W210 Desaster – Ratschlag gesucht
Hallo Leute,
ich bin ratlos, was ich mit meinem W210 E220 CDI tun soll. Im Frühjahr gekauft, 370.000 km, Bj 99, 3000 Euro, augenscheinlich guter Zustand, Tüv bekommen.
Nun kommt eine Reparatur nach der anderen. Vor allem bin ich zwei Mal in Folge auf der Autobahn stehen geblieben, weil der Motor mit EPC Anzeige komplett ausgegangen ist. Extrem ärgerlich, zeitaufwendig und auch ein bisschen gefährlich, einmal bin ich knapp nach einem Tunnel ohne Haltemöglichkeit stehen geblieben. Gibt es eine Möglichkeit, dieses EPC auszuschalten, damit einem das nicht mehr passiert? Es hat mir zwei Tage ruiniert und meine Frau fängt an, das Auto zu hassen.
Meine eigentliche Frage an euch erfahrene Mercedes Fahrer ist aber: Was soll ich tun - das Auto nach diversen Investitionen (Bremsscheiben, Injektor, Stoßdämpfer, Koppelstangen, Steuergerät ...) verkaufen?
Oder ist genau das Gegenteil richtig? Jetzt erst recht? Aber wie stelle ich sicher, dass mich das Auto sicher und zuverlässig von A nach B bringt? Eine ordentliche Inspektion machen und einfach alles reparieren lassen, was nicht in Ordnung ist?
Ich weiß, dass so ein Auto Zuwendung braucht, ich habe kein Problem mit einer Reparatur hier und da, aber ich will nicht mehr auf der Autobahn stehen bleiben und auch nicht in einem Jahr 10.000 Euro ausgegeben haben.
Danke für eure Hilfe
Beste Antwort im Thema
Zitat:
"Sogar ein neuer Dacia ist besser als eine mindestens 16 Jahre alte E-Klasse mit CDI-Motor."
Aber einzig und allein bei den Kosten. In sämtlichen anderen Aspekten definitiv nicht.
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29 Antworten
Wenn das Auto blechmäßig sehr gut ist lohnt sich im Grunde jede Reparatur,außer Unfalltotalschaden. Meine Meinung. Wahrscheinlich wärst du im Frühjahr besser gefahren wenn du 6 statt 3 tausend ausgegeben hättest für einen mit 150000 km Laufleistung, aber da brauchen wir nicht mehr diskutieren. Diese Autos sind halt alt und deiner hat dazu noch eine redpektable Laufleistung, da muss man meiner Meinung nach schon mit 200-300 Eu pro Monat für Instandhaltung rechnen.
Aber die Entscheidung kann dir keiner abnehmen.
Danke! Ja, ich weiß, dass das auch auf die Ferne generell schwer zu sagen ist.
Was mich am meisten stört ist nicht die Tatsache, dass repariert werden muss, sondern dass ich auf der Autobahn zwei Mal stehen geblieben bin.
Kann man dieses EPC abstellen? Das würde zumindest schon mal diese permanente Angst eliminieren, wieder stehen zu bleiben...
Habe auch einen W210 Bj 99. 220 CDI. Bin damals auch 2 mal liegengeblieben. Verdächtigt wurden die Injektoren und einer wurde erneuert. Wieder auf der Autobahn Motor aus und EPC an. Wieder abgeschleppt. Als ich dem Werkstattmeister sagte, dass der Motor immer kurz vor Reserve ausgeht, wurde im Tank Dieselpest festgestellt. Seltsam war, nach den Volltanken lief er super. Tank musste erneuert werden und Diesel-Leitungen ...
Ich brauche leider ein zuverlässiges Auto, das nicht abgeschleppt werden muss. Daher ist dieses EPC im Moment der Killer für mich...
Zitat:
@nolger schrieb am 30. August 2016 um 08:54:13 Uhr:
Meine eigentliche Frage an euch erfahrene Mercedes Fahrer ist aber: Was soll ich tun - das Auto nach diversen Investitionen (Bremsscheiben, Injektor, Stoßdämpfer, Koppelstangen, Steuergerät ...) verkaufen?
Oder ist genau das Gegenteil richtig? Jetzt erst recht?
Tja, genau das ist die auf jedes ältere Fahrzeug anwendbare 64.000-Euro-Frage. Glaskugeln haben sich nie so richtig durchgesetzt, also nimmt man als Entscheidungsgrundlage, was man eben gerade zur Hand hat: das Auto.
Man schaut es sich ganz genau an und überlegt, wo denn noch was zu investieren sei, wollte man denn noch 1, 5 oder 10 Jahre damit fahren. OK, so habe ich es jedenfalls gemacht!
