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Unterboden schützen

VW Käfer 1303
Themenstarteram 10. Juni 2012 um 4:43

Hallo,

bald ist es soweit mein Krabbeltier soll nach umfanreicher "Instandsetzung" auf die Strasse. Nun wäre da aber noch ein kleines Problem was mir gestern nach einer Session unter dem Fahrzeug aufgefallen ist. Die Bodengruppe ist wunderschön lackiert aber noch ungeschützt!

Kann mir jemand einen Wachs oder ähnliches empfehlen der vollständig aushärtet und nicht klebt wie Hohlraumwachs? Danke im Voraus.

Frank

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14 Antworten
am 10. Juni 2012 um 6:39

hallo ich habe bei meinem käfer den unterboden mit Bitumen gestrichen aber nicht verdünnt sondern pur hält perfekt 2,5 Kg dose reicht vollkommen für radläufe und unterboden

Ich kann dir nur einen Tipp geben und zwar den Tipp von quattro-graf nicht zu befolgen. Bitumen ist das letzte was ich an einem Unterboden anwenden würde.

Unterbodenschutz auf Bitumenbasis ist der letzte Mist. Das Zeug wird nach dem vollständigen Aushärten sehr schnell rissig und wird vom Wasser unterwandert- Man erzeugt dadurch Rostnester an Stellen die auf den ersten Blick top aussehen.

Ich hab Permafilm genommen- das gibts als transparent da sieht man dann was drunter los ist

am 10. Juni 2012 um 10:18

achso hab ich nicht gewusst das bitumen so ein scheiß ist danke

Bitumen gibt sogar aktiv Schwefel ab, je nach Version. Nicht sofort, aber es ist ein Hauptbestandteil von Bitumen. Was aus Schwefel und Feuchtigkeit entsteht ist klar: Schwefelsäure oder schweflige Säure. Kannst du bei genug Feuchte in den kommenden Rissen mit einem Lackmus Papier bestens nachweisen.

Bitumen ist wirklich das Allerletzte, was man einem Auto antun sollte. Dicht gefolgt vom Unterbodenschutz auf Wachsbasis. Auch nicht so toll, bildet Taschen und Ritzen.

Permafilm, FluidFilm und ganz normales Hohlraumwachs. Oder handelsübliches weisses Unterbodenwachs. Kriegt man eigentlich überall im einschlägigen Handel.

am 10. Juni 2012 um 12:11

Zitat:

Kann mir jemand einen Wachs oder ähnliches empfehlen der vollständig aushärtet und nicht klebt wie Hohlraumwachs?

Es ist genau das was Du nicht machen solltest. Alles was vollkommen aushärtet und nicht eine 1000%ige Bindung zum Untergrund hat ist das potenzielle Rostnest hoch 10.

Ein klitzkleiner Steinschlag, ach der Tolle Unterbodenschutz hält das ja ab - denkste.

Haarrisse haben optimale Kapillarwirkung du kannst gar nicht schaun wie schnell das Zeug von Feuchtigkeit unterwandert wird. Ich hab mit meinen Autos' mal ne ähnliche Philosophie gehabt. Gut gemeint aber das Gegenteil erreicht.

Ich hab nunmehr vor Über 20 Jahren meinen Käfer Cabrio nach einer Komplett-Resto mit dem nicht aushärtenden Hohlraumwachs in den Hohlräumen und den kompletten Unterboden zugejaucht - seitdem ist Schicht im Schacht für die braune Pest. Ich gebe zu wenn mal am Unterboden was zu machen ist schmiert das Hohlraumwachs nach wie vor ganz erheblich, aber ich benutz ja den Boden meines Käfer nicht als Essgeschirr.

Das einzige was man halbwegs empfehlen könnte ausser Mike sanders und Hohraumwachs ist eine PUR-Lackierung. Damit beschichtet man LKW-Rahmen/Fahrgestelle, ist aber leider auch keine Wunderwaffe. Regelmässige Sichtkontrolle ist da angesagt.

LG

Chrsitian

am 10. Juni 2012 um 19:25

Hallo.

ich empfehle Mike Sanders Wachs für Hohlräume und Unterboden,

lese am Besten die oldtimer-markt mit den testberichten über den Langzeittest }> ich finde jetzt nicht den Artikel bzw die Sonderseiten daraus.

Es war in Sept 2008 bzw die Ergebnisse in Sept 2009 }> aber die Sonderbeilage finde ich jetzt trotzdem nicht }> schei. Unordnung

Themenstarteram 10. Juni 2012 um 20:56

Hallo,

das mir dem Bitumen am Unterboden ist genau das was ich mir nicht vorstelle. Mein erster Käfer Anfang der 80er war oben top (Kerscher Komplettpaket Flügel,ATS 7+9",Fahrwerk etc.) und unten ein Flop. Ich musste mir oft den Spott meines Freundes anhören,der in mühevoller Handarbeit seinen U-schutz entfernt hatte, ich hätte eine Herrentorte (was auch nicht ganz von der Hand zu weisen war).

