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Unser 211er macht sich..nen Richtig netter Dauertest

Themenstarteram 15. Oktober 2005 um 18:15

Dauertest

 

Die Sänfte

55 500 Kilometer mit dem Mercedes E 220 CDI. Ausgewogen und

komfortabel - die Mittelklasse zeigte viel Stärke mit leichten Schwächen.

 

 

Die Langstrecke ist sein Revier. Unser E 220 CDI-Dauertestwagen war quer durch Europa im Einsatz. Bei Fahrten von der Ostsee bis ans Mittelmeer, nach Frankreich, Spanien, Italien und Österreich stellte er seine Qualitäten eindrucksvoll unter Beweis.

 

 

 

Das sanfte Gleiten ist seine Welt. Wer mit der im Frühjahr 2003 eingeführten E-Klasse auf die Strecke geht, dem wird eindrucksvoll vorgeführt, wie sich wohl vor ein paar hundert Jahren Edelmänner fühlten, wenn sie von einem Ort zum anderen getragen wurden. Kein Windhauch, keine Nebengeräusche störten, nur das leichte Auftreten der lederbeschuhten Träger war zu hören.

So oder ähnlich muss sich einer unserer Testfahrer auf seiner Langstreckentour durch Frankreich gefühlt haben. Über die Schweiz, durch die gebirgige Strecke der legendären Route Napoleon führte die erste Etappe zur Verdonschlucht in Südfrankreich. Ein Härtetest für Motor, Fahrwerk, Bremsen und Getriebe. Überzeugende Arbeit lieferte auf dieser Berg- und Talstrecke die zwischenzeitlich in die Kritik geratene elektronische SBC-Bremse ab: Sie ist höchst feinfühlig zu bedienen, packt aber bei heftigem Druck auf das Bremspedal kraftvoll zu, sodass selbst erprobte Beifahrer mit einem unfreiwilligen und heftigen Kopfnicken reagieren. Der kräftige Biss der Bremse ist auch nach mehrfachem und heftigem Zutreten noch vorhanden, das so genannte Fading – ein Nachlassen oder Weicherwerden war nicht zu spüren.

In die Kritik war der Bremsverzögerer geraten, da sich beim Ausfall der elektronischen SBC-Bremskontrolle (Sensotronic Brake Control) die Bremswege unverhältnismäßig verlängerten. Aus Tempo 100 von knapp 39 Metern auf etwa 78 Meter, sich also verdoppelten, so Messungen von AUTO BILD. Grund war das plötzliche Abschalten der SBC wegen "unvorhergesehener Signale".

Der weltweite Rückruf von DaimlerChrysler für die E- und SL-Reihe traf auch unseren Testwagen Mitte Februar, obwohl bis zur Laufleistung von dato 39 000 Kilometern dieses Malheur nicht aufgetreten war. Bei dem außerplanmäßigen Werkstattaufenthalt im Werk Sindelfingen wurde eine neue Software installiert, die auch weitere kleine Elektronik-Macken endgültig eliminierte: beispielsweise den Ausfall von Klimaautomatik und Parktronic, der bei unseren Testwagen bei Kilometer 25 348 auftrat.

Nicht einstimmen können wir hingegen in die Klagen vieler E-Klasse-Fahrer über Elektronikprobleme wie den plötzlichen Ausfall des Navigationssystems oder der Telefonanlage, auch ein abrupter Motorstillstand blieb uns während der gesamten 55 555 Dauertestkilometer erspart. Spielte schon das luftgefederte Fahrwerk auf den kurvigen Strecken der Seealpen mit dem exzellenten Handling und der bei einer Limousine dieser Größenordnung unvermuteten, fast spielerischen Leichtigkeit eine überragende Rolle, so war die E-Klasse auf den Autobahnen vom Mittelmeer an den Atlantik so richtig in ihrem Element. Bislang war Komfort bei allen Vorgängern groß geschrieben, auch jetzt hat dieses Entwicklungsziel nichts von seiner Gültigkeit verloren. Außer dem sanft brummenden Vierzylinder stören jenseits der 200-km/h-Marke keinerlei Windgeräusche den ungetrübten Musikgenuss aus der Stereoanlage. Höchster Komfort also, getragen von einem exzellenten Fahrwerk mit vorbildlichen Federungs- und Dämpfungseigenschaften, leisem Abrollgeräusch und einer feinen Lenkung, die direkten Kontakt zur Straße vermittelt.

