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Volvo V70 I - Kaufen? Was erwartet mich?
Hallo,
ich spiele mit dem Gedanken mir einen Volvo V70 I mit dem 2.5 Diesel zuzulegen. Was ich bislang an Erfahrungsberichten gelesen und gehört habe, scheint es sich wirklich um ein sehr zuverlässiges Auto zu handeln, auch jenseits der 150.000km.
Da hier aber die Profis sitzen, mal die Frage an euch:
- Ist das Auto wirklich so zuverlässig?
- Mit welchen Mängeln muss ich wahrscheinlich rechnen und was kostet die Beseitigung?
- Ich bin noch nicht viele Autos gefahren, hatte neulich aber dienstlich einen Ford Focus Turnier von 2005, bei dem ich doch arge Probleme beim Rückwärtsfahren und -einparken hatte, da ich das Heck nicht wirklich einschätzen konnte. Sehr unübersichtliches Auto. Wie ist das nach eurer Erfahrung beim V70?
Ich freue mich auf hoffentlich informative Antworten
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62 Antworten
Hi,
zum 1. Teil der Fragestellung:
Es kommt in erster Linie darauf an, wie das Auto gefahren, gewartet und gepflegt wurde. Der Rest ist sonst Kaffeesatzleserei. Generell ist der V70-1 ausgereift, da Nachfolger des 850 ohne größere Ändeungen und der Diesel ist für mehr als 400 tsd gut (aber nicht z. B. mit 1. Zahnriemen).
Zu Teil 2: Übersichtlicher als ein FOCUS-Turnier ist er nach hinten eher nicht, da man im V70-1 recht nah an der B-Säule mit dem Kopf sitzt, die Kopfstützen vorne recht hoch sind und demzufolge die Sicht nach Hinten entsprechend eingeschränkt ist. Außerdem liegt der Wendekreis bei 11 Meter, was auch beim Rückwärtsrangieren in bestimmten SAituationen hinderlich sein kann.
Trotzdem ist der V70-1 genberell empfehlenswert. Mein früherere 2.5 Benziner (193 PS Softturbo) war über 100 tsd gefahrene KM BILLIGER als der parallel gefahrene 3 Jahre jüngere VW Golf IV 1.6!!!
Es grüßt das Volvoluder
Zunächst einmal erwartet Dich ein ziemlich geiles Auto mit dem Nimbus der Unzerstörbarkeit und unendlich Stil
Aber zurück zur Sachlichkeit, überleg Dir, wo Du damit hinfahren willst, denn mit der maximal erreichbaren roten Plakette des TDI kommst Du kaum noch in irgendeine Großstadt.
Hin und wieder löst sich die Innenverkleidung der Heckklappe, aber das ist kein Drama und kann für kleines Geld behoben werden.
Achte auf verschlissene Traggelenke und schau Dir die Antriebswellen gut an, denn die sind beim TDI hoch beansprucht.
Der Wagen ist, vor allem unter Berücksichtigung seines Alters als absolut zuverlässig einzustufen. Ironischerweise ist es ausgerechnet der dicke Diesel unter der Haube, der Dir einen Strich durch die Rechnung machen kann. Bekanntermaßen reagieren VAG-Diesel ziemlich allergisch auf verschlampte Zahnriemenintervalle, also achte genau auf die Einhaltung, sonst übersteigen die Reparaturkosten schnell den Zeitwert des Elchs.
Die Übersichtlichkeit nach hinten ist im Vergleich zu aktuellen Kombis noch sehr gut, einfach weil das Fahrzeug sehr eckig und hinten sehr steil ist.
Zu den typischen Macken: Es gibt einige, die allermeisten sind aber nicht gravierend. Dennoch auch an Dich den Rat: Erstens, lies hier ein bißchen quer. Threads zur Kaufberatung werden ungefähr alle fünf Tage gestartet, es gibt also viel an bereits ausführlich aufgeschriebenen Informationen. Zweitens, nimm jemandem bei Kauf des Fahrzeugs mit, der was davon versteht. Wie gesagt, die typischen Macken sind meist nicht so wild, aber es gibt einige, die recht teuer werden können. Das muß einen nicht generell vom Kauf abhalten, aber man kann mit dem Verkäufer auch besser über Preise reden, wenn man weiß, daß z. B. ein Klimaanlagendefekt oder kaputte Nivomaten meist sehr ins Geld gehen.
Nun will auch ich mal ein Wörtchen verlieren.