Nun da will ich nicht mehr hin, die Hohlräume sind gut gefüllt (HV400) teilweise ist das Zeug auf Stellen die nicht ganz so tragisch sind (Unterseite Kofferraumboden , Spritzwand etc.). Jetzt suche ich aber nach etwas für den Boden was nicht ganz so arg klebt da ich keine Lust auf eine Panade des Unterbodens habe.

Gruß Frank

Das klebrige Zeug ist zwar optisch nicht so der Bringer, und man muss sich echt überwinden diese klebrige Pampe auf seinem Käfer zu verteilen... aber sie schützt hervorragend. :)

Reine Sommerfahrzeuge brauchen es eh nicht aussen, nur innen. Innen ist viel wichtiger, da ist es beruhigend, wenn das drin ist und der Rost nicht arbeiten kann.

Aussen ist fast unwichtig, da sieht man ja, was so alles passiert und kann dagegen vorgehen. Mein Kleiner hat aussen nur Lack und den checke ich jedes Jahr einmal durch und repariere die kleinen Schadstellen. Das geht schon jahrelang so. Würde ich ihn jetzt massiv einfetten, seh ich ausser der klebrigen Masse recht wenig von den kleinen Schäden... naja, dafür wären es auch weniger Schäden und auch keine Rostnester sondern nur fettige Lackdurchschläge.

Also im reinsten Sommerbetrieb kannst du drauf verzichten, da reicht ein guter Lackaufbau mit Hohlraumschutz.

Solltest du ihn aber im Winterbetrieb einsetzen oder ganz normal im Alltag nutzen, würde ich ihn auch von unten schützen. Dann hau die MikeSanders Pampe drauf, es gibt nichts besseres.

Man kriegt es übrigends jederzeit mit dem Druckwascher wieder ab, es ist kein Problem es örtlich zu beseitigen und dann seine Arbeiten wieder zu machen. Und danach wieder einkleistern... Schick ist es halt nicht.

Wenn du jahrelang nichts drunter machen willst oder mußt, der Lack schön glänzt, kleister ihn ein.

Wenn du permanent am Basteln bist wie ich, mach nur die Hohlräume damit und inspiziere ihn jedes Jahr... und mach auch jedes Jahr mit dem Dremelchen die kleinen Schäden weg.

Ich arbeite am (Blech)-Unterboden nur mit einer spritzbaren 2K Epoxy Grundierung in schwarz mit einem Dickschicht PUR Lack aus der Spraydose, etwas Schleifpapier und einem Dremel. Mein Boden ist völlig frei von jeglichem Rost, seit 12 Jahren garnix. Und sieht aus wie am ersten Tag. Dafür halt immer tiefschwarz. Sollte da was rosten, muss man halt genauer hingucken und reagieren, aussitzen darf man das nicht.

Ultimativ ist diese Behandlung für einen Lackaufbau:

Sandstrahlen

2K Phosphat Wash Primer

2K Epoxy Grundierfüller

Nahtabdichtung

2K LKW Chassis Lack

... PUR Dickschichtlack im Steinschlagbereich

... Unterbodenwachs

Wenn man das Schwarz wählt (LKW Chassis Lack in üblicherweise Schwarz, muss aber nicht...), ist auch verschmutzung kein sichtbares Problem. Eine weisse Bodenplatte aber schon.

Schwarz ist halt nicht optimal zur Erkennung, zur Reparatur schon ;)

am 11. Juni 2012 um 8:14

Moin Frank,

bevor Du noch lange suchst, laß Dir mal das durch den Kopf gehen. Ist zwar 30 Jahre alt aber immer noch top-aktuell:

(stammt aus meiner Diplomarbeit Fahrzeugbau von 1980)

Die heutigen Neufahrzeuge kennen dank der Erkenntnisse aus der Vergangenheit eins fast nicht mehr: Rost und Durchrostung.

Wie wurde das erreicht ?

Nicht immer liegt die Lösung der Thematik im Einsatz von Teilverzinkten Karosserieteilen, vielmehr setzen viele Hersteller, allen voran VW, Toyota und BMW auf konstruktiven Rostschutz und dezentem Einsatz von Kriechwachsen.

Was heist Konstruktiver Rostschutz ?

Schaut man sich eine der neuen 3er Baureihen mal von unten an, so fällt die absolut 'offene' Bauweise der Bodengruppe auf es gibt keinen Hohlraum der nicht zwangsbelüftet und dezent mit tranparentem Wachs konserviert ist. Dicken PVC-Steinschlagschutz und ähnliches sucht man vergebens, der Dröhn und Schallschutz wurde komplett in's trockene Fahrzeuginnere verlegt......

Warum Kriechwachs ?

