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W221: Adblue-System des OM642 Dieselmotors mit Euro 6: Demontage Tank und Fördereinheit
Ich möchte hier einen meiner Beiträge aus dem Motorenforum für die FAQ zusammenfassen, weil es viele Diesel-S-Klassen mit diesem Motor gibt. Für die Motoren-FAQ wäre es auch was, weil der Motor ja vielfach verbaut wurde. Fahrzeug S 350 Bluetec 2012, Motor OM 642.862 mit derzeit 140k km. Bei 75 k wurde die Adblue Heizung von MB auf Garantie gewechselt.
Mein Problem war, dass der ganze Tank voller weisser Kruste war, wie vereist. Das war kristallisiertes Adlbue welches irgendwo austrat. Der Tank ist bei mir statt Reserverad verbaut und vom Kofferraum aus wird nachgefüllt. Ich habe also den Adblue Tank zu Besichtungszwecken ausgebaut. Das ist nicht übermässig schwierig, sollte aber auf einer Hebebühne passieren, anders geht es nicht. Vor dem Hochfahren der Bühne trennt man im Kofferraum die zwei grossen elektrischen Stecker, von denen aus das Kabel durch eine Gummitülle nach unten geht. Die Gummitülle gleich nach unten durchdrücken, es muss alles raus später. Die Stecker sind im Kofferraum auf der rechten Seite zu finden, hinter dem Steuergerät (also Richtung Fahrgastraum vom Steuergerät aus). Ist aber offensichtlich.
Dann von unten: Zunächst nimmt man eine grössere Kunststoffblende ab, dann liegt der Tank bereits vor einem. Unter dem Tank ist noch eine Steckverbindung: Adblue-Leitung vom Tank zu Adblue-Leitung am Fahrzeug. Die wird ausgesteckt, dazu Rastnasen zusammendrücken und abziehen. An gleicher Stelle gibts auch noch eine elektrtische Verbindung, also Stecker trennen (vorher dessen Verriegelung lösen). Die ganze Leitung ist nämlich geheizt.
Nun kann man den Tank selbst an vier Schrauben abschrauben. Ich habe vorher hineingeschaut, dass er nicht mehr sehr voll ist, und hatte dann einen Getriebeheber drunter und einen Helfer dazu. Er wiegt doch noch mehr als 10 kg und es schwappt darin hin und her. Die zwei Hitzebleche können dranbleiben. Dann ist der Tank auch schon ab und kann heruntergenommen und besichtigt werden. Das verkrustete Adblue geht mit wenig Wasser sehr gut weg, man muss es fast nur feucht machen.
Die Pumpe sitzt obendrauf und ist mit drei Schrauben am Entnahmetopf/Heizeinheit befestigt. Dort kann man sie aufschrauben und da lag mein Problem. Es war in der Tat so, dass eine kleine Dichtung fehlte, die zwischen der Pumpe und dem Heizeinsatz montiert werden muss. Das hat wohl die Mercedes Werkstatt vor drei Jahren vergessen, als der Heizeinsatz auf Garantie getauscht wurde; sonst war da keiner dran.
Die entsprechenden Bilder zeigen die zwei Stutzen, die von der aufgesetzten Pumpe nach unten in den Heizeinsatz hineinreichen. Der grosse Stutzen hatte seine Dichtung, der kleine nicht. Nach dem Abnehmen der Pumpe war auch die ganze Auflagefläche feucht - ein klarer Fall. Die Pumpe ist mit drei Schrauben mit kleinem Torx auf dem Heizeinsatz angeschraubt.Es kam tatsächlich nur ein 4mm O-Ring aus Gummi zum Einsatz, der in der Werkstatt vorrätig war. Ein Artikel für wenige Cent, muss man hier feststellen, denn:
Sicherheitshalber habe ich auch die grosse Überwurfmutter abgeschraubt, welche die Heizeinheit im Adblue Tank fixiert, um zu kontrollieren, ob die dazugehörige Dichtung korrekt eingebaut ist - sie war da. Die einzigen im Teilehandel erhältlichen Teile sind Komplettsätze für den Heizeinsatz (ca 500 eur im freien markt und 800 bei mb) und die Pumpe/Fördereinheit (ca 400 eur im freien markt und 700 bei mb).
Das ganze System heisst Denoxtronic 3 und ist von Bosch, also ist ein mb-teil auch nichts besseres. Ich habe mir die zwei Sätze zur Sicherheit bestellt und konnte bei einem onlineshop eine rückgabefrist von 200 Tagen dazukaufen für 3 Euro. Effektiv habe ich nichts davon verwendet.
Meine Bilder zeigen die versiffte Anlage im Kofferraum, meinen ausgebauten Tank mit Adblue-Spuren , dann meine Problemstelle also die abgenommende Pumpe und die Stutzen zum Tank, und die Anlage nach dem Wiedereinbau. Dazu noch ein Bild vom einem ausgebauten sauberen Tank zur Illustration und die Broschüre von Bosch über das Systemm, welches man auch im Passat und vielen anderen Autos findet.
