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Warum gibt es die 20-80% Ladungsempfehlung bei E-Autos?

Themenstarteram 23. April 2021 um 10:45

Hallo liebe Motortalk User und Userrin.

In diversen Foren wird gerne empfohlen, um den Akku zu schone, das man nicht unter zb ca 20 % akkuleistung kommen sollte, aber auch nicht mehr als ca 80-90 % laden, jeh nach Auto und Batterientyp.

Man stelle sich vor,diese Empfehlung bei Verbrennunautos

Zb 75 Liter tank ca 30 % sollten nicht genutz werden heißt du darfst 22,5 Liter nicht nutzen was durchaus eine Reichweite von ca 350 km bedeuten kann

___

[Titel von Motor-Talk angepasst.]

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39 Antworten

Zitat:

@Ichfragenurhiet schrieb am 23. April 2021 um 12:45:39 Uhr:

Hallo liebe Motortalk User und Userrin.

In diversen Foren wird gerne empfohlen, um den Akku zu schone, das man nicht unter zb ca 20 % akkuleistung kommen sollte, aber auch nicht mehr als ca 80-90 % laden, jeh nach Auto und Batterientyp.

Man stelle sich vor,diese Empfehlung bei Verbrennunautos

Zb 75 Liter tank ca 30 % sollten nicht genutz werden heißt du darfst 22,5 Liter nicht nutzen was durchaus eine Reichweite von ca 350 km bedeuten kann

Das ist Physik und hat was mit der Dichte im Akku zu tun. Vereinfacht gesagt.

Der ganze Vergleich zwischen Laden und Tanken passt nicht, da es anders gemacht wird und die Logik der Strecken dazwischen eine andere ist.

Weiterhin ist es so, dass es für die meisten Menschen im Alltag keinen Unterschied macht ob sie nun von 10-bis 80% laden oder bis 100%.

Erstens hat man meistens eh immer noch Ladung im Akku und fährt den nicht leer (untere Schwelle) und zweitens braucht man die Gesamtkapa nicht. Man lädt ein Auto ja nicht wie einen Benziner immer voll, sondern man lädt, wenn man parkt. D.h. man muss nur bis zum nächsten, längeren Parken kommen.

Das ist bei den meisten Menschen die Nacht daheim. Also muss nur so viel im Akku sein, wie man an einem Tag braucht. Dazu reichen 60% meistens locker aus. Bei einem mittleren Akku wären das ca. 200km Reichweite. So viel fahren die meisten Leute gar nicht jeden Tag m Alltag.

am 23. April 2021 um 14:29

Nun ja wer fährt seinen Tank leer? Macht auch keiner. Und auch ein E-Auto kann man mal volltankenladen, LFP/LEP (LiFePo) Sogar durch aus öfters.

 

Nur das rumstehen bei 100% ist nicht so der Bringer, übrigens alles Empfehlungen Welche wir auch beim Handy oder dem E-Bike Akku beherzigen sollten.

 

Richtig übel ist im Gegensatz zum Verbrenner wenn ein E-Auto mit leerem Akku rumsteht womöglich länger, So kann man das teuerste Teil Schrotten.

Erklär Bloch erklärt eigentlich immer sehr gut! Einfach mal reinschauen...

 

Gruß Mopedcruiser

Mit etwas tieferen chem. Details: https://www.laborpraxis.vogel.de/.../

Deswegen sollte man eigentl. immer einen deutl. größeren Akku kaufen als man theoretisch bräuchte. Ist aber eine größere Kostenfrage.

Wegen dieser Probleme wird auch HPC-Ladung spätestens bei 80% Ladezustand massiv gedrosselt. Laternenparker bleibt praktisch nicht viel übrigen, wenn man nicht resourcenverschwenderisch alles mit Lahmladern zupflastert ohne zu wissen ob der dort aufgerufene Tarife langfristig attraktiv bleibt. Und manchmal muss es eh schnell gehen.

notting

Zitat:

@Schwarzwald4motion schrieb am 23. April 2021 um 16:29:31 Uhr:

Nun ja wer fährt seinen Tank leer? Macht auch keiner.

Ist zwar älter: https://www.n-tv.de/.../...st-bloss-der-Tank-leer-article10539601.html

Zitat:

Immer öfter rufen Fahrer den Pannendienst, weil sie keinen Sprit mehr haben. Nach Angaben der ADAC Pannenstatistik war ein leerer Tank bei fast jeder elften Panne die Ursache (8,6 Prozent).

Die Leute haben übertrieben viel Vertrauen in die Reichweiten-Angaben des Bordcomputers, der meist die Topologie der Strecke nicht kennt. Oder übertriebenes Warten auf eine Möglichkeit dass der Spritpreis noch etwas sinkt. Oder der Mechanik mit dem Schwimmer hat sich verklemmt.

Ein Loch im Tank hatte ich übrigens auch schon, weil die Belüftung im Tankdeckel verstopft war und somit im Tank immer wieder ein leichtes Vakuum erzeugt wurde, was den Tank verbogen hat, bis irgendwo an einer Knickstelle ein Loch war...

notting

Gibt's eigentlich Fahrzeuge, bei denen man einstellen kann, das sie nur bis 80% laden?

