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Unterschied zwischen Sauger und Turbo

Audi
Themenstarteram 6. März 2016 um 20:28

Bin recht neu im Gebiet Auto kann mir einer den Unterschied zwischen Sauger und Turbo Motor erklären ?

Und am besten noch wie sie funktionieren das wäre nett.

Beste Antwort im Thema

Man sollte aber auch die Charakteristika der Motoren beim Fahren nicht vernachlässigen, auch wenn diese bei aktuellen Motoren nur marginal sind, und vom normalen Kunden in der Regel nicht wahrgenommen werden:

Saugmotoren hängen unglaublich gut am Gas. Das Ansprechverhalten ist hervorragend. Die Leistungsabgabe erfolgt linearer, ohne Verzögerung. Das heißt: Wenn ich auf das Gaspedal drauftrete, dann kommt die Leistung so wie ich das Gas dosiere. Das macht das Ganze besser beherrschbar. Insbesondere bei Sportwagen ist das ein großes Thema, wenn man etwa einen Wagen mit Hinterradantrieb bei feuchter Straße im kurvigen Geläuf bewegt. ;)

Mono-Turbomotoren (also Motoren mit einem Turbolader) hatten früher das Problem, dass sie einen relativ großen Lader verbaut hatten. Zwar generiert man dadurch mehr Leistung, allerdings ist die Verzögerung im Ansprechverhalten sehr spürbar, weil der Lader erstmal eine gewisse Luftmasse braucht um zu "arbeiten" und Leistung zu generieren. Im Prinzip handelt es sich bei dem Turbolader um eine Turbine, die eine gewisse Drehzahl benötigt. Früher hat man aufs Gaspedal getreten, und dann passierte erstmal... NICHTS! Und dann BÄMM! Kam die Leistung mit einem Ruck durchs Auto. Da bekam man einen Schlag in den Nacken. ;)

Das Problem haben viele Hersteller durch kleinere Turbolader gelöst. Ganz so einfach wie das klingt war es zwar nicht, da die Leistung bei kleinerem Turbo ähnlich hoch sein sollte wie bei einem größeren Turbo. Aber die Aussage stimmt schon generell.

Außerdem gibt es Motoren mit zwei Ladern. Das nennt man bspw. Registeraufladung. Dort hat man einen kleinen Turbo, der bei niedrigeren Drehzahlen läuft, und einen großen Turbo, der bei höheren Drehzahlen anspringt.

Oder man nutzt zwei kleine Turbos (Bi-Turbo).

Neben Turboladern gibt es auch eine weitere Art den Motor zu beatmen. Durch einen Kompressor. Das Prinzip ist ähnlich, hat den Vorteil dass das Ansprechverhalten sehr gut ist - eigentlich wie beim Saugmotor auch. Der Nachteil ist, dass man nicht die selben Abgaswerte wie beim Turbo erzielt. Ein Turbo schluckt Abgase, weil er eben nicht linear Leistung abgibt. Die Motoren müssen auf dem Prüfstand bei den Emissionstests nur geringe Last laufen, und dadurch hat man eben auch durch Steuergeräte etwa großen Einfluss was ein Turbomotor so hinten raus emittiert.

Man sollte auch das alte Sprichwort beachten: "Turbo läuft, Turbo säuft!" ;)

Registeraufladung gibt es auch in Verbindung mit einem Kompressor (niedrige Drehzahlen), und Turbo (hohe Drehzahlen).

Heutzutage ist das "Turboloch" (= Leistungsloch bei niedrigen Drehzahlen) nicht mehr ganz so deutlich spürbar, was an den oben angeführten Maßnahmen hängt. Man spürt aber, wenn man darauf achtet, eine gewisse Verzögerung. Schön ist das nicht, aber in der Regel fährt man ja in einem frontgetriebenen Alltagswagen (kein Rennwagen). Von daher ist das meistens nicht weiter schlimm. Leistung bei Bedarf, und bei niedrigen Drehzahlen wenig Verbrauch.

Wer ein Auto braucht was nur schnell geradeaus soll ist das auch in der Regel kein Problem. Autobahn und Ampel erfordern keine gute Gasannahme. Kurvengeläuf hingegen schon! Ansonsten muss man eben aufpassen.