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3 Antworten
Ich möchte hier einen meiner Beiträge aus dem Motorenforum für die FAQ zusammenfassen, weil es viele Diesel-S-Klassen mit diesem Motor gibt. Für die Motoren-FAQ wäre es auch was, weil der Motor ja vielfach verbaut wurde. Fahrzeug S 350 Bluetec 2012, Motor OM 642.862 mit derzeit 140k km. Bei 75 k wurde die Adblue Heizung von MB auf Garantie gewechselt.
Mein Problem war, dass der ganze Tank voller weisser Kruste war, wie vereist. Das war kristallisiertes Adlbue welches irgendwo austrat. Der Tank ist bei mir statt Reserverad verbaut und vom Kofferraum aus wird nachgefüllt. Ich habe also den Adblue Tank zu Besichtungszwecken ausgebaut. Das ist nicht übermässig schwierig, sollte aber auf einer Hebebühne passieren, anders geht es nicht. Vor dem Hochfahren der Bühne trennt man im Kofferraum die zwei grossen elektrischen Stecker, von denen aus das Kabel durch eine Gummitülle nach unten geht. Die Gummitülle gleich nach unten durchdrücken, es muss alles raus später. Die Stecker sind im Kofferraum auf der rechten Seite zu finden, hinter dem Steuergerät (also Richtung Fahrgastraum vom Steuergerät aus). Ist aber offensichtlich.
Dann von unten: Zunächst nimmt man eine grössere Kunststoffblende ab, dann liegt der Tank bereits vor einem. Unter dem Tank ist noch eine Steckverbindung: Adblue-Leitung vom Tank zu Adblue-Leitung am Fahrzeug. Die wird ausgesteckt, dazu Rastnasen zusammendrücken und abziehen. An gleicher Stelle gibts auch noch eine elektrtische Verbindung, also Stecker trennen (vorher dessen Verriegelung lösen). Die ganze Leitung ist nämlich geheizt.
Nun kann man den Tank selbst an vier Schrauben abschrauben. Ich habe vorher hineingeschaut, dass er nicht mehr sehr voll ist, und hatte dann einen Getriebeheber drunter und einen Helfer dazu. Er wiegt doch noch mehr als 10 kg und es schwappt darin hin und her. Die zwei Hitzebleche können dranbleiben. Dann ist der Tank auch schon ab und kann heruntergenommen und besichtigt werden. Das verkrustete Adblue geht mit wenig Wasser sehr gut weg, man muss es fast nur feucht machen.
Die Pumpe sitzt obendrauf und ist mit drei Schrauben am Entnahmetopf/Heizeinheit befestigt. Dort kann man sie aufschrauben und da lag mein Problem. Es war in der Tat so, dass eine kleine Dichtung fehlte, die zwischen der Pumpe und dem Heizeinsatz montiert werden muss. Das hat wohl die Mercedes Werkstatt vor drei Jahren vergessen, als der Heizeinsatz auf Garantie getauscht wurde; sonst war da keiner dran.
Die entsprechenden Bilder zeigen die zwei Stutzen, die von der aufgesetzten Pumpe nach unten in den Heizeinsatz hineinreichen. Der grosse Stutzen hatte seine Dichtung, der kleine nicht. Nach dem Abnehmen der Pumpe war auch die ganze Auflagefläche feucht - ein klarer Fall. Die Pumpe ist mit drei Schrauben mit kleinem Torx auf dem Heizeinsatz angeschraubt.Es kam tatsächlich nur ein 4mm O-Ring aus Gummi zum Einsatz, der in der Werkstatt vorrätig war. Ein Artikel für wenige Cent, muss man hier feststellen, denn:
Sicherheitshalber habe ich auch die grosse Überwurfmutter abgeschraubt, welche die Heizeinheit im Adblue Tank fixiert, um zu kontrollieren, ob die dazugehörige Dichtung korrekt eingebaut ist - sie war da. Die einzigen im Teilehandel erhältlichen Teile sind Komplettsätze für den Heizeinsatz (ca 500 eur im freien markt und 800 bei mb) und die Pumpe/Fördereinheit (ca 400 eur im freien markt und 700 bei mb).
Das ganze System heisst Denoxtronic 3 und ist von Bosch, also ist ein mb-teil auch nichts besseres. Ich habe mir die zwei Sätze zur Sicherheit bestellt und konnte bei einem onlineshop eine rückgabefrist von 200 Tagen dazukaufen für 3 Euro. Effektiv habe ich nichts davon verwendet.
Meine Bilder zeigen die versiffte Anlage im Kofferraum, meinen ausgebauten Tank mit Adblue-Spuren , dann meine Problemstelle also die abgenommende Pumpe und die Stutzen zum Tank, und die Anlage nach dem Wiedereinbau. Dazu noch ein Bild vom einem ausgebauten sauberen Tank zur Illustration und die Broschüre von Bosch über das Systemm, welches man auch im Passat und vielen anderen Autos findet.
Deswegen kaufe ich mir niemals einen Diesel!!
Danke.
Ich habe die Anleitung in den FAQ hinterlegt.
lg Rüdiger 
Ja, es sieht dramatisch aus, aber letztlich war es dank der starken Modularität aller Bauteile (es fällt alles selbsterklärend auseinander wie sonst oft auch beim 221) sehr einfach zum schrauben und dank der minimalen Fehlerursache - fehlender O-Ring - ein Beitrag zum Buch "Wie aus der Maus ein Elefant wurde".