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V8 420 Steuerkettenriß Nockenwellenbruch

Themenstarteram 31. Dezember 2004 um 15:42

Hallo, als MB Neuling (seit 4 Wochen) habe ich diesen Beitrag unter E 210 eingestellt, da der Motor wohl öfters in der S Klasse war, brauch ich bestimmt eher Eure Hilfe.

210 E 420 T Bj. 9.96 mit 130.000 km 1.Hand immer Service beim MB (Verkaufshändler)

Das nächste Jahr läuft hoffentlich besser aus!

Habe soeben mein erstes Schraubererlebnis am MB gehabt. Als gelernter Werkzeugmacher mit anschließendem Studium Maschinenbau, mußte ich früher immer alles an Autos schrauben. Die letzten Jahre hatte ich einen Firmenwagen und ich brauchte nicht schrauben, da der private Passat und das private BMW-Caprio (2,5) ohne Zwischenfälle fuhren und noch immer fahren.

Beim 420 ist wirklich wenig Platz um den Ventildeckel abzuschrauben.Alle Achtung an die anderen Schrauber! Ergebnis war enttäuschend:

1. Kettenriß

2. Auslaßnockenwelle ist am Ritzelkranz abgebrochen.

3. In dem Ritzelkranz hängen noch evtl. Reste vom Kettenspanner (schwarzer Kunststoff)

4. Wie berichtet, hat der Ventildeckel 2 Risse bekommen.

Das reichte mir heute für den Jahresrest!!!

Zum Hergang: Wollte ein paar Senjoren zu einem Wandertreff fahren. Nach dem Ortsende habe ich kurz mal auf ca. 90 km/h beschleunigt (mit kickdown) und das Gas weggenommen, um die Herren vor der Kurver nicht zu erschrecken. Es waren keine ungewöhnlichen Geräusche zu vernehmen. Da ich ja den Fuß vom Gas genommen hatte, wurde der Wagen etwas langsamer und nahm schließlich kein Gas mehr an, bis er stand, dann war er aus.

Ich weiss wirklich nicht was ich tun soll?

Ich gehe davon aus , daß der Kopf bestimmt auch was abbekommen hat (wieviel Platz haben die Ventile bei dem Typ?).

Ich bin als Ingenieur in den letzetn Wochen durchaus von der Technik und dem Fahrgefühl überzeugt gewesen, bis auf eine kleine Roststelle über dem Fenster an der Fahrertür, die ich bei der Inspektion ansprechen wollte und einer sehr unregelmäßigen Lüftung, die arbeitet wie sie will, so dass ich meistens die Temperatur aud Hi stellen mußte um nicht zu frieren (trotz Standhgeizung). Freunde warnten mich noch: Einmal MB immer MB und ich hatte schon das Gefühl, dass die recht haben.

Jetzt bin ich von Mercedes nicht mehr so überzeugt. Falls ich den Wagen nach 4 Wochen in diesem Zusatnd verkaufe, bekomme ich bestimmt kaum noch was dafür.

Wenn ich die Reparatur durchführe, weiss ich nicht wie lange der Wagen dann hält bzw. ob nicht der rechte Kettentrieb auch bald aufgibt.

Bei einem anderen MB kann mir das ja auch gleich wieder passieren, da dieser vom Motor (130.000 km)ja noch fast unbenutzt war.

Bin gespannt, ob MB Kulanz einräumt!?

Hat jemand Tipps wie und was man tun sollte oder Könnte?

So wie ich es vermute, ist die Kette nur gerissen, weil die Nockenwelle gebrochen ist. Das könnte evtl. am Härten der Welle gelegen haben (grobes Gefüge über die gesamte Bruchstelle).

Wäre echt dankbar!

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9 Antworten
am 1. Januar 2005 um 1:28

der 420er motor ist als solcher sehr robust! probleme treten so gut wie nie auf.

die reste im ritzelkranz können m.e. nur von ner führungsschiene stammen (meinetwegen auch laufschiene).

bei diesem motor soll es tatsächlich probleme mit falsch gehärteten nockenwellen gegeben haben. darüber kann sich dein meister aber im wis informieren. ob die ventile anschlagen bei gerissener kette kann ichh dir nicht genau sagen, da ich noch keinen 420er mit kettenriss gesehen habe. aber ich denke schon das die ventile angeschlagen haben. ob mb bei 120tkm noch kulanz übernimmt bezweifle ich schon. aber vielleicht gerade weil dieser motor als sehr langlebig gilt und checkheftgepflegt ist. die rostschäden übernimmt mb aus erfahrung zu 100%. egal welches baujahr, hauptsache immer beim mb-service gewesen.

