W 203 200 CDI weißer Rauch und schwarzer Rauch
Hallo Ihr fleißigen Schrauber,
ich fahre seit ca 10 Jahren meinen 200 CDI 611 Motor. Am Motor wurde bis vor wenigen Tagen noch nie etwas gemacht. Auf dem Tachometer stehen jetzt 865.000 km und ich möchte mit dem Wagen weiter fahren. Leider habe ich derzeitig einen enormen Ölverbrauch von bis zu vier Litern. Dieselverbrauch 5,5 bis 6 L/100km.
Als Antwort zum weißen Qualm könnten zwei Varianten folgen. Entweder Wassereintritt im Ölkreislauf oder der Motor verbrennt neben dem Diesel zusätzlich Öl. Letzteres wird zutreffen, da ich keinen Kühlmittelverlust verzeichne oder dieser nur gering ausfällt. Am Geruch des Abgases merke ich, das der Motor das Öl mitverbrennt. Insofern ich den Schlauch vom Ölabscheider abnehme, sind Auspuffabgase erkennbar. Hinsichtlich dessen gibt es verschiedene Ansichten. Da der Ölverbrauch erst die letzten 50.000 km aufgetreten ist und am Ölabscheider schon mehrere hundert Tausend Kilometer diese Auspuffabgase heraustreten, nehme ich dieses nicht als das wesentliche Übel. Es kommt jedoch kein Öl herausgeschossen. Ölabscheider schon gewechselt.
Am Fahrzeug wurde während der Laufleistung von mehr als 800.000 km die Turbine und Lichtmaschine gewechselt. Alle anderen Aggregate sind OK. Der Motor ist außen trocken.
Ich habe heute den Zylinderkopf heruntergenommen und auf dem ersten und vierten Kolben in der Mulde bestimmt 10 ml ÖL gesehen. Jetzt lasse ich den Zylinderkopf erneuern. Insofern der ZK mit den Verschleißteilen der Ventile gemacht ist, hoffe ich das Problem beseitigt zu haben.
Die Laufflächen für den Kolben zeigten einen Abrieb von ca 0,5 mm. Die Kurbelwelle ist Ok und der Motor klingelt oder klackert auch nicht. Außer die letzten paar hundert Kilometer in der Startphase. Nachvollziehbar insofern Öl über die Ventilschäfte und Ventilabdichtungen etc. das Öl eingesaugt wird, wenn der Kolben in die unterste Position fährt (leichter Unterduck). Logisch nachvollziehbar.
Ansonsten sind die Kolben zwar schwarz und es haben sich schon Ablagerungen gebildet, jedoch vollkommen trocken an den Rändern. Sollten die Kolbenringe fertig sein, selbst dann würde sich das Öl nicht in der Kolbenmulde sammeln.
Muß ich die Kolbenringe wechseln? Oder eventuell sogar in der Fachwerkstatt den Zylinderblock aufbohren und neue Kolben einsetzen und zugleich eben noch alle Lager an KW etc. wechseln?
Gebt mir bitte ein paar Tips. Ich hätte gern gewußt, wann sollten Übergrößen von Kolben eingebaut werden (mit dem üblichen Prozedere - Aufbohren, Schleifen, Hohnen, Kolbenringe, Ölabstreifringe, Lager der Kurbelwelle - damit dann gleich alles gemacht wäre)? Welche Toleranzmaße dürfen vorliegen und worauf muss ich noch schauen, wenn der ZK nun schon abmontiert ist! Danke im voraus.
Beste Antwort im Thema
Als Papa-Mobil an den Vatikan verkaufen? Die haben dort immer Probleme, schwarzen bzw. weißen Rauch zu erzeugen ... Und der wird da bald wieder dringend benötigt!
Tschuldigung, ist natürlich nicht zielführend, aber in diesen Tagen musste der mal raus. Nun schweige ich wieder still
Grüße
Superlolle
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7 Antworten
hey,
weißer Rauch ist Wasserdampf - (falls Kaltstart im Winter eher harmlos - falls immer also auch bei betriebswarmen Motor dann gehts in Richtung defekte ZKD)
schwarzer Rauch ist unverbrannter Kraftstoff... (zu wenig Luft\Injektoren\LMM...)
Blaurauch wäre verbranntes Öl und spricht für einen undichten (defekten) Motor...
bei der "betagten" Laufleistung ist mit Sicherheit einiges um nicht zu sagen "alles hinüber"
mit anderen Worten der Motor ist schlicht "reif" für den Schrotter - ob sich das rentiert den Motor aufzumachen und sämtliche Verschleißteile auzutauschen mag ich mal aus der Ferne zu bezweifeln...
Wenn du so am Auto hängst, würde ich da lieber einen Tauschmotor oder gebrauchten Motor (mit wesentlich weniger Laufleistung) einbauen vorausgesetzt das Auto ist sonst gesund (hat ja auch die selbe horrende Laufleistung auf dem Buckel)
Den Motor habe ich schon geöffnet.
Ich kenne den Motor sehr gut. Der Motor kannte niemals höhere Drehzahlen als 2800 U/min. Niemals kalt gefahren etc.. Die Kurbelwelle macht keine Geräusche. Steuerkette und Zahnräder sind noch normal.
Ich werde keinen Austauschmotor nehmen. Mir geht es vordringlich darum, woran erkenne ich sichtlich nach Entfernen des ZK, ob der Block neu gebohrt, Übergrößenkolben, alle Lager ersetzen usw.. werden müssen.