Grundsätzlich sind die Autos sehr solide und über die Maßen haltbar. Der Eindruck wird schon beim Stöbern in den Onlinemarktportalen bestätigt. Es ist mittlerweile direkt schwer einen 850er mit einer echten Laufleistung von weniger als 200tkm zu finden. Oft jedoch werden Fahrzeuge mit 300tkm und mehr angeboten. Soviel zum Thema Langlebigkeit.
Nun gibt es jedoch einen Punkt, der mit dem zunehmenden Alter und der Laufleistung einhergeht: Die Autos werden wirklich billig und dann zu gern auch von Leuten gefahren, die davon ausgehen, dass ein Volvo quasi bei wenig bis null technischer Instandhaltung unzerstörbar ist. Entsprechend ist die Liste der normalen, jedoch teilweise teuren Mängel, die Dich erwarten können.
Das weiß ich aus eigener Erfahrung, nachdem ich meinen zweiten 850er mehr oder weniger komplett durchrepariert habe. Was bei mir noch bleibt sind Kleinigkeiten, die Klima und Optische Dinge. Demnächst nochmal Bremsen komplett, aber das ist einfach mal kein "typischer" Mangel, sondern ganz normaler Verschleiß.
Mögliche Mängel (abgesehen von den bereits aufgezählten):
- Ölfalle dicht (erhöhter Ölverbrauch, Siffen über die Motorsimmerringe)
- Zahnriemenwechselintervall erreicht, oder überschritten
- Motorlager oben rissig
- Motor säuft zuviel (Warmluftklappe im LuFikasten schaltet nicht mehr um, kann mal leicht manipulieren)
- Wartungsstau (Zündkerzen, etc.)
- Zündspule durchgeschlagen (siehst Du wenn auf ihr -sie sitzt vor dem linken Federbeindom- so mausgrauer Staub ist)
- Scheibenwischermotor Heckklappe fest
- Heckklappenverkleidung lose
- Vorderachse ausgeschlagen
=> Poltern kommt oft von den Koppelstangen
- Bremssättel festgegammelt (hatte ich bislang bei allen 3 850ern die ich besitze/besaß, Ersatz gibt es günstig bei ebay gebraucht oder aufgearbeitet)
- Hinterachse ausgeschlagen (gerne auch durch Schiefziehen und eigenartig "eingefedert" stehende Hinterräder ersichtlich), Material kostet knapp 200 Euro, Arbeit 250€ aufwärts
- Stoßdämpfer defekt
- ABS Steuergerät mit kalter Löststelle (ABS Warnlampe leuchtet permanent)
- Tempomat funktioniert nicht (so vorhanden)
- Spur verstellt
- Automatik defekt (wenn vorhanden)
- Rost ist nur sehr rudimentär ein Thema und seltenst kritisch
Du siehst es schon, die Wenigsten Mängel sind wirklich typspezifische Schwachstellen, sondern einfach Alter, Laufleistung und dem ganz normal einhergehenden Verschleiß geschuldet.
Wenn Du ein Auto siehst das Dir gefällt und vom Zustand her überzeugt, dann ZUGRIFF. Nicht umsonst habe ich mir schon den zweiten dieser über die Maßen günstigen Autos geholt, obwohl ich mir auch einen Neuwagen leisten könnte. Doch das mag ich nicht, weil ich am 850er noch fast alles selbst reparieren kann, ich superb drinnen sitzen kann (und das meine ich vollkommen ernst), er leise, praktisch, solide, groß und kantig ist. Dass sie mehr verbrauchen als ein Golf... Who cares. Die Rechnung wird am Ende aufgestellt und da gehen ALLE Posten ein.
Allerdings... Man muss sich das Auto leisten können. Das heißt mit dem günstigen Kaufpreis allein ist es i.d.R. nicht getan. Hab meinen für 1900€ mit 186tkm geschossen. Mittlerweile sind rund 1000€ in die Technik geflossen. Das finde ich fair, da ich davon ausgehe nun wenigstens 100tkm mit größeren Baustellen verschont zu bleiben. Was übrig bleibt fließt nicht in einen Neuwagen mit wertverlustgarantie, sondern in die Restauration meines Oldtimers mit Wertsteigerungsgarantie.
Die Klima mit Amaturenbrettausbau wollen meine Freundin und ich im Sommer in Angriff nehmen, bevor es nach Griechenland geht.
