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Verständnisfrage zu Drehmoment und Schraubensicherung

Themenstarteram 26. November 2006 um 14:06

Hi zusammen,

ich bin ja seit einiger Zeit am Auto-Schrauben, habe es mittlerweile auch schon zum Schrauberpraktikanten geschafft. D

Um das Drehmoment einzuhalten, muss das Gewinde ja Fett- und Ölfrei sein. Wie ist es denn dann damit, wenn ich zusätzlich Schraubensicherung dran gebe.

Anders herum gefragt: Wenn ich am Unterboden vermeiden will, dass die Gewindegänge im Laufe der Zeit einrosten, kann ich dann Schraubensicherung dran geben. Sozusagen als vorbeugende Maßnahme. Oder gibt es da Alternativen zum z.B. Loctite?

Ne andere Frage beschäftigt mich seit der Zeit, als ich die Zylinderkopfschrauben angezogen habe. Da wird ja zum Schluss z.B. ein 90° Anzug vorgegeben. Welches Sinn steckt denn dahinter, eine bestimmte Gradzahl anzugeben und nicht gleich ein gewisses Drehmoment?

Danke erstmal

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19 Antworten

Re: Verständnisfrage zu Drehmoment und Schraubensicherung

 

Zitat:

Original geschrieben von Eddi_Controleti

Anders herum gefragt: Wenn ich am Unterboden vermeiden will, dass die Gewindegänge im Laufe der Zeit einrosten, kann ich dann Schraubensicherung dran geben. Sozusagen als vorbeugende Maßnahme.

Schraubensicherungslack ist IMHO kein zuverlässiger Rostschutz.

Du kannst den Schraubenkopf/die Mutter gegen das Blech/die Schraube mit Lack/Wachs/... versiegeln.

Die Drehmomente stimmen theoretisch natürlich immer nur nach der vorgegebenen Befestigungsanweisung (trocken/geölt/Schraubensicherung, etc.). Praktisch kommts aber bei vielen Schrauben auf ein paar NM hin oder her nicht an.

Die Grad-Angaben sind genau aus diesem Grund, weil so eine davon unabhängige Vorspannkraft erreicht werden kann.

Über den Drehwinkel wird eine bestimmte Einschraubtiefe erreicht bzw. eine elastische (oder auch plastische) Dehnung der Schraube und damit die Spannkraft.

Wird nur mit dem Drehmoment gearbeitet, kann schon ein beschädigtes Gewinde, Rost/Schmutz auf dem Gewinde und die Oberflächengüte der Gewinde selber einen Anteil am Moment "schlucken".

Sehr deutlich wird dies zum Beispiel, wenn man mal nagelneue Radschrauben verwendet. Durch die Zinkschicht gehen die "wie durch Butter" und lassen sich auch entsprechend leicht wieder lösen.

Gegen Einrosten von Schrauben sprühe ich diese komplett mit Hohlraumkonservierspray ein. Bei sicherheitsrelevanten Teilen gebe ich am Gewinde Schraubensicherung und an Schaft und Kopf Wachs. Wird das Gewinde mit genügend Schraubensicherung bestrichen, wirkt auch dies, da es die Räume ausfüllt, gegen Festfressen. Werden keine Originalschrauben verwendet, möglichst nur Sechskantschrauben als Ersatz verwenden. Inbusschrauben sind schnell vernudelt.

kupferpaste ans gewinde bzw montagepaste schafft sogar unter extrembedingungen abhilfe gegen Festgammeln

das Problem bei fett an der Schraube und arbeiten mit drehmoment ist, dass die Reibung der schraube abnimmt, somit entsteht bei gleichem drehmoment weniger reibwiderstand.

dadurch erhöht sich die Spannung/Dehnung der Schraube die somit abreißt, oder auf der dann so viel kraft lastet durch das anziehen, dass sie die Kraft die sie aufnehmen soll nicht mehr verträgt

hoffe ich hab jetz nix durcheinander geschmissen, ansonsten berichtigt mich bitte

mfg stefan

Themenstarteram 26. November 2006 um 20:13

also, was kann ich jetzt am besten nehmen?

Grüße

Titanschrauben :D

Zitat:

Original geschrieben von devilinheaven

... das Problem bei fett an der Schraube und arbeiten mit drehmoment ist, dass die Reibung der schraube abnimmt, somit entsteht bei gleichem drehmoment weniger reibwiderstand.

dadurch erhöht sich die Spannung/Dehnung der Schraube die somit abreißt, oder auf der dann so viel kraft lastet durch das anziehen, dass sie die Kraft die sie aufnehmen soll nicht mehr verträgt

Also ich kenn es so, und das steht auch in jedem ordentlichen Reparaturleitfaden: Schrauben an Gewinde und Kopfauflage mit Motoröl benetzen und dann das Drehmoment aufbringen. ;)

 

Zitat:

Original geschrieben von Eddi_Controleti

also, was kann ich jetzt am besten nehmen? ...