Dies wurde auch während des Winters deutlich, der uns auf Fahrten durch die Schweizer, österreichischen und Südtiroler Alpenregionen führte: mit serienmäßigem ABS, ESP und neuen Michelin Alpin-Winterreifen machten Fahrten über schneebedeckte Pässe richtig Spaß. Der von manchen geschmähte Heckantriebler war Star der Redaktion – ein Kollege ließ sich gar zum Superlativ "sensationell auf Schnee und Eis" hinreißen.

Zum entspannten Fahren auf der Langstrecke trug auch der erstmals in der E-Klasse eingebaute Multikontursitz (655 Euro) bei. Er ist mit mehreren Luftkammern ausgestattet, die sich je nach Fahrsituation automatisch füllen oder leeren und dem Fahrer auch in extremer Kurvenfahrt optimalen Seitenhalt geben. Hoch gelobt von unseren Testfahrern wurde auch die Distronic, die Kombination aus Tempomat und Abstandsradar, die speziell auf langen Entfernungen Entspannung am Steuer verspricht. Einfach Geschwindigkeit vorwählen und den Fuß vom Gaspedal nehmen, alles andere regelt die Automatik. Zugegeben: Die ersten Kilometer sind gewöhnungsbedürftig, wenn der Computer den Sicherheitsabstand zum Vorausfahrenden bestimmt und das Beschleunigen sowie das Abbremsen bis fast zum Stillstand übernimmt. Aber nach dieser Gewöhnungsphase, in der in manchen Momenten das Herz bis zum Halse schlägt, war die Distronic gerade auf unseren Touren quer durch Europa ein äußerst angenehmes Komfortelement. Allerdings, bei Mercedes hat alles seinen Preis: mit knapp 1798 Euro muss diese Annehmlichkeit samt dem damit verbundenen Sicherheits-Plus teuer erkauft werden.

Sparen lässt sich jedoch mit dem feinen Dieselmotor. Der erstmalig mit zwei Ausgleichswellen am Kurbeltrieb ausgestattete Vierzylinder erreicht ein erstaunlich hohes Niveau an Geräusch und Schwingungskomfort. Ein hochmodernes Hochdruck-Einspritzsystem, Turboaufladung mit variabler Turbinengeometrie und Ladeluftkühlung sorgen für weichen, gar sanften Lauf und in Verbindung mit dem ruckfreien Fünfgang-Automatikgetriebe für einen wunderbaren Durchzug auch aus niedrigen Drehzahlen um die 1500 Motorumdrehungen.

150 PS und satte 340 Nm bringt der 220er auf die Kurbelwelle und im Bereich der Wohlfühl-Drehzahlen zwischen 2500 und 3500 U/min lässt sich damit höchst Sprit schonend fahren. Auf unserer Frankreich-Testfahrt mit insgesamt 3500 Kilometern, die weiter von Aix en Provence über Toulouse, Bordeaux nach Arcachon, La Rochelle und Honfleur über Paris zurück nach Stuttgart führte, tröpfelten gerade mal 7,3 Liter pro hundert Kilometer durch die Einspritzdüsen. Höchstleistung und geradezu schwäbisch knauserig waren 6,8 Liter, die im Mittel pro 100 Kilometer auf einer 2000 Kilometer langen Ostseetour nachgefüllt werden mussten. Wahrlich kein schlechter Wert für eine über 1,5 Tonnen schwere Limousine, die damit mit Reichweiten von an die 1000 Kilometer aufwarten kann – allerdings mit dem optionalen Kraftstofftank mit 80 Litern (110 Euro). Doch gut Ding hat bekanntlich seinen Preis: über 40 000 Euro sind für den E 220 CDI in der gut ausgestatteten Elegance-Version zu berappen. Die Liste der Zusatzausstattungen für komfortverwöhnte Zeitgenossen ist lang und attraktiv – doch wer in einer mit Samt beschlagenen Sänfte auf Reisen gehen will, muss zwangsläufig ein paar Taler mehr locker machen.

