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Unterschied Lackart W221 zu W220/ C215

Mercedes S-Klasse W221
Themenstarteram 28. Juli 2024 um 12:30

Hallo, mir ist aufgefallen...

dass mein C215 Mopf recht schnell Steinschläge an der Motorhaube bekommen hat diese Saison.:mad::mad::mad:

Mein W221 den ich im Alltag fahre hat einfach 0 Steinschlag. Trotz bald fast 300.000 km und gleicher Fahrweise---

Es muss am Lack liegen. Aber was genau.

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8 Antworten

Dünnerer Lack etc. sind möglich.

Am besten deswegen Lackschutzfolie min. an den Frontteilen ;)

Ich meine mein W221 (Obsidianschwarz) wurde damals mit "Nanolack" beworben. Ein Begriff den ich bis dahin noch nie gehört hatte. Heisst im Prinzip nur sehr kleine Partikel und sagt sonst nicht viel aus. Sollte wohl resistenter sein...

Ob das beim Vorgänger auch so genannt wurde oder was ganz neues war kann ich nicht sagen.

Meiner hatte nach ~ 50000km ziemliche Waschkratzer (Swirls...von den Waschanlagen - sah unter Licht einer Lacklampe aus wie Grauschleier. Unter Tageslicht ok) und auch einige Steinschläge an der Front, Haube, Plastikstoßstange und paar Einschläge auf den Scheinwerfern. Ich hab die Steinschläge selbst nach Vorbehandlung mit Lack und einigen Schichten Klarlack "aufgefüllt" und das ganze Auto danach geknetet und poliert. Keine Rasereien mehr auf der Autobahn und sonst auch sehr vorrausschauende Fahrweise - es ist in knapp 20000km nichts dazugekommen was mir aufgefallen ist. (Ohne jetzt mit einer Lacklampe nachgesehen zu haben). Durch ausschließlich Handwäsche sieht der Lack auch immer noch gut aus. Wird seit dem Polieren aber nur noch zum Spaß bei möglichst schönem Wetter bewegt. Garagenwagen...

Denke es ist Zufall, Fahrweise oder eben hohe Geschwindigkeiten auf der Autobahn wo die Einschläge entsprechend stärker sind.

Viele Grüße!

Themenstarteram 28. Juli 2024 um 16:15

Zitat:

Ich hab die Steinschläge selbst nach Vorbehandlung mit Lack und einigen Schichten Klarlack "aufgefüllt" und das ganze Auto danach geknetet und poliert.

Es ist jammern auf hohem Niveau , für Außenstehende sieht er wahrscheinlich perfekt aus aber da ich mein CL ebenfalls nur per Hand wasche sehe ich halt jedes mal wenn ein Steinschlag dazugekommen ist und wenn man näher dran geht nervt mich das schon ein bisschen. Diese kleinen Lackplatzer.

Meine Idee war ebenfalls die kleinen "Löchlein" mit nem Lackstift aufzufüllen und dann anschließend polieren zu lassen, sodass es quasi alles miteinander verschwimmt.

Hab mal beim Aufbereiter nachgefragt aber so wirklich eine eindeutige Antwort kam darauf nicht. Er meinte nur dass man es nicht mehr so sehen wird wenn man füllert und dann poliert.

Oder er wollte mir nur ne neue Lackierung aufschwatzen :confused:

Meines Wissens kostet ein Aufbereiter ein kleines Vermögen. Zu mindest wenn nicht gepfuscht wird ("Verkaufsaufbereitung") sondern so ordentlich gearbeitet wird wie Du es selbst auch machen würdest wenn Zeit egal ist. Es kann sein das wenn er es ordentlich macht und es viele Steinschläge sind eine Neulackierung wirklich billiger ist...!

Mein Nachbar sagte damals nach dem Waschen auch mal das er wie neu aussehe obwohl in Wirklichkeit alles voller Waschkratzer war die man aber bei Tageslicht bei normalem Abstand gar nicht gesehen hat...Es sah unter dem Licht einer Scangrip Lacklampe aber wirklich schrecklich aus. Damit sieht man wirklich alles.

Man kann das mit etwas Überwindung und Übung selber machen. Das teuere daran ist die Arbeitszeit und Deine eigene Zeit kostet Dich ja nichts. Die Ersparnis kannst Du in gutes Material und Werkzeuge dafür investieren.

