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Vergaser für E85 fit machen
Hallo zusammen,
seid bitte nicht gleich böse, wenn das schon irgendwo stehen sollte, sondern teilt es mir einfach mit. Ich selbst habe manuell und mittels Suche geforscht bis mir die Augen wehtaten und hab nun keine Lust mehr.
Ich fahre einen Ford Sierra 1,6 OHC mit Vergaser (nicht aus Alu). Der allererste Start morgens mit E65 funktioniert super. Motor springt an und läuft rund. Ich lege einen Gang ein, es macht ruck und der Wagen ist aus. Ihn wieder an zu bekommen ist eine Qual bis schier unmöglich ohne im Zündungs-/Gemischmanagement herumzupfuschen. Jeder weitere Start über den Tag funktioniert besser als mit Benzin.
Die erste Fahrt bedeutet für den Fahrer doppelte Konzentration, da der Wagen aus dem Stand mit pumpender Bewegung auf dem Gaspedal in Bewegung zu versetzen ist. Gaspedaldurchtreten führt zu komischen Geräuschen und Leistungsabfall bis der Motor ausgeht.
Wie kann ich es erreichen, dass der Motor (der im Leerlauf immer vernünftig läuft) vernünftig anspringt und auch vernünftig fährt, beziehungsweise was passiert durch das Pumpen, was beim Durchtreteten nicht passiert?
Leistungsverlust durch geringeren Heizwert ist mir egal, ich fahre ein Opa-Auto wie es sich für einen Opa geziehmt.
Vielen Dank vorweg
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13 Antworten
Durch das Pumpen wirst du den Motor per Gemischanfettung durch das Beschleunigungssystem anfetten.
Vergaser mit Exx zu fahren ohne die Düsen mit einer Lambdasonde anzupassen, halte ich für keine gute Idee. Was soll denn da bitte selbst nachregeln wie bei einer EFI?
30% grössere Düse, und die Startdüsengrösse testen... Problem ist schonmal, dass du einfach nicht automisch den Kraftstoff geregelt bekommst.
Dadurch würde ja der vielbesprochene Mehrverbrauch zustande kommen, den ich aber möglichst umgehen will. Halbwarm und warm läuft er doch tadellos, ohne Unterschied zum Benzinbetrieb. Es muss doch einen Weg geben, dieses auch beim Kaltstart zumindest annähernd zu erreichen.
Physik lässt sich nunmal nicht außer Kraft setzen. Und bedenke, hast du den Vergaser umbedüst und musst mangels Verfügbarkeit Benzin tanken, läuft der Karren dann wieder zu fett.
Ja, das ist das nächste Problem. Die Physik sagt doch, dass E85 nur 2/3 der Leistung ermöglicht, nicht aber, dass der Motor schlecht läuft wenn er kalt ist. Wie gesagt, ich verzichte gern auf die Leistung, da ich sie im Benzinbetrieb auch nicht voll ausschöpfe.
es geht beim mehrverbrauch nicht um Leistung.
Das gemisch ist einfach falsch wenn du so fährst wie jetzt und führt zum motorschaden!
Also: 30% größere düse rein, dann zündung 3-4° vorstellen.. nun hast du mehr drehmoment brauchst also weniger gas geben für die selbe leistung... dieses kompensiert zwar nicht den mehrvebrauch, aber mindert ihn.
Notfalls Zweitank umbau und mit Benzin starten!
Morgen,
Zitat:
Original geschrieben von astrodriver
Durch das Pumpen wirst du den Motor per Gemischanfettung durch das Beschleunigungssystem anfetten.
Vergaser mit Exx zu fahren ohne die Düsen mit einer Lambdasonde anzupassen, halte ich für keine gute Idee. Was soll denn da bitte selbst nachregeln wie bei einer EFI?
in deinem Vergaser ist ne Beschleunigungerpumpe verbaut, immer wenn du "pumpst" wird ca. ein Fingerhut extra Sprit eingespritzt. Dadurch wird wie oben richtig beschrieben dein Gemisch angefettet.
Den zweiten Satz kapier ich nicht? Wie will ein Motor mit Vergaser nachregeln?
Jeder Käfer in Mexico und Brasilien hat nur ne andere Zündungseinstellung und ne andere Start- Umluft- und Hauptdüse und der Laden läuft. (der Umrüstsatz kostet ca. 7$ im Ami Ebay) .