Hallo Hartwig

Im W124 Forum gibt es den MurxMax welcher den gleichen Motor fährt.

Er hat schon häufiger darauf hingewiesen das die Führungsschienen porös werden und den von Dir geschilderten Schaden verursachen.

Ich weiss das hilft Dir jetzt auch nichts mehr aber vielleicht sprichst Du Ihn mal an..

W124

 

Viel Erfolg.

Frank

Es kursiert ja immer das Gerücht, der M119 sei etwas anfälliger für Steuerkettenprobleme als die anderen V8 davor und danach.

Wenn ich das Gerücht vorsichtig zitiere heißt es immer "Blödsinn, Aberglaube".

Ich werde das Gerücht wohl trotzdem weiter zitieren.

Konkret:

Ich könnte mir hier zwei Hergänge vorstellen:

1.:

Kette reißt und die Kolben hauen die Ventile oben raus - Nockenwelle zerbröselt.

Kettenriß evtl. durch defekte Gleitschiene ausgelöst.

2.:

Vorschaden durch Vorbesitzer: mit zuwenig Kühlwasser gefahren, dadurch Kopf verzogen, Nockenwelle läuft in den Lagerböcken unter Spannung und wird gewalkt bis sie durch Ermüdung zerbröselt. Nockenwellenritzel hat keine Führung mehr und die Kette reißt alles ab, was sie in ihrer Umgebung findet.

Letzteres ist mir mal passiert, und der Vorbesitzer hat mir sogar noch voller Stolz die Rechnung gezeigt, wo er eine neue Kopfdichtung hat einbauen lassen. "immer alle Reparaturen bei MB !"

In wirklichkait haben die ihm da vermutlich gesagt, daß der Kopf verzogen ist und sie ihm einen neuen empfehlen würden.Das war ihm zu teuer und er hat den Hobel schnellstens verkauft solange er noch läuft.

Die Parallele ist schon deutlich: Ventiltriebschaden kurz nach Verkauf.

Wenn Du also den Motor repariert, achte darauf, ob die Nockenwellen bei festgezogenen Lagerböcken (ohne Ventile) leichtgängig laufen, sonst passiert das selbe wieder.

Ansonsten würde ich bei dem Motor vorsichtshalber alle 150.000km den Kettentrieb erneuern lassen.

(Im Fall 1. hätte das wohl nicht gereicht... Bei der geringen Laufleistung glaube ich aber eher an Fall 2. .)

Ich würde Dir empfehlen, die Reparatur selbst in die Hand zu nehmen.

Notfalls zum Motoreninstandsetzer gehen und die Arbeiten da machen lassen.

Kopf runter, auf Verzug prüfen. Sowohl Dichtfläche als auch Verzugsfreiheit der Nockenwellenlager.

Wenn o.B. Ventiltrieb reparieren und prophylaktisch auf der anderen Seite Kette und alle Gleitschienen erneuern.

Wenn Kopf verzogen: Erneuern ! Dichtfläche Planen bringt der Nockenwelle nichts.

In dem Fall ebenfalls den anderen Kopf ausbauen und prüfen. Wenn´s tatsächlich an fehlendem Kühlwasser gelegen hat, könnte der genauso verzogen sein.

Die Frage ist, ob Du evtl. Ansprüche gegen den Verkäufer geltend machen kannst.

Ein gewerblicher Verkäufer hätte zumindest bis zu 6 Monate nach dem Verkauf die Beweispflicht zu tragen, daß der Wagen zum Verkaufszeitpunkt keinen Vorschaden hatte.

Da wäre es hilfreich, wenn Du zumindest die Diagnose bei einer anderen MB-Niederlassung stellen lassen würdest.

Oder frag mal bei Deinem Verkäufer nach, was er überhaupt von der Sache hält.

 

MfG ZBb5e8

Themenstarteram 2. Januar 2005 um 14:52

Riß durch Kettenspanner ? !!

 

Hallo und danke für die Ideen und Beiträge, habe den ersten Schreck hinter mir. Den Tip mit dem Kühlwasserproblem werde ich nachgehen.

Es war bestimmt der Spanner bzw. Teile des Kettenspanners, die für den Schaden ursächlich sind und die sich eingeklemmt in dem abgebrochenem Kettenrad der Nockenwelle gefunden habe.