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16 Antworten

Netter Bericht. Scheinen aber nicht alle dieses Glück

zu haben.

...scheint vom 211er buben fanclub geschrieben zu sein.

ich meine ich bin zwar auch soweit zufrieden und meiner zickt auch nicht aber der "bericht" ist voll übertrieben und "der ungetrübte musikGENUSS" geht einher mit ner menge anderer übertreibungen die der realität nicht entsprechen.

aber vielleicht ist der schreiber bislang nur ostautos aus den 70er jahren gefahren?

Tja, so gehts mir in meinem Auto auch. Man fühlt sich wie im eigenen Wohnzimmer: Sehr gute Platzverhältnisse vorne, fast keine Fahrgeräusche, sehr komfortable Sitze, gute Stereoanlage, die Federung bügelt alle Fahrbahnunebenheiten glatt. Halt Oberklasse.

Bin auch am Überlegen ob ich mir einen E 320 cdi Avantgarde mit Vollausstatung zu lege.

@sportevol

bis du dir es überlegt hast, kostet der wagen 5000euro und dann kannst ihn dir endlich holen ;)

sorry, aber von deinem wagen "überlegst" du auch schon sehr lange ...

 

hahaha achja, habe mir mal soeben deine beiträge so durchgelesen..

wird wohl ein c320cdi, oder ein c350? vielleicht aber auch ein ML320cdi als vorführwagen, jedoch vielleicht auch ein porsche oder auch ein a8, eventuell ja auch ein CLS, aber hauptsache mit gas.

sorry aber für mich bist du.. na lassen wir das mal, ich reg mich nur auf...

du hast recht ich bin habe wirklich eine lange Leitung, Aber wenn ich ihn habe bist du der erste, der Bilder bekommt. das verspreche ich dir.Tendiere wirklich sehr zum E 320 cdi Avantgarde mit 224PS kann sich aber noch 10 Monate hinziehen, da ich noch auf das Facelift warte und ihn mir neu in Vollausstattung nicht leisten kann deshalb muss ich noch ein halbes jahr nach dem Facelift warten bis der Wagen für mich erschwinglich sein wird.

Wisstt ihr welche Änderungen beim Facelift eintreffen werden?

Mit freundlichen Grüßen

der bald E 320 cdi Fahrer ( 8 Monate)

Zitat:

Original geschrieben von Kujko

...aber hauptsache mit gas.

Das ist doch schon mal eine Konkretisierung...;)

Zitat:

Original geschrieben von sportcoupe evol

der bald E 320 cdi Fahrer ( 8 Monate)

Willst du dir's nicht noch mal überlegen? :p

am 16. Oktober 2005 um 7:03

Re: Unser 211er macht sich..nen Richtig netter Dauertest

 

Zitat:

Original geschrieben von Rudlof.D

Dauertest

 

Die Sänfte

55 500 Kilometer mit dem Mercedes E 220 CDI. Ausgewogen und

...

Vielen Dank Rudolf, dass Du den Artikel hier gepostet hast. Hatte schon versucht ihn irgendwie übers Netz zu finden (ist glaub ich aus der ACE Club Zeitschrift, oder?).

Mir gefällt der Bericht. Ob er übertrieben ist, muss ich erst noch rausfinden. Mein 220 CDI wird angeblich in Woche 43 geliefert.

Cu,

Peter

am 16. Oktober 2005 um 8:24

Re: Unser 211er macht sich..nen Richtig netter Dauertest

 

Zitat:

Original geschrieben von Rudlof.D

Dauertest

 

Der Bericht ist an einigen Stellen sicherlich etwas zu euphorisch ausgefallen.

Ansonsten entspricht er allerdings mittlerweile meinem persönlichen Eindruck.

