Verdacht auf Motorschaden bei Kilometerstand 107.000
Guten Morgen zusammen.
Wie der Titel schon sagt, verlief mein gestriger Abend leider nicht schön.
Angefangen hat alles mit Poltern im Motorraum auf dem Weg zu meiner Freundin (durch Dörfer und auf Landstraße). Aus diesem Grund stellte ich den Wagen zeitnah ab. (vor dem Haus meiner Freundin)
Warnleuchten oder Warntöne wurden mir keine angezeigt.
Nachdem ich das Auto ausgeschaltet und noch einmal erfolgreich wieder starten konnte, schaute ich in den Motorraum. Leider sah ich nichts Auffälliges wie Dämpfe, ausstretende Flüssigkeit oder gar lose Teile...
Muss auch dazu sagen, dass ich mich mit Autos nicht wirklich gut auskenne.
Ein weiterer Neustart des Wagens schlug fehl und deshalb wählte ich die Mercedes Service Hotline.
Am Telefon wurden von einer netten Dame meine Daten abgeglichen und zum Teil neu aufgenommen.
Danach rief mich irgendwann der zugewiesene Mechaniker/Techniker an und nannte mir seine Ankunftszeit. Außerdem fragte er, ob ich vielleicht SUPER getankt habe (besitze einen Diesel), was aber definitiv nicht der Fall war.
Als er dann eintraf (was recht zügig passierte) schaute er sich zuerst die Elektronik an und meinte nach einer kurzen Weile: „Mit der Elektronik ist soweit alles okay. Das ist aber schon mal schlecht.“ und „Dann haben wir ein mechanisches Problem.“
Meine Kopf senkte sich schon immer tiefer...
Der nette, hilfsbereite Mann schaute nach dem Ölstand. Kurz danach versuchte er das Auto zu starten, was erneut nicht funktionierte. Er prüfte noch einmal den Ölstand und stellte fest, dass dieser gestiegen war und Diesel enthielt/nach Diesel roch.
Der Wagen musste abgeschleppt werden und wurde zur nächsten Mercedes Niederlassung gebracht.
Nun habe ich einen Leihwagen erhalten, Dauer ungewiss.
Mir wurde versichert, dass das Abschleppen und der Leihwagen nichts kosten, da das Auto regelmäßig bei Mercedes(+ -Vertragspartnern) in Kontrolle, Wartung, Reparatur war.
Da der Kilometerstand bereits die 100.000 übertroffen hat, werden mit der Jungen Sterne Garantie nur 80 % der Materialkosten übernommen. Wenn ich richtig informiert bin.
Dies würde für mich recht hohe Kosten bedeuten...
Gestern Abend war ich geschockt und sehr wütend zugleich, weil ich nicht verstehen konnte, dass ein 5 Jahre alter Dieselmotor mit knapp über 107.000 km so einfach den Geist aufgeben kann.
Im Moment ist ein Motorschaden nur ein Verdacht, der sicher aber leicht bestätigen kann.
Näheres erfahre ich vielleicht schon heute.
Nun meine Fragen:
- Wird ein Kulanzantrag bei Mercedes evtl. möglich sein? Zwecks Kostenreduzierung?
- Muss ich sonst noch auf irgendwas achten in den nächsten Tagen? Bei Motorwechsel?
- Kennt sich wer bezüglich der Dauer des Leihwagens aus? Vollgetankt zurück wurde mir nur gesagt.
- Hat jemand bereits einen ähnlichen Fall vielleicht erlebt?
Vielen Dank für eure Antworten.
Liebe Grüße
Beste Antwort im Thema
Neue Informationen zu meinem Fall. Also Diagnose lautet, dass an der Einlassnockenwelle am Zahnrad ein Stück abgebrochen ist.
Der nette Mitarbeiter meiner Niederlassung nannte mir nun am Telefon, nach Rücksprache mit Berlin, die weitere Vorgehensweise.
Die Einlassnockenwelle und die Steuerkette sollen erneuert werden. (Kosten dank JS-Garantie ca. 250 - 300 €)
Danach wird eine Kompressionsprüfung durchgeführt.
Sollte diese nicht wie geplant verlaufen, wird der Motorkopf entfernt, um die Zylinderkolben zu überprüfen.
Wenn diese auch einen Schaden abbekommen haben, soll es einen Ersatzmotor geben!
Mal sehen was die nächste Woche bringt.
Den Leihwagen darf ich noch solange weiter nutzen. Das finde ich echt TOP von der Niederlassung!
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!
