Warum Käfer?
Die Saison ist zu Ende, Weihnachten kommt, da hat man mehr Zeit und könnte vielleicht ein wenig etwas nostalgisch werden. Was mich schon immer interessiert hat - warum fährt Ihr Käfer? Was waren Eure Beweggründe? Wie alt ist dieser Wunsch? Wie lange habt Ihr den Käfer? Wie kamt ihr dazu? Wie wichtig ist er für Euch? Wie viele Käfer habt ihr oder habt Ihr gehabt? Interessiert Euch auch die Käfergeschichte oder nur die Technik oder nichts davon, sondern einfach nur das Fahren? Wer ist eher ein Originalo-Typ und wer steht eher auf die persönliche Note? Wer auf Tuning? Oder irgendeine andere der ganz vielen Aspekte des Oldtimerfahrens.
Ich hoffe, dass es so einen Thread hier noch nicht gab. Die Suchfunktion hat nichts dergleichen gefunden. Einige Antworten auf solche Fragen kriegt man natürlich über die Jahre des Lesens und über viele, viele Threads verteilt schon, aber ich dachte, so eine zentreale Stelle kann nicht verkehrt sein.
Ich würde mich über rege Beteiligung sehr freuen!
Euer Schleich
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16 Antworten
Meiner ist ein Erbstück von meiner Oma, ein 81er Mexikaner (sie hatte vorher einen 63er Käfer (ebenfalls 1200)).
Auch wenn selten mit dem gefahren wird, möchten wir ihn nicht missen. Wir sind da recht emotional, also so schnell geben wir den nicht her. Er ist uns ans Herz gewachsen, auch wenn er nur 34 PS hat, innen recht laut ist und eigentlich wenig Fahrkomfort hat. Hat nicht mal ein eingebautes Radio! Dafür im Radioschacht einen Drehzahlmesser, ein Ölthermometer und Voltmeter, die ich vor über 20 Jahren mal eingebaut hab, weil ich wissen wollte, ob ich das kann bzw. ob ich was von Autoelektrik versteh. Und ja, es funktioniert bis heute!
Eine Sonderausstattung hat er auch: nämlich eine Anhängekupplung!
Manchmal denk ich, ein paar PS würden nicht schaden. Sollte mal ein Tauschmotor fällig werden, wird's sicher ein 1600er mit 50 PS, die reichen völlig aus.
Immer öfter denk ich über die Nachrüstung von vorderen Scheibenbremsen nach. Wenn sich die Zeit ergibt, lass ich das machen.
Gruß
Martin
Tja dann...
Meine Eltern kauften 1958 ihren ersten Wagen - damals natürlich ein Käfer, gebraucht, ein '56er in grau mit roter Kunstlederinnenausstattung. 1970 mußte er weichen - Scheibenwaschanlage und Blinker wurden Vorschrift. Hatte er ja beides nicht und Um- bzw. Nachrüstung wäre zu teuer.
Meinte Mutter.
Vater fügte sich, im Sinne des Hausfriedens.
Ein "neuer" mußte her - natürlich wieder ein gebrauchter, ein '66er mit Bügelstoßstangen und SSD. (Bild)
Was soll da anderes passieren, als daß man selber auch zum "Koleopterologen" wird?
Der elterliche Käfer wurde somit - nicht mein erster! Nein! Das mußte natürlich unbedingt ein '56er werden, denn die elterliche "Sünde" des Ovali-Verkaufs mußte selbstverständlich wieder gutgemacht werden! Ich kaufte somit den ersten, der mir "zulief" - das typische Lehrgeld, das man zahlt, wenn man jung, dumm und gefräßig ist. Wär's ein Pferd gewesen, hätte man ihn erschießen müssen - egal - ich hatte ihn mir eingebildet, er wurde um viel Geld reanimiert und diente ein paar Jahre. Erst als ich den schon hatte, ging auch der elterliche Herbie in meinen Besitz über und lief die längste Zeit parallel. Man(n) kann ja bekanntlich nie genug Käfer haben.