Viele Versuche in der Vergangenheit mit Karosseriedichtmassen haben gezeigt daß die gängigen Punktschweissnähte immer einen Schwachpunkt hinsichtlich Korrosion haben: dort wo aufeinander liegende Blechschichten nicht punktversweisst sind. Die Dichtmassen sorgen zwar dafür, wenn auf beiden Seiten der Fügung aufgebracht daß diese Nähte hermetisch gegen Feuchtigkeit abgedichtet sind - dachte man sich - leider sind diese Dichtmassen immer auf Thermoplasten basiert, denen ein Weichmacher(ein Ester) zugesetzt wurde. Dichtmassen auf Bitumenbasis haben diesen Nachteil nicht, da die Molekularstruktur von Bitumen den Weichmacher, sprich die Beweglichkeit der Molekülketten zueinander bereits eingebaut hat. Da Bitumen aber aus schwefelhaltigem Erdöl gewonnen wird, ist nicht zu vermeiden, daß sich vor allem an Stellen mit starken temperaturdifferenzen der Schwefel sich in Form schwefeliger Säure absetzt weshalb man Bitumen an diesen Stellen nicht mehr verwendet.

Diesen Nachteil haben die Weichmacher in Thermoplasten nicht, gehen allerdings auch keine molekulare Bindung mit dem jeweiligen Thermoplast (PP,PVC, PE) ein und diffundieren daher mit der Zeit aus den Dichtmassen aus - die Folge liegt auf der Hand: die Dichtmasse verspödet. Durch unvermeidbare kleinste Bewegungen in den Schweissnähten durch Temparaturschwankungen und Krossererieverwindungen werden die Dichtmassen Scherkräften ausgesetzt, hartes versprödestens Material reisst dann entlang der Fügeflächen da dort die geringste Molekularhaftung vorhanden ist. Diese Risse sind oft mit dem freien Auge nicht einmal erkennbar, da im Mikrometerbereich. Dennoch sind diese Risse vorhanden und bereits bei etwa 2-3 Monaten alten Neufahrzeugen aufzufinden. Leider haben diese Miniaturrisse auch eine hervorragende Kapillarwirkung, aufgesprühtes Wasser findet hier sozusagen Autobahnen zu den Stellen wo es ganau nicht hin soll: auf das nackte Blech.

Die Auswirkungen sind ohne nähere Beschreibung katastrophal.

Hier wäre also Bitumen doch die bessere Wahl, könnte man den ungeliebten Schwefel restlos entfernen, allerdings entfernt man dann auch zum Teil eine wichtige Eigenschaft des Bitumens: die Selbstheilung bei mechanischen Beschädigungen. Der Schwefel sorgt hier für die Senkung der Tempereaturen für die Änderung der Aggregatszuständie flüssig/fest, womit Bitumen über einen weiten Temperaturbereich (-10°C...+80°C )zähelastisch bleibt. Eine ähnliche Eigenschaft haben Wachse auf Polyolefinbasis mit dem Vorteil, daß sie absolut rein herstellbar sind , allerdings sind die meist drei bis viermal so teuer wie die gleiche Menge Thermoplaste (PP,PE,PVC). Da die Automobilindustrie nun mal aufgrund Ihres Geschäftsmodells zur absoluten Sparsamkeit gezwungen ist, verwendet die momentan halt die zweitbeste Lösung. Der Kostenunterschied je Einheit kann hier bis zu 55DM betragen......

Die Diplomarbeit hatte das Thema 'Minimizing Total Cost of Ownership for long lasting consumer products' und das was dort steht war ein Ausblick - heute genauso richtig wie vor 30 Jahren

Interessant :)

Du hast es zu der Zeit geschrieben, ich hab's machen dürfen. ;)

Und trotzdem ist das Thema auch heute noch topaktuell... bin ja froh, dass ich hier keinen Blödsinn verzapfe.

am 11. Juni 2012 um 9:21

.. es gibt noch eine Fortsetzung dazu, warum man es auf Wachsbasis trotz der Mehrkosten machen sollte. Ich habe damals nachgewiesen, daß die Gesamtkosten für den Automobilhersteller trotz der um ca 55DM höheren Produktkosten durch vermiedene Reklamationen etc. um etw 500DM je Einheit niedriger sind und gleichzeitig die Kundenbindung an die Marke aufgrund der längeren Haltbarkeit erheblich zunimmt.

Optimal umgesetzt haben das heute fast alle Europäer, wobei den größten Sprung in Puncto Rostschutz nicht etwa Audi & Co gemacht haben sondern unsere französichen und italienischen Nachbarn....

Themenstarteram 11. Juni 2012 um 20:22

Hallo Chrsitian,

danke für den Auszug aus deiner Diplomarbeit. Im Prinzip ist mir die Richtung schon klar, d.h. konkret ich werde den Unterboden "einwachsen" aber ich suche hierzu noch das passende Wachs welches gut abtrocknet und nicht so arg klebt. Vieleicht kannst Du mir einen Tipp geben.

Gruß Frank

am 12. Juni 2012 um 3:59

Im Prinzip ja und auch nicht, weil meine letzte derartige Aktion schon 20 Jahre her ist und ich beim besten Willen nicht mehr weis, von wem das Zeug war. Es ist auf meinem 1302 Cabrio drauf (immer noch) und klebt schon seit geraumer Zeit nicht mehr, das erst Jahr wohl leicht. Der Strassenstaub hat da sein Werk getan. Empfehlung: wende Dich doch an die Herren vom Rostschutz Depot die kennen sich in der 'Scene' besser aus als ich im Moment, nenn den Deine Anforderungen und die werden Dir das Passende besorgen und liefern

LG

Christian

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