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Warum haben (gefühlt) alle 10-20 jährigen Gebrauchten 130-170tkm gelaufen?

Themenstarteram 18. Oktober 2021 um 7:03

Meine Vermutung geht dahin, dass die Verkäufer eben das auf den Tacho schreiben, was der Markt verlangt. Realistisch und mit einer wie auch immer gearteten Lebenswirklichkeit vereinbar erscheinen mir diese Zahlen nicht. In einem Parallel-Fred ist von einem 17 jährigen Jaguar mit Gasanlage die Rede, der angeblich 130tkm gelaufen sein soll. Da frage ich mich dann schon, wie sehr man sein Gehirn ausschalten muss, um so etwas zu glauben. Wobei es solche Autos natürlich sicher gibt, Rentnerautos aus erster Hand, die 17 Jahre in der Garage gestanden und jeden Service bekommen haben, weil man eben nur sonntags zum Kirchgang und einmal im Jahr nach Sylt zum Urlaub gefahren ist. Alles okay. Aber doch nicht ein Auto aus 3., 4. oder was weiß ich wievielter Hand, wo jemand vor 10 Jahren eine Gasanlage reingebaut hat, damit die 25 oder 40tkm im Jahr nicht so weh tun im Geldbeutel...

2007 hat mein bester Freund sich einen langen BMW 12 Ender geholt, Baujahr 1997, also 10 Jahre alt. Der hatte auch 130tkm bei Verkauf. Ich habe dann einige Jahre später mal spaßeshalber zu klären versucht, ob die Kilometer original sind. Dabei kam heraus, dass sämtliche Steuergeräte gelöscht wurden, wirklich alle, da stand nur noch Gemüse im Display, 999.999km und eine kleine Feldstudie mit Anruf beim ausliefernden BMW Händler ergab, dass der Wagen 2001, also 4 Jahre nach Erstzulassung mit 198.000km zum Service war, letzte Kontrolle bei 201.000km. Irgendwann in den nächsten 6 Jahren erfuhr der Tacho dann eine massive Schlankheitskur. Und ja, ich weiß, dass ich diese Infos nicht erhalten hätte dürfen! Der Seelenfrieden der Tachodreher muss schließlich gewahrt bleiben.

Vielleicht kann für den geneigten Autokäufer / Interessenten (m/f/d) die durchschnittliche Jahresfahrleistung ein Ansatz sein, um sich vor Enttäuschungen zu schützen: sie liegt irgendwo kurz unter 15.000km im Jahr. Das bedeutet, dass JEDER Wagen, der nach 10 Jahren (BJ2011) nicht 150.000km und nach 15 Jahren (BJ 2006) nicht mindestens 225 und nach 20 Jahren (BJ2001) keine 300tkm gelaufen ist, verdächtig ist. Solange keine wirklich gute Story zum Beweis des Gegenteils vorhanden ist. Und nein, das ausgefüllte Kundendienstscheckheft ist kein Beweis. Speziell in den oberen Klassen gehört das passende Scheckheft zum getürkten Kilometerstand nämlich zum Service.

Gasautos, Vertretergurken und Vorstandslimousinen haben jährliche Fahrleistungen von mindestens 25 bis weit über 40tkm und somit sollte ein 10 Jahre alter Passat, 7er BMW, S-Klasse oder Audi A8 auch seine 250.000km gelaufen sein, Gasautos haben oft schon mit 3-4 Jahren über 100tkm gelaufen, lediglich in den nächsten 6-7 Jahren stehen sie sich die Füße platt, damit sie dann nach 10 Jahren mit den üblichen 130-170tkm verkauft werden können. Kanzler Kohls letzter Dienstwagen, ein gepanzerter W140 S500 steht mit 433.500km im Mercedes Werksmuseum. Und der ist sicher KEINE 10 Jahre gelaufen.

Also ja! Macht bitte die Augen auf und lernt endlich, dass ein Auto auch mit 350 oder 480 oder 673tkm noch ganz wunderbar laufen kann! Wirklich! WENN es entsprechend gepflegt wurde. Mein persönlicher Verdacht geht nämlich dahin, dass viele von den Dingern, die bei 136.752km die Grätsche machen, die Grätsche nicht wegen eines vorzeitigen Motorschadens machen, sondern weil sie schon 367.058km ohne Service unterwegs waren. Und der Motorschaden damit gar nicht so vorzeitig und unerwartet kam, wie gerne behauptet wird.

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13 Antworten
am 18. Oktober 2021 um 7:31

Kann man nicht so pauschal sagen.

Ich habe 2 LPG Wagen.

Einer 10 Jahre alt mit 93tkm, der andere 5 Jahre alt

mit 50tkm.

Gefahren wird der erstere max. 20tkm,

Nummer max. 15tkm im Jahr.

Da gibt's immer welche die deutlich drunter,

oder eben drüber liegen.

Wie eben auch Kleinwagen im Schnitt

deutlich niedrigere Laufleistungen generieren

wie im Durchschnitt der Fahrzeuge.

Das bei Kilometer Ständen, welche deutlich

von der Mitte der Laufleistungen abweichen,

stets diese kritisch hinterfragt werden sollten

ist unstrittig.

Die Problematik der Tachodreherei, betrifft

auch fast nur höherwertige Autos.

Einen Dacia, Chevy oder Opel werde die wenigsten

optimieren.

Ob der Wagen 100 oder 170tkm runter hat

macht bei den geringen Restwerten,

den Kohl nicht fett.

Darum hab ich mein vorletztes Auto mit 120Tkm als 2 jährigen gekauft (da waren die Kilometer unauffällig :D).

Gruß Metalhead

Dann gehören wir wohl zu den auffälligen ...