Dazu kam dann ein sehr schöner '58er, an dem ich nicht vorbei konnte, ein RHD-1302 (leider nur kurz, da durch Unfall zerstört...), ein 1600LE Variant, um auch einmal ein Käfer-Derivat kennenzulernen, ein 181, weil man(n) den ja einfach auch braucht und ein 411 LE Variant, für den der Typ 3 dann weichen mußte. Da fünf Autos nun aber doch etwas "verschärft" sind, reduzierte ich bald wieder und es blieb bei 181 und 411, zu denen sich bald ein "1200L/50PS" gesellte.
Der 411 wurde mit seinen 80 PS zu teuer - weg damit. Das "Dreiergespann" des österreichischen Wechselkennzeichens mußte allerdings nicht lange auf Vervollständigung warten - ein lange verfolgtes Objekt der Begierde aus meiner Umgebung, mein heutiger '63er (Modell '64) wanderte zu mir.
Der 50-PSer nervte mit allgegenwärtigem Wassereintritt, auch nach sieben (!) gefundenen und abgedichteten Stellen - weg damit.
Die Familie wuchs und damit der Platzbedarf - der erste "Fremdling" (Nicht-VW) in Form eines DB 220D/8 lief mir regelrecht zu. Schnäppchen mit nahezu Vollausstattung - 13 Jahre diente er, brav vor sich hin nagelnd, bis daß der Rost uns schied. Zwei Autos sind genug.
Oder doch nicht?
Naja - das Wechselkennzeichen mußte dann doch gefüllt werden. Zwar wieder ein Fremdling, der sich in Gestalt eines Peugeot 404 wiederum regelrecht aufdrängte, aber ein Mann muß tun, was ein Mann tun muß.
Aller guten Dinge sind nun einmal drei - wenn wenigstens eins davon ein Käfer ist...
Na, so kurz vor dem Fest dürfen derlei Betrachtungen ruhig mal angestellt werden!
Hier also meine "Käfer-Geschichte":
Ich machte meinen Führerschein im Dezember 1978 mit gerade mal 18 Jahren (wann auch sonst!?), und mein allererstes Auto war ein Typ 3 (1500 TL = Traurige Lösung) von dem gerade erst verstorbenen Großvater eines damaligen Schlagzeugschülers und ehemaligen Klassenkameraden. Dieser verstarb nach knapp zwei Jahren, und fortan fuhr ich vorzugsweise (ältere) Mercedes, /8 und dergleichen. Nach vielen Jahren kaufte ich mir einen 1969er 280 SE (Typ 108), und um den ordentlich unterzubringen, musste ich mir etwas überlegen mit dem in der Garage abgestellten 53er Ovali - dem allerersten Auto meines Vaters, das dieser sich als junger Lehrer mit elterlicher Hilfe seinerzeit neu gekauft hatte. In diesem Auto hat mir schon mein Großvater das Schalten etc. in der Garage beigebracht...
Schlussendlich verbrachte ich den Käfer nach Polen, wo man ihn mir komplett restaurierte (auch die Technik, leider nur mangelhaft...), und nachdem ich die Motor-, Getriebe- und Bremstechnik etc. inzwischen habe instandsetzen lassen, fährt er auch ordentlich. So nutze ich ihn im Sommer für Ausfahrten und Oldtimer-Rallyes - und das alles natürlich vor allem aus Pietät!
Irgendwas ist ja immer - so hat man alle Tage Freude an solch einer Hinterlassenschaft!
Liebe Grüße derweilen und alles Gute zum Fest und für's neue Jahr!
Holger aus Frankfurt
Herbst 1988, ich hatte gerade den Führerschein und eigentlich ganz andere Vorstellungen. Entweder ein Bulli oder ein Strich-8 oder irgendwas, was nach Bluesmobil aussieht, also ein großer Opel oder Ford der späten 60er bis Mitte 70er. Das fand aber alles nicht die Begeisterung meiner Eltern. Mein Versuch, einen Rekord D mit 97 PS und Automatic zu kaufen, hätte fast mit meiner Einweisung geendet. Mein Vater war sowieso immer der Meinung, dass der Käfer das einzige taugliche Auto für Fahranfänger ist, mit der Bemerkung war es dann aber auch erledigt und meine Mutter schickte mich irgendwann mal zum Wandmaker-Parkplatz "Da steht ein Käfer mit Zettel dran, zu verkaufen". Was für eine Leiche. 300 DM für ein halbes Jahr Tüv, innen marinablau, außen undefinierbare Heizkörperlackreste in hellbraun. Nö lass mal. Aber so langsam kam ich dann auf den Gedanken: Wenn schon einen Käfer, dann suche ich mir den selber, bevor meine Eltern mir noch so ein Fragment schenken, um was Größeres zu verhindern.