Es wäre möglich, das der Lastwechsel (von Vollgas auf Standgas) zu einem Bruch am Spanner geführt hat , da dieser hierduch einer hohen Belastung ausgesetzt ist. Ein Stück ist mit über die Einlaßwelle gezogen worden, hierdurch hat sich die Kette am Nockenwellenkranz nach außen (oben) gedrückt und den Ventieldeckel punktuell nach außen gedrückt, wodurch der Ventildeckelriß entstanden ist. Im Bereich der Auslaßnockenwelle konnte sich die angehobene Steuerkette keinen Platz schaffen, da dort der Ventildeckel evtl. stärkere Beastungen unbeschadet überstanden hat. Der hierdurch verursachte Druck hat das Spannerstück (schwarzer Kunststoff) mit hohem Druck in das doppelläufige Kettenrad gedrück und die Nockenwelle so stark auf Biegung belastet, dass diese abrupt gebrochen ist.

Da ich nicht weiß wo der Kettenspanner montiert ist, stelle ich folgende Hypotese auf:

Wenn der Kettenspanner sich in dem Bereich zwischen Kurbelwelle und Einlaßwelle liegen sollte, dann spricht dieses erst recht für einen solchen Schadensverlauf, da dann bei dem Überlauf der Kette bei der Einlaßwelle (mit dem verklemmten Bruchstück des Spanners) die Kette ohne Problem angehoben werden könnte und nur vom Ventildeckel etwas Gegendruck erfahren würde, was sie im Bereich der Außlaßwelle nicht schaffen könnte, da die Kette durch die Zähne an der Kurbelwelle und durch die Zähne der Einlaßnockenwelle fixiert wäre und so kein Kettenspiel vorhanden ist, um die Kette schlagartig anzuheben und den Ventildeckel dort auch zu beschädigen. Deshalb konnte dort durch die enormen Spannungen nur die Nockenwelle brechen.

Das sieht dann aber bei einer gesicherten Laufleistung von 130.000 km nach einem konstruktiven oder materiellen Fehler bei MB aus.

Die Kette sieht nicht aus, als wenn Sie im gesamten Bereich starken Dehnungen ausgesetzt war!

Hier wäre interessant zu erfahren ob es an dem angeblich in der S Klasse bewährten Motor an den Spannern eine konstruktive oder materielle oder fertigungstechnische Änderung gegeben hat, die diese Probleme mit sich gebracht haben.

am 2. Januar 2005 um 23:21

der spanner sitzt in ablaufender richtung. d.h. in fzg- richtung gesehen rechts (vorn) am block. ist relativ einfach zu erkennen.

Hallo Hartwig.

Spannschiene und Spanner sind rechts Auslassseitig angeordnet.

Teilenummern für Spanner und Schienen sind in meinem EPC (Stand 99) nicht geändet worden.

In jedem Fall konnte auch ein Kulanzantrag bei MB nicht Schden....

Wann wird denn der Schaden befundet ?

Gruß, Frank

Themenstarteram 3. Januar 2005 um 16:55

Nicht Spanner, sondern Führungsschiene

 

Hallo, mit echtem Dank für Eure Mithilfe. Ich muß meine Theorie ändern, da zwischen den Wellen wohl

eine Führungsschiene hingehört, war es bestimmt ein Teil der Führungsschiene, die ich in dem Zahnkranz der abgebrochenen Nockenwelle gefunden habe. Ich hatte bisher nur den Ventildeckel links (in Fahrtrichtung) aufgeschraubt. Aufgrund der Länge der Kette, die noch über dem Nockenwellentrieb hing, dachte ich, daß MB seperate Kettentriebe für jede Motorenhälfte eingesetzt hat. Jetzt weis ich, das ich wohl erst ein Stück der Kette in Händen gehalten habe und den rechten Ventildeckel auch ertmal demontieren muß.

Zu deiner Frage: Es ist die ANWelle in fahrtrichtung links gebrochen. Wenn zwischen den Wellen eine Laufschiene war, dann sind es dieses Überreste, die in dem Zahnkranz der gebrochenen Nokenwelle hängen.

Melde mich wenn ich mehr weis. Bisher hoffte ich, daß ich mich nur um eine Motorseite kümmern muß. Oh man, das schlägt einem ja richtig auf den Magen!

Themenstarteram 3. Januar 2005 um 17:24

Zu ZBb5e5 seiner Therorie

 

Du hast Dich ja intensiv damit auseinandergesetzt. Anerkennung!!

Zu 1.:Kette reißt und die Kolben hauen die Ventile oben raus - Nockenwelle zerbröselt.

Kettenriß evtl. durch defekte Gleitschiene ausgelöst.