Wenn Du also entweder jemanden an der Hand hast oder selber schrauben kannst, ist der 850 ein hervorragend geeignetes Auto. Ganz ehrlich? Ad hoc fiele mir nix ein was mich in Summe für DIE Kosten mehr überzeugen würde.
Gruß
Dich erwartet auf jeden Fall ein ausgereiftes Auto zum cruisen und viel Leistungsreserve und niedrigem Spritverbrauch. Der TDI hat schon ein gutes Drehmoment, kein Vergleich zu einem Benziner gleicher Leistung.
Von den möglichen Mängeln meines Vorredners lass dich nicht abschrecken, in der Regel ist der TDI nicht anfällig. Mein "fast" baugleicher 850er mit inzwischen 350.000km hat mich in 5 Jahren nur einmal im Stich gelassen, und das auch nur aufgrund eines Fehlers bei einer Reparatur. Ansonsten glänzt mein TDI selbst mit fast 15 Jahren noch mit 100%iger Zuverlässigkeit. Im Schnitt investiert man pro Jahr ca. 500,- Euro an Wartung und Reparaturen, falls man eine günstige freie Werkstatt hat und die Teile selbst beschafft. Ansonsten gibts auch genug gebrauchte Teile auf dem Markt, da sparst Du dann. Alle 120.000km ist der Zahnriemenwechsel + Wasserpumpe mit ca. 650,- Euro fällig.
Ich möchte meinen TDI nicht mehr missen, auch wenn er nur die rote Plakette hat.
"Abschrecken" war auch überhaupt nicht meine Absicht. Vielmehr der Hinweis auf MÖGLICHE Mängel und in dem Zusammenhang der Verweis darauf, dass dies bei so alten Autos nix Ungewöhnliches ist. Abgesehen davon kann er ja auch ein mangelfreies, gut gewartetes Exemplar erwischen.
Bitte nicht falsch verstehen, der 850 ist ein durchaus empfehlenswertes Auto mit echten Langstreckenquailtäten. Nur können -besonders die von mir geschilderten Umstände- zu einem mehr oder minder großen Wartungsstau führen. Lieber vorher genau nachgeschaut als hinterher geweint.
Gruß
...oder bewusst ein Auto mit Wartungsstau für fast nix kaufen wenn man selberschrauben kann.
Kollege hat einen T5 für 500 Euro geschnappt, allerdings muss man fairerweise sagen, dass die Mühle keine Klima hat.
War eigentlich als "Winterschlampi" mit seinen 6 Monaten Rest-Tüv gedacht.
Tja, mittlerweile hat er 2000 Euro reinversenkt und das Töff rennt von Tag zu Tag besser.
Ich hab für meinen mittlerweile auch über 5000 Euro insgesamt ausgegeben, mit der Kupplung spreng ich wohl die 6000er-Grenze. Bereue ich auch nur einen Cent? Nö
Zitat:
Original geschrieben von jackknife
...oder bewusst ein Auto mit Wartungsstau für fast nix kaufen wenn man selberschrauben kann.
...was der Optimalfall wäre. Nur dazu müsste der Verkäufer das genauso sehen. Da hab ich aus eigener Erfahrung oft eine Differenz zwischen seiner und meiner Meinung und der sich daraus abzuleitenden Preisermittlung feststellen müssen.
Die alten Volvos gelten eben noch immer als nahezu unzerstörbar.
Ich danke euch soweit schonmal sehr Man merkt euch die Freude an diesen Fahrzeugen echt an. Meine Bezugsquelle für das Auto wäre ein Volve-Fan von dem meine Schwiegereltern in Spe auch schon 4 Volvos gekauft haben und mehr als zufrieden sind. Dazu der Freundschaftspreis.
Gibts etwas worauf ich bei nem Benziner mehr achten sollte als beim TDI? Ist der vielleicht anfälliger? Welchen Motor würdet ihr mir da empfehlen? Denn der steuerliche Unterschied ist ja doch ziemlich hoch. Ab wievielen km im Jahr lohnt sich der Diesel ca.?
Werde hier auf jeden Fall noch mehr rumstöbern im Forum^^
Zur Amortisationsschwelle beim Diesel kann ich Dir nichts sagen, wohl aber, daß die Benziner dem TDI in puncto Laufleistung in nichts nachstehen. Ich würde sogar eher sagen, daß die Benziner tendentiell länger halten als der Diesel, schon allein, weil die Technik simpler ist. 144 PS aus knapp 2,5 Liter (in meinem Falle) liegt von der spezifischen Leistung her etwa auf Treckerniveau, die ganze Apparatur ist also extrem niedrig belastet. Alfa holt sowas als 1.8 Liter, was entsprechend Drehzahl bedeutet.