Nicht mal eine Woche nach meinem 18. fand ich dann in den Kleinanzeigen unserer Zeitung einen 1302 mit neu Tüv für 1550 DM, mit Radio und Schiebedach (Wichtig!), der hatte ein schlecht ausgebeultes Seitenteil, deshalb eher am unteren Rand der Käfer-Preise. Ich habe mir dann aus dem Telefonbuch die Adresse rausgesucht (einfach mal alle Nummern durchsucht, in dem Alter hat man noch Zeit für sowas) und bin mit dem Moped da hin und habe den Käfer erstmal alleine und in Ruhe besichtigt. Dann nach Hause, meinen Eltern verkündet, dass die Entscheidung feststeht, damit war das erledigt.
In 3 1/2 Jahren kamen dann so um die 60.000km dazu, ein geplatzter Motor nach einem gewonnenen Beschleunigungsrennen mit einem 190 Diesel, eine Schnellrestaurierung in Papas Garage, die ich fast gesprengt hätte, als beim Schweißen im Radkasten der Dachhimmel abfackelte, nebenbei Schweißen gelernt von einem Bekannten, der allerdings nie das Schutzgasgerät da hatte, wenn ich da war. Wir also mit dem Elektrodengerät geübt und nebenbei hat er mir erklärt, was man bei Schutzgas anders macht. Als ich mit dem Käfer durch war, hatte er noch mal Tüv, ich konnte so einigermaßen schweißen und hatte damit vermutlich mehr Schaden angerichtet als repariert. 1992 habe ich ihn abgemeldet, seitdem wartet er drauf, dass ich Zeit habe. Zeit zum Teileanhäufen hatte ich ja genug.
Später kam noch ein 1200er Mexicaner dazu, da stehen 3 Leute aus meiner Schulklasse im Brief und vor ein paar Jahren der Doppelgänger vom 1303 Big, den meine Eltern in den 70ern hatten. Das sind aber jetzt auch meine letzten 3 Restaurierungsobjekte, die ich noch machen will. Alles andere, was nicht fährt, habe ich vor ein paar Monaten verkauft. Das Geld reichte dann doch, nach über 30 Jahren für den Strich-8er, den man ja wohl auch als Käfer-Freund haben muss, wenn ich Eure Beiträge so lese.
Meine letzten Käfer-Fahrversuche auf öffentlichen Straßen sind inzwischen fast 20 Jahre her, seit wir den 1200er stiillgelegt haben. Aber der 1303 wird ab und zu mal bewegt und wenn es nur ist, weil mal wieder die Halle umgeräumt wird. Der Rest im Tank von der Vorbesitzerin hat nicht mal ein paar km gereicht, aber ist doch auch mal was, wenn man auf dem eigenen Hinterhof mit leerem Tank liegenbleibt. Ich weiß nicht, was mutiger war, dass sie bis so kurz vor Schluss damit gefahren ist oder bis Tüv-Ende bei dem Blechzustand.
Da trage ich gern auch was zu dem Thread bei.
Früher war bei mir eigentlich kein besonderes Interesse oder Wissen für Autos vorhanden, aber der Käfer ist mir immer schon aufgefallen und hat mich begeistert. Langsam hatten dann immer mehr Freunde/Kollegen ihren Lappen und der Wunsch nach einem Führerschein und eigenen fahrbaren Untersatz wuchs, das Interesse an Autos im Allgemeinen und den Käfer im besonderen stieg. Zuerst hatte ich den Plan als erstes Auto gleich einen Käfer zu holen, aber es war im Nachhinein betrachtet gut, ihn nicht als ersten (Alltags)wagen zu holen.
