W203 Mopf (203.007) Stufenheck | Wechsel Achsschenkel Hinterachse rechts
Hallo Forum,
habe seit Freitag abend folgendes Problem mit dem Achsschenkel an der rechten Hinterachse.
Zur Vorgeschichte:
In einer Mietwerkstatt habe ich gemeinsam mit einem Bekannten(Schrauber) neben 3 Querlenkern der Vorderachse auch die Bremsscheiben/Bremsbackenbeläge der Hinterachse gewechselt.
Beim Befestigen des hinteren rechten Bremssattelträgers drehte die untere Schraube durch. Jetzt habe ich auf der Bremssattelschraube das Gewinde von dem Achsschenkel.(Sieht jetzt aus wie ein HeliCoil, ist eben nur keiner, sondern das Material vom Achsschenkel) Anzugsmoment war am Drehmomentschlüssel eingestellt 100NM.
Heute morgen dann einige Autoverwerter kontaktiert und einen Achsschenkel/Radnabe für Montag voraussichtlich bekommen. Aus einem Kombi, was aber egal ist. Den Achsschenkel/Radnabe, der heute von dem Autoverwerter ausgebaut wurde war in irgendeiner Lagerung/Buchse defekt.
Mein Problem: Der o.g. Schrauber steht möglicherweise am Montag nicht zur Verfügung und unser Auto steht an der Mietwerkstatt, wegen o.g. Defekt.
Meine Frage: Hat jemand für mich eine Anleitung zum Austausch des Achschenkel/Radnabe mit den entsprechenden Drehmomenten?
Für Eure Hilfe bedanke ich mich schon mal im voraus.
Anbei ein schematisches Bild mit Bezeichnung, damit wir die gemeinsame Terminologie vewenden.
Beste Antwort im Thema
Hallo Forum-Mitglieder,
hat etwas länger gedauert, aber jetzt das Ergebnis.
wie bereits erwähnt war der erste Achsschenkel vom Samstag defekt. Der 2. Achsschenkel, der dann am Montag ausgebaut wurde war wieder defekt, weil das Querlenkerlager Risse aufwies und ausgeschlagen war. Darüber hinaus war das Ankerblech/Spritzschutzblech für die Bremsscheibe verbogen, wies Risse auf und war total verrostet. - Ich fing an zu Kochen vor Wut.
Am Dienstag morgen sollte der nächste Achschenkel ausgebaut werden. Jetzt war ich aber etwas schlauer und lies mir den Wagen zeigen aus dem ausgebaut werden sollte. Augenscheinlich alles in Ordnung. Die Prüfung des Radlagers war leider nicht möglich, da das Auto völlig zugestellt war. Ich musste auf mein Glück vertrauen. Am Dienstag morgen habe ich ab 7:15Uhr am Zugang zum Autoverwerter gewartet und war beim Ausbau dabei. -Und das musste ich auch, wie sich herausstellen sollte.
Der wenig bis kaum deutsch sprechende und verstehende Mitarbeiter der Autoverwertung wollte dem Achsschenkel mit Bordwagenheber , großem Hammer, Handflex und kleinem Knarrenkasten zu Laibe rücken. Hatte zum Glück mein passendes Werkzeug im Auto.
Der 3. Achschenkel wurde also gemeinsam fachgerecht ausgebaut. Achtet dann vielleicht drauf, dass Euch nicht das ABS-Sensorkabel durchgekniffen wird und dass das Handbremsseil nicht mit der Flex durchgetrennt wird. Beides wäre von unten ganz einfach auszuhängen/herauszuziehen gewesen.
Nach dem Ausbau wiesen die Manschetten des Querlenkerlager kleine poröse Stellen auf. Also neues Querlenkerlager von Lemförder besorgt und in einer freien Werkstatt aus-/Einpressen lassen(Kosten: 20€)
Am Dienstag abend dann der Einbau in das Fahrzeug.
Weil bei der Demontage des alten Achsschenkel kein Auszugwerkzeug zur Verfügung stand, habe ich mir damit geholfen, dass ich die Sturzstrebe und den unteren Querlenker noch in ihrer Position angeschraubt belassen habe (die anderen Streben radseitig gelöst und Schrauben entfernt) und die Welle mit aufgeschraubter 12 Kantbundmutter und kräftigen Schlägen(3kg Hammer) gelöst habe. Keine Angst, die Welle hat etwas Spiel in der Richtung Fahrzeugmitte (ca1cm). Danach war die weitere Demontage wie in der Anleitung von Gale-B einfach.
Nach der Montage noch die Fußfeststellbremse einstellen.
Zeitaufwand mit gutem Werzeug in der Mietwerkstatt und Hebebühne: ca 3 Std. inkl. Einstellen der Bremse. (Wer nicht ganz geübt ist im Einstellen, sollte nach der Einstellung dies auf einem Bremsenprüfstand noch kontrollieren)
Am Mittwoch hat unser Wagen wieder 2 Jahre HU bekommen. Am kommenden Montag noch die Achsvermessung und der Winter kann kommen. Achsvermessung war vor der HU zeitlich nicht mehr drin. Zu viele Leute in den Werkstätten, die ihre Reifen auf Winterbetrieb tauschen lassen.