CRV 4 2.0 bekommt pA etwa 5500km

CRV 5 Hybrid bekommt pA etwa 8000km

CRV 5 Turbo hat viel gefahren, der hat nach 1 Jahr jetzt 13000km

Jazz Hybrid nach etwas mehr als 1 Jahr 7000km

Der Knaller ist aber der Legend aus 1994 mit 138000km auf dem 3.2V6

Erste Frage: Wer, ausser Export-Händlern, hat noch Interesse an einem Uralt-Auto zwischen 10 und 20 Jahren?

Dass man hierbei beschissen wird, liegt doch auf der Hand.

Zweite Frage (auf die erste Antwort bezogen):

Warum kauft sich jemand ein LPG Fahrzeug und fährt damit kaum?

Dass jeder 3. Tacho an Gebrauchtwagen manipuliert ist, ist doch kein Geheimnis mehr.

Wer Sicherheit bzgl km Stand haben will, kauft neu.

Ich habe bisher 3 Fahrzeuge mit deiner Definition nach "verdächtig" geringer Laufleistung aus Rentnerhand gekauft. Allerdings jeweils mit wasserdichter Historie und vom Vertragshändler. Mein im Januar erworbener Toyota hat durch pandemiebedingtes Homeoffice und neuem Arbeitsplatz ca 2.000km gesehen. Es gilt also wie so oft Augen auf beim (Eier-) Gebrauchtwagenkauf

Ist wirklich schwer zu sagen ... im eigenen Umfeld der familie, richtigen stadtmenschen, die noch ein Auto haben, weil sie ein Auto haben möchten aber nicht wirklich benötigen, dazu dann noch in den Urlaub mit dem Flieger und schon sind 5000 km im Jahr viel ... genau die andere Seite die richtigen Landeier im tiefsten Nirgendwo, selbst zum ALDI sinds schon 2x30 km, dazu dann noch wegen Flugangst die 5 000 km Fahrt zum Mittelmeer, pendelei zur Arbeit und schon sind 20, 30, 40 tkm / Jahr ... dabei ist es egal ob Kleinwagen oder was größeres ... ein Verwandter macht das auf dem Land schon immer mit Kleinwagen Fiat Uno, Aygo, Yaris ... im Gegensatz dazu Verwandte mit 5000 km / Jahr Stadt haben eine E-Klasse ...

Bin auch der Meinung ... bei den typischen km Schruppern aus der Vertreterklasse wird viel manipuliert, aber auch erst ab der oberen Klasse Passat, A4/A6, BMW, Benz .... ich glaube bei einem Ford, Opel wird das auch kaum gemacht ...

am 18. Oktober 2021 um 8:07

Mit mehr km tendiert man, an Verwerter zu verkaufen. Insofern haben die meisten Autos in dieser Altersklasse, die zum Verkauf stehen, tatsächlich "nur" so viel gelaufen, oder wurden dahin gedreht.

Ich habe mit 250.000 km an einen Verwerter verkauft, aber auch mit 150.000 km.

Themenstarteram 18. Oktober 2021 um 8:48

Kilometer Manipulation ist absolut normal, vor allem bei Oberklasse Autos. Mir selbst ist mein eigenes Auto, ein 7 Jahre alter Jaguar XJ40 mit 295tkm, den ich nach einem Arbeitsaufenthalt in Übersee nach etwa einem halben Jahr wieder zurück kaufen wollte, mit etwa 120tkm weniger auf dem Tacho zum Kauf angeboten worden. Noch Fragen?

Bei über 200.000 Km gehen die Autos in den Export, die tauchen dann in mobile vll. garnicht mehr auf. Ausreißer nach unten findet man zu hauf. 10 bis 12.000 Km pro Jahr sind bei Benzinern normale Laufleistungen, grade BMW und Daimler werden auch oft von Rentnern gekauft, die kaum fahren.

Zitat:

@158PY schrieb am 18. Oktober 2021 um 10:48:57 Uhr:

Mir selbst ist mein eigenes Auto, ein 7 Jahre alter Jaguar XJ40 mit 295tkm, den ich nach einem Arbeitsaufenthalt in Übersee nach etwa einem halben Jahr wieder zurück kaufen wollte, mit etwa 120tkm weniger auf dem Tacho zum Kauf angeboten worden. Noch Fragen?

Hast ihn wieder gekauft? :D

Gruß Metalhead

Wenn das Auto nicht gerade ein Jahreswagen mit 10-30Tkm ist, würde ich immer nach Rechnungen und Werkstatt Protokollen fragen und mir zeigen lassen. Habe ich im Übrigen bei Privatverkauf auch immer selbst angeboten. Der Käufer schaut sich den Ordnerinhalt an und wenn es Fragen gibt kann man die gleich klären. Viel mehr Sicherheit kann man kaum bekommen.

am 18. Oktober 2021 um 10:06

Zitat:

@158PY schrieb am 18. Oktober 2021 um 09:03:08 Uhr:

Warum haben (gefühlt) alle 10-20 jährigen Gebrauchten 130-170tkm gelaufen?

Mißtrauen bei geringem Tachostand ist angebracht, da hast du völlig recht.

Aber dein Gefühl kann auch damit zu tun haben, dass du nicht das vollständige Angebot an 10-20-jährigen Gebrauchten siehst, sondern nur den Teil, der öffentlich (für Privatkäufer zugänglich) inseriert wird.

Im Geschäft zwischen gewerblichen Händlern, die entweder nicht-öffentliche Anzeigebörsen benutzen oder sich schon kennen und gar keine Börse mehr brauchen, wird der Anteil von Fahrzeugen mit hohen Tachoständen größer sein als auf mobile etc.

Insofern: ja, es wird das inseriert, was der jeweils angepeilte Markt auch abnimmt.

Aus dem Stiky-Thread zu den Regeln hier:

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