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Warum hilft es, die Niveaugeber und Gestänge einzusprühen?

VW Phaeton 3D
Themenstarteram 1. März 2019 um 12:32

Ich hab mal 'ne Verständnisfrage:

In diesem Forum hatten sich einige Phaeton-Besitzer über eine zu harte Federung beklagt. Es wurde empfohlen, die Gelenke der Koppelstangen, die das Fahrwerk mit den Niveau-Gebern verbinden, mit WD40 einzusprühen. Einige berichteten, dass das Fahrzeug danach deutlich weicher federte. Warum ist das so?

Ich kann mir kaum vorstellen, dass über diese Stängchen nennenswerte Kräfte vom Fahrwerk auf die Karosserie übertragen werden. Vorher würde es den Geber zerbröseln, oder?

Bleibt die Erklärung, dass die Geber bei vergammelten Gelenken kein sauberes Signal mehr liefern. Dadurch könnte ein Steuergerät "verwirrt" werden. Ich verstehe, dass ein Steuergerät veranlassen kann, mehr oder weniger Luft in die Federbeine zu pumpen und die Dämpfung verstellen kann.

Wenn der Wagen aber weder zu hoch, noch zu tief liegt, sollte der Luftdruck eigentlich stimmen.

Bleibt die Verstellung der Dämpfung. Wenn ich es richtig vertanden habe, wird die Dämpfung über einen Stromfluss verstellt, wobei "kein Strom" die größte Dämpfung bewirkt. "Kein Strom" entstpricht der "Sport" Einstellung. Von daher dürfte es niemals schlimmer werden, als wenn ich die Dämpfung auf Sport gestellt hätte. Einige derjenigen, sie sich über eine harte Ferderung beklagt hatten, meinten auch, dass sie keinen Unterschied zwischen "Sport" und "Komfort" mehr wahrnehmen.

Oder ist da mehr Magie im Spiel? Regelt der Phaeton etwa bereits während des Ein- und Ausfederns etwas?

Beste Antwort im Thema

Hallo zusammen,

ich habe mich mal rangesetzt und die Gestänge durch die Gelenkköpfe ersetzt. Eingebaut habe ich sie noch nicht. Ich will sie mit den Achskoppelstangen und den Sommerrädern zusammen tauschen. Ich will den direkten Vergleich zum jetzigen Zustand haben. Aber dafür sollte es etwas wärmer sein. Und fragt mich bitte nicht nach dem Preis. Kann ich leider nicht abschätzen, da ich die für die Achsen nur das Material bezahlen musste. Ganz vorsichtig ca. 100€ alles in allem.

Für Nachbauinteresserte ist alles beigefügt.

Grüße

Arnd

Erschienen in Warum hilft es, die Niveaugeber und Gestänge einzusprühen?

Sensor vorne
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Hallo zusammen,

ich habe mich mal rangesetzt und die Gestänge durch die Gelenkköpfe ersetzt. Eingebaut habe ich sie noch nicht. Ich will sie mit den Achskoppelstangen und den Sommerrädern zusammen tauschen. Ich will den direkten Vergleich zum jetzigen Zustand haben. Aber dafür sollte es etwas wärmer sein. Und fragt mich bitte nicht nach dem Preis. Kann ich leider nicht abschätzen, da ich die für die Achsen nur das Material bezahlen musste. Ganz vorsichtig ca. 100€ alles in allem.

Für Nachbauinteresserte ist alles beigefügt.

Grüße

Arnd

Erschienen in Warum hilft es, die Niveaugeber und Gestänge einzusprühen?

Sensor vorne
Themenstarteram 1. März 2019 um 21:02

Das Selbststudienprogramm 275 kannte ich schon. Dort steht

Das Steuergerät ermittelt innerhalb von Millisekunden, welche Dämpfung an welchem Rad realisiert werden muss.

Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie vergammelte Gelekte am Niveausensor das Steuergerät verwirren können. Die können vielleicht den Sensor zerbröseln. Einsprühen ist also sicher kein Fehler.

Naja, wenn da irgendwo ein Millimeter Spiel wäre, dann könnte der Geber falsche Werte liefern oder zeitverzögert reagieren, aber dagegen würde Einsprühen auch nicht helfen.

