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Volvo V70 BJ2009 1.6 Drive - 220.000 km - Verabschiedung

Volvo V70 3 (B)
Themenstarteram 10. September 2024 um 9:41

Wie ich schon in einem anderen Thread erwähnt habe, hat sich mein geschätzter V70 (BJ 2009, 1.6 Drive) mit einem Motorschaden verabschiedet (Pleuellagerschaden). Für alle die ein ähnliches Modell haben, hier eine kurze Zusammenfassung der positiven und negativen Dinge während der mehr als 10 jährigen Nutzungszeit. Ich hatte den Wagen 2014 mit ca. 60.000 km gebraucht gekauft.

Positives

- Sehr gutes Platzangebot

- Gute Sitze

- Sehr großer und gut nutzbarer Laderaum

- Geringer Verbrauch (Durchschnitt: 5.7 Liter/100 km)

- Trotz nur 109 PS ausreichend NM für normale Fahrsituationen

- Kein Rost

Negatives

- AGR Ventil machte zu Beginn Probleme (Notlauf)

- DPF noch nicht ausgereift

- DPF Tausch mit hohem Kosten verbunden

- DPF Flüssigkeit (Eolys) musste auch regelmäßig aufgefüllt werden -> hohe Kosten

- DPF Flüssigkeitstank wurde einmal getauscht -> hohe Kosten

- Klimakompressor defekt nach ca. 200.000 km -> hohe Kosten

- Kupplung nach 200.000 km defekt -> hohe Kosten

Im Prinzip hatte ich 10 Jahre lang ein gut funktionierendes Auto. Wäre der DPF nicht so problembehaftet und wartungsintensiv, hätte ich mich ev. an eine Reparatur der nun zerstörten Pleuellager gewagt. Wie es dazu kam, kann ich nicht genau sagen. Begonnen haben die Probleme damit, dass die Injektoren nach ca. 210.000 km undicht wurden und es eine Volvo Werkstatt und eine unabhängige Bosch Werkstatt nicht mehr geschafft haben diese abzudichten.

Zudem hatte der Motor zuletzt öfters gemeldet, dass die Betriebstemperatur zu hoch sei. Ich hatte auch einen Mehrverbrauch von ca. 1 Liter. Die Bosch Werkstatt hat es auch nicht hinbekommen den DPF korrekt zu reinigen und wieder einzubauen. Es gab laufend Fehlermeldungen, dass die DPF Regenerationsdauer überschritten wurde. Zusätzlich gab es noch ein Elektrikproblem mit dem Hauptkabelstrang der ECU. Dieses Problem wurde behoben.

Zu guter Letzt ist auch noch das Motorlüftersteuergerät abgeraucht (Wurde kurzerhand durch eines aus einem Ford ersetzt). Und dann kam der Pleuellagerschaden. Ein unangenehmes klackendes Geräusch aus dem Motorraum und ein sehr unruhiger Motorlauf im unteren Geschwindigkeitsbereich. Ich habe das Fahrzeug auf einem Parkplatz abgestellt und zur Werkstatt transportieren lassen. Diagnose: Pleuellagerschaden.

Mir wird dieses Fahrzeug fehlen. Es war ein unaufgeregtes Langstreckenfahrzeug mit ausreichend Platz für drei Personen, Zelt, Faltboot und Gepäck für längere Reisen. Verbrauch war in Ordnung und die Steuer- bzw. Versicherungskosten angenehm niedrig.

Der kleine Motor mag in Deutschland auf der Autobahn nicht ausreichend sein, in Österreich und sogar in den Bergen hatte ich nie das Gefühl, dass er untermotorisiert ist. Natürlich animieren 109 PS nicht zu riskanten Überholmanövern, aber durch den Turbo und die 240 NM war das Auto für mich ausreichend motorisiert.

Schade, dass es zu so einem Ende gekommen ist, ich dachte mit guter Wartung hält es nochmal mindestens 100.000 km.

 

Was mich nach wie vor interessieren würde ist, weshalb ein gut gewarteter Motor mit "nur" 220.000 km zu einem wirtschaftlichen Totalschaden wird. Ich habe alle Services (bis auf das Letzte) bei einem Volvo Händler machen lassen. Der Wagen wurde nie "getreten" und immer gepflegt.

 

Wie auch immer, ein neuer – gebrauchter – Volvo V90 ist bereits in Aussicht und wird zeitnahe vorgestellt.