Das einzige ist man muss sich entscheiden bei einem Vergaser entweder Sprit oder EXX beides geht nicht.
bye quattro-bug
Das ist toll, endlich bekomme ich mal ordentlich feedback. Was ich noch nicht verstehe ist folgendes: Der Wagen hat ja eine Startautomatik, die eine Anreicherung im kalten Zustand bewirkt. Offensichtlich reicht diese nicht aus. Eine andere Idee, die mir so eingefallen war, wenn das Gemisch zu Mager ist, gibt es doch auch die Möglichkeit die Lufttrichterklappe zu vergrößern, so dass sie erst später öffnet. Dann stimmt das Gemisch, nicht aber die benötigte Gemischmenge?
Würde wohl dazu führen, dass man mehr Gas geben muss für die entsprechenden Fahrzustände.
Warum fällt die Notwendigkeit der Anreicherung durch Pumpen im warmen Zustand weg? Bräuchte der Wagen nicht immer das fette Gemisch, oder ist das der Grund für den schleichenden Motortod?
Bleibt immer noch die Frage mit dem Startverhalten. Erst springt er an, mit Gang geht er aus, dann geht er kaum wieder an. Halbwarm gefahren gehts dann super.
Vielen Dank für die konstruktiven Beiträge
Das ist die bekannte kaltstartproblematik... Du kannst auch solange orgeln, bis er richtig läuft...
Dein Regleproblem ist (geb ich halt mehr Gas...) dass er zuviel Luft bekommt -->14.8:1 bei Benzin und 9:1 bei Ethanol (heisst weniger Luft bzw. mehr Kraftstoff). Trittst du mehr auf´s Gas, kommt zwar mehr Sprit aber auch im gleichen Zug Luft... Deine Klappe was auch immer ist quark, du brauchst mehr Sprit zum gleichen Anteil Luft den du jetzt schon hast.
Da du ne Startdüse haben müsstest, kannst du diese auch erhöhen. Das wird dir aber keiner sagen können, weil unsere Auto´s zu fast 100% aus Einspritzern besteht.
Bei mir geht er an, läuft wie nen Sack nüsse und geht wieder aus. Die dabei entstandene Wärme reicht aus, um danach den Motor am Leben zu erhalten. Lösung: Standheizung (zu 99% keine Ethanolfreigabe^^). Aber das sind alles Sachen, die wurde vor dir schon durchgekaut, die kannst du dir mit lesen (ja, weit mehr als 100Seiten!!) ganz bequem aneignen!
Nun gehts ans eingemachte: Der letzte Beitrag bringts auf den Punkt: Mehr Sprit oder weniger Luft. Das ist eine Antwort die ich umsetzen kann, wie gesagt gibt es am Vergaser ein Ventil das den Lufteinlass regelt. Wenn ich das Ventil verlängere öffnet es später (also weniger Luft), sprich im "Mehr-Sprit-Bereich". Damit kriege ich das Gemisch in den Griff.
Leider musste ich eben feststellen, dass er gar nicht mehr anspringt. der Vergaser ist trocken. Kein Sprit. Ist das hier noch erlaubt oder muss ich jetzt ins Ford-Forum wechseln?
Zitat:
Original geschrieben von A4QuattroVWKäfe
Morgen,
Den zweiten Satz kapier ich nicht? Wie will ein Motor mit Vergaser nachregeln?
bye quattro-bug
Ja genau darum geht es. Der Vergaser kann eben NICHT nachregeln wie eine EFI. Darum eine passende Mutter in den Krümmer geschweißt (oder professioneller den passenden Bung mit einschraubbarem Deckel) eine Breitbandlambdasonde rein, AFR Meter ran und die Raterei um die Düsengrößen hat ein Ende. Nur so kannst du einen Vergaser professionell abstimmen.
Was dir noch bleibt ist die Verengung des Ansaugquerschnittes durch einen Ring (wie bei den Restriktoren aus dem Motorsport). Dann gibts weniger Luft bei gleicher Bedüsung macht das ein fetteres Gemisch. Aber warum so umständlich?
Fakt ist das Vergaser und Exx und Benzin in einem Zug nicht zueinander passen.
Vergaser trocken könnte heissen das der Spritfilter zu ist, oder die Benzinpumpe verreckt ist.
Drosselring in den Vergaser ist auch nur 30% grössere Bedüsung und weniger Gas geben. Allerdings brauch man auch mal Power um auf die BAB zu kommen oder zu Überholen...
Also 30% grösser Bedüsung und Fahrstil umstellen... Das ist weit weniger Umständlich als an einer Luftklappe rumspielen...