Also hab ich mich nach zahlreichen Recherchen im Internet, auf Raten von Freunden... erstmal dagegen entschieden, wusste aber es muss auf jeden Fall irgendwas älteres sein, etwas was nicht an jeder Ecke zu sehen ist.. so kam ich zu meinem 4er Golf Cabrio und nachdem mir dieser die Freude am Fahren nahe gebracht hat (das konnte die A-Klasse der Fahrschule mit sämtlichen Assistenten/Bildschirmen etc nicht) und ich mir mittlerweile genug Wissen über Käfer angeeignet habe stand fest es muss einer her und zwar am besten ein 1303. Seit April ist es jetzt soweit und mein BIG ist ein treuer Begleiter geworden, mit dem ich schon einiges erlebt habe.
Ich schätze meine Autos beide sehr und versuche auch alles was geht selbst zu machen, wie zb Ventile einstellen, Zündung einstellen, Ölwechsel was ich mir alles selbst beigebracht habe, großteils durch das Forum hier.
Ahja dazu möchte ich noch anmerken, dass ich meinen Schein jetzt erst seit einem Jahr habe und mit meinen 19 Jahren wohl unter dem Durchschnitt der Käfer Fahrer liege
So hoffe der Text ist euch nicht zu lange, zum Abschluss noch ein Bild, damit das ganze nicht so trocken ist.
Der Statistiker sagt: 40% Big-Anteil bei 5 Beiträgen, nicht wirklich reprasentativ.
Jetzt fehlt noch einer in blau.
Also meine Käfer-Geschichte fing so an:
1981 Führerschein, von den Eltern bezahlt aber kein Auto
Auf der Suche nach preiswerten Untersatz habe ich bis zum Studium 4 1200 er Käfer gefahren,
Alle für unter 1500,- DM gekauft, einen sogar geschenkt bekommen, den habe ich dann tiefer gelegt, Scheibenbremsen verbaut, bei Gerd Weiser alles eintragen lassen und einen Motorbausatz bei Wilke in Köln gekauft,
Den Motor habe ich dann in meiner Studentenbude zusammengeschraubt und hatte kein Geld mehr für Doppelvergaser,
so stand der Motor erst einmal in der elterlichen Garage und wurde wöchentlich gedreht.
Dann lernte ich meine heutige Frau kennen und heirateten, fuhren dann mit einem Karmann, den wir von den Schwiegereltern zur Hochzeit bekommen hatten (war ein Erbstück für die Krankenpflege an einer Auslandskorrespondentin aus Bonn, die den orangen Karmann mit schwarzem Dach in der Garage stehen hatte und Schwiegermutter damit Einkäufe für die Dame erledigte)
Das Auto war einmal im Iran zugelassen und wir haben alle Papiere dazu erhalten, echt krass.
Dann sollte das erhaltene Bafög frühzeitig zurückgezahlt werden und der Karmann ging für 6000,- DM aus der Familie
Später im Beruf hatte ich bei baulicher Beratung in einer Garage einen 59er Käfer mit Faltdach entdeckt, man wurde sich schnell einig und kauften uns dann als Zweitwagen diesen Käfer für 3500,- DM
Mit H-Zulassung war der Wagen preiswerter unterwegs als alle vorherigen!
Dann wurde für die waschende Familie der Erstwagen ein 90 PS Jetta II zu klein und wurde samt Käfer verkauft und gegen einen T 3 LLE eingetauscht.
Zu der Zeit war gerade unser jüngster Sohn als viertes Kind geboren.
Der Bus ist nun genau 20 Jahre in der Familie und Sohn Christian kam vor 3 Jahren (kurz vor seinem 17. Geburtstag ) mit dem Wunsch das er gerne einen alten Käfer haben würde...
Freudig überrascht dem Wunsche folgend machte ich mich mit Sohn auf die Suche und wurden in Bargteheide fündig:
Ein schöner Jubi-Käfer im Zustand 2-
Inzwischen wurde einiges verändert, Scheibenbremsen, Vergaser optimiert, Schaltgestänge neu gelagert, und so weiter,
derzeit bauen wir an einem 1776 er Motor mit fachlicher Unterstützung.