 

Beim Smartphone vermisse ich das, lässt sich auch nicht via App einrichten und so Akkusparapp's hauen bei 80% nur ne Meldung raus und schlucken in Wahrheit mehr Energie als sie einsparen...

Zitat:

@Mopedcruiser schrieb am 23. April 2021 um 21:20:29 Uhr:

Gibt's eigentlich Fahrzeuge, bei denen man einstellen kann, das sie nur bis 80% laden?

Ja. Eigentlich alle modernen BEV, soweit ich weiß.

am 23. April 2021 um 19:23

Ich glaube es gibt keine E-Autos (Skale 1:1);) wo das nicht einstellbar wäre .Und ja das vermisse ich auch am Handy, allerdings haben wir sicherlich einen unbekannten Puffer darüber

BMW i3 hat so eine Einstellung nicht.

Die Empfehlung bezüglich des genannten Fensters hat häufig auch was mit der umgesetzten Ladeleistung zu tun.

Rein auf die Haltbarkeit bezogen ist für den Akku interessant, wie groß der Ladehub ausfällt, weil dieser sich auf die Anzahl der Ladezyklen bis zu einer bestimmten Degradation auswirkt.

Idealerweise würde man einen Akku mit einem unendlich kleinen Hub belasten, sprich er wird sofort um genau die entladene Menge wieder geladen und das im mittleren Kapazitätsbereich.

In diesem Video werden die elektrochemischen Vorgänge, die Speichervorgänge und Faktoren zur Alterung eines Akkus schön erklärt.

Batterie-Degradation

Offensichtlich scheint das Temperatur-Management beim Laden/Entladen mehr Einfluss zu haben, als der Zeitfaktor oder die Ladegeschwindigkeit.

Moin

Ichfragnur

Zitat:

Man stelle sich vor,diese Empfehlung bei Verbrennunautos

Zb 75 Liter tank ca 30 % sollten nicht genutz werden heißt du darfst 22,5 Liter nicht nutzen was durchaus eine Reichweite von ca 350 km bedeuten kann

Vieles wurde ja schon angesprochen, wichtig aber ist: Du darfst sie nutzen. Es schont den Akku sie nicht zu nutzen, was aber nun bedeutet schonen.

Ein Akku hat um die 1000 LadeVOLLzyklen. Sprich einmal von 0 auf 100%. Selbst bei einem nur 200 km habenden Akku bedeutet das schon das du 200.000 km fährst, dann hat der Akku in der Regel die 80% Kapazität erreicht, sprich er hat 20% sener UrsprünglichenGröße verloren.

Heutige Akku liegen aber bei 300 und mehr km. Damit überschreiten sie selbst bei dieser fiktiven Anwendung die normale Lebensdauer eines PKW, welche bei um 300.000 km liegt. (Akku hat dann ja noch 80% Restkapazität)

Nun schiebt aber niemand seinen Wagen zur Ladesäule, sprich er wird nie ganz leer, und schon hat man nicht mehr 1000 Zyklen sondern rechnet eher mit 1500 Zyklen. Jeder Hub zwischendrin, wie beschrieben, vervielfacht die Zyklen.

Also, von nicht dürfen kann nicht die Rede sein. Wie hier schon stand, die meisten machen es eh so im Alltag, das man kurze Hübe dazu bekommt, selbst ich mit meinem PlugIn Lade zwischendrin einige kWh drauf.

 

Moin

Björn

 

Moin

Mopedcruiser

Zitat:

Beim Smartphone vermisse ich das, lässt sich auch nicht via App einrichten

Smartphone läst sich halt nicht vergleichen mit einem Auto. Selbst mein PlugIn nutzt nicht die 100% Akku, er bleibt immer deutlich unter 100%, auch wenn er 100 anzeigt, und immer weit über null.

 

Bei Laptops und Tabletts gibt es das, mein Samsung lädt nur 80%, damit läuft es aber auch bei normaler Nutzung über einen Tag, selbst bei Dauernutzung läuft es fast 7 Stunden mit diesen 80%.

Mein Huawei Handy kann es, aber auf einem anderen Weg. Das hängt halt mit Handys im Allgemeinen zusammen.

Mein PlugIn schleppt gute 100 kg an Akku mit. Davon nutzt er gute 80kg aus oben beschriebenem Grund. Das stört aber niemanden, diese 20 kg wirken sich auf nichts bemerkbar aus.

Auch ein Tablett mit seinen über 400 Gramm ist es nur wenig anzumerken ob es nun 420 gramm oder 500 gramm wiegt. Es ist eh unhandlich und wird in einer Tasche getragen. Zudem verlange ich von einem Tablett das es einen Arbeitstag schafft, ein oder zwei Filme durchhält, mehr aber auch meist nicht. Das machen die auch mit 80%

Ein Handy hingegen hält oft so schon kaum 12 Stunden aus. Und davon möchte man meist auch nicht auf 20% verzichten.

