War ein kurzes Vergnügen - C63 Schrott
Servus,
ich weiß nicht wie so recht anfangen soll, also am besten mit den Fakten: ich bin vorgestern mit meinem C63 in der Leitplanke gelandet und bin tierisch erschrocken welches Fahrverhalten er in den Sekunden vorher an den Tag gelegt hat.
Der Wagen ist (vermutlich) Totalschaden, das wird der Gutachter noch klären. Mir gehts prima (rein körperlich) - also immerhin, sicher ist der C63.
Aber nun hier die lange Version und die Frage vorangestellt: wäre es vermeidbar gewesen?
Wie ihr meiner Signatur entnehmen könnt bin ich leistungsstarke Fahrzeuge - auch mit Heckantrieb - gewöhnt. Mein letzter Unfall liegt 12 Jahre zurück, ich möchte mich also schon als "bedachten" Fahrer bezeichnen der kein unnützes Risiko eingeht. So auch vorgestern. Ich fuhr ca. mit Richtgeschwindigkeit auf der Autobahn als es sehr leicht mit Nieseln anfing. In Erinnerung an ein etwas schwammigeres Fahrverhalten im letzten Regen bin ich also vom Gas runter. Und da gings auch schon los: Platzregen von jetzt auf gleich.
Nach ca. 5 Sekunden bemerkte ich wieder dieses leichte Schlingern am Heck (leichtes Pendeln links - rechts - links welches ich vom letzten Regen schon kannte. Also bin ich komplett vom Gas runter bis (geschätzte) 100kmh. Das Schlingern lies jedoch nicht nach! Fühlte sich an wie im Winter auf Glatteis. Der Wagen rollte zu diesem Zeitpunkt - ohne Gas zu geben - einen leichten Hang herunter so dass die Geschwindigkeit auch nicht weiter groß abnahm. Bremsen wollte ich nicht da dies ein Ausbrechen wohl noch beschleunigt hätte, Gas geben um die Spur zu stabilisieren war wegen des Regens genau Wahnsinn. Eine blöde Situation über die ich aber nicht lange nachdenken musste...das leichte Schlingern intensivierte sich innerhalb einer Sekunde soweit daß der Wagen schlussendlich ausbrach.
Ich dreht mich einmal um die eigene Achse, das Heck krachte in die Leitplanke, der Wagen prallte zurück und nach einer Umdrehung in die andere Richtung gabs nochmal Leitplankenkontakt bis endlich nach dem letzten Schlenker Schluss war. Witzig war das echt nicht, zum Glück hatte ich keinen hinter mir.
Die Polizei kam, sah und bestätigte mir daß hier weder Bremsen noch Beschleunigen was gebracht hätte (wegen Heckantrieb). Ein kleine Bußgeld gabs zwar (35€ für "den Witterungsverhältnissen unangebrachte Geschwindigkeit" - ohne dass irgendwass gemessen/ausgemessen wurde) aber Schuld oder Unschuld waren kein Thema. Einfach dumm gelaufen nach deren Meinung.
Soviel zum Ablauf. Der Wagen sieht übel aus, zumindest hinten wo der erste Aufprall erfolgte. Keine Ahnung ob da noch was zu retten ist.
Was mich aber jetzt brennend interessiert: ist dieses Fahrverhalten bei der C-Klasse normal?? Der C63 hat zwar recht breite Reifen, aber mein alter Camaro war da sehr ähnlich und Schlingern kannte ich nur bei Eis/Schnee.
Es kann doch nicht sein daß man bei Tempo 100 den Abflug macht nur weil die Straße nass ist! Und genau das macht mich tierisch sauer...der Fakt daß ich nichts hätte tun können und, sollte der Wagen repariert werden, nur aufs nächste Mal warten muss. Das Profil der Reifen ist OK (nicht neu, aber keinesfalls runter) und montiert sind noch die von AMG ab Werk montierten 19'Zöller (Marke muss ich passen, aber sicher kein Schrott).
So siehts also aus. Schöner Mist das Alles. Ich hoffe daß mit der Versicherung alles glatt geht...müsste aber. Aber selbst wenn - noch ein C63: nein danke
Gruß Axel
Beste Antwort im Thema
vielleicht solltest du einfach deinen führerschein abgeben.
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136 Antworten
Bei diesen Geschwindigkeiten ist es ja nicht unbedingt ein C63 Problem. In dem Bereich 100-150 geht ja schon der Kleinste. Ich hatte in vielen Jahren mit verschiedenen Daimlern erst einmal ein Problem und das lag an den Reifen. Ich schmierte auf jeder Nässe. Ich hab diese Reifen sofort runtergeschmissen und gegen Michelin getauscht. Ich fühlte mich nicht sicher.
Zu deinem Fall. Gab es extreme Spurrillen oder war der Regen so stark, daß nur 50 km/h sinnvoll gewesen wäre? Aber bei so starkem Regen hättest du ja auch keine Sicht mehr gehabt.
Im Moment würd ich vermuten, daß Reifenbreite zu Wassermenge nicht paßte, obwohl ich bis jetzt bei viel Wasser eher auf der Vorderachse Probleme bekam. Bei der Hinterachse ist die Spur ja schon halb frei, weil die Vorderräder das meiste Wasser verdrängt haben. Vielleicht sollte man das Wrack von einem Fachmann begutachten lassen. Es muß ja fast ein Problem mit den Hinterrädern oder Achse sein.
Halt uns auf dem Laufenden.
Der Regen war stark, aber hatte nicht wirklich Unwetter Niveau. Die Sicht war noch relativ gut. 50kmh wären vermutlich sinnvoll gewesen, aber das hätte einen Bremsvorgang erfordert der mir bei dem Wetter mit dem Schlingern irgendwie wenig ratsam erschien. Ich wollte den Wagen ausrollen lassen was aber nichts brachte.