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76 Antworten
Hey... das tut mir wirklich leid... sei aber froh, dass du jedenfalls 80% bekommst... Die Laufleistung ist nicht viel für einen Diesel. Aber das heißt nix. Ein Motor kann auch schon bei 50.000 km hops gehen. Nu warte aber erstmal ab. Vielleicht ist es ja nicht der Motor. Ich würde schauen, was MB sagt. Dann evtl. einen Kulanzantrag stellen... 80% übernimmt ja die JS-Garantie. Evtl. nimmt dir ja MB die übrigen 20 % ab.
Weißt Du wieviel der Ölstand zu hoch war?
Hattest Du den Ölstand in letzter Zeit mal kontrolliert?
Alles Gute!
Es geht eher darum, dass das Motoröl mit Diesel verdünnt ist. Defekte Kolbenringe?
Oder bist du viel Kurzstrecke gefahren (Stichwort Ölverdünnung durch häufige DPF-Regeneration)?
Danke für die Antworten.
Leider diese Ungewissheit. Werde evtl. nachher in der Niederlassung mal telefonisch nachfragen.
Habe den Ölstand zuvor geschaut und da war er immer in Ordnung. Es gab ebenso auch keinen mir bekannten Ölverlust.
Der Techniker vom PannenService meinte nur, dass es etwas am Motor ist, mehr konnte er leider nicht sagen. Fahre eigentlich sehr ausgewogen, d. h. sowohl Kurzstrecken als auch Langstrecken.
Zitat:
@Nanonetworks schrieb am 21. Mai 2015 um 11:41:49 Uhr:
Es geht eher darum, dass das Motoröl mit Diesel verdünnt ist. Defekte Kolbenringe?
Oder bist du viel Kurzstrecke gefahren (Stichwort Ölverdünnung durch häufige DPF-Regeneration)?
Alle MB-Diesel mit DPF fahren mit einer mehr oder weniger vorhandenen Ölverdünnung herum. Das haben Untersuchungen des ADAC ergeben. Diese z.B. 10%-ige Ölverdünnung vertragen alle Diesel mehr oder weniger gut. Zumindest sind hier keine Fälle bekannt, wo die Ölverdünnung tatsächlich zu einem Schaden am Antriebssystem (Zylinder, Kolben, Kurbelwelle) geführt haben.
Übrigens: VW-, Audi- und BMW-Motoren zeigen dieses Verhalten auch.
Bei einem CDI geht schon eher mal ein Injektor kaputt, was dann auch das Antriebssystem schädigen kann. Injektoren sind aber von einer evtl. vorhandenen Ölverdünnung nicht betroffen.
Mein Tip wäre auch Injektor.
M.W. kann das auch dazu führen, daß ein Loch in den Kolbenboden brennt.
Die SuFu sollte da das ein oder andere hergeben.
Mal nicht gleich den Teufel an die Wand... gib der Werkstatt erstmal Zeit den Sachverhalt zu prüfen.
Ich denke mal, wir sprechen von einem OM651 und ja, ein Injektor kann schonmal hops gehen(dafür spricht deine Aussage poltern) und äußert sich gerne mal so, das der Wagen dann gar nicht mehr startet. Hier hilft nur die entsprechenden Prüfungen wie z.B. Kompressionsprüfung durchzuführen, evtl. dann einen Injektor zu tauschen und dann einen Startversuch zu machen. Oder man geht vorher auf Nummer sicher und leuchtet einmal aus, um ganz sicher zu gehen.
Halte uns am Besten mal auf dem Laufenden.
Ich hab mal eine Frage zu den Injektoren. Ich habe erstmals im Jahre 2001 einen CDI gehabt und bis vor 2 Monaten noch meinen 2.
Schon damals habe ich immer wieder gehört, dass MB Probleme mit den Injektoren hat. Es gab wohl dann einen anderen Lieferanten... Haben die denn das Problem immer noch nicht hinbekommen?
Nicht nur MB hat da Probleme. Hohe Drücke und Millionen Schaltspiele sind eine extreme Herausforderung. Auch in anderen Fahrzeugen anderer Marken machen die Dinger Schlapp.
Wobei aus meiner Sicht von den ersten CDI´s die Qualität schon gestiegen ist, trotz noch deutlich höherer Drücke.
Von den sehr häufigen Ausfällen von Injektoren waren beim W204/S204 meines Wissens nur die Baureihen C220 und C250 CDI betroffen. Sie wurden anfangs, das muss wohl 2008/2009 gewesen sein, mit Piezo-Injektoren der amerikanischen Firma Delphi ausgestattet. Piezo-Injektoren waren damals den Magnet-Injektoren technologisch überlegen. Sie schafften mehr Öffnungs- und Schließvorgänge pro Zeiteinheit, wodurch eine feinere Dosierung des Diesels beim Einspritzen ermöglicht wird. Leider fielen die Piezo-Injektoren in großer Anzahl aus. Der finanzielle Schaden bei MB muss sehr hoch gewesen sein.
