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V70 2,4 LPG geht nach Starten bei warmem Motor wieder aus
Hallo,
ich habe bei meinem V70 2,4 140PS auf LPG folgendes Problem.
Der Wagen startet kalt problemlos. Sobald der Motor aber Betriebstemperatur erreicht hat und dann wieder neu gestartet wird, geht die Drehzahl runter und er stirbt ab.
Nur durch sofortiges Gasgeben beim Starten, dreht er langsam hoch und läuft.
Sobald der Motor wieder kalt ist, startet er wieder einwandfrei und hält die Drehzahl im Standgas.
Das Auslesen in der Werkstatt hat keine Erkenntnisse gebracht.
Hat jemand eine Idee, wo man anfangen sollte zu suchen?
Danke und Gruß,
Michael
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18 Antworten
Hi,
"Auslesen in der Werkstatt" heißt per VIDA beim Volvo-
?
Zitat:
@KaiCNG schrieb am 20. Juli 2015 um 13:20:22 Uhr:
Hi,
"Auslesen in der Werkstatt" heißt per VIDA beim Volvo-
Hallo,
nein, nicht bei Volvo, sondern beim freien Spezi für Autoelektrik.
Können die Jungs bei Volvo denn an mehr Daten kommen?
Ich habe bei der Vertragswerkstatt immmer arg die Befürchtung, dass die Reparaturkosten schnell den Zeitwert der alten Gurke überschreiten...
Gruß,
Michael
Zitat:
@A6 Avant schrieb am 20. Juli 2015 um 13:37:01 Uhr:
Können die Jungs bei Volvo denn an mehr Daten kommen?
Ja.
Lass dir das ausgedruckte Fehlerprotokoll mitgeben.
Alles andere als bei Volvo (oder vllt. noch Bosch) ist Zeitverschwendung, die allgemeinen Codes helfen dir nicht weiter.
OK, habe gerade einen Termin bei Volvo für Mittwoch vereinbart.
Habe mein Problem geschildert. Dort meinte man, dass die Drosselklappe vermutlich defekt sei.
Gereinigt wurde sie schon, das hat keine Besserung gebracht.
Hallo Michael,
das kann sehr gut sein, dass es die Drosselklappe ist. Die ist recht anfällig bei diesem Motor (das ist aber eigentlich auch das Einzige).
Sollte sich der Defekt beim Auslesen herausstellen, würde ich evtl. über eine Revision der Drosselklappe nachdenken anstatt direkt bei Volvo für viel Geld eine Neue verbauen zu lassen. Vielleicht ist Deine noch zu retten und das wäre rein wirtschaftlich gesehen wohl eher sinnvoll bei Fahrzeugen in diesem Alter.
Beste Grüße
Hannes
Es kann theoretisch auch eine falsche Adaption im unteren Lastbereich sein. Erzeugt wird diese durch eine falsch eingestellte Gasanlage.
Mal angenommen die Gasanlage ist zu fettig eingestellt, sie "spritzt" also zu viel Gas ein. Das Motorsteuergerät merkt dies und korrigiert die Einspritzung nach unten. Schaltet man den Motor aus bleibt dieser Wert erstmal weiter erhalten. Schaltet man die Maschine dann erneut ein wird immer noch nach unten korrigiert, da die Maschine aber beim Start meist auf Benzin läuft, wird ihr quasi der Benzinhan abgedreht.
Zieh mal die Sicherung vom LPG Gerät und fahre ein paar km und ein paar Starts so rum und schau ob der Fehler dann auch noch da ist.
Kein Standgas, aber sonst läuft er? Bei mir war es Falschluft. Es hat sich ein Luftschlauch durchgescheuert. Das zu finden hat zwar bis halb drei Nachts gedauert, aber nun hab ich wieder Standgas :-)
Jedoch ist der Hinweis von DR_V70 erst einmal vorzuziehen.
Zitat:
@DR_V70 schrieb am 22. Juli 2015 um 00:09:12 Uhr:
Es kann theoretisch auch eine falsche Adaption im unteren Lastbereich sein. Erzeugt wird diese durch eine falsch eingestellte Gasanlage.