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Ein Turbomotor hat einen Turbolader, ein Saugmotor nicht. Die Funktionsweise lässt sich schnell über Google herausfinden ;)

Ein Sauger müß die Luft selber einatmen, ein aufgeladener Motor wird durch den Turbo/Kompressor bei der Atmung unterstüzt, dH, die Luft die der Motor ansaugt ist schon vorverdichtet und dadurch ist mehr Sauerstoff bei gleichen Volumen in den Zylindern.

Soweit richtig. Noch was: Viele verwechseln Saugrohreinspritzer mit Saugmotoren. Alle Kombinationen sind aber möglich: Es gibt ins Saugrohr einspritzende Turbomotoren, ins Saugrohr einspritzende Saugmotoren, in den Brennraum spritzende Turbomotoren und in den Brennraum spritzende Saugmotoren. Aktueller Trend: Turbomotoren mit Direkteinspritzung, also Nummer 3 oben.

Warum wird dies gemacht? Der Turbolader erlaubt eine Reduktion des Hubraumes (Größe und / oder Zahl der Brennräume), weil er die Füllung vergrößert. Hierdurch steigt die Literleistung an, kleine Motoren leisten dann so viel wie größere. Weil diese unter höherer Last laufen, sinken die Drosselverluste, dies steigert den Wirkungsgrad, senkt somit den Verbrauch bei Teillast. Das Ganze nennt sich "Downsizing", es ist eine Möglichkeit der Verbrauchsreduktion, jedoch nicht die einzige, sondern lediglich die, welche aktuell die meisten Hersteller praktizieren.

Man sollte aber auch die Charakteristika der Motoren beim Fahren nicht vernachlässigen, auch wenn diese bei aktuellen Motoren nur marginal sind, und vom normalen Kunden in der Regel nicht wahrgenommen werden:

Saugmotoren hängen unglaublich gut am Gas. Das Ansprechverhalten ist hervorragend. Die Leistungsabgabe erfolgt linearer, ohne Verzögerung. Das heißt: Wenn ich auf das Gaspedal drauftrete, dann kommt die Leistung so wie ich das Gas dosiere. Das macht das Ganze besser beherrschbar. Insbesondere bei Sportwagen ist das ein großes Thema, wenn man etwa einen Wagen mit Hinterradantrieb bei feuchter Straße im kurvigen Geläuf bewegt. ;)

Mono-Turbomotoren (also Motoren mit einem Turbolader) hatten früher das Problem, dass sie einen relativ großen Lader verbaut hatten. Zwar generiert man dadurch mehr Leistung, allerdings ist die Verzögerung im Ansprechverhalten sehr spürbar, weil der Lader erstmal eine gewisse Luftmasse braucht um zu "arbeiten" und Leistung zu generieren. Im Prinzip handelt es sich bei dem Turbolader um eine Turbine, die eine gewisse Drehzahl benötigt. Früher hat man aufs Gaspedal getreten, und dann passierte erstmal... NICHTS! Und dann BÄMM! Kam die Leistung mit einem Ruck durchs Auto. Da bekam man einen Schlag in den Nacken. ;)

Das Problem haben viele Hersteller durch kleinere Turbolader gelöst. Ganz so einfach wie das klingt war es zwar nicht, da die Leistung bei kleinerem Turbo ähnlich hoch sein sollte wie bei einem größeren Turbo. Aber die Aussage stimmt schon generell.

Außerdem gibt es Motoren mit zwei Ladern. Das nennt man bspw. Registeraufladung. Dort hat man einen kleinen Turbo, der bei niedrigeren Drehzahlen läuft, und einen großen Turbo, der bei höheren Drehzahlen anspringt.

Oder man nutzt zwei kleine Turbos (Bi-Turbo).

Neben Turboladern gibt es auch eine weitere Art den Motor zu beatmen. Durch einen Kompressor. Das Prinzip ist ähnlich, hat den Vorteil dass das Ansprechverhalten sehr gut ist - eigentlich wie beim Saugmotor auch. Der Nachteil ist, dass man nicht die selben Abgaswerte wie beim Turbo erzielt. Ein Turbo schluckt Abgase, weil er eben nicht linear Leistung abgibt. Die Motoren müssen auf dem Prüfstand bei den Emissionstests nur geringe Last laufen, und dadurch hat man eben auch durch Steuergeräte etwa großen Einfluss was ein Turbomotor so hinten raus emittiert.

Man sollte auch das alte Sprichwort beachten: "Turbo läuft, Turbo säuft!" ;)

Registeraufladung gibt es auch in Verbindung mit einem Kompressor (niedrige Drehzahlen), und Turbo (hohe Drehzahlen).

