W124 Leerlaufdrehzahl bei kaltem Motor zu niedrig, bei warmem zu hoch
Hallo liebe Leute,
da dies mein erster Beitrag ist, stelle ich mich mal kurz vor: Ich bin 25 und wohne im Ruhrgebiet. Ich habe mir gerade einen W124T/E200, Bj. 94, Benziner mit Schaltgetriebe gekauft. Bei der Probefahrt war alles gut, der Leerlauf bei kaltem Motor vielleicht etwas unruhig. Als ich den Wagen dann abgeholt habe, hat mir der Verkäufer gesagt, das in der Werkstatt der Leerlauf noch eingestellt wurde und der Wagen nun ruhiger läuft. Auf dem Heimweg ist mir dann aufgefallen, dass die Drehzahl im Leerlauf mit 1400 Umdrehungen zu hoch ist. Beim Heranrollen an die Ampel, z.B. wird der Wagen auch nur wenig langsamer. Auf der Autobahn fährt der Wagen super, nimmt das Gas gut an und läuft auch ruhig. Beim Kaltstart ist die Drehzahl dann so niedrig, dass das Auto ausgeht, wenn ich kein Gas gebe (ca 600-800). Sobald ca 80 grad erreicht sind, dreht er dann wieder bei 1400. Es ist, als wenn kalt- und warm-Einstellung des Leerlaufs vertauscht werden.
Ich habe mir mal das Gasgestänge angeschaut und mit wd40 eingesprüht, weil dieser gasschieber nicht ganz runter geht, im Leerlauf. Der letzte mm fehlt immer. Wenn man ihn von Hand runterdrückt, geht die Drehzahl im Leerlauf von 1400 auf 800 und der Motor läuft stabil. Kann es sein, dass da irgendwas zu stramm eingestellt wurde, als der Leerlauf eingestellt wurde? Ich hab gelesen, dass man den Leerlauf eigentlich nicht verstellen soll, also war da vielleicht ein pfuscher am Werk?
Sorry für den langen Text.. Ich wollte das alles nur so ausführlich wie möglich beschreiben.. Achja, der Wagen hat auch eine Klimaanlage, die momentan nicht funktioniert, falls das etwas zur Sache tut. Und noch eine letzte info: auf der Autobahn ist mir ab und zu beim Beschleunigen so ein sirrendes Geräusch links im Bereich des Armaturenbretts aufgefallen. Wenn ich den Fuß vom gas genommen hab, war das Geräusch weg, beim Gasgeben dann wieder da. Das ganze aber auch nur sporadisch.
Ich hoffe, ihr habt einen guten Tip für mich, wie ich das Drehzahlproblem lösen kann. Ich habe schon viel gegoogelt und gelesen aber so ganz die richtige Lösung hab ich noch nicht gefunden.
Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand eine Idee hat.
Viele Grüße von der Nixe!
Ähnliche Themen
9 Antworten
Hallo Nixe,
herzlich willkommen hier.
Ich hatte das Problem auch schon mal. Genau wie bei Dir war der Motor im kalten Zustand bei 600 Umdrehungen und wenn er warm war, bei 1300 - 1400 Umdrehungen.
Ich habe auch erst am Gasgestänge rumgespielt. Das brachte aber garnix. (Ist dafür jetzt super geschmiert)
Ich habe dann hier irgendwo gelesen, dass auch das Überspannungsrelais ne Macke haben könnte.
Nachdem ich dann herausgefunden hatte (hier über das Forum gelernt) wo das Überspannungsrelais sitzt, habe ich da mal nachgeschaut. Bei mir sind da unter einer durchsichtigen Plastikkappe 2 Sicherungen drauf. Eine davon war defekt.
Als ich die ausgetauscht hatte, lief der Motor wieder so wie es vom Hersteller vorgesehen war.
Bis heute.
Ich weiß nicht, ob das Problem bei Dir damit gelöst wird, aber es ist einfach zu kontrollieren und kostet höchsten eine Sicherung.
Sieh hinter der Batterie nach. Da sitzen einige Steuergeräte und ein kleines Relais mit ner Plastikkappe. Die kann man aufklappen und dann sieht man die beiden Sicherungen. Einfach mal rausziehen und kontrollieren oder austauschen.
Ich hoffe es hilft.
Grüße von hier...
Uwe
Willkommen im "Club".
Der LL sollte gut 600 sein. Die Idee mit dem WD40 war Klasse , so wird das Gas"gestänge" wieder gängiger. Evtl musst Du noch etwas am Rändelrad drehen, das er weiter runterkommt. Die erreichten 1400 sind warm deutlich zuviel. Da, wo Du es schon händisch runtergedrückt hast.
Das Sirren dürfte auf eine verschlissene (verschleißende) Tachowelle hindeuten-kann man tauschen. Aber hat Zeit-wenn es nicht zu sehr stört.
mike
Vielen Dank für die schnellen Antworten. Ich kann leider erst Sonntag danach schauen, aber dann werde ich mal dieses Überspannungsrelais suchen und unter die Lupe nehmen.