Nun suchen wir nach einem weiteren Käfer.
Das Auto macht einfach mega Spaß,
Ach ja ich vergaß zu berichten: Den Motor der in der elterlichen Garage stand wurde vor 30 Jahren an einen mir bekannten Fliesenleger verkauft, der hat ihn in einem Karman Cabrio verbaut und der Motor läuft heute noch, bin richtig stolz auf meine damalige Leistung!!!
Jetzt am Wochenende geht es in die Garage , der Käfer braucht an den Kotflügeln etwas Zuwendung...
Allen wünsche ich eine gute Zeit und viel Spaß mit dem Käfer....
Tiffany's Geschichte kann man hier nachlesen.
Wäre zu viel, es hier nochmal reinzukopieren
https://www.vau-max.de/.../...us-dem-doernroeschenschlaf-erwachte.1992
Ich weiß, ihr habt es bestimmt schon gehört aber trotzdem kommt hier noch mal die ganze Geschichte, auch wenn sie nicht nur schöne Seiten hat:
Angefangen hat es bei mir sehr früh (ich glaube sogar das ist meine erste Erinnerung die ich noch habe) als wir jedes Mal auf dem Weg zum Spielplatz (ich war zu diesem Zeitpunkt etwa vier Jahre alt) an der örtlichen Werkstatt vorbeilaufen mussten und da immer Käfer standen. Ich nehme mal an mir hat die Form oder das Legendäre an dem Auto schon immer gefallen, jedenfalls sind wir wohl öfter wegen mir dort stehen geblieben. An einem Tag, als wir wieder da standen und ich Auto geschaut habe, habe ich voller Überzeugung zu meinem Vater gesagt „mein erstes Auto muss ein Käfer sein. Entweder kaufe ich mir einen Käfer oder gar kein Auto“. Mit der Zeit, und weil wir nicht mehr so oft dort waren, haben sich meine Interessen geändert und ich habe den Käfer wieder vergessen.
Als ich 15 war (2016) wollte meine Oma sich dann ein neues Auto kaufen und bei dem Händler stand ein Käfer. Da habe ich, weil auch mein Führerschein nicht mehr weit weg war, sofort Blut geleckt und angefangen eisern zu sparen. Gute zwei Jahre später war es dann tatsächlich so weit. Ich habe mir mit 17 mein erstes Auto gekauft und zwar tatsächlich einen Käfer. Unerfahren wie ich war habe ich ihn Blind gekauft und es war auch noch der günstigste mit frisch TÜV den es gab. Also musste ich gleich mal Hand anlegen und Elektrik, Teppich, Limaregler, Öl- und Bremsflüssigkeit wechseln und weitere Kleinigkeiten, aber ich hatte meinen Käfer. In Folge dessen habe ich festgestellt das ich, treu dem Motto „das Leben ist zu kurz um langweilige Autos zu fahren“, meinen Käfer individualisiert und habe z.B. Tacho, Tachoring und Lenkrad umgebaut und mir Dach- sowie Heckgepäckträger mit den entsprechenden Koffern zugelegt.
Dabei habe ich sehr viel gelernt und gemerkt, dass ich nur noch Oldtimer fahren will, weshalb im März diesen Jahres auch noch ein nicht fahrbereiter, rostiger aber günstiger Trabi hinzu gekommen ist. Dieser soll als tägliches Auto entsprechend winterfest gemacht werden.
Aber wie es der Zufall will läuft vieles nicht so wie man es sich vorstellt.
Anfang September habe ich nach einer ärztlichen Diagnose meinen Führerschein nach knapp zwei Jahren schon wieder abgeben müssen und ich bekomme ihn in absehbarer Zeit auch nicht mehr wieder.
Doch das hält mich keines Falls davon ab mein Hobby weiter voran zu treiben. Zugegeben, es erschwert es immens.
Derzeit bin ich dabei am Käfer Blechteile neu zu lackieren und habe beim Trabi mit zerlegen und versiegeln angefangen.