Prinzipiell würde ich sagen, das gilt für alle 850 & 874/5-Sauger, bei den aufgeladenen Motoren kommen hin und wieder die Turbos, aber auch das ist für Turbo-Verhältnisse eher selten.
Motorwahl (Benziner): Wenn Dir die 140 bis 144 PS aus dem 2,5-10V reichen (mir reichen sie allemal), ist dieser Motor die beste Wahl. Er ist technisch am einfachsten und daher am langlebigsten und hat außerdem zusammen mit dem 2.0-10V den niedrigsten Verbrauch.
Wichtiger Tip: Bei der Probefahrt, wenn irgend möglich, Höchstgeschwindigkeit testen. Ein 2.5-10V muß auf (Tacho) 200 km/h kommen, kann zwar eine Weile dauern, muß er aber schaffen. Da in diesem Geschwindigkeitsbereich die Motorleistung annähernd zur dritten Potenz der Geschwindigkeit proportional ist, bedeuteten auch scheinbar geringe vmax-Differenzen ein großes Leistungsmanko - kommt er z. B. nur auf 180, kannst Du davon ausgehen, daß mindestens ein Viertel der Leistung fehlt, und bei sowas ist ein Motor garantiert nicht in Ordnung.
Ich bin hier selber gebranntes Kind, ich habe meinen Elch I damals, ohne es als Neuling zu merken, mit einem schweren Leistungsproblem gekauft, das ich trotz intensiver Unterstützung hier im Forum und ca. 2000 € an Reparaturversuchen bis zum Schluß nicht beseitigen konnte.
200km/h? Wie verhält sich ein V70 bei der Geschwindigkeit? Beim Focus war bei 180 der Riegel drin und ab 160 mochte ich den nicht weiter treten weil er genug gezittert hat ^^
Hi,
wenn fahrwerksseitig alles Banane ist, nicht anders als Dein Sofa zuhause. Allerdings würde ich sogar noch weiter gehen und sagen, die 200 Km/h muss er spielend hinter sich lassen, alles was dann kommt könnte dauern. Bei angenommenen 8- 10% Tachoabweichung muss er da spielend hinkommen. Im Vergleich Tacho- GPS vom Navi liegt meiner nämlich genau da und der geht laut Tacho problemlos 220 Km/h....
Gruß der Sachsenelch
Na Herr Elch, jetzt muss ich Deine Euphorie aber mal etwas bremsen.
Sonst geht der Themenstarter mit überhöhten Erwartungen an die anstehende Probefahrt heran. Bei meinem jetzigen und auch dem vorherigen Volvo 850 (beide mit dem 2,5 20V und 170 PS) war der Zuwachs der Geschwindigkeit ab 180 km/h wie Kaugummi. Das dauert einfach eine Weile.
Mag sein, dass es bei Autos, die regelmäßig Langstrecke und das auch bei höheren Geschwindigkeiten gefahren sind, etwas schneller geht. Doch Wunder darf man bei unseren Autos nicht erwarten. Sie waren halt schon immer etwas gemächlicher.
Sogar die AutoBild hat seinerzeit (irgendwann Mitte der 90er) am Ende des 100.000km Dauertests feststellen müssen, dass der von ihnen "getestete" Elch keine 170 PS hatte, sondern (soweit ich mich erinnere) irgendwas um die 150 PS. Und bei DEM Auto hat es sich aus meiner eigenen Erfahrung heraus nicht um eines gehandelt, das der normale Endverbraucher in die Hände bekommen könnte. Diese Fahrzeuge unterlaufen normalerweise eine Sonderbehandlung der speziellen Art. Da hatten wir teilweise (allerdings bei einem Konkurenzblatt) schon die abenteuerlichsten Dinge gefunden. Bis hin zum Schaumstoffblock im Schaltsack als Geräuschdämmung...
Doch zurück zum Thema: Die Autos sind keine Raketen. Als Sauger wenigstens...
Insofern, wenn das Auto sauber läuft, irgendwann nach etwas Anlauf auch über 200km/h schafft, kannst Du wohl ziemlich sicher sein, dass motorseitig alles safe ist.
Gruß