Im C220 CDI (W204/S204) wurden dann ab einem bestimmten Produktionsdatum nur noch Magnet-Injektoren der Fa. Delphi verbaut. Größere Ausfälle sind bei diesen Injektoren nicht bekannt geworden.
Habe mit der Niederlassung telefoniert. Sie sagten mir, dass sie eine vermutliche Diagnose machen können. Es sei ein ganz besonderer Fall, den sie so noch nicht hatten:
Ein Teil der Einlassnockenwelle sei abgebrochen?! Sie haben dieses aber noch nicht ausfindig machen können. Ob Folgeschäden im Motor sind, können sie leider auch nicht ausmachen, da sie den Motorkopf(?!) entfernen müssten.
Dieses Problem haben sie nun nach Berlin weitergeleitet und hinterfragt, wie sie weiter vorgehen sollen. Ob Austausch des defekten Teils oder Austauschmotor..
Morgen bekomme ich die Entscheidung mitgeteilt..
Hatte bei meinem c204 nach 160000km und 5jahre alt einen injektorschaden - wurde abgeschleppt (Leihwagen 2mal getauscht - da Steinschlag in der Windschutzscheibe - Ersatzmotor ist während der Probefahrt ebenfalls ausgefallen und dann der 3 austauschblock hat sich nach 2wochen und rund 2000km dann wieder verabschiedet (Kolben 2und3 fest!) ansonsten bin ich jetzt bei 254000km mit einem kupplungsschaden (zweimassenschwungrad - vermutlich) - es ist ein Firmenwagen der immer bei Mercedes gewartet wurde (zweimal im Jahr) - die ganze motorgedchichte hat der Firma aufgrund dessen nicht einen Cent gekostet. (Und nein es ist der einzige mercedes in der Firmenflotte (alles andere vw)!
Also solltest du eine injektorschaden haben bekommst du diesen komplett kostenfrei getauscht - diese Blöße gibt sich Daimler nicht! Halt mich hier auf dem laufenden! Die erste Mercedes Niederlassung war Frankfurt/Main die zweite war Stuttgart und ich bringe ihn immer nach Mannheim! Hoffe ich konnte dir ein wenig Hoffnung machen... Grüße
Zitat:
@Sudoku2013 schrieb am 21. Mai 2015 um 21:23:20 Uhr:
Von den sehr häufigen Ausfällen von Injektoren waren beim W204/S204 meines Wissens nur die Baureihen C220 und C250 CDI betroffen. Sie wurden anfangs, das muss wohl 2008/2009 gewesen sein, mit Piezo-Injektoren der amerikanischen Firma Delphi ausgestattet. Piezo-Injektoren waren damals den Magnet-Injektoren technologisch überlegen. Sie schafften mehr Öffnungs- und Schließvorgänge pro Zeiteinheit, wodurch eine feinere Dosierung des Diesels beim Einspritzen ermöglicht wird. Leider fielen die Piezo-Injektoren in großer Anzahl aus. Der finanzielle Schaden bei MB muss sehr hoch gewesen sein.
Im C220 CDI (W204/S204) wurden dann ab einem bestimmten Produktionsdatum nur noch Magnet-Injektoren der Fa. Delphi verbaut. Größere Ausfälle sind bei diesen Injektoren nicht bekannt geworden.
Kennst du das ungefähre Datum ab wann der Hersteller gewechselt wurde aufgrund der Probleme? ich fahre einenC220 CDI aus Januar 2011, S204
Zitat:
@KielerBenz220 schrieb am 22. Mai 2015 um 07:05:29 Uhr:
Kennst du das ungefähre Datum ab wann der Hersteller gewechselt wurde aufgrund der Probleme? ich fahre einenC220 CDI aus Januar 2011, S204
Wie gesagt, MB hat beim W204/S204 nicht den Hersteller, sondern nur den Injektortyp gewechselt. Die Piezo-Injektoren wurden durch Magnet-Injektoren der Fa. Delphi ersetzt. Wann das genau geschah, entzieht sich meiner Kenntnis.
Wenn du aber nur wissen willst, ob du Piezo- oder Magnet-Injektoren hast, dann musst du lediglich mal die schwarze Kunststoffabdeckung im Motorraum abnehmen und dann mal einen Blick auf die Injektoren und das Steuergerät (sitzt auf dem Motor-Luftfilter) werfen. Steht da "Solenoid" drauf, dann hast du bereits Magnet-Injektoren, die als weniger ausfallgefährdet angesehen werden können.