Leute ihr versteht mich nicht.

Natürlich bin ich froh dass Leute zur Stelle sind und helfen. Dass bei einer Freiwilligen Feuerwehr naturlich mitfährt wer da ist ist auch klar.

 

Mein Problem ist lediglich dass die Gemeinde mich (bzw meine Versicherung) jetzt melken will.

 

Es wurde kein Erdreich ausgehoben, das Motorrad kam nach dem Aufprall auf der Straße zum liegen, ein kleiner Eimer Ölbindemittel und ein Besen mit 3 Mann kosten genausoviel wie 21 Mann die jede Ausrüstung verwenden, die sie zur Verfügung haben, weil sich der Preis augenscheinlich nach den Autos und der Ausrüstung, die darin untergebracht ist, berechnet. Ganz gleich, ob sie gebraucht werden oder nicht.

 

Und das finde ich geht so einfach nicht!

 

Soviel zur Grundsatzdiskussion, wie ist das denn nun, kann man auf Verdacht als Verursacher herangezogen werden? Kennt sich damit jemand aus?

Zitat:

@Gleiterfahrer schrieb am 30. Juli 2016 um 13:06:58 Uhr:

Und wie soll man sich das in Zukunft vorstellen ? Soll die Feuerwehr erstmal anfragen, mit wieviel Leuten sie anrücken soll?

Erstmal kommt ein 1- Mann- Vorauskommando und nimmt die Situation auf. Der arbeitet dann einen Kostenvoranschlag aus. Dieser wird dem Unfallopfer unterbreitet... Das Unfallopfer kann dann annehmen, feilschen oder andere Rettungsdienstleister anfragen :p ;)

Ist das finanzielle geklärt, rückt die ausgehandelte Rettungsmannschaft aus. Wenn sich dabei Unvorhergesehenes ergibt (erforderliches zus. Spezialgerät o.ä.) muss neu verhandelt werden. Wenns um höhere Beträge geht, dann kann noch ein Anwalt und ein Notar angefordert werden.

:D :rolleyes: :p

Themenstarteram 30. Juli 2016 um 11:33

Macht euch nur Lustig der Punkt ist aber dass die Feuerwehr davon ja keinen Cent sieht weil die Forderungen, über die ich mich Beschwere von der Gemeinde kommen ;) Lies dir bitte die Beiträge durch bevor du mich verulkst. Ich bin nicht der Typ der den Sani verklagt weil er meine Lederkombi zerschnitten hat. Aber du stellst mich genau so hin!

Das Problem ist halt immer, was und wie der Notruf bei der Leitstelle eingegangen ist.

Dementsprechend haben die Feuerwehren eine AAO (Alarm und Ausrückeordnung) aufgestellt und je nachdem wie das bei der Leitstelle eintrifft wird nach dieser AAO ausgerückt. Da kann dann mal schnell ein Rüstzug oder sogar erweiterter Rüstzug am Unfallort eintreffen, wo der Rettungsdienst den Verunfallten, sorry ich schreib das mal so simpel, nur aufsammeln muß und die Feuerwehr dann eben da ist um die auslaufenden Betriebsstoffe aufzunehmen und evtl. noch das Motorrad zu bergen.

Dafür benötigt man aber keinen kompletten oder gar erweiterten Rüstzug und kann so das Personal auf das Nötigste reduzieren.

Ich weiß wovon ich rede, da ich selbst bei einer Feuerwehr bin, die selbst bei Kleinigkeiten einen Großeinsatz veranstaltet und alles auffährt was man hat.

Frag doch mal bei der Gemeinde nach, welcher die Feuerwehr angehört, die zu deinem Unfall gekommen sind und lass dir die Rechnung mal erläutern.

Wenn die Feuerwehr angefahren ist und maßgeblich an deiner Rettung beteiligt war, dann müsste der Einsatz normal für dich nichts kosten. Sind die aber nur gekommen um ausgelaufene Betriebsstoffe aufzunehmen, dann wird das dem Verursacher in Rechnung gestellt.

Zitat:

@wePsi schrieb am 30. Juli 2016 um 13:19:17 Uhr:

, ein kleiner Eimer Ölbindemittel und ein Besen mit 3 Mann kosten genausoviel wie 21 Mann die jede Ausrüstung verwenden, die sie zur Verfügung haben, weil sich der Preis augenscheinlich nach den Autos und der Ausrüstung, die darin untergebracht ist, berechnet. Ganz gleich, ob sie gebraucht werden oder nicht.

Und das finde ich geht so einfach nicht!

Die 21 Leute sind doch aber offenbar zur Unfallstelle ausgerückt ? Und alleine die Anfahrt kostet schon einen Haufen. Schliesslich weiss die Feuerwehr nicht schon im voraus, was sie ander Unfallstelle erwartet. Die bekommen nur gemeldet, dass ein Motorradfahrer verunglückt ist. Könnt ja auch sein, dass dieser unter einen LKW gerutscht oder anderwetig eingeklemmt ist.

Das ist so ähnlich wie bei dem Beispiel mit dem Wohnungsbrand, der sich dann als angebranntes Essen auf dem Herd entpuppt. Da hätte auch einer genügt, der den Topf vom Herd entfernt. Trotzdem wird auch hier die ganze Mannschaft berechnet.

@Brunolph12: Genauso hab ich es mir vorgestellt!:):D:D

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