Auf die Frage, was in puncto "harte Federung" schon groß daneben gehen kann, außer dass die Dämpfung ungewollt auf Maximum gestellt wird, gibt es diesen Hinweis:

Bei bestimmten fahrdynamischen Zuständen - etwa bei Längs- und/oder Querdynamik - wird die „SkyhookRegelung“ außer Kraft gesetzt und die Dämpferregelung erfolgt mit anderen fahrdynamischen Modulen.

Aber es sieht nicht so aus, als der Niveausensor dabei einge große Rolle spielen würde:

Die Verstellung des Dämpfers erfolgt in Abhängigkeit von der Vertikalbeschleunigungen der Räder und des Fahrzeugaufbaues.

Meiner kommt mir nämlich auch recht hart vor, und Einsprühen hat nichts verbessert, weniger Reifendruck dagegen schon (mein Reifenmann hatte deutlich mehr Druck gegeben als im Tankdeckel steht). Ich merke auch keinen Unterschied zwischen Komfort und Sport.

Bei einem Leidensgenossen hier im Forum hat sich die Federung schon alleine dadurch verbessert, dass die Rapancho Jungs ihm gesagt haben es sei alles in Ordnung. Daher frage ich mich, ob das Einsprühen nur einen Placebo-Effekt auf die Federung hat.

Ich denke, ich suche mir mal ein Schlagloch und messe mit einem Accelerometer, wie der Phaeton darauf reagiert.

Ich gehe auch mit dem Reifendruck an die untere Grenze. Ein Unterschied zwischen Sport und normal ist bei meinem deutlich, bei feinwelligen Fahrbahnen spürt man auch einen Unterschied zwischen normal und comfort. Aber ich denke auch nicht dass hier die Gelenke einen großen Ausschlag geben, aber dennoch ist einsprühen notwendig, weil eine Funktion haben diese Sensoren ja..

 

Gruß

Gerhard

Aaaaalso, liebe Freunde und Kollegen :

seit gestern überlege ich einen Fred über die Koppelstangen und deren direkte Wirkung aufs Federungsverhalten und das Komfortempfinden zu schreiben. Jetzt bietet sich doch diese Stelle dazu hervorragend:

 

So war es endlich an der Zeit sich den Koppelstangen nicht nur an Kundenfahrzeugen, sondern auch an meinem zu widmen...

Eines gleich vor weg:

Die Koppelstangen sind wesentlich mitentscheidende Bauteile eines korrekt funktionierenden Luftfahrwerks!

Alle vier wurden samt den Niveausensoren ausgebaut und begutachtet. Sensoren relativ gut drehbar, Kugelgelenke hinten konnten durch äussere Säuberung und Fitness Dreh- und Wackelbewegungen mit Hilfe von WD-40, Pressluft und Zahnradspray (relativ) gut gangbar gemacht werden. Die vorderen unteren waren nach fast 10 Jahren und 160.000 km schon deutlich angegammelt. Die Kugelköpfe waren seitlich nur schwer zu bewegen und drehen war nur mit der ganzen Hülse möglich. Ich dachte mir: wird schon nicht so schlimm - übertragen sie doch, vorgegeben durch ihre Einbaulage, nur minimale Drehbewegungen, sie werden bei Federvorgängen hauptsächlich vertikal bewegt. Der Kugelkopf darüber dreht sich viel mehr, der war auch beweglicher. Trotzdem habe ich die unteren aus den Hülsen ausgebaut, mit Drahtdrehscheibe von Rost befreit und mit Lagerfett wieder eingebaut. Sie bewegen sich jetzt nur durch bloßes angucken :D

Resultat:

Mein sehr komfortabler PHAETON wurde in einem erstaunlichem Maß positiv verändert. Die selben Wege und Strassen, am selben Tag - ein insgesamt deutlich komfortableres Fahrzeug. Feineres ansprechen auf Unebenheiten, sanfteres abrollen und bessere Dämpfung (weniger nachschwingen auf "Komfort"). Hätte nicht so deutlichen Unterschied erwartet!