Ziel beim Käfer in weiter Ferne sind unauffällige 120 PS mit allen nötigen Umbauten mit Porsche-Gebläse.
Und ich habe eines gelernt. Das richtige Auto hat man dann, wenn man wie ich jedes Mal wenn man in der Scheune an seinem Auto zufällig vorbei läuft und sich jedes Mal sagt „man ist das ein wunderschönes Auto. Und das beste ist, es gehört auch noch mir“.
Wie so vieles im Leben ein Zufall.
Mein Vater fuhr stets FIAT. Vom 1100 Neckar Bj 59 bis zum 124 Spezial. Somit begann auch ich mit dieser Marke. Der Käfer war für mich damals eher negativ besetzt. Unser Physiklehrer lästerte ständig über dieses veraltete Auto. Einmal hatten wir wegen einem Unfall, für eine Woche einen Käfer als Leihwagen. Das war auch nicht gerade der Ausbruch übermäßiger Glücksgefühle, wenn man 4 Türen und einen großen Kofferraum mit umlegbarer Rücksitzbank gewohnt war. Das Sicherheitsgefühl mit der Nase an der Scheibe brauche ich erst gar nicht zu erwähnen.
Also der Käfer war für mich ein NoGo.
Deshalb und weil ich mir in der Ausbildung nicht mehr leisten konnte, war mein erstes Auto 1977 ein gebrauchter Fiat 500 in Positano-Gelb. Wenn man so will eine Art "Baby Käfer" :-)
Luftgekühlte 2 Zylinder, Heckmotor, Faltdach....
Leider war es nicht das günstige Auto, das ich mir erhofft hatte. Mein Lehrlingsgehalt ging ständig für irgendwelche Reparaturen drauf. Auspuff, Steuerkette, Stoßdämpfer usw.
Nach einem Jahr kam dann auch noch ein selbst verschuldeter Unfall dazu. Nun stand ich da, ohne Auto und der Ausbildungsbetrieb war 20km und 210 Höhenmeter entfernt. Von nun an musste ich jeden Tag kräftig in die Pedale treten.
Mein Vater hatte mit seinem letzten FIAT auch nur Probleme und das bei seinem täglichen Schichtdienst. Verärgert kaufte er dann beim örtlichen VW Händler einen neuen Passat. Dort schaute ich mich dann ebenfalls nach einem neuen fahrbaren Untersatz um. Auf dem Gelände standen viele gebrauchte Golf I herum, von denen damals jeder schwärmte. Im Verkaufsraum stand aber auch ein funkelnagelneuer Käfer für den gleichen Preis wie ein gebrauchter Golf.
Hmmm.. ich kam ins grübeln. Der Golf war schon das bessere und modernere Auto, aber....
Ein neues Auto mit Garantie, neuen Reifen, neuer Batterie, voraussichtlich die nächsten Jahre keine überraschenden Reparaturen...einfach ein rundum sorglos Paket.
Nachdem mich mein Vater mit einem zinslosen Geldbetrag unterstützte, bestellte ich im Juli 1978 einen roten Mexikaner. Die Vorfreude war riesengroß. Einen Neuwagen zu besitzen.....das war genial....auch wenn es nur ein Käfer war. ;-)
Die Lieferzeit sollte 2 Wochen betragen.
Nun denn, ich fuhr dann weiter meine kleine tägliche Tour de France. Nach zwei Wochen rief mich der Händler an. Endlich, dachte ich, hat das Radfahren ein Ende. Leider war der Haken an der Geschichte, dass nicht ein Roter Käfer wie bestellt eingetroffen ist, sondern einer in grün....Erbsensuppengrün....Manilagrün L63Y. Super....
Wann der Rote kommt, konnte er mir nicht sagen. Weitere Wochen Radfahren oder diese Farbe nehmen, vor dieser Alternative stand ich.
Es wurde der grüne Mexikokäfer! Man gewöhnt sich an alles. Nach 17 Jahren und 300 000km war es nicht mehr wichtig ;-)
Aus der Freude an einem neuen Auto wurde recht schnell echte Liebe zum Käfer. Er hat mich einfach gefangen genommen. Der Beitritt zum VW Käfer Team Göppingen befeuerte die Begeisterung noch mehr und hat bis heute nicht nachgelassen.