Nach dem letzten Update zur Motorsteuerung (RPF) ist mittlerweile auch ein sparsamer Spritverbrauch eingetreten. Ich habe gestern eine Spritztour über 770 Km mit einem Verbrauch von 7,2 Ltr./100 Km hingelegt. Davon 550 Km Autobahn volles Rohr – außer in Baustellen hat mich kein W211 überholt. Landstraße als Sightseeingtour war dann nur 70 – 90 Km drin.

Mittlerweile würde ich das gleiche Fahrzeug wieder kaufen, wenn es denn nötig wäre.

Leider ist der angegebene Preis mit 40.000 EUR illusorisch.

 

Gruß JoHoHa

Themenstarteram 16. Oktober 2005 um 16:11

Re: Re: Unser 211er macht sich..nen Richtig netter Dauertest

 

Zitat:

Original geschrieben von peter_basel

Vielen Dank Rudolf, dass Du den Artikel hier gepostet hast. Hatte schon versucht ihn irgendwie übers Netz zu finden (ist glaub ich aus der ACE Club Zeitschrift, oder?).

Mir gefällt der Bericht. Ob er übertrieben ist, muss ich erst noch rausfinden. Mein 220 CDI wird angeblich in Woche 43 geliefert.

Cu,

Peter

genau Peter.Guckst du unter www.ace-online.de

ich fahre meinen jetzt seit 45.000 problemlosen Km und halte es für-sagen wir mal - nicht ganz in allen Punkten passend.Aber übertrieben auf keinen Fall.

Ist einfach eine gute karre.

Rudolf

Themenstarteram 16. Oktober 2005 um 16:18

Re: Re: Unser 211er macht sich..nen Richtig netter Dauertest

 

Zitat:

Original geschrieben von JoHoHa

Mittlerweile würde ich das gleiche Fahrzeug wieder kaufen, wenn es denn nötig wäre.

Gruß JoHoHa

Gleichzeitig wurde unter den ACE-Usern eine Umfrage gestartet, an der ich natürlich auch teilgenohmen habe.Dabei waren die Antworten von total begeistert bis nur Sch....ße die Kiste.Aber die Kumpels die so negativ geäußert hatten, würden das Auto trotz der anfänglichen Probs immer wieder kaufen.

Ich finde das dieser positiv ausgefallene Test genau zur rechten Zeit kommt, denn die E-Klasse wurde eine zeitlang arg gebeutelt.

Wir müssen auch an die evt.Vermarktung unserer Autos denken;)

Greets

Rudolf

Themenstarteram 16. Oktober 2005 um 16:56

Vieleicht zum Nachtisch nochmal die Leserpost's

Selten gingen die Meinungen unserer E-Klasse-Fahrer so auseinander wie bei der Beurteilung ihres eigenen Fahrzeugs. Von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt – die Bandbreite unserer Leserumfrage zeigte alle Facetten automobilen Glücks oder Unglücks. Offensichtliche Mängel beim Serienanlauf ließen etliche Fahrer verzweifeln ob ihrer Tätigkeit als unfreiwillige Testfahrer des Stuttgarter Edel-Herstellers. Dennoch, bei all den Unterschieden der Mängel, die Beurteilung in unserem Fragebogen ergab im Durchschnitt eine glatte Zwei.

Es sind die Wiederholungstäter, die sich über Qualitätsmängel auslassen, immerhin waren 88 Prozent unserer Einsender bereits im Besitz eines Autos mit dem Dreizackstern. Heinz Junge, inzwischen bereits Besitzer der achten E-Klasse, verband mit dem Kauf eines E 320 die "Hoffnung" auf Besserung. Offensichtlich weit gefehlt, seine individuelle Bewertung in Sachen Verarbeitung ist mit einer glatten Sechs erschreckend. Wenig besser die Benotung der Zuverlässigkeit mit einer Fünf. Allerdings, das "sehr gut" für das Fahr- und Geräuschverhalten scheinen so überzeugend für ihn gewesen zu sein, dass er sich auch künftig wieder einen Mercedes zulegen will. Damit reicht er sich fast nahtlos in die Reihe der Einsender ein, die der Marke treu bleiben. Stolze 82 Prozent wollen sich wieder ein Modell aus Stuttgart zulegen.