Mal angenommen die Gasanlage ist zu fettig eingestellt, sie "spritzt" also zu viel Gas ein. Das Motorsteuergerät merkt dies und korrigiert die Einspritzung nach unten. Schaltet man den Motor aus bleibt dieser Wert erstmal weiter erhalten. Schaltet man die Maschine dann erneut ein wird immer noch nach unten korrigiert, da die Maschine aber beim Start meist auf Benzin läuft, wird ihr quasi der Benzinhan abgedreht.
Zieh mal die Sicherung vom LPG Gerät und fahre ein paar km und ein paar Starts so rum und schau ob der Fehler dann auch noch da ist.
sorry, aber das ist Unsinn. die Gasanlage steuert den Motor, wenn sie in Betrieb ist. Dafür gibts in der Gasanlage einen Emulator, der dem originalen STG vorgaukelt, es sei noch Herr der Lage. das originale STG hat mit der Motorsteuerung dann nix mehr zu tun.
ich denke, der Fehler liegt bei der Gasanlage. bei meiner war im letzten Herbst der Emulator im Eimer, und die MKL ging an.
der Tipp mit Falschluft und Schlauch äußert sich wohl anders, da schwankt die Drehzahl extrem zwischen 400 und > 1000..das hatte ich letzte Woche erst. Ursache war der dünne Schlauch vom Luftfilterkasten zum Einspritzgeweih (hinter dem Luftmassenmesser). Das war auch als Fehler abgelegt im System. Wenn bei dir nix als Fehler abgelegt ist, wie gesagt...Gasanlage nicht vergessen! ;-)
NEIN, das Motorsteuergerät gibt weiterhin die Einspritzzeiten vor, das LPG Steuergerät rechnet die Einspritzzeiten um, um eine gleiche Energiemenge in den Motor zu bekommen. Der Emulator ist eine Art Multiplexer, also ein Bauteil mit mehren Transistoren, welche die Düsen vom Gas oder Benzin aktivieren.
Das Motorsteuergerät wertet nach wie vor die Lambdasonde aus und passt damit das Gemisch an, es entscheidet über die Gemischzusammensetzung. Das LPG Steuergerät ist nur ein ganz dummes Gerät welches Zeiten umrechnet.
Beispiel:
Im Benzinbetrieb öffnet das Motorsteuergerät die Benzininjektionen für etwa 10ms.
Läuft die Maschine auf Gas, deaktiviert das LPG Steuergerät die Düsen vom Benzin und schaltet auf LPG um.
Die Düsen vom LPG sind aber anders und müssen beispielsweise 20ms geöffnet werden um die gleiche Energiemenge in den Motor zu befördern.
Die einstellbaren Parameter der LPG Anlage sind Offset und Steigung.
Offset ist eine Zeit, welche auf die Benzinöffnungszeiten addiert wird. Als zum Beispiel Benzin ms + 10ms
Damit stellt man hauptsächlich das Standgas ein.
Der wichtigere Parameter ist die Steigung. y= m * x + b
y ergibt die Düsenöffnungszeit.
m die Steigung ist ein Multiplikator.
Beträgt die Steigung 0,5 wird die Benzinzeit mit 0,5 Multipliziert.
Bei Prins wird dies auch in % angegeben. 0,5 entspricht also 50%
Die Prozentuale Änderung ist bei Last größer, da längere Zeiten absolut betrachtet stärker angehoben werden als kurze Zeiten. Das Offset stellt das Standgas ein. Dieser feste Wert hat große Wirkung auf das Standgas.
Meist ist die Injektionszeit beim Standgas 2ms. Ein Offset von 2 Erzeugt eine Gas Einspritzzeit von 4ms. Also doppelt so lange.
Unter Last gibt es auch Zeiten oberhalb der 30ms. 30ms + Offset 2ms ist eine minimale Differenz, deswegen greift hier die Steigung besser.
Oder wie funktioniert eine Anlage sonst? und wie stellt man die ein?
Das Motorsteuergerät erfasst die Parameter der Lambdasonde. Auch im Benzinbetieb ist alles nicht immer ideal. Je nach getankten Sprit oder Außentemperatur, Sauerstoffgehalt Luftfeuchtigkeit, Zustand der Injektoren muss das Gemisch angepasst werden.
Dazu hat das Motorsteuergerät eigene Parameter.
Der short fuel trim Wert gibt eine Art momentane Abweichung des Gemisches an. Je nach Gegebenheit korrigiert es mit diesem Parameter nach oben oder nach unten.