Der Käfer ist einfach ein grundehrliches Auto ohne Schnickschnack wie Heckflossen und überflüssigen Chromzierrat. Er wollte nie mehr scheinen, als er ist. Der Käfer lässt dich nie im Stich. Wenn mal etwas kaputt ging, war es vor der Haustüre oder ich konnte es selbst reparieren und ich kam wieder gut zu Hause an. Er gibt Dir bei jedem Wetter ein gutes Gefühl und bringt dich durch dick und dünn.
Als ich mir nach der Ausbildung und Studium ein anderes Auto hätte leisten können, brachte ich es nicht übers Herz und blieb ihm treu. Meine Kumpels kauften sich alle 4-5 Jahre ein anderes Auto, ich dagegen fuhr meinen Käfer weiter und kaufte mir lieber statt dessen noch einen Jubi, ein 1303 Cabrio, einen Brezel, einen 62er Export Faltdach.... es waren die goldenen Zeiten als die Käfer noch günstig und im Zustand ziemlich Top waren.
Ich bin einer der Wenigen, die seit 1978 jeden Tag mit dem Käfer unterwegs sind.
Es gibt für mich nichts Besseres und Schöneres!
Gruß
Georg
Meine Käfer Geschichte begann bereits in der frühesten Kindheit in den 1960er Jahren. Das erste Auto meiner Eltern, an das ich mich errinern kann, war ein 34PS-Käfer in grau mit einem Faltdach. In diesem Auto bin ich quasi "aufgewachsen". Vorher hatten meine Eltern einen schwarzen Ovali, den ich allerdings nur von Fotos her kenne, denn damals war ich noch nicht auf der Welt. Mein Großvater hatte zu dieser Zeit einen weißen 1300er Käfer, den wir uns auch ab und zu ausliehen. 1969 wich der Käfer einem Typ 3 Variant mit 54PS (Kurz-Schnauzer) BJ. 1968 in Regatta-Blau und mit Schiebedach. Mein Großvater hatte inzwischen einen 1500er Käfer in beige-braun mit stehenden Scheinwerfern. Der Variant wurde 1973 durch einen neueren Variant (Langschnauzer) Bj. 1972 in Gemini-Blau metallic ersetzt. Dieses Auto sollte ich später auch noch oft fahren. Meine 5 Jahre ältere Schwester bekam 1973 dann auch einen Käfer geschenkt, einen weißen 1300er mit liegenden Scheinwerfern. Nachdem sie mit diesem einen Auffahrunfall hatte, kaufte sie sich 1974 dann einen 1302 mit 44PS in gelb. Ihr freund hatte dann auch einen Käfer, und zwar einen Automatik mit 50PS, ebenfalls in Gemini-Blau Metallic. Um 1977 rum kaufte sich meine Schwester dann auch eine TYP3, eine Limoisine Bj. 1971, ebenfalls in Gemini-Blau Metallic, den ich später auch ab und zu fahren durfte.
Den Führerschein machte ich dann im Januar 1979, kurz nach meinem 18. Geburtstag. Mein Fahrschulauto war ein BMW 520, das ertse Auto, dass ich nach Erhalt des Scheins fuhr, war aber der ausgeliehende alte Käfer meiner Cousine (ich glaube, Baujahr um 1960 rum, mit unsynchronisiertem 1. Gang). Danach bin ich viel mit dem Variant meines Vaters gefahren, bis ich mir im Oktober 1979 mein erstes eigenes Auto kaufte, für das ich bereits Jahre zuvor angefangen habe zu sparen und Ferienarbeit zu machen. Es war ein Alfa Romeo 2000GTV (Bertone Coupe), das ich immer noch besitze und zu dem sich im Laufe der Zeit auch noch viele weitere alte Alfas folgten.
Es wahr also erst einmal vorbei it der Luftkühlung.