Meine Lösung: ich bin mit beiden Autos schon viel zu tief investiert, als dass sich ein "zurück" noch irgendwie lohnen würde. Sie weiterzufahren, ist dagegen selbst als Vollkostenrechnung nahezu lächerlich günstig. Bin sehr zufrieden damit, allerdings passte bei beiden Autos die Substanz!
WENN Du den Wagen weiterfahren willst, denke unbedingt auch an die sicherheitsrelevanten Sachen: neue Querlenker, Achsträger, Federnaufnahmen, Schweller, usw.
Zitat:
@Anderas schrieb am 30. August 2016 um 09:39:18 Uhr:
Diese Autos sind halt alt und deiner hat dazu noch eine redpektable Laufleistung, da muss man meiner Meinung nach schon mit 200-300 Eu pro Monat für Instandhaltung rechnen.
Genau so sehe ich das auch.
Eine vernünftige Werkstatt und etwas Zeit, damit man sich um den ganzen Kram kümmern kann, ist natürlich Voraussetzung.
schau dir mal deinen Dieselfilter an. Ich hatte einst (nach Gebrauchtkauf) ebenfalls eine vollständige Abschaltung des Motors und zwar beim stärkeren Beschleunigen auf der Autobahn (also mal so ab 500m am Stück Vollgas). Der Dieselfilter sah verheerend aus. Offensichtlich war der Durchfluss nicht mehr gut genug gegeben, wonach der Raildrucksensensor einen unplausiblen Wert ermittelt, wonach die Elektronik den Motor auf einen Schlag abstellt. Es könnte ja schließlich auch zu einem abfallenden Raildruck kommen, wenn ein massiver Dieselleitungsschaden auf der Druckseite vorläge, aus diesem Grunde offensichtlich die Sicherheitsabschaltung des gesamten Motors. Eine Fehlermeldung kam damals auch im Display, ich glaube es war auch EPC (und nicht EDC)
Irgendwo stehen zu bleiben ist natürlich eine höchst unangenehme Sache. Aber EPC "abschalten" wird nicht gehen, Electronic-power-Control, das ist ja quasi die komplette Motorsteuerung. Entsprechend vielschichtig kann auch die Ursache dafür sein.
Normalerweise sind die CDI-Motoren sehr zuverlässig genauso wie Getriebe und wenn nicht grade die Federaufnahme wegbricht oder sowas kommt man mindestens im Notlauf immer noch heim. Reparaturen am Laufenden Band sind bei alten Autos nicht zu vermeiden, da muss man sich halt entscheiden. Wenn man einiges selbst und damit entsprechend günstig machen kann, fällt einem die Entscheidung FÜR ein altes Auto natürlich leichter als wenn man ständig hohe Rechnungen hat.
Zitat:
@nolger schrieb am 30. August 2016 um 08:54:13 Uhr:
Eine ordentliche Inspektion machen und einfach alles reparieren lassen, was nicht in Ordnung ist?
Das könnte natürlich helfen, kann aber auch eine sehr teure Angelegenheit werden - und dann hat man noch immer ein altes Auto mit hoher Laufleistung. Du schrobst "Injektor" wurde erneuert - eine? Wie sehen die anderen aus? Auf irgendwas in Richtung verschlissene Injektoren und in Folge verstopfter DPF oder sowas hätte ich nach deiner Beschreibung als erstes getippt - Auf der Bahn nach gleichmäßiger Fahrt ist der Abgasweg dann dicht und geht aus. Was wurde danach gemacht damit er wieder läuft?
Laut TÜV/Prüfstelle ist das Auto an sich in Ordnung, hat gerade erst Tüv bekommen, sieht von unten okay aus. Es gibt natürlich viele Sachen, die ich als Laie nicht beurteilen kann. Es fängt damit an, dass ich dir nicht sagen kann, was mit dem Injektor gemacht wurde etc. Am liebsten wäre mir ein Check von einem Profi, der mir sagt, was als nächstes gemacht werden muss. Ich habe nichts gegen regelmäßige Reparaturen. Ich würde sie nur gerne durchführen, bevor ich auf der Autobahn stehen bleibe und nicht danach.
Sollte ich einfach eine ordentliche Inspektion bei einem Profi machen, der sich mit dem Auto auskennt und dann quasi vorgreifen?
"Der Injektor" - ist das Teil, durch das der Kraftstoff in den Zylinder gespritzt wird - beim 220 hast du davon also 4 Stück. Und je nach Fahrweise verschleißen diese sodass man nach 250.000-300.000 km damit rechnen muss, dass da was fällig wird. Neuteile kosten je Stück an die € 350-400.- plus Einbau, aufbereitete bekommt man schon für etwas über € 100.- Deshalb meine Frage - wurde einer ersetzt? Alle vermutlich nicht. Aber das ist ja auch nur eine Vermutung, du brauchst dringend einen Mechaniker mit 210er - Faible
PS: Und was wurde denn auf der Autobahn gemacht als der Motor ausging - bzw. danach. Oder lief die Maschine einfach so später wieder an?