Doch was uns sehr interessierte, war: Welche Prioritäten wurden gesetzt und wie war die Meinung über die Stärken und Schwächen? Nicht überraschend war, dass unter den rund 150 Einsendungen mit Anna Frodl aus Illertissen gerade mal eine Frau sich als Besitzerin einer E-Klasse gefunden hat. Ihre Meinung war kurz und knackig: OK!

Als Vielfahrer darf die Spezies der Mercedes-Fahrer ohne Fug und Tadel bezeichnet werden. 34500 Kilometer legten unsere Hobby-Testfahrer im Durchschnitt pro Jahr zurück, ein Wert, der bei unseren Umfragen andere Dauertestkandidaten weit in den Schatten stellt. Was Wunder also, wenn die überwiegende Mehrheit von 61 Prozent zu einem Fahrzeug mit den sparsamen Dieselmotoren gegriffen hat. Dass wir mit Wahl des 220-CDI-Motors genau richtig lagen, zeigt unsere Auswertung mit einem Votum von knapp 40 Prozent der Einsender. Der am meisten gefragte Benziner, der E 200 Kompressor mit 163 PS, rangierte mit 18 Prozent noch vor dem nächsten Selbstzünder, dem allerdings heute nicht mehr erhältlichen 270 CDI (zehn Prozent), in der Lesergunst.

Richtig lagen wir auch mit der Auswahl der Karosserie- und Ausstattungsvariante, denn zwei Drittel entschieden sich für die Limousine und über 52 Prozent investierten knapp 1870 Euro in die gehobene Elegance-Ausstattung. Die restlichen Prozente teilten sich brüderlich die Basisausstattung Classic und die Edelvariante Avantgarde. Wer geruhsames und entspanntes Fahren auf der Langstrecke sucht, für den steht außer Frage, dass ein Automatikgetriebe her muss: Über zwei Drittel der Käufer orderten das feine Selbstschaltgetriebe und wer zudem häufig in fremden Gefilden umherreist, möchte auch geografisch auf der Höhe der Zeit sein: 50 Prozent unserer E-Klasse-Käufer entschieden sich für das 1500 Euro teure DVD-Navigationssystem. Erstaunlich bei dem großen Anteil an Vielfahrern, dass nur knapp acht Prozent zum Abstandswarngerät Distronic gegriffen haben. Vielleicht schreckte sie der Preis von 1800 Euro – schade, denn gerade Langstreckenfahrer werden dieses elektronische Hilfsmittel zu schätzen wissen.

Trotz fast vollständiger Komfortausstattung der E-Klasse bereits in der Basis-version Classic zeigte unsere Umfrage, dass der Bedarf an Zubehör vorhanden ist. Trotz serienmäßiger Klimaautomatic entschieden sich 39 Prozent für ein Schiebe-/Glasdach. Eine ziemlich sinnvolle Entscheidung, da gerade das Glasdach ein großzügiges Raumgefühl vermittelt und der Aufstellmechanismus für zugluftfreien Sauerstoff auf der Langstrecke sorgt. Gute Gründe hatten wohl an die zwei Drittel der E-Mobil-Erwerber für die Ausstattung mit der Einparkhilfe Parktronic. Kein Wunder, denn die Fünfmeter-Limousine besticht nicht gerade durch Handlichkeit und Übersicht im Stadtverkehr, zumal auch kleine Rempler teuer zu Buche schlagen.

Viel gelobt wurde die Mercedes-Mittelklasse in den Kategorien Fahrverhalten und Komfort. Allerdings, euphorische Aussagen wie "das beste Auto seiner Klasse" wurden durch fast unglaubliche Widersprüche bei Zuverlässigkeit und Verbrauch zunichte gemacht. Die Durchschnittsnote 2- in puncto Zuverlässigkeit kann die erfolgverwöhnten Autobauer aus Untertürkheim nicht zufrieden stellen. Wie ein roter Faden ziehen sich Elektronikprobleme durch die Einsendungen. Dass dabei die meisten Probleme im Rahmen einer Rückrufaktion behoben werden konnten, wurde zwar wohlwollend respektiert, wie auch von Leser Werner Fitzek, der in zweieinhalb Jahren 26-mal die Werkstatt wegen hauptsächlicher Telefon- und Audio-problemen aufsuchen musste, jedoch feststellte "im Prinzip ein gutes Auto". Ob hier wohl der sprichwörtliche Galgenhumor die Feder führte?