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14 Antworten

Hm, kann es sein, dass die nicht passende Einspritzung des Diesel durch mangelhaft arbeitende Injektoren den Ölfilm "abwäscht" und die Kolben das besser verkraften, als ein Pleullager? Gewagte Theorie ... ich weiß!

Normalerweise wird ja ein Pleuellager durch eine Bohrung im "Auge" direkt mit Öl versorgt, oder?

Ich kann mir auch vorstellen, dass es durch "unkontrollierte" Zündungen zu Fehlbelastungen der Kurbelwelle kommt.

Ein Freund von mir fährt einen V70 2,4 D 5Zyl. mit der ersten Kupplung und 480.000 km

Klingt nach einer durchwachsenen Bilanz… Klimakompressor und Kupplung sollten deutlich länger halten. Der beim frühen 1,6d noch planmäßige Austausch des DPF verhagelt die Kostenbilanz noch zusätzlich. Der Motorschaden ist dann natürlich die traurige Krönung. Der 1,6d scheint nicht die beste Besetzung zu sein. Besser wurde es erst mit dem überarbeiteten D2 mit 114 PS. Den hat eine Freundin im V70, aber auch da war schon Ärger mit mehrmaligem Notlauf und anschließendem Tausch eines Injektors bei 130.000 km für 700€ vorhanden.

 

Als ich 2012 meinen 2010er V70 2,4d kaufte, hatte mein Händler einen Schwung in 2011 tageszugelassene und gut ausgestattete 1,6d für einen Schleuderpreis stehen. Ich war kurz am Überlegen, aber die 5-Gang-Handschaltung sprach dagegen… Die Leistung hätte mir wahrscheinlich gereicht.

 

Schön aber, dass du Volvo trotzdem treu bleibst und ich bin gespannt auf die Vorstellung des V90. Könnte in 2-3 Jahren auch mein nächster Wagen sein. Ich schiele zwar nach XC60 und 90, aber die sind unfassbar teuer und eigentlich bin ich eher so der Kombi-Typ.

Themenstarteram 11. September 2024 um 8:54

Zitat:

@Südschwede schrieb am 11. September 2024 um 09:42:05 Uhr:

... Die Leistung hätte mir wahrscheinlich gereicht ...

Ja, die 109 PS klingen nicht nach viel, aber ich hatte mich nie untermotorisiert gefühlt. Auf deutschen Autobahnen konntest Du auch bis ca. 170 mitschwimmen. Bei 190 war dann Schluss :=)

Bzgl. Handschaltung: Ich kenne Automatik und Handschaltung, muss aber sagen, dass mir Handschaltung immer noch sympathischer ist. Der neue ist auch ein Handschalter, deshalb war er auch leistbar.

Und ja, es gibt immer weniger Kombis, der V90 ist ja auch schon sehr abgeschrägt hinten. Mal sehen wieviel wir da wirklich reinbekommen.

Der V90 ist gemessen an seiner Laderaum-Kapazität wirklich "zu lang" - vergleicht man das mit dem aktuellen V60 ist die Differenz nicht mal sooo groß. Erstaunlich ist auch, dass die Preise der gebrauchten V90 und V60 nicht weit auseinander liegen. Der V90 hat soch offensichtlich nicht sonderlich gut verkauft? Oder anders gesagt: der V60 ist die bessere Wahl?

V90: 551 Liter - 1.517 Liter

V60: 519 Liter - 1.431 Liter

Zitat:

@kerihuelo schrieb am 11. September 2024 um 10:54:47 Uhr:

 

Ja, die 109 PS klingen nicht nach viel, aber ich hatte mich nie untermotorisiert gefühlt. Auf deutschen Autobahnen konntest Du auch bis ca. 170 mitschwimmen. Bei 190 war dann Schluss :=)

Bzgl. Handschaltung: Ich kenne Automatik und Handschaltung, muss aber sagen, dass mir Handschaltung immer noch sympathischer ist. Der neue ist auch ein Handschalter, deshalb war er auch leistbar.

Und ja, es gibt immer weniger Kombis, der V90 ist ja auch schon sehr abgeschrägt hinten. Mal sehen wieviel wir da wirklich reinbekommen.

Für meine/unsere Bedürfnisse, das Cruisen mit 120-140 km/h, hätte der 1,6er sicher ausgereicht. Ich hätte mich dann an der großen Reichweite erfreut. Da ich aber unbedingt Automatik wollte, war der kleine Diesel dann raus. War vielleicht ganz gut so, denn mit dem 2,4d habe ich einen vollkommen zufriedenstellenden Glücksgriff gemacht.