Danke. Ich denke, dass ein Injektor ausgewechselt wurde. Alle nicht, das ist richtig. Kostete bei Mercedes 900 Euro knapp, ich denke also einer.
Mechaniker mit 210er Faible hätte ich gerne! Aber im Kölner Raum keinen zu Gesicht bekommen, bin für Tipps dankbar.
Beim ersten Mal auf der Autobahn wurde abgeschleppt und dann bei Mercedes Injektor erneuert, wie gesagt.
Beim zweiten Mal abgeschleppt (aktuell) und das steuergerät soll kaputt sein, weil irgendwelche Kabel blank lagen und das sich wohl ausgewirkt hat. Sorry, meine Werkstatt ist in türkischer Hand und konnte mir das nicht so 100 % genau ausdrücken. Auf jeden Fall sagen sie der Motor springt an, wenn sie Strom drauf geben, aber sie müssen jetzt das Steuergerät einschicken.
Ich hoffe nun einfach nicht mehr liegen zu bleiben.
Zitat:
@nolger schrieb am 30. August 2016 um 10:45:07 Uhr:
Ich brauche leider ein zuverlässiges Auto, das nicht abgeschleppt werden muss. ...
Ohne Dir zu Nahe treten zu wollen - aber da muss man mit einem fast 400TKM alten Auto für 3000€ schon außerordentliches Glück haben!
Je nach Bastlerkenntnis könnte sich vielleicht ein Besuch in einer Taxi Werkstatt lohnen. Die kennen gerade Diesel wie Ihre Westentasche. Vielleicht sind es ja nur Kleinigkeiten...
Wenn irgendwelche Kabel "blankliegen", sollte man ggf. erst mal in dieser Richtung Weitersuchen.
W210er sind bekannt für Verfaulende Massepunkte.
Den Tipp mit dem zugesetzten Dieselfilter und der Dieselpest im Tank finde ich sehr brauchbar !
In diese Richtung würde ich als erstes suchen.
Denn: Wenn es ein Problem mit den Injektoren wäre, würdest Du gar nicht erst problemlos auf die Autobahn kommen. Du würdest schon vorher deutlich vernehmen, daß der Motor nicht will..
Irgendwelche blanken Leitungen ? Wer hat da mal gebastelt ? Diese Baustelle muß unbedingt schnellstens geschlossen werden. Kurzschlüsse in der Bordelektrik quittiert jedes Auto mit massiven Problemen.
Ich denke, daß es sonst keine größere Ursache gibt welche nicht im überschaubaren Rahmen behoben werden könnte. Die CDI-Motoren sind gar nicht so schlecht wie man oft redet...
Weil Du schon viel investiert hast und wenn der Rost noch keine dramatischen Ausmaße angenommen hat, würde ich jetzt nicht aufgeben.
Denn ein 210er bietet immer noch ein Fahrgefühl das man selten findet...
Wer sorglos ans Ziel kommen will, der kauft ganz einfach einen (relativen) Neuwagen mit viel Restgarantie. Wenn das Geld nicht für eine (fast) neue E-Klasse nicht reicht dann eben einen Ford Mondeo, Hyundai i40 oder eben Kia c'eed. Sogar ein neuer Dacia ist besser als eine mindestens 16 Jahre alte E-Klasse mit CDI-Motor.
So einfach ist das.
Um 3.000 Euro kauft man sich in der Regel eine Baustelle und viel Arbeit wie Ärger.
Zitat:
@Austro-Diesel schrieb am 30. August 2016 um 21:20:17 Uhr:
Wer sorglos ans Ziel kommen will, der kauft ganz einfach einen (relativen) Neuwagen mit viel Restgarantie. Wenn das Geld nicht für eine (fast) neue E-Klasse nicht reicht dann eben einen Ford Mondeo, Hyundai i40 oder eben Kia c'eed. Sogar ein neuer Dacia ist besser als eine mindestens 16 Jahre alte E-Klasse mit CDI-Motor.
So einfach ist das.
Um 3.000 Euro kauft man sich in der Regel eine Baustelle und viel Arbeit wie Ärger.
Du hast zwar Recht, aber für mich wäre Dein Tipp jetzt nicht hilfreich gewesen...
Einen 210er kauft man heute natürlich nicht aus rationalen Gründen, aber sein Herz hängt irgendwie daran...
Jetzt darf ich gar nicht daran denken, daß ich mit meinem nagelneuen 211er wegen Elektronikproblemen auch schon auf die Bahn angewiesen war um nach Hause zu kommen...