Fazit:

Die Koppelstangen sind als Informationslieferant für das Fahrwerks-STG eine gründsätzlich wichtige Verbindungs-Komponente und je leichtgängiger sie arbeiten, desto feinfühliger erfolgt die Fahrwerksregelung. Und witterungsbedingt unterliegen sie einem natürlichen Fahrbetriebsverschleiss. Ich werde sie bestimmt mal komplett erneuern um das originale PHAETON-Schwebeverhalten wiederzuerlangen!

Welche Bauteile und Lager wären denn von so einer Wartung betroffen?

Danke Georg, da habe ich wieder was dazugelernt...

 

Gruss

Gerhard

Hallo Georg, so ging es meinen Koppelstangen auch. Wollte auch neue kaufen, aber einzeln bekommt man die bei VW nicht (nur mit Sensor) Ich werde mir selber welche anfertigen (Kugelköpfe und Kugelgelenke sowie Gewindestangen kann man aus Edelstahl kaufen). Dann auf den Milimeter so lang wie die Originalen herstellen, mit Schraubensicherung sichern, einfetten und rein damit..)

 

Kostenpunkt für 4 Stück ca 40 Euro wenn ich mich recht erinnere..

 

Gruss

Gerhard

Funktioniert sicher auch, Gerhard.

100% zufrieden wäre ich, wenn ich die leichte Plastik-Koppelstange behalten würde und nur die vergammelten Kugelköpfe ersetzen könnte. Die Kugelkopf-Hülse selbst, sah nach der Reinigung i.O. aus und mit dem Lagerfett bewegt sich selbst der schon leich angefressene Kopf darin perfekt (auch spielfrei). Aber in diesem Zustang hällt es sicher nicht ewig.

Als 2. Alternative könnte ich auch eine Alustange akzeptieren...

 

Kleine Längenabweichungen werden durch die Einmessung der Regelhöhe beseitigt.

Hast du konkretes Baumaterial für dein Projekt im Sinn?

Sind die Kugelköpfe 1:1 gross? Das liesse dann auch die Weiterverwendung nicht all zu verschlissener Serienstangen zu ;)

ja, ich schicke Dir mal die Infos zum Baumaterial (Köpfe und Pfannen der Originale sind nach DIN), somit wird das Baumaterial (auch nach DIN) passen ...

 

Gruss Gerhard

:D :D

DANKE !

Themenstarteram 3. März 2019 um 14:07

Ich habe jetzt mal eine Sport vs. Komfort Messung mit dem Accelerometer gemacht. Die Strecke bestand aus einem Bahnübergang gefolgt von einer Straße mit vielen Schlaglöchern. Gemessen habe ich den Absolutwert der Beschleunigung ("R") und zwar im AC Modus, d.h. der Durchschnitt sollte langfristisig Null sein (und nicht 9.81).

Idealerweise müsste ich zweimal mit der gleichen Geschwindigkeit exakt die gleiche Linie fahren. Aber trotz aller Unzulänglichkeiten hat mich dieses Messung vorläufig davon überzeugt, dass es bei meinem sehr wohl einen Unterschied zwischen Sport (blau) und Komfort (rot) gibt. Besonders die gleitenden Durchschnitten (dicke Lininen) legen das nahe.

Ich frage mich, wieviel von dem Eindruck einer "harten Federung" gar nicht auf das Konto von Beschleunigungen geht, sondern durch Geräusche hevorgerufen wird. Der Phaeton ist halt super leise und überdeckt Rad- und Fahrwerksgeräusche nur schlecht. Macht man das Radio an, federt er besser ;).

Federung

So deutlich wie Dein Diagramm den Unterschied darstellt, hat das mein Popometer noch nie getan. Einzig auf der AB merke ich in schnellen welligen Kurven, dass „soft“ hier wegen leichter Schwammigkeit nichts ist. Am ehesten hat sich bei mir der Hochmodus +15mm und dazu „soft“ als Alltagseinstellung etabliert. Ob Du diese Messung nochmals im Hochmodus machen könntest? Das wäre echt klasse! Im Normalmodus merke ich keinen so groß spürbaren Unterschied. Gruß

Danke.

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