 

Beim V90 würde mir der kleine D3 vermutlich reichen, da wir seit einigen Jahren im norddeutschen Flachland wohnen und keine Urlaubsreisen in die Berge machen. Da hat er nichts auszustehen. Und ja, an die praktischen Ladevorzüge des V70 wird der 90 wohl nicht herankommen, aber es sollte reichen. Dafür ist der Passagierraum großzügiger geschnitten.

Zitat:

@Steppke2021 schrieb am 11. September 2024 um 11:08:16 Uhr:

Der V90 ist gemessen an seiner Laderaum-Kapazität wirklich "zu lang" - vergleicht man das mit dem aktuellen V60 ist die Differenz nicht mal sooo groß. Erstaunlich ist auch, dass die Preise der gebrauchten V90 und V60 nicht weit auseinander liegen. Der V90 hat soch offensichtlich nicht sonderlich gut verkauft? Oder anders gesagt: der V60 ist die bessere Wahl?

V90: 551 Liter - 1.517 Liter

V60: 519 Liter - 1.431 Liter

Das ist mir genau so auch schon aufgefallen. Der V60 ist hinsichtlich seiner Ausmaße kaum kleiner als der V70, der V90 ist schon deutlich länger. Das Angebot an gebrauchten V90 ist schon recht groß. Ich glaube so schlecht läuft der nicht.

 

Im Zweifel würde ich für ein bisschen mehr Geld lieber den insgesamt größeren Wagen nehmen. Längerer Radstand, besserer Komfort, mehr Platz im Innenraum, mehr Karosserie = ein kleines bisschen mehr Sicherheit. In 2-3 Jahren, wenn der olle V70 bis dahin durchhält, werde ich sehen was an späten V60 und V90 für mein gesetztes Budget im Angebot ist. Vorher bekommt die Frau einen XC40. :D

Themenstarteram 11. September 2024 um 19:15

Zitat:

@Steppke2021 schrieb am 11. September 2024 um 11:08:16 Uhr:

Der V90 ist gemessen an seiner Laderaum-Kapazität wirklich "zu lang" - vergleicht man das mit dem aktuellen V60 ist die Differenz nicht mal sooo groß. Erstaunlich ist auch, dass die Preise der gebrauchten V90 und V60 nicht weit auseinander liegen. Der V90 hat soch offensichtlich nicht sonderlich gut verkauft? Oder anders gesagt: der V60 ist die bessere Wahl?

V90: 551 Liter - 1.517 Liter

V60: 519 Liter - 1.431 Liter

V70 III: 575 Liter - 1.600 Liter

kein Kommentar :-(

Also wenn ich mal an meine Urlaubsfahrten denke, passt in den V90 nicht weniger wie in den V70 vorher.

Rein von der Grundfläche bis Rollo Höhe, keine Ahnung wie es bei Beladung bis Dachhöhe aussieht.

Das gibts bei mir nicht.

Etwas an mehr Platz kommt m.m.n. auch den Fond Passagieren zugute.

Und wenn man bedenkt das der A6 Avant C8 bei gleicher Außenlänge nur 1370 L hat.

Den hatte ich mal als Mietwagen und war erschrocken das ich für meine Hundebox das Rollo ausbauen musste, aber sonst ging die Heckklappe nicht zu.

Steile Heckpartien sind out und so werden gut nutzbare Gepäckräume von Kombis trotz ordentlicher Grundfläche durch flach abfallende Heckklappen „versaut“. Ich brauche die Transportkapazitäten des V70 nicht wahnsinnig oft, bin aber froh, dass er sie hat. Ein Geschirrspüler oder eine Waschmaschine passt samt Umverpackung rein, ohne umzuklappen und die Heckklappe geht zu, ohne dass die Heckscheibe herausspringt. Bei allem was sich oberhalb des Laderaumrollos abspielt, ist der V70 unschlagbar. Auch deshalb liebe ich ihn. Ich hänge aus so vielen Gründen an dem ollen Koffer, könnte aber sicher auch wunderbar mit einem V90 leben.

Themenstarteram 12. September 2024 um 7:02

Zitat:

@CivicEJ2 schrieb am 11. September 2024 um 22:54:31 Uhr:

Also wenn ich mal an meine Urlaubsfahrten denke, passt in den V90 nicht weniger wie in den V70 vorher.

Rein von der Grundfläche bis Rollo Höhe, keine Ahnung wie es bei Beladung bis Dachhöhe aussieht.