@ Mike : Wenn ich an diesem Rändelrad drehe, wird der LL im kalten Zustand dann nicht auch noch niedriger? Das wäre ja nicht so gut.
Danke auch für den Tip mit der Tachowelle. Wenns nur nervig aber nicht gefährlich ist, find ichs nicht so schlimm :-)
Viele Grüße
Die beiden Sicherungen waren (leider) heile. Wär ja auch zu einfach gewesen.. Ich bring den Wagen wohl am besten zum Bosch Dienst, damit die den Fehlerspeicher auslesen. Auf gut Glück einfach das ÜSR tauschen macht vielleicht nicht so viel Sinn, oder? Wisst ihr, was das Teil ungefähr kostet?
Hallo,
ein Gedanke vorweg. Der 200er/M111 hat die PMS Steuerung anstelle eines LMM, bei der die Drosselklappe angelernt werden muss. Ob das in der Werkstatt gemacht wurde?
Ansonsten mal alle Sensoren nacheinander abklemmen und jeweils testen und evtl fahren. Vielleicht läuft der Motor bei Wegfall eines best. Sensors besser (Notlauf). Das kostet erst mal nichts und man kann schon den Fehler ausgrenzen. Der Fehler scheint ja temp.-abhängig zu sein.
Die Drosselklappe kann man doch auch irgendwie selber an lernen, oder? Ich hab da schon verschiedene Möglichkeiten gelesen, z.B. 90sek Zündung an und dann starten oder sowas.. Das hat aber auf jeden Fall nicht geklappt. Und noch eine blöde Frage: wo ist diese Rändelschraube am gaszug? Bevor ich den Wagen bekommen hab, wurde in einer Werkstatt noch irgendwas am leerlauf eingestellt. Vielleicht wurde ja der gaszug zu straff eingestellt... Das würde dazu passen, dass der Leerlauf runtergeht, wenn man diesen Schieber mit der Hand an den Anschlag drückt. Und dass die Drehzahl beim Kaltstart zu niedrig ist, hat ja vielleicht eine andere Ursache. Danke für eure ganzen Antworten. Ich versuche langsam, mich einzulesen und den Motor "kennenzulernen"...
Hi Dienixe,
Zum Thema Gaszug:
der ist bei vielen Wagen lose, weil der sich mit den Jahren dehnt, und ihn keiner nachstellt.
Zum nachstellen: Motor starten, und im leerlauf auf den Motor hören.
An der Rändelschraube drehen, bis der Gaszug schlabbert (wenn der zu straff war, ging die Drehzahl des Motors jetzt runter in den automatisch geregelten leerlauf - dieser kann mal schneller mal langsamer sein, je nachdem, wie kalt dem Motor ist)
nun drehst du an der Rändelschraube, bis der Motor aufgrund des Drehens an der VerstellSchraube Gas gibt. Dann drehst du ein Müh zurück, bis er wieder im Leerlauf ist, und der gaszug aber noch schön straff ist.
Fertich!
Probier das mal aus, obwohl ich nicht glaube, daß das die Ursache deines Problems ist. Dummerweise muss man den Wagen zur Diagnose schon vor sich haben, das hilft enorm.
Wenn du nicht weiterkommst, dann musst du halt mal gegebenfalls doch nochmal dem verkäufer auf die Füße steigen, daß das so nicht geht. Oder mal im forum fragen, welcher schrauber es im Ruhrgebiet gibt, da wird es sicher ein paar geben, die mal auf deinen Wagen gucken, wenn du mal freundlich im forum fragst.
http://www.uwe.traenkler.com/W124/Leerlaufprobleme.html
http://www.ebay.de/.../280794734575
(nur so als Preisvorstellung)
tip: suche mal nach schrottplätzen in deiner umgebung, und frage die, ob die ein üsr für 200e dahaben. dann fährst du da hin und tauschst es aus. wenns dann funktioniert, hast du deine ursache gefunden.
Ich würd dir generell auch ein selbsthilfe buch empfeheln, wenn du dich zukünftig schraubermäßig mit deiner bude auseiandersetzten möchtest.
In den vergangenen, zT recht sonnigen Tagen, hätte man längst austesten können, ob die kostenneutralen Wartungsempfehlungen was gebracht hätten...... oder es doch "was Größeres" ist.
Mal Drehen an der Rändelschraube ist doch nun wirklich nicht so schlimm..und zurückdrehen, falls es nix bringt, auch (theoretisch) keine wesentliche Schwierigkeit. 
Nur, manchmal muss man aktiv werden... nur theoretisieren bringt Einen nie weiter. (Respekt vor Technik ist gut..Angst, was kaputt zu machen, ist meist nicht begründet, hemmt gewaltig. )
Musste man aber auch erst selbst erfahren denn Selbsterfahrung fällt nicht vom Himmel. "Lehrgeld" ist manchmal dran/fällig.
viel Erfolg
mike
hätte hätte Fahrradkette