Bezugnehmend Schrott. Nur weil ein Motor eine hohe Laufleistung erreicht, muss daraus nicht zwingend gefolgert werden, das deswegen ein Motor seine Lebensgrenze erreicht hat. Das ist nur eine Alternative. Bei mir hält alles sehr ausgiebig.
Worauf muss ich bei der Sichtprüfung bei offenen Motor achten und woran kann ich erkennen, das der Rest des Motors überarbeitet werden sollte. Die Kolben sind sichbar, die Wände des Blockes, die Steuerkette, Zahnräder, Nockenwelle etc.. Die Laufleistung ist kein Maßstab. Glück gehabt mit dem Motor (nicht am Montag gebaut). Kompression hatte er vor dem Öffnen, weil er auch notfalls ohne Glühkerzen starten kann.
Austauschmotor regeneriert ca. 2.500 bis 3.000 € mit Einbau. Und kaufe trotzdem die Katze im Sack. So komme ich mit Regenerierung auf Kosten von 1.500 € plus MwSt und habe dann das Gleiche wie bei einem regenierten/überholten Motor plus ein wenig Dreck und auch Spass. Und wenn ich Mist baue, dann habe ich dieses selbst zu verantworten.
Mercedes wollte mir mal 1.800 € herausleiern. Wegen eines gebrochenen Kabels und Elektronikfehler. Ich mußte den Wagen mehrere Tage anschieben. Bei Mercedes in Polen wurde ich dann gefragt, ob die in Berlin keine Ahnung haben. Es war wirklich nur die Vorstartsicherung (15 € Kosten für den Wechsel). Ich kam selbst nicht auf die Idee, das dieses Fahrzeug noch eine Vorstartsicherung hat. Jetzt weiß ich es und kaufe bei Mercedes eben nur die Ersatzteile.
Deswegen kann ich mir die Hände auch selber schmutzig machen und aus den Erfahrungen lernen und vielleicht noch Tips geben.
Trotzdem erst vorerst für alle Antworten ein Danke.
Hi,
Zitat:
Original geschrieben von novum2001
Die Laufflächen für den Kolben zeigten einen Abrieb von ca 0,5 mm. Die Kurbelwelle ist Ok und der Motor klingelt oder klackert auch nicht. Außer die letzten paar hundert Kilometer in der Startphase. Nachvollziehbar insofern Öl über die Ventilschäfte und Ventilabdichtungen etc. das Öl eingesaugt wird, wenn der Kolben in die unterste Position fährt (leichter Unterduck). Logisch nachvollziehbar.
bei diesen Verschleiß der Zylinderbuchsen sollte man schon was unternehmen. Der Motor sollte instand gesetzt werden. Oder man besorgt sich ein Tauschmotor, oder man lässt die Arbeit in Polen machen (aber originelle MB Teile verwenden).
Das Problem mit dem Motor kommt in Sommer, er wird sehr schlecht starten. In kalten Zustand starten auch ausgeleierte Motoren noch gut.
Auch das untere Zahnrad und auch die Steuerkette ist schon genug abgenutzt, die Kette könnt jeden Moment überspringen. Und das könnte dem Motor den Rest geben.
Wenn keine Riefen mit der Lupe sichtbar sind ,ausmessen (oder honen ) nächstgrößere Kolben und die Million voll machen.
Als Papa-Mobil an den Vatikan verkaufen? Die haben dort immer Probleme, schwarzen bzw. weißen Rauch zu erzeugen ... Und der wird da bald wieder dringend benötigt!
Tschuldigung, ist natürlich nicht zielführend, aber in diesen Tagen musste der mal raus. Nun schweige ich wieder still
Grüße
Superlolle
Zitat:
Original geschrieben von superlolle
...
Tschuldigung, ist natürlich nicht zielführend, aber in diesen Tagen musste der mal raus. Nun schweige ich wieder still
Grüße
Superlolle
Amen !
Das mit dem Papst ist eine gute Idee. Ich werde es berücksichtigen. Sollte nach der Instandsetzung des ZK nur noch der obligatorische schwarze Rauch folgen, dann haben die in Rom ein Problem und werden dort elendig eingeschlossen verharren müssen bis er Wagen wieder weiß stinkend qualmt.
Ich habe entschieden den ZK Instand zu setzen und es einfach riskieren. Sollte ich kurze Zeit später jammern, dann ist der Motor auseinandergeflogen. Ich habe keine Zeit alles zugleich zu erledigen und auch ehrlich keine so rechte Lust. Ich kaufe einen gebrauchten und werde parallel den Gebrauchten aufarbeiten und dann irgendwann tauschen. Bis zur Million ist es nicht mehr weit. Die schafft er noch.
Beiläufig eine Frage. Kann mir jemand sagen, wozu die Klappen zu jedem Zylinder im Ansaugrohr notwendig sind. Ich habe diese komplett herausgeschmissen, Mercedes hatte mal vergessen das Gestänge einzuhängen. Das muss jedoch schon vor mehreren hundert Tausend Kilometer gewesen sein. Die Klappen waren total ausgeschlagen und wollten schon fast in den Motorraum fliegen. Die Schäfte für die Klapen habe ich mit 8mm Bolzen und Mutter verschraubt/verschlossen und mit einem Harz verklebt. Motor lief danach weiter ohne Probleme, kein Leistungsverlust. Einzeln bekommt man die Klappen für die Ansaugeinrichtung nicht sondern nur im Paket mit dem Ansaugrohr. Eigentlich Verschwendung, weil die Klappen und das Gestänge lediglich verschraubt sind und vom Stellmotor darunter angesteuert werden. Wozu und wann kann ich nur vermuten, ich denke diese schließen lediglich beim Startvorgang und sind ansonsten funktionslos. Oder?
Grüße von Novum2001