Zitat:
Original geschrieben von axelfr74
Der Regen war stark, aber hatte nicht wirklich Unwetter Niveau. Die Sicht war noch relativ gut. 50kmh wären vermutlich sinnvoll gewesen, aber das hätte einen Bremsvorgang erfordert der mir bei dem Wetter mit dem Schlingern irgendwie wenig ratsam erschien. Ich wollte den Wagen ausrollen lassen was aber nichts brachte.
Schade um den schönen Wagen
Allerdings verstehe ich nicht warum man nicht bremsen sollte, in dem Moment hätten doch alle technischen Helfer eingegriffen
Gruss TAlFUN
vielleicht solltest du einfach deinen führerschein abgeben.
Der Beitrag von c500 war wieder wirklich hilfreich.
So ganz plausibel ist das nicht. Wenn dein Schilderungen stimmen würde ich den Wagen auf jeden Fall mal untersuchen lassen.
Ein ausbrechendes Heck sollte bei solchen Geschwindigkeiten in der Regel vom ESP abgefangen werde können.
Die Frage ist warum er überhaupt ausgebrochen ist. Nur durch das Schleppmoment des Motors? Und so breit sind die Reifen vom C63 ja auch nicht. Bei 100km/h sollte da noch kein Problem mit Aquaplaning auftreten wenn die Reifen noch halbwegs in Ordnung sind und es nicht extrem regnet.
Ist alles sehr Merkwürdig. Halte uns auf jeden Fall auf dem Laufenden.
Ich muss sagen dass ich mich in unserer C-Klasse sehr sicher fühle auch im Regen bei höheren Geschwindigkeiten.
War vll mit dem Luftdruck etwas nicht in Ordnung? Vll ein schleichender Plattfuß.
Mein Beileid
Auf dem "neuen" Streckenabschnitt (*) der A5 zwischen Hemsbach und Darmstadt kann ich das tänzelnde Verhalten des Hecks mit meinem C63T ebenfalls bestätigen. Selbst mit einem vierradgetriebenen S6 hatten wir kürzlich auf dieser Strecke bei Platzregen leichte Ausreißer ...
... hattest Du das Problem auf allen Untergründen?
... welchen Reifendruck hattest Du drauf?
... wieviel Profiltiefe hattest Du noch?
Gruz - rs996 (der nach dieser Geschichte bei Regen sicherlich noch viel langsamer fahren wird).
(*) "Betonplatten"
Auf trockenem Boden gab es keinerlei Probleme - egal bei welcher Geschwindigkeit. Das Profil der Reifen war "ok", soll heißen daß die Reifen nicht neu waren, aber dennoch gabs ein ordentliches Profil. Es sind auch keine Schrottreifen montiert - die Marke weiß ich jetzt nicht, aber die Dinger waren schon ab Werk drauf und AMG wird wohl keinen Schrott ausliefern.
Nunja, da jetzt Achse, Felge und Reifen hinüber sind wird es wohl schwer sein noch etwas rauszufinden. Ich finde es ja schonmal gut zu hören daß das Fahrverhalten NICHT die Regel ist.
Aquaplaning tritt schon bei 80 km auf und dagegen ist kein Kraut gewachsen.
Wieso konntest/wolltest du nicht bremsen?
Du hättest ihn allein auch über die Automatik (manuelles herunter- schalten) runterbremsen können.
Und wenn dir das schlechte Fahrverhalten bei Nässe schonmal aufgefallen ist, warum hast du dir dann nicht die Reifen mal genau angeschaut?
Oder den Wagen in der Werkstatt überprüfen lassen?
Schade um das schöne Auto!
Aber sie froh das dir nix passiert ist!
Für mich hört sich das ganze aber auch eher nach einem Defekt (bereits vor dem Unfall) an, denn so ein Fahrverhalten habe ich bisher in noch keinem Auto erlebt und kann mir nicht vorstellen das ein Auto (mit den ganzen elektrischen Herferlein) aus dem Hause MB ein solches Fahrverhalten an den Tag legt.
Hast du Bilder von deinem Unfallwagen?
MFG und ich drück die Daumen, dass alles reibungslos abgewickelt wird.
Michi
Vom Schlingern bis zum Ausbrechen vergingen nur Sekunden, sich da die beste Strategie zum Abfangen zu überlegen war einfach nicht drin. Sicher hätte der Profi gewusst was zu tun ist, aber mal ehrlich - wer traut sich zu innerhalb von Sekunden die hundertprozentig richtige Entscheidung zu treffen? Für "trial-and-error" ist in so einer Situation keine Zeit, also habe ich den Weg gewählt der die geringste Gefahr versprach. Leider der Falsche.
Das Schlingern beim ersten Regen war so gering und auch so schnell wieder weg daß ichs einfach nicht ernst genommen habe. Hinterher ist man halt schlauer. Ich habe ja genauso gedacht wie ihr "nee, beim Benz kann das einfach nicht sein...vermutlich nur Einbildung".
Bilder habe ich natürlich gemacht, aber die kann ich mir ja schon garnicht mehr ansehen. Es ist zu deprimierend.
Hi Axel - Beileid!
Ich hing mit meinem W203 auch in den Leitplanken ... ja - auch aquaplaning, bei ca. 120 km/h.
Kopf hoch - sei froh das Dir nichts passiert ist.
Cheers
angeldust
Puh, das sieht übel aus - wesentlich schlimmer als bei mir. Ich hoffe du bist auch glimpflich davon gekommen (gesundheitlich). Darf ich fragen ob du mit Vollkasko versichert warst und wenn ja, gabs bei dir Probleme? Ist mein erster Kaskofall und ein bisl Sorge habe ich schon. Man hört ja vieles...