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Verzicht auf das Auto zum Wohle des Klimas; wie kann man da noch Routine erfahren?
Meine Frage/Überlegung/Diskussionsvorschlag ergibt sich aus der Überschrift:
Gerade die junge Generation die sich so für das Klima engagiert steht ja noch am Anfang der motorisierten Teilnahme am Straßenverkehr. Stadtbewohner - und gerade die Metropolen sind bei jungen Leuten aus verschiedenen Gründen ja besonders angesagt - benötigen sowieso kaum noch ein Auto. Öffentliche Verkehrsmittel oder ein Rad bringen einen da meistens schneller ans Ziel, und das ohne Parkplatzsuche. Und auch sonst hat man den Eindruck, dass ein Auto für die junge Generation heute längst nicht mehr so interessant ist wie es vor vielen Jahren für die jetzt älteren Semester war. Durch die Klimaproblematik wird das Fahren mit einem Pkw (noch dazu mit einem Verbrenner) für die jungen Leute womöglich noch fragwürdiger, was man je nach persönlicher Sicht der Dinge, ja durchaus auch nachvollziehen kann.
Wer vor Jahrzehnten nach erfolgreicher Prüfung seinen Führerschein ausgehändigt bekam, hat dagegen jede Chance zu einer kleinen Tour genutzt. Und mit dem ersten eigenen Auto wurde dann erst mal ein Urlaubsziel ins Auge gefasst. Die erste Tour über die Alpen in Richtung Süden oder in Richtung Norden ans Meer... wohin auch immer, Fehler hat da jede(r) mal gemacht aber man konnte so reichlich wichtige Erfahrungen sammeln...
Wie ist das heute angesichts der aktuellen Diskussion? Wer selten fährt kann bekanntlich nicht so umfassend Routine erfahren und wird so auch nach Jahren im Grunde noch ein Neuling sein. Kommt es womöglich soweit, dass in einigen Jahren deutlich mehr Gelegenheitsfahrer unterwegs sind, die daher vollkommen unroutiniert am motorisierten Straßenverkehr teilnehmen? Mit den bekannten Risiken?
Wer nicht täglich fährt (vor allem in den ersten Jahren wenn wirkliche Erfahrung einfach fehlt) wird sicher nicht so sicher und selbstverständlich fahren wie ein Routinier der auch Jahre brauchte, um Risiken richtig einschätzen zu können und um im immer komplexeren Verkehr spontan die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Oder wie seht ihr das?
Ich will hier jetzt keine Klimademos in Frage stellen oder Kritik üben wenn das Auto mal ein paar Tage nicht genutzt wird. Verantwortungsvoller Umgang damit ist wichtig und zu begrüßen aber was wird aus einem Führerscheinneuling der vielleicht nur drei- oder viermal im Monat fährt?
Beste Antwort im Thema
Mei wird des herrlich werden, in Zukunft. Da die Jungen eh kein Auto mehr wollen und die Anderen vor lauter CO2-Scham das Auto stehen lassen werden. Freie Straßen bis zum Horizont, Danke Greta
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65 Antworten
Zitat:
@DPLounge schrieb am 7. Januar 2020 um 12:25:38 Uhr:
...
Wer nicht täglich fährt (vor allem in den ersten Jahren wenn wirkliche Erfahrung einfach fehlt) wird sicher nicht so sicher und selbstverständlich fahren wie ein Routinier...
...
Ja, so wird es wohl sein. Manche lernen es aber auch nach Jahren nicht.
Grüße vom Ostelch
Kann man nicht sagen. Ich kenne einige Leute, die wirklich sehr wenig fahren aber trotzdem sicher und gut unterwegs sind. Nur weil jemand jeden Weg mit dem Auto fährt, ist noch lange kein besserer Fahrer. Und das Fahren verlernt man auch nicht.
Und ich habe lieber einen unsicheren Fahrer/in vor mir, als ein Vielfahrer, der meint, er hätte alles im Griff und jeder ist ein Volldepp.
Inhalt entfernt, da nicht zum Thema gehörig
twindance/MT-Moderation
Ganz schwierig, da eine Vorhersage zu treffen. Unsere Kinder fahren relativ viel und auch gern Auto. Bei unseren Enkeln ist das schwieriger zu beantworten. Unser Enkel (12) ist ziemlich technikaffin, fährt ein kleines Quad und ist total autobegeistert. Seine Schwester (16) ist da eher Greta-Anhängerin, möchte aber auf die Segnungen der Mobilität nicht so richtig verzichten. Es hängt sicher viel von der technischen und politischen Entwicklung ab.
Man sollte das mit der angeblich nicht mehr so "autoaffinen" Jugend nicht allzu ernst nehmen. Die greift nämlich auch mal gerne einfach auf die vorhandenen "Transportkapazitäten" der Familie zurück. Warum selbst investieren, wenn das "Papamobil" kostenlos zur Verfügung steht, womöglich noch mit "Chauffeurservice". Kommt Zeit kommt Rad, kommt mehr Zeit, kommt wahrscheinlich auch Auto - falls man nicht gerade in einer Großstadt lebt.