Heutzutage ist das "Turboloch" (= Leistungsloch bei niedrigen Drehzahlen) nicht mehr ganz so deutlich spürbar, was an den oben angeführten Maßnahmen hängt. Man spürt aber, wenn man darauf achtet, eine gewisse Verzögerung. Schön ist das nicht, aber in der Regel fährt man ja in einem frontgetriebenen Alltagswagen (kein Rennwagen). Von daher ist das meistens nicht weiter schlimm. Leistung bei Bedarf, und bei niedrigen Drehzahlen wenig Verbrauch.

Wer ein Auto braucht was nur schnell geradeaus soll ist das auch in der Regel kein Problem. Autobahn und Ampel erfordern keine gute Gasannahme. Kurvengeläuf hingegen schon! Ansonsten muss man eben aufpassen.

am 7. März 2016 um 13:32

Kurz vor Serienreife ist auch der elektrisch beaufschlagte Turbo, dort wird das Turboloch (als das verzögerte Ansprechen) durch einen Elektromotor ausgeglichen, der den Turbo sofort auf Drehzahl bringt.

Wie so ein Motor grundsätzlich funktioniert, kannst du bei youtube finden. Dort gibt es zig Filme, die die Funktionsweise zeigen.

Wobei man hier vor Billig-Immitaten aus ebay grundsätzlich warnen sollte. Die versprechen viel, halten aber eigentlich nix davon. Ich glaube Audi versucht sich derzeit am E-Lader. Wenn noch nichtmal führende Massenhersteller einen E-Lader zur Serienreife gebracht haben, dann kann man das sicher nicht für 100 EUR bei ebay kaufen. ;)

Das Prinzip selbst, und die Beschreibungen der Verkäufer hören sich schlüssig an, weil es ja auch auf einem schlüssigen Konzept beruht. Aber noch gibt es das eben nicht als serienreifes Produkt. Daher ist dort erstmal abwarten und Tee trinken angesagt.

Und so lange darf ich noch über die Leistungsentfaltung von Turbomotoren schmollen, und den Hochdrehzahlsaugmotor über alles stellen. :p :D ;)

Zitat:

@Ascender schrieb am 7. März 2016 um 14:35:31 Uhr:

... Aber noch gibt es das eben nicht als serienreifes Produkt. ...

Das wurde in Genf gerade vorgestellt. ;)

 

"Genf, 3. März 2016 – Es ist ein Wettlauf, der kein Ende zu haben scheint und daher auch nur temporäre Sieger haben kann. Die Rede ist von den kräftigsten Dieselmotoren im PKW-Bereich. BMW mit dem dreifach aufgeladenen Sechszylinder-Selbstzünder ordentlich vorgelegt. Audi zieht nun nach und setzt im neuen SQ7 TDI mit Achtzylinder neue Bestmarken bei der Leistung. Auch hier ist der Motor mit drei Aufladungen versehen: Zwei Turbolader und einem elektrischen Verdichter. ..."

Der neue Audi SQ7 TDI hat zwei Turbolader und einen elektrischen Verdichter

 

VG myinfo

Okay, danke für die Info. Muss ich mal er"fahren". ;)

am 7. März 2016 um 15:23

Zitat:

@Ascender schrieb am 7. März 2016 um 14:23:19 Uhr:

 

Saugmotoren hängen unglaublich gut am Gas. Das Ansprechverhalten ist hervorragend. Die Leistungsabgabe erfolgt linearer, ohne Verzögerung. Das heißt: Wenn ich auf das Gaspedal drauftrete, dann kommt die Leistung so wie ich das Gas dosiere. Das macht das Ganze besser beherrschbar. Insbesondere bei Sportwagen ist das ein großes Thema, wenn man etwa einen Wagen mit Hinterradantrieb bei feuchter Straße im kurvigen Geläuf bewegt. ;)

Kann man nicht immer so pauschalisieren. VW Saugmotoren reagieren deutlich träger als deren aktuelle Turbomotoren.