Wenn die Kette reißt, bleibt die Nockenwelle sofort stehen, es werden alle Ventile, die etwas tiefer in den Brennraum ragen durch die auffahrenden Kolben zertrümmert. Das hierduch die Nockenwelle irgendwo bricht kann ich mir nur schwer vorstellen, eher, dass der Kolben durchbohrt wird. Das die Kette durch eine losgelöste Gleitschiene reißt, könnte genau stimmen.

Zu 2.: Vorschaden durch Vorbesitzer: mit zuwenig Kühlwasser gefahren, dadurch Kopf verzogen, Nockenwelle läuft in den Lagerböcken unter Spannung und wird gewalkt bis sie durch Ermüdung zerbröselt. Nockenwellenritzel hat keine Führung mehr und die Kette reißt alles ab, was sie in ihrer Umgebung findet.

Die hier beschriebene Spannung würde nicht einfach Druck bedeuten, sondern eine Beanspruchung auf Biegung. Da sich die Welle dreht wüde eine Wechselbelastung (ständige Änderung zwischen Druck- und Zugkräften am Rand der Welle) auftreten. Solche Belsatungen sind konstruktiv die schlimmsten, da es unweigerlich irgendwann zum Bruch führen würde. Aber der Bruch wäre im Bereich der größten Beanspruchung (Biegeung) (natürlich im verhältnis zum Wellendurchmesser).

Dieses scheidet hier erstmal aus, da das frei laufende Ende (der kettenkranz) der Welle abgebrochen ist.

Eine Wechselbelastung der Welle ist erstmal nur für die haltbarkeit der Welle von Bedeutung. Für die feststehenden Lagerschalen im Kopf tritt lediglich eine ungewollte ungleichmäßige Druckbelastung im Lagerbereich auf, die zu einer vertärkten Freßeigenschaft führen könnte. Die gefressenen Lager wären nach einem Steuerkettenriß klar ersichtlich.

Ich bin mal gespannt.

Hallo Hartwig,

es waren ja nur Theorien als noch nichts genaueres bekannt war.

Derzeit sieht es ja ziemlich sicher danach aus, als hätten sich Teile von der Gleitschiene an verbotenen Orten (zwischen Kette und Ritzel) aufgehalten und dadurch das Schlamassel ausgelöst.

Übrigens: Die Lager der Nockenwelle sind erstaunlich freßresistent. Naja, die Drehzahl ist ja auch nicht so hoch wie bei der Kurbelwelle.

Ich habe mir damals bei meinem verzogenen Kopf den Spaß gegönnt und eine intakte Nockenwelle eingelegt und die Lagerschalen festgezogen. (Lager natürlich peinlich sauber und eingeölt.)

Es war erstaunlich, welches Drehmoment nötig war, um die Welle zu drehen.

Ich hätte den Lagern so keine 5 Minuten gegeben, aber er muß wohl vor dem Crash monatelang so gelaufen sein, bis die Nockenwelle mürbe gewalkt war.

Aber das nur nebenbei; das ist es bei Dir ja wohl nicht gewesen. Der Bruch wäre ja niemals außerhalb der Lager aufgetreten sondern in jedem Fall irgendwo dazwischen.

Der Nockenwellenbruch war bei mir zwischen dem ersten und dem zweiten Lagerbock.

Im hinteren Teil zwichen dem zweiten und dritten Lagerbock hatten die Kolben die Ventile oben raus gedrückt und da der Welle auch noch einen Bruch verpaßt.

Die Abdrücke der betroffenen Ventilteller waren in den Kolbenböden zu sehen.

Es war allerdings ein Vierzylinder mit gerade hängenden Ventilen. Bei schräg stehenden Ventilen würde ich auch auf die Kolbenböden als schwächstes Glied in der Kette tippen. Keine Ahnung, wie das beim M119 aussieht.

Übrigens waren die Bilder der Bruchstellen im vorderen Teil der Nockenwelle deutlich anders als im hinteren Teil.

Vorne klarer Ermüdungsbruch mit etlichen Nebenrissen und ohne Deformation des "letzten Haltestegs", hinten dagegen eine einzige, heller wirkende Bruchkante mit erkennbarer Deformation an der inneren Knickkante.

Daher meine Hypothese von den wellenmordenden Ventilen.

Ich habe übrigens den Motor komplett getauscht, da war mir zuviel Klump dran.

Bei Dir hängt jetzt also alles davon ab, wie der stehengebliebene Rest der Nockenwelle sich mit den weiter getriebenen Kolben vertragen hat.

Hoffen wir das beste !

 

MfG ZBb5e8

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