Was sich defintiv geändert hat, ist der Drang zum motorisierten Zweirad. Nic tumsonst ist das Mofa, früher der erste Traum der Meisten Jungen, heute ausgestorben. Da wird heute das Fahrrad (falls diese profane Bezeichnung für die teuren Zweiräder überhaupt noch zulässig ist) bevorzugt.
Grüße vom Ostelch
Zitat:
@DPLounge schrieb am 7. Januar 2020 um 12:25:38 Uhr:
Meine Frage/Überlegung/Diskussionsvorschlag ergibt sich aus der Überschrift:
Gerade die junge Generation die sich so für das Klima engagiert steht ja noch am Anfang der motorisierten Teilnahme am Straßenverkehr. Stadtbewohner, und gerade die Metropolen sind bei jungen Leuten aus verschiedenen Gründen ja besonders angesagt, benötigen sowieso kaum noch ein Auto. Und auch sonst hat man den Eindruck, dass ein Auto für die junge Generation heute längst nicht mehr so interessant ist wie es vor vielen Jahren für die jetzt älteren Semester war.
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Oder wie seht ihr das?
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Da deshalb auch weniger Führerscheinerteilungen erfolgen, muss gar keine mangelnde Routine entstehen. Es werden in der Altersgruppe eben weniger Kilometer/Fahrten mit weniger Fahrern absolviert.
Wie viele Kilometer/Fahrten pro Zeiteinheit(Wo, Mon, Jahr) muss man denn "erfahren" damit man als routiniert gilt?
Tägliche Fahrpraxis bei jedem Wetter und durch alle Jahreszeiten auf Straßen jeder Kategorie ist gerade in den Anfangsjahren sicher vorteilhafter, um Sicherheit und Routine aufzubauen, aus Fehlern zu lernen und Risiken richtig einschätzen zu können als nur drei- oder viermal im Monat eine kleine Runde @reox .
Oder?!
Jedesmal, wenn hier die F4F-Kids bei uns auf Demo am Büro vorgezogen sind, habe ich mich gefragt, wie hoch wohl der Anteil derer bei den Teilnehmern ist, die täglich mit den größten Spritfressern vor die Schultür gekutscht werden und für die es in jedem Urlaub ein Flugreise sein muß.
Ich glaube, daß sich das Mobilitätsthema ganz massiv ändern wird. Die Stadt-Kids nutzen verstärkt die Öffis und Carsharing, sofern sie den Führerschein gemacht haben. Die Land-Kids werden weiterhin mit 18 den Führerschein und recht bald ein eigenes Fahrzeug haben. Welches Antriebskonzept es dann sein wird, lasse ich mich überraschen. Der reinen E-Mobilität gebe ich keine Zukunft. Ich denke und hoffe, daß die Brennstoffzelle die Zukunft sein wird.
Mein Tochter ist jetzt gerade erst knapp über 2 Monate alt. Mein Plan wäre, daß sie mit 17 das Fahren auf einem Verbrenner mit Handschaltung lernen wird. Mein jetzt 30 Jahre altes Golf 1 Cabrio werde ich nicht mehr hergeben. Aber erstmal kommen vorher irgendwann Bobbycar, Tretroller und Fahrrad.
In diesem Thread: Leute, die sich ein Leben ohne Auto nicht vorstellen können.
Ich wohne in der Stadt und bin einer der wenigen im Freundeskreis (viele akademiker/MINT) mit eigenem Auto. Das Rad ist in der Stadt einfach überlegen.
Dass das Fahrrad in den Städten deutlich im Vorteil ist steht hier aber nicht zur Diskussion @boerni666 ... Vorteile des öffentlichen Nahverkehrs und von Fahrrädern habe ich in meinem Eingangspost ja auch extra schon erwähnt.
Thema hier ist ja, ob sich die Auto-Abstinenz auf kompetentes, routiniertes Fahren auswirken wird. Vor allem wenn man schon als Novize so gut wie nie fährt; Auto meine ich jetzt... . Wo und wie soll da Routine beim Autofahren aufgebaut werden?
Wozu braucht man dann noch Routine?
Zitat:
@boerni666 schrieb am 7. Januar 2020 um 14:24:54 Uhr:
Wozu braucht man dann noch Routine?
... um sicherer unterwegs zu sein und Risiken zu minimieren wann immer möglich .
Oder willst du sagen, dass man als Stadtbewohner sowieso kein Auto fährt; Routine schon daher unerheblich ist?! Der Führerscheinerwerb damit also im Grunde sinnlos ist...?!
Genau das wollte ich damit sagen.
Mei wird des herrlich werden, in Zukunft. Da die Jungen eh kein Auto mehr wollen und die Anderen vor lauter CO2-Scham das Auto stehen lassen werden. Freie Straßen bis zum Horizont, Danke Greta