 

Als erstes würde ich die Steinschläge beseitigen (Auf eigene Gefahr!! Ich schreibe wie ich es gemacht habe):

Auto ordentlich waschen. Vorreiniger, Insektenentferner und Teerentferner benutzen.

Danach Flugrostentferner...wenn noch nie gemacht ist da einiges drauf vor allem hinten und bei den Schwellern. Wenn Du hellen Lack hast siehst Du überall wo Flugrost ist kleine rosa Punkte die dann nach unten verlaufen. Bei schwarzem Lack siehst Du es leider nicht. Auto nochmal waschen....evtl Aktion wiederholen bis keine Rosa Punkte mehr kommen = kein Flugrost mehr. Danach trocknen.

Dann mal in sehr leiser Umgebung mit der Hand über den Lack streichen...wenn Du dabei Geräusche hörst musst Du den Lack kneten...weil er immer noch verunreinigt ist! Wenn Du Deinen Lack noch nie geknetet hast ist das definitiv nötig. Du hörst den vorher/nachher Unterschied. Er ist dann fühlbar glatt statt rauh. Ohne diesen Schritt würde ich definitiv nicht polieren!!

Mit der Ecke eines 2000er Schleifblock und evtl einem Cuttermesser !!ganz vorsichtig!! den Krater des Steinschlages "auskratzen". Dabei wird Dreck rausgeholt (der sich dort nach längerer Zeit ohne Behandlung ansammeln wird), die Kanten werden etwas begradigt und evtl lose Stücke am Rand kommen auch weg. Mit einem Lack-Kontrollreiniger zB Sonax Paint Prepare Stelle reinigen.

Mit einem "Fluid Writer Pen" den etwas verdünnten Basislack einfüllen (bei kleinen Steinschlägen 1-2x reintupfen, bei größeren einmal rein und dann kreisen bis alles bedeckt ist). Ein Lackstift ist zu mindest bei kleineren Steinschlägen ungeeignet da er riesen Tropfen in das Loch füllt und sich nicht sauber damit arbeiten lässt. Es geht auch mit so einem kleinen Lacktupfer (da brauch man nicht verdünnen) aber der Fluid Writer Pen ist wirklich viel einfacher und besser dosierbar. Um so mehr Steinschläge um so mehr wirst Du ihn schätzen.

Trocknen lassen. Du hast danach immer noch einen Krater der nun aber mit Basislack gefüllt ist.

(Wenn Du Perleffekt Lack hast dann musst Du danach eine Schicht etwas verdünnten Basislack 2 einfüllen. Danach wieder trocknen lassen.) Bei mir musste ich immer 20-30Min trocknen lassen nach jeder Schicht. Kommt auf den Lack an.

Den immer noch vorhandenen Krater musst Du jetzt mehrmals mit etwas verdünntem Klarlack füllen und zwischendurch immer trocknen lassen bis er voll gefüllt ist. Das kannst Du jetzt entweder so lassen oder wie ich ihn "überfüllen" so das im getrockneten Zustand ein kleiner Berg entstanden ist der etwas größer ist als der ehemalige Steinschlag. Diesen Berg schleifst Du mit einem 2000er Schleifblock nass plan. Hier sollte man definitiv vorher üben!! Zwischendurch immer mit dem Finger drüber fühlen bis die Fläche plan ist. Den Schleifblock mit Schleifpapier unten immer wieder begradigen da er sich etwas abnutzt dabei. Kurz vorm Ende kannst Du auch noch einen 3000er Schleifblock nass benutzen. Ich habe ein Set 2000/3000 von Petzoldts benutzt. Danach mit Schleifpaste per Hand die stumpfe Lackstelle polieren. Mit dem Paint Prepare immer wieder mal kontrollieren das die Stumpfe Stelle schonmal wieder deutlich glänzender aussieht. Dann mit einer gröberen Politur z.B. Sonax EX 04-06 per Hand die Stelle noch feiner polieren. Mit Paint Prepare reinigen und Ergebnis kontrollieren.

Das machst Du mit allen Steinschlägen und lässt das ganze lange aushärten. Ich hab parallel gearbeitet und mir vorher auf Papier gekennzeichnet wo Steinschläge an welchem Bauteil sind und was wie weit bearbeitet ist.

Danach musst Du da mittlerweile Staub auf dem Auto liegen wird nochmal waschen und kannst das ganze Auto mit am besten Exzenter Maschinen polieren. Nach jeder Aktion mit Kontrollreiniger reinigen und prüfen ob es für Dich OK ist. Ich hab es dreistufig gemacht. Das ist sehr individuell je nachdem in welchem Zustand Dein Lack ist und wie perfekt Du es haben willst.