Hab die besten Erfahrungen mit Mike Sander's gemacht. Kann man auch wunderbar auf Schrauben pinseln. Nicht umsonst fahren in England noch so viel alte Wagen rum. ;)

 

Gruß Axcell

Themenstarteram 26. November 2006 um 20:49

Zitat:

Original geschrieben von Axcell

Schrauben an Gewinde und Kopfauflage mit Motoröl benetzen und dann das Drehmoment aufbringen.l

hmmm

Zitat:

Original geschrieben von devilinheaven

das Problem bei fett an der Schraube und arbeiten mit drehmoment ist, dass die Reibung der schraube abnimmt, somit entsteht bei gleichem drehmoment weniger reibwiderstand.

dadurch erhöht sich die Spannung/Dehnung der Schraube die somit abreißt, oder auf der dann so viel kraft lastet durch das anziehen, dass sie die Kraft die sie aufnehmen soll nicht mehr verträgt

was nun? :D

Grüße

ich will jetz nix falsches sagen, aber leicht geölt dürfte ok sein soweit ich weiß, was auch in etwa kupferpaste oder montagepaste entspricht...schmiert ja auchn bisschen...

jedoch auf keinen fall fett soviel weiß ich sicher!!!...

Zitat:

Original geschrieben von Eddi_Controleti

hmmm

was nun? :D

Grüße

Dann öl die Schrauben und nach Drehmomentanzug gehste da mit Korrosionsschutzfett drüber

wie im Bild unten rechts bei meinem Fahrwerk. ;)

Gerade Mike Sanders's Korrosionsschutzfett hat die Eigenart, dass es in jede Ritze kriecht.

 

Gruß Axcell

am 26. November 2006 um 21:37

Das Moment an der Schraube setzt sich zusammen aus dem Dremoment zum Dehnen/Spannen der Schraube und aus dem Reibmoment.

Das Reibmoment entsteht im Gewinde und an der Kopfauflagefläche.

Wenn man 20Nm zum Spannen der Schraube benötigt, bei trockenem Gewinde 5Nm Gewindereibung und trockener Auflagefläche 5Nm Kopfauflagereibung hat, ist 30Nm richtig.

Ist das Gewinde geschmiert und angenommen der Reibwert sinkt auf die Hälfte, sind das nur noch 2,5Nm also 27,5Nm.

Ist der Kopf auch noch geschmiert, 25Nm.

Das waren jetzt aus der Luft gegriffene Zahlenwerte.

Könnte ja auch sein, dass die Schraube nur mit 10Nm gespannt wird, die Reibmomente aber jeweils 10Nm sind, dann geht's runter auf 20Nm. Die Reibung ist aber normalerweise kleiner als die Spannung der Schraube, so weit ich das noch weiß.

Und wie lange hält das Fett oder ists nicht so abriebfest!?

Also,ich drehe die meisten Schrauben mit etwas Kupferpaste ein! Als ich meine Front samt SW und Lippe und Stoßstange dranbaute am GTD! Da ging ich zuletzt über alle Schraubenköpfe nochmal mit Farbe drüber und danach noch mal Elaskon dran,da bleibt schön lange klebrig,das hält! ;)

Matze

Zitat:

Original geschrieben von MDS

Und wie lange hält das Fett oder ists nicht so abriebfest!?

...

Hi Matze,

anbei ein Bild von Mike Sander's Korrosionsschutzfett.

Wie man sieht, ist es von der Konsistenz eher fest. Da muss man schon mit nem Löffel stark Hand anlegen.

Da ist Kupferpaste eher flüssig gegen. ;)

Wird dann in einem Topf oder mit nem Heißluftfön erhitzt und läßt sich so verarbeiten.

Abwaschen oder abreiben läßt sich das so einfach nicht. Hat ne sehr starke Haftung.

 

Gruß Axcell

Sieht gut aus,werd ich auch mal irgenwann testen! ;-)

Meinte jetzt aber auch wenn du es halt im Außenbereich anwendest ,also meinetwegen auf Schraubenköpfe von Stoßstange oder Querlenker etc. wo ja auch Wasser und Schmutz hinkommt!

Matze

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