Ein Montagsauto scheint Werner Ahrens aus Stade erwischt zu haben, die Reklamationen lesen sich wie aus dem Horrorkabinett: Ausfälle von Klimaanlage, Airbag, Zentralverriegelung, Radio, Steckdose, Anhängerkupplung, Gurte rollen nicht auf, Klappergeräusche Vorderachse, Schwarzrauch-Motor, Leuchteinheiten voll Wasser und Insekten, Geräusche Automatikgetriebe, Wischerblätter Kühlsystem und Fahrzeug schaltet in Notlauf. Resümee: Nach der dritten verdorbenen Urlaubsreise Verhandlungen wegen Rückgabe des 220 CDI. Trotz der Mängel kommt Werner Ahrens zu dem Ergebnis, dass sein Auto ein schönes Reisemobil wäre, wenn es diese Kinderkrankheiten nicht gegeben hätte.

Nur Freud und kein Leid dagegen bei Werner Bellwon aus Gaggenau, der nach 10 000 Kilometern sein T-Modell in den höchsten Tönen als geräumiges Familienmobil lobt, ihm beste Qualität und ein super Design attestiert.

Für die meisten unserer Einsender spricht ihre Geduld mit diversen Problemen samt Werkstattaufenthalten. Denn neben den bekannten Elektrik- bzw. Elektronik-Problemen mit dem Ausfall diverser Steuergeräte wie ABS, ESP, Parktronic und der SBC-Bremse, tauchten Pitstopps wegen defekter Stoßdämpfer, heißgelaufenen Turboladern in fast noch zu vernachlässigender Größe auf. So ist es auch kein Wunder, dass trotz vieler Kritik der positive Gesamteindruck überwiegt. "Bis heute keine nennenswerten Probleme, schade die schlechten Kritiken der E-Klasse", stellt Rüdiger Uhlemann aus Mühlheim fest und Wolfgang Feix aus Ilsfeld bringt es auf den Punkt: "Eine wunderbare Reiselimousine mit zu viel Schnickschnack."

 

 

Das Leserurteil

 

Noten: Note 1 Note 2 Note 3 Note 4 Note 5 Note 6 Durchschnitt

Zuverlässigkeit 39.3% 33.7% 8.7% 7.9% 4.0% 5.9% = 2.2

Verarbeitung 38.4% 40.1% 13.6% 5.2% 2.3% 1.4% = 2

Ausstattung 35.9% 54.4% 8.1% 1.6% 0.0% 0.0% = 1.75

Motorisierung 29.6% 54.6% 11.1% 1.9% 0.0% 0.0% = 1.8

Verbrauch 27.8% 43.5% 10.2% 11.1% 5.6% 0.0% = 2.18

Unterhaltskosten 7.4% 39.8% 38.0% 10.2% 1.0% 1.0% = 2.53

Fahrverhalten 48.1% 44.4% 4.6% 0.9% 0.0% 0.0% = 1.54

Komfort 32.4% 51.9% 13.0% 1.0% 0.0% 0.0% = 1.79

Geräusch 25.9% 52.8% 14.8% 4.6% 0.0% 0.0% = 1.94

Kundendienst 25.9% 43.5% 14.8% 4.6% 4.6% 1.0% = 2.05

 

 

Rudolf

Zitat:

außer in Baustellen hat mich kein W211 überholt.

Also da verstehe ich dich nicht. Kaufst den kleinsten Motor und dann diese Golf-GTI-Fahrer-Attitüde. Was machst du denn, wenn dich mal einer überholt? Und das dürfte so unwahrscheinlich nicht sein, da selbst alle 220er vorangegangener Jahrgänge ohne RPF schneller sind.

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