Ich danke nochmal für die hervorragende Unterstützung hier im Forum.
LG loll321
P.S. nur zur Orientierung: Auto hat jetzt 199759Km gelaufen.
Kosten für 3 Querlenker vorne(Lemförder), Bremscheiben hinten (Ate), Bremsbackensatz(Ate), Bremsklötze(Ate) neues Spreizschloss(MB), Querlenkerbuchse(Lemförder) hinten rechts, Achsschenkel hinten rechts (Autoverwerter), Mietwerkstatt an 2 Tagen(insgesamt 8 Std.)
Gesamt: 537 € (Ohne Achsschenkelaktion könnt ihr 150€ abziehen inkludiert Matierial/Miete)
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11 Antworten
Hi,
die 100 Nm die du da angegeben hast kamen mir so komisch vor, das ich im WIS mal nachgesehen habe. Dort steht 55 Nm Anzugsdrehmoment.
Das Ausdrucken aus dem WIS dieser vielen Dokumente zum Wechsel des Radträgers dauert locker eine Stunde.
Weiss nicht ob ich dazu komme.
Gruß
Warum bohrt man nicht das Gewinde aus und setzt eine Reparatur Buchse mit dem original Gewinde ein?
Oder halt anstatt M8 M10 gewinde.
Wenn die Radnabe schon gewechselt wird,
schau dir dein Spritzschutzblech direkt mit an.
Meine mussten gerade gewechselt werden weil die Aufnahmen für die Trommelbremse defekt waren.
Repariere lieber das Gewinde......
Sieht nach viel Arbeit aus
Ist ein rar Archiv, also pdf Endung entfernen und mit rar entpacken
Hallo Koelner67 und besonders Gale-B,
Danke Euch beiden für Eure Hilfe.
Also eine Reparur mittels Heli-Coil oder ähnliches kommt für mich nicht in Frage. Trotzdem Danke für den Hinweis.
Mit dem Spritzschutzblech hoffe ich mal auf das Glück, dass ich den Achsschekel/Radnabe mit einigermaßen guten Spritzschutzblech bekomme. Werde ich aber erst Monta morgen sehen.
@ Gale-B: Deine Liste ist genau das, was ich suchte. Top. Leider geht nicht mehr als 1x Danke. Komme erst heute Abend dazu mir das genauer anzuschauen. Aber der erste Eindruck enthält alles, was zu wissen ist.
Viel Arbeit ist ja relativ.
Wie die ganzen Streben, die Bremsscheibe inkl Backensatz und dem bereits neuen Spreitzschloß auszubauen sind, dass ist kein Problem. Auch der Abbau von dem Traggelenk etc. ist weniger das Problem, da ich schon die anfälligen Federn letztes Jahr erneuern dürfte. Da habe ich das bei mir in der Garage gemacht. Jetzt habe ich die Hebebühne und den Werkstatt-Diener, um das Traggelenk und die Streben entsprechend im eingefederten Zustand zu befestigen.
Mein Problem war mehr die Radnabe und die Drehmomente. Und da ist deine Anleitung, Gale-B, super. Die 100NM für die Bremssattelschrauben hatte ich von einem "Spassvogel" aus einem anderen Forum, der eine Sammlung zusammen gestellt hatte. Leider habe ich mich darauf verlassen. Mein Pech, sag ich mal.
Ich wünsche allen einen schönen Sonntag und werde am Montag ff. berichten wie das geklappt hat.
Eurer loll321
Hallo Forum-Mitglieder,
hat etwas länger gedauert, aber jetzt das Ergebnis.
wie bereits erwähnt war der erste Achsschenkel vom Samstag defekt. Der 2. Achsschenkel, der dann am Montag ausgebaut wurde war wieder defekt, weil das Querlenkerlager Risse aufwies und ausgeschlagen war. Darüber hinaus war das Ankerblech/Spritzschutzblech für die Bremsscheibe verbogen, wies Risse auf und war total verrostet. - Ich fing an zu Kochen vor Wut.
Am Dienstag morgen sollte der nächste Achschenkel ausgebaut werden. Jetzt war ich aber etwas schlauer und lies mir den Wagen zeigen aus dem ausgebaut werden sollte. Augenscheinlich alles in Ordnung. Die Prüfung des Radlagers war leider nicht möglich, da das Auto völlig zugestellt war. Ich musste auf mein Glück vertrauen. Am Dienstag morgen habe ich ab 7:15Uhr am Zugang zum Autoverwerter gewartet und war beim Ausbau dabei. -Und das musste ich auch, wie sich herausstellen sollte.
Der wenig bis kaum deutsch sprechende und verstehende Mitarbeiter der Autoverwertung wollte dem Achsschenkel mit Bordwagenheber , großem Hammer, Handflex und kleinem Knarrenkasten zu Laibe rücken. Hatte zum Glück mein passendes Werkzeug im Auto.