Aus dem short fuel trim, ergibt sich auf Dauer ein long fuel trim Wert, welcher dauerhaft auf die Gemischanpassung angewendet wird.
Ist die Anlage zu mager, wird die Gemischanpassung im Motorsteuergerät auch im long fuel trim Wert nach oben korrigiert. So ist ein sicherer Motorlauf gewährleistet.
Problematisch wird es genau dann, wenn sich Zustände plötzlich ändern. Das kommt zum Beispiel vor, wenn eine schlecht eingestellte LPG Anlage ein oder aus geschaltet wird...
Diese Werte korrigieren eine fehlerhaft Einstellung automatisch. Gefährlich wird es aber im so genannten open loop. Z.B. bei Vollgas, das Motorsteuergerät kann beim vollen Tritt aufs Gas nicht die Sonde direkt auswerten sondern greift auf fest gespeicherte Parameter zurück um für eine ideale Beschleunigung zu sorgen. Da hier die Lamdasonde außer Betrieb gesetzt ist, wird der Motor genau in diesem Moment nicht vor fehlerhafter Verbrennung geschützt...
ah, okay. danke fürs Schlau machen!! ich hatte das bisher immer anders verstanden.
meine Vermutung, dass die Gasanlage schuld sein kann, hast du aber nicht widerlegt. und der TE hat nix dazu gesagt, ob der Fehler auf Benzinbetrieb bei warmem Motor auch auftritt. Daher: Gasanlage checken. d'accord?
Hallo,
erst mal danke für den regen Austausch und die Tipps.
Neben dem schlechten Startverhalten kommt noch hinzu, dass der Wagen zeitweise zwar startet, aber nicht auf allen Zylindern läuft. Zündkerzen sind aber schon neu, Zündspulen überprüft, eine erneuert.
Drosselklappe wurde gereinigt.
Ich war gerade bei Volvo und habe den Wagen auslesen lassen:
Fehlercode CEM-1A5D Drosselklappe Signal fehlt
Dir Ursachse scheint also von der Drosseklappe zu kommen.
Außerdem hat man festgestellt, dass die Software stark veraltet ist und komplett die neue Software aufgespielt. Die Vermutung war, dass möglicherweise die Steuergeräte nicht vernünftig kommunizieren.
Jetzt läuft der Wagen im Moment tadellos. Nach kurzem Laufenlassen und nochmaligem Auslesen, war kein erneuter Fehler abgelegt. Ich solle erst einmal abwarten, ob und wann das Problem wieder auftritt.
Sollte er wieder auftreten, sei zu 98% die Drosselklappe defekt.
In dem Fall empfiehlt man mir den Einbau eines Neuteils, da eine Überholung angeblich nicht besonders langlebig sei. Kostenpunkt Neuteil incl. Einbau ca. 600,- Euro.
Gruß,
Michael
Zitat:
@Bert B. schrieb am 22. Juli 2015 um 15:22:48 Uhr:
ah, okay. danke fürs Schlau machen!! ich hatte das bisher immer anders verstanden.
meine Vermutung, dass die Gasanlage schuld sein kann, hast du aber nicht widerlegt. und der TE hat nix dazu gesagt, ob der Fehler auf Benzinbetrieb bei warmem Motor auch auftritt. Daher: Gasanlage checken. d'accord?
Achja,
der Fehler tritt auch bei reinem Benzinbetrieb auf, habe ich bereits zwei Wochen lang versucht und bin nur auf Benzin gefahren. Anfänglich schien alles ok, aber dann wieder gleiche Syptome:
Zündaussetzer
unrunder Motorlauf
wenig Leistung
Motorkontrollleuchte an
Wenn man dann den Motor aus und wieder an machte war dann in den meisten Fällen wieder alles ok.
Teilweise musste man den Neustart auch 4-5 mal wiederholen.
Zitat:
@A6 Avant schrieb am 22. Juli 2015 um 15:47:53 Uhr:
In dem Fall empfiehlt man mir den Einbau eines Neuteils, da eine Überholung angeblich nicht besonders langlebig sei. Kostenpunkt Neuteil incl. Einbau ca. 600,- Euro.
Ähm das Gegenteil ist die Wahrheit: Die original Volvodrosselklappe ist natürlichem Verschleiß unterworfen. Bei einer überholten werden die Schleifkontakte durch Magnetsensoren gewechselt. Diese arbeiten berührungslos, was einen Nullverschleiß bedeutet.