Hinzu kommt das ein Handy Akku auch 1000 Zyklen schafft, also um 3 Jahre. Dann ist es für 90% der Nutzer eh Kernschrott. Wozu also?

 

Mein Huawei P20 pro passt sich an mein Aufstehen an. Schließe ich es nachts an, dann lädt es bis 80% schnell auf, stopt dann die Ladung und versucht bis zu meinem Aufstehen auf 100% zu sein. So wird der Zustand 100% minimiert.

Viele Handys laden auch so schon nur bis um 90% auf, zeigen aber 100% an. Bei einigen kann man heute noch das Handy, wenn es 100% anzeigt vom Ladegerät abziehen und wieder anschließen. Macht man das einige male, dann hat man anschließend eine deutlich längere Zeit die 100% auf der Anzeige stehen, einfach weil es übervoll war.

Von daher braucht es keine besondere Funktion bei einem Handy.

Bei einem Auto ist es im Alltagstrimm wieder egal, ob der nun 240 km oder 300 km schafft stört die meisten im Alltag nicht. Tesla meine ich nutzt das bis heute. Bleibt man liegen ruft man Tesla an, die schalten einem eine Reserve frei, so das man nochmal einige km fahren kann. Wo kommt die wohl her? ;-) Auch die laden von sich aus nicht auf 100%.

 

Moin

Björn

Zitat:

@FWebe schrieb am 23. April 2021 um 22:06:00 Uhr:

Die Empfehlung bezüglich des genannten Fensters hat häufig auch was mit der umgesetzten Ladeleistung zu tun.

Rein auf die Haltbarkeit bezogen ist für den Akku interessant, wie groß der Ladehub ausfällt, weil dieser sich auf die Anzahl der Ladezyklen bis zu einer bestimmten Degradation auswirkt.

Idealerweise würde man einen Akku mit einem unendlich kleinen Hub belasten, sprich er wird sofort um genau die entladene Menge wieder geladen und das im mittleren Kapazitätsbereich.

Ja und nein.

Richtig ist, dass die Zyklenanzahl für die Akkunutzung im mittleren Bereich deutlich steigt.

Richtig ist aber auch, dass die Degradation fürs "Stehen mit voll geladenem oder leerem Akku" auch steigt, also schon mal unabhängig von der Zyklenzahl.

Wir hatten mal einige Tests mit LifePo´s gemacht und da sind erstaunliche Werte herausgekommen

Nutzung im Bereich 20-100% ca 5000 Vollzyklen

Nutzung im Bereich 40-70% ca 20.000 Vollzyklen

Vollzyklen bezieht sich auf die gesamt entnehmbare Kapazität, also konnte man den Prozess 40/70 etwa 60.000 mal durchlaufen lassen, um das gleiche Verschleißergebnis mit 6250 Zyklen 20-100% erreichen.

Die insgesamt nutzbare Energie über die Lebensdauer ist also mindestens 3x höher im "schonenden" Bereich.

Das dies auch bei NMC Akkus i.W. zutrifft, beweist auch die Tatsache der deutlich kürzeren Garantien der Hersteller, je kleiner der Akku ist. Die werden absehbar mehr vollgeladen und auch leerer gefahren, dazu kommt noch die höhere spezifische Belastung beim Laden/ Fahren. Bsp: 2c Laden sind beim TESLA 70 oder Tesla 90 eben etwas anderes.

Persönlich denke ich, die LFP´s werden sich kurzfristig zumindest im Massenmarkt durchsetzen bis eine gänzlich andere Zellchemie (Li-Si) das Ganze ablösen wird.

Vorteile: längere Haltbarkeit (2000Zyklen zu 5000Zyklen bei LFP, deutlich höhere Sicherheit (durchgehen, Brandschutz)

Nachteile: geringere Energiedichte (Zellspannung 3,2V (LFP) zu 3,7V (NMC)

Einen praktischen Nutzen hat die Betrachtung auch:

Da die Ladeleistung mit der Ladehöhe abnimmt (gesteuert durch das BMS, nicht durch die Ladetechnik Schnellader) sind Nachladungen über 50% wenig sinnvoll, was die Ladezeit betrifft (E-Tron ausgenommen, was die dort machen versteh ich nicht ganz). Andersherum ist es allerdings auch schlecht, den Akku unter 10% zu fahren, ab da wirds "teuer". Volladen ist eigentlich doppelt schlecht: für die Ladezeit und den Akku, also sollte das wirklich vermieden werden.

Zusammenfassung: Ein größerer Akku hat immer einen deutlich höheren Nutzwert, gut sind mindestens Kapazität für die doppelte typische Strecke (bezogen auf Winterbetrieb)

Bsp: für eine typische Strecke von 170...200km würd ich mir niemals einen TESLA SR zulegen, beim "deutschen Durchschnitt" von 80-100km reicht der jedoch völlig aus, auch wenn die "Urlaubsreise" etwas anstrengender wird.

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