Die alten VW Sauger sind so trantütig, dass man sofort kotzen könnte. Bei Opel gab es wohl ähnliche Kandidaten. ;)

am 7. März 2016 um 15:48

Zitat:

@kev300 schrieb am 7. März 2016 um 16:23:26 Uhr:

Zitat:

@Ascender schrieb am 7. März 2016 um 14:23:19 Uhr:

 

Saugmotoren hängen unglaublich gut am Gas. Das Ansprechverhalten ist hervorragend. Die Leistungsabgabe erfolgt linearer, ohne Verzögerung. Das heißt: Wenn ich auf das Gaspedal drauftrete, dann kommt die Leistung so wie ich das Gas dosiere. Das macht das Ganze besser beherrschbar. Insbesondere bei Sportwagen ist das ein großes Thema, wenn man etwa einen Wagen mit Hinterradantrieb bei feuchter Straße im kurvigen Geläuf bewegt. ;)

Kann man nicht immer so pauschalisieren. VW Saugmotoren reagieren deutlich träger als deren aktuelle Turbomotoren.

Die alten VW Sauger sind so trantütig, dass man sofort kotzen könnte. Bei Opel gab es wohl ähnliche Kandidaten. ;)

Gut geschrieben das liegt aber nicht unbedingt am Motorkonzept (Sauger vs. Turbo) sondern an der ganzen Abstimmung und vorallem der Getriebeabstufung in den heutigen Zeit (Stichpunkt Abagsnorm, Spritverbrauch, Geräuschemissionen, Fahrzeuggewicht)

Ich kann dir nur den Vergleich zwischen Turbo und Saugermotoren aus meiner Fahrersicht schilder.

Bewege im Alltag noch heute mit viel Freude eine VW Golf, einer hat den 1.8T der andere den 2,3V5 Motor. Vergleichen kann man das einmal mit Disco vs. Konzert.

Beide Motoren haben ihre stärken und schwächen, zumal diese Aggregate hinsichtlich Leistung (150Ps), Drehmoment (205 Nm), Fahrleistunegn und Verbrauch perfekt miteinander zu Vergleichen sind.

Nimmt man dazu noch ein Konkurrenzmodell eines anderen Herstellers (BMW Compact 323ti) aus dem gleichen Zeitraum dazu ist die Sinnliche Empfindung nochmal eine ganz andere.

 

Gruß Markus

Ich bin ja einige Motoren gefahren, und doch ja, man stellt eigentlich immer fest ob man einen Saugmotor fährt oder einen Turbo.

Es mag sein, dass es "lahme" Saugmotoren gibt. Die generieren naturgemäß erst mit zunehmender Drehzahl ihre Leistung. Haben also ihren Peak oben herum, und man muss die Gänge ausdrehen. Das hat aber wenn, dann etwas mit der "Drehfreudigkeit" zu tun. Nicht wie die Gasannahme ist!!! In jedem Fall wird der Saugmotor seine Leistung linear entfalten - und damit vorhersehbar.

Das Beispiel 1.8 T bin ich auch Jahre lang gefahren. Unter 3.500 ging garnichts. Darüber (von mtm getunt) ging er aber dafür richtig. Für einen Turbomotor drehte der auch relativ hoch (knapp 7.000!).

Also bitte nicht Gasannahme, Leistungsentfaltung, Leistung und Drehfreude durcheinander bringen. ;)

Haleluja!

Endlich mal einer, der es verstanden hat! :D

Bezüglich Ansprechverhalten ist mir noch was aufgefallen: Viele neuere Aggregate haben ein absichtlich lahmes E-Gas - System, keine Ahnung weshalb. Da latscht man auf´s Gas, und eine Sekunde später rührt sich unter der Haube etwas, mehrfache Befehle werden vollständig ignoriert. Das wahre Potential eines Saugmotors erfährt man mit Sicherheit daher nur mit einer gaszugbetätigten Drosselklappe.

Vermutlich der Abgasnorm geschuldet. "Willst du wirklich Vollgas? Bitte 1s bestätigen um richtig Dampf zu sehen ...."

Übrigens haben wirklich "resposive" Sauger eine doppelte Drosselklappe. Eine mechanische am Kabel, eine elektronische vom Steuergerät kommt dazu. Die verhindert, dass sich der Druck im Saugrohr zu spontan ändert und damit Gemischprobleme auftreten. Nennt sich Suzuki Dual Throttle System und ist u.a. in meiner GSXR 750 verbaut. DIE beißt zu wenn man am Kabel zieht. Vier Zylinder, vier Drosselklappen, wenig Schwungmasse ... das drückt die Freudentränen des Beschleunigungsvorgangs quasi waagerecht nach hinten ;)

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