Der 3. Achschenkel wurde also gemeinsam fachgerecht ausgebaut. Achtet dann vielleicht drauf, dass Euch nicht das ABS-Sensorkabel durchgekniffen wird und dass das Handbremsseil nicht mit der Flex durchgetrennt wird. Beides wäre von unten ganz einfach auszuhängen/herauszuziehen gewesen.
Nach dem Ausbau wiesen die Manschetten des Querlenkerlager kleine poröse Stellen auf. Also neues Querlenkerlager von Lemförder besorgt und in einer freien Werkstatt aus-/Einpressen lassen(Kosten: 20€)
Am Dienstag abend dann der Einbau in das Fahrzeug.
Weil bei der Demontage des alten Achsschenkel kein Auszugwerkzeug zur Verfügung stand, habe ich mir damit geholfen, dass ich die Sturzstrebe und den unteren Querlenker noch in ihrer Position angeschraubt belassen habe (die anderen Streben radseitig gelöst und Schrauben entfernt) und die Welle mit aufgeschraubter 12 Kantbundmutter und kräftigen Schlägen(3kg Hammer) gelöst habe. Keine Angst, die Welle hat etwas Spiel in der Richtung Fahrzeugmitte (ca1cm). Danach war die weitere Demontage wie in der Anleitung von Gale-B einfach.
Nach der Montage noch die Fußfeststellbremse einstellen.
Zeitaufwand mit gutem Werzeug in der Mietwerkstatt und Hebebühne: ca 3 Std. inkl. Einstellen der Bremse. (Wer nicht ganz geübt ist im Einstellen, sollte nach der Einstellung dies auf einem Bremsenprüfstand noch kontrollieren)
Am Mittwoch hat unser Wagen wieder 2 Jahre HU bekommen. Am kommenden Montag noch die Achsvermessung und der Winter kann kommen. Achsvermessung war vor der HU zeitlich nicht mehr drin. Zu viele Leute in den Werkstätten, die ihre Reifen auf Winterbetrieb tauschen lassen.
Ich danke nochmal für die hervorragende Unterstützung hier im Forum.
LG loll321
P.S. nur zur Orientierung: Auto hat jetzt 199759Km gelaufen.
Kosten für 3 Querlenker vorne(Lemförder), Bremscheiben hinten (Ate), Bremsbackensatz(Ate), Bremsklötze(Ate) neues Spreizschloss(MB), Querlenkerbuchse(Lemförder) hinten rechts, Achsschenkel hinten rechts (Autoverwerter), Mietwerkstatt an 2 Tagen(insgesamt 8 Std.)
Gesamt: 537 € (Ohne Achsschenkelaktion könnt ihr 150€ abziehen inkludiert Matierial/Miete)
Danke für die Rückmeldung! Ist ja noch günstig. Ich bin 3 mal in einer Mietwerkstatt gewesen und im nachhinein war es nicht billig. Zwischen 10 und 20ig mal Mietwerkstatt ergab bei mir den Gegenwert einer kleinen Hebebühne.
Für die kleine Bühne muss man auch den Platz haben !!
Da nutze ich lieber mal die Mietwerkstatt und den Rest bekommt meine Freie Werkstatt des Vertrauens von mir.
Auch wenn das jetzt nicht ganz hier mit her passt. Die Std. Hebebühne kostet 10€ /15€ mit Werkstattwagen(Werkzeug), Als Flatrate inkl. Werkstattwagen (Mo.-Do. 40€ für 3Std. ;Fr. 60€ für 5Std.; Samstag 100€ für 8Std.) Für meine Arbeiten (insgesamt 8 Std>100€) find ich okay. Wir haben nur ein Auto und die Reparaturen halten sich in Grenzen. Bestimmte Arbeiten mache ich aber auch noch in der "normalen" Garage.
Ich wollte nur sagen das seine Reparatur günstig war, mehr nicht.
Mein letzter Mietwerkstatt Aufenthalt war es halt nicht. Da habe ich für 2 Tage 250€ plus 120 km Anfahrten bezahlt.
Unsere Autos sind ja nun sehr alt, daher kommen die Reparaturen, ob man will oder nicht.
Wenn man zwei Tage bleibt, ist der Preis nach Stundensatz normal, aber wer bleibt schon da zwei Tage.
Wenn man das vorher weiß, klärt man das mit dem Inhaber ab, dann wird das wenn auch billiger.
Die Anfahrt interessiert nicht, du fährst ja sonst auch rum.
Meine ist keine 10 km weg und größere Sachen kommen in die Freie Werkstatt.
Mal der Olwechsel oder die Bremse, kleine Sachen die Fix gehen.
Wer bleibt schon 2 Tage? Es gibt vielleicht Reparaturen die man nicht Abends noch in 4 Stunden fertig bekommt oder es geht was kaputt (s.o.) oder der Schaden war größer wie gedacht.
Und da ich nicht aus Jux 120 km im Kreis fahre, ist die Anfahrt zur Mietwerkstatt ein Kostenfaktor. 20 km Entfernung, 2 Tage, 6 Fahrten. Nach keinen 10 mal hätte ich den Gegenwert einer kleinen Bühne raus gehabt.