Das gibts bei mir nicht.

Etwas an mehr Platz kommt m.m.n. auch den Fond Passagieren zugute.

Und wenn man bedenkt das der A6 Avant C8 bei gleicher Außenlänge nur 1370 L hat.

Den hatte ich mal als Mietwagen und war erschrocken das ich für meine Hundebox das Rollo ausbauen musste, aber sonst ging die Heckklappe nicht zu.

das gibt mir hoffnung. wir sind im v70 immer mit geschlossener kofferraumabdeckung gefahren. im v90 ist der platz hinter dem fahrersitz um einiges größer.

bin gespannt wie viel in summe hinein passt.

werde gerne berichten.

Das V60-Heck ist ja einigermaßen steil, insofern macht er noch was aus seinem Format.

 

Ich habe mit dem V40 II bekanntlich einen ausgewachsenen IKEA-Teelichtpackung-Transporter und war überrascht, dass er exakt die gleichen Außenmaße hat wie der Allesschlucker VW Touran (4,37 x 1,80 m). Erstaunlich, was man also aus einer Fahrzeug-Grundfläche (nicht) machen kann. Meinen großen Sympathien zum kleinen schicken Volvo tut das aber keinen Abbruch.

Zitat:

@kerihuelo schrieb am 12. September 2024 um 09:02:32 Uhr:

 

wir sind im v70 immer mit geschlossener kofferraumabdeckung gefahren. im v90 ist der platz hinter dem fahrersitz um einiges größer.

Dann wirst du ganz sicher nichts vermissen ggü. dem V70. Der Passagierraum ist im V90 spürbar luftiger. Die Beinfreiheit im V70 hinten ist tatsächlich ziemlich dürftig für die Fahrzeugklasse. Da hatte sogar mein voriger Vectra Caravan deutlich mehr zu bieten.

Dafür ist der V40 auch 10 x schöner wie der Touran Kasten aber ja du hast schon recht.

@kerihuelo ja bei mir muss das Rollo auch zugehen, mag das einfach net.

Aber wie gesagt ich habe die selben Sachen drin wie damals im V70 und es passt.

Beim V70 hab ich damals auch den Beifahrersitz umgelegt und meinen 2,03 m Kühlschrank reingeschoben, das war in dem Moment schon Super.

Natürlich ist man nicht mehr ganz so Flexibel, aber es geht und wenn es wirklich nicht passt lässt man halt Liefern oder Mietet sich nen Bus.

Danke für den interessanten Bericht.

Ich hatte den Motor in einem 2008er Grand Picasso, allerdings mit automatisiertem 6Gang Schaltgetriebe. Nach 12 Jahren und 160Tkm lief er noch 2 Jahre bei meiner Ex weiter.

War ein schöner Gleiter, geräumige Familienkutsche, bis 130 konnte man gut mitschwimmen, darüber zäh, laut, hohe Drehzahl.

Eloys hat meiner zu wenig verbraucht, nie aufgefüllt oder getauscht, irgendwie hat er nur unzureichend regeneriert und war bei 160Tkm verrußt mit der Meldung Partikelfilter voll.

Im Unterhalt sehr günstig, mit der Werkstatt musste ich allerdings oft diskutieren und deswegen fahre ich keinen Citroen mehr.

Den Motor selbst habe ich ziemlich kompakt und verbaut in Erinnerung.

Außer einmal Kraftstoff Sensor, einmal undichter Injektor , einmal Marderbiss im Turboschlauch und einmal undichter Kühlwasserschlauch lief der problemlos bis zur Filtermeldung.

Ist ja ein Brot und Buttermotor, der von PSA auch an Ford und Mazda verkauft wurde.

Vielleicht hatte Volvo ihn nicht richtig im Griff, ausgereift war der 2008er schon.

Bei uns lief er in der Regel 2x13km tgl, für Diesel eigentlich Mist. Ölwechsel Intervall 20tkm habe ich auch gelegentlich überzogen.

Das und Kraftstoff Verdünnung bei Kurzstrecke kann schon Einfluss auf die Lebensdauer der Lagerschalen haben.

Und ob deiner in 5 Jahren wirklich nur 60tkm gelaufen war, weiß eh nur der Tacho-Justierer.

Ich habe den Umstieg auf den V70 nicht bereut, der D3 läuft auch unter 5,7l und Materialanmutung, Geräuschkulisse und Langlebigkeit sind eine ganze Klasse höher.

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