Polituren empfehle ich von Sonax. Tücher, Knete (blau) und Gleitmittel hab ich damals alles von Petzoldts gekauft. Scangrip Hand und Stirnlampe + 2 große auf Stativ sowie den Fluid Writer Pen hab ich bei einem Online Händler gekauft. Man kann bei den Scangrips auch die Farben des Lichtes verändern um den Lackzustand besser zu sehen (dunkle/helle Lacke). Exzenter Poliermaschinen habe ich von Festool, Makita und Rupes. Da gibt es aber mittlerweile viel günstige gute!

Für die Steinschläge gibt es ein Video von Christian Petzoldt. Fürs Polieren und dessen Vorbereitung gibt es diverse gute Videos von "Detailing School". Das zu beschreiben wäre ein Buch....

Produkte sollen keine Werbung sein...ist halt das was ich genutzt habe. Ich hatte Anfangs überhaupt keine Ahnung davon und hab erstmal an 2 meiner Firmenwagen vor der Abgabe geübt und wurde beide Male gefragt ob ich den hab aufbereiten lassen weil der Lack wie neu aussah. Da waren die Motorhauben gesäht von Steinschlägen!

Das vorherige Üben bei Steinschlägen und Polieren würde ich definitiv empfehlen. Das hat mir wirklich sehr geholfen weil man ja doch erstmal Respekt hat und nichts am eigenen Auto kaputt machen will. Ich hab ein Fahrzeug mit Perleffekt was ja doch recht schwierig ist...auch dort hab ich Steinschläge selbst mit der Lacklampe nur noch sehr schwer wieder gefunden obwohl ich wusste wo sie waren. Das war dann teilweise nur aus einer Richtung mit der Scangrip noch zu finden.

Manche werden sich an den Kopf fassen welchen Aufwand und welche Zeit/welches Geld man für sowas verschwendet...das ist mir völlig klar. Als Investment macht das natürlich absolut keinen Sinn....aber es macht Spaß und man kann sich an dem Ergebnis erfreuen. Da ich meine Fahrzeuge nicht verkaufe hab ich es nur für mich gemacht.

2x im Jahr wird der S 600L Jahrgang 2006 und 154.500 km aufbereitet. Das Bild stammt vom 26. Juli 2024. Macht immer noch sehr viel Freude.

Bilder-mb-s-600l-juli-2024
Bilder-mb-s-600l-juli-2024
am 29. Juli 2024 um 9:17

Vielleicht liegt es ja daran das Mercedes ja Anfang der 90er auf Wasserlack umgestellt hat und die bis zum CL vielleicht noch keinen richtigen/guten Lack entwickelt hatten und das dann erst mit dem W221 wieder was vernünftiges angerührt wurde. So könnte ich mir das vielleicht erklären?

LG

Themenstarteram 29. Juli 2024 um 14:24

Zitat:

 

Manche werden sich an den Kopf fassen welchen Aufwand und welche Zeit/welches Geld man für sowas verschwendet...das ist mir völlig klar.

Das scheint wirklich ein Mordsaufwand gewesen zu sein den du investiert hast -

Vielen Dank für die Mühe den ausführlichen Bericht zu verfassen. Man lernt immer dazu.

Hab noch nie z.B. von einer Lacklampe gehört.

Vorteil ist der CL von dem ich rede ist weiß - sprich man sieht Unebenheiten sowieso kaum- aber eben doch schon wenn man genau von nahem hinguckt .

Ich denke ich werde mir mal so ein Writer Pen und die Lampe zuerst kaufen und damit anfangen.

Polieren hab ich ehrlich gesagt Angst. Kann man sehr viel falsch machen. Dann hast mehr Kratzer als vorher. Da würde ich eher den Profi ranlassen.

Oder ich übe bisschen an nem alten W210er. Mal gucken.

Themenstarteram 29. Juli 2024 um 14:25

Zitat:

@aschb schrieb am 29. Juli 2024 um 10:21:11 Uhr:

2x im Jahr wird der S 600L Jahrgang 2006 und 154.500 km aufbereitet. Das Bild stammt vom 26. Juli 2024. Macht immer noch sehr viel Freude.

Sieht schön frisch aus. Was lässt du denn genau aufbereiten. 2 x polieren im Jahr?

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