Aber als 1986 meine damalige Freundin und heutige Frau 18 wurde und ein eigenes Auto wollte, empfahl ich ihr einen Käfer. Es wurde ein 1961er in Schlumpfblau (die richtige Farbbezeichnung weiß ich leider nicht mehr), der aber einen 1300er 40PS Austauschmotor hatte, der bereits über die Frischluftheizung verfügte. An diesem 650DM Auto gab es sehr viel zu repaieren, bis er endlich fahrbereit war und TÜV hatte. Gut, dass die Eltern meiner Freunding eine Garage mit Hebebühne hatten, in der ich arbeiten konnte. Später habe ich den Käfer dann auch auch noch neu lackiert, in meiner inzwischen gemieteten "Schrauberscheune". Er war dann ein wirklich schönes Auto.
Zu schön, um ihn dem Winter auszusetzen. Ich selbst habe meine Alfas im Winter auch immer im trockenen gelassen, und habe mir immer für ein paar 100 DM ein Winterauto gekauft. Also schenkte ich meiner Freundin auch ein Winterauto, und zwar einen weißen VW-Bus (Kastenwagen) T2b mit 50PS. Leider gefiel ihr dieser so gut, dass sie den Käfer dann 1,5 Jahre später verkaufte. Als der Bus irgend wann für den nächsten TÜV zu viel Arbeit machte, wurde er durch einen ehemaligen Post-Bus (Kastenwagen), ebenfalls ein T2b mit 50 PS ersetzt.
Zu meinen Alfas hatte sich in der Zwischenzeit ein grün-weißer T2b Fensterbus mit 70 PS gesellt, der sich auch sehr schön fahren ließ.
Als unser Sohn 1990 zur Welt kam, wollte meine Frau dann aber ein Auto mit einer "richtigen" Heizung. Also gab ich eine Alfetta-Limousine von mir und fuhr im Alltag dann ihren "Post-Bus". Meinen Fentser-Bus hatte ich inzwischen weiter verschenkt. Irgendwann wurde aber auch dieser "entsorgt", und damit war die Phase der Boxermotoren bei uns erst einmal vorbei.
Meine Schwester hatte sich aus Nostalgiegründen aber zwischenzeitlich als Zweitwagen einen grünen Typ3 Variant Bj. 1967 gekauft, den ich mir auch ab und zu auslieh. Leider hat sie diesen nach ein paar Jahren aber wieder verkauft, ohne mir Bescheid zu geben. Ich hätte ihn gerne gehabt, aber leider war er weg.
Um das Jahr 2002 herum hat meine Frau wieder den Wunsch nach einem VW-Bus verspürt und kaufte sich einen T3 mit 78PS Wasserboxer (ein Kastenwagen). War auch ein schönes Auto, mit wirklich hoher Transportkapazität und auch mit sehr guter Heizung. Nach einem Motorschaden kam der aber auch irgendwann wieder weg, und es war erst einmal vorbei mit VW-Boxermotoren.
Vor ca. 3,5 Jahren überraschte mich meine Frau, die sonst immer kritisierte, dass ich viel zu viele Autos hätte, damit, dass sie es mittlerweile bereue damals ihren schlumpfblauen Käfer verkauft zu haben, und das sie schon seit einiger Zeit wieder nach einem Käfer ausschau halte. Sie hatte dann einen in der Nähe von Rüdesheim im Internet gefunden (wir wohnen in Nürnberg). Am nächsten Tag sind wir dann mit einem Anhänger im Schlepptau hingefahren, und haben ihn gekauft und "nachhause geholt". Es ist ein grau-weißer Sparkäfer mit EZ. Juli 1967, mit liegenden Scheinwerfern. Er wurde 1997 von einer Dame in Essen als Neuwagen gekauft. Nach einem Jahr hat sie ihn dann einen Landwirt in der Nähe von Rüdesheim verkauft, der ihn bis zu seinem Tod 2013 gefahren hat. Mit ca. 78000km auf dem Tacho wurde er dann abgemeldet und in der Scheune geparkt, bis wir ihn geholt haben. Er ist im unrestaurierten Originalzustand und nach einiger Zuwendung kam er dann auch problemlos wieder durch den TÜV und hat heute ein H-Kennzeichen.
Im Moment hat er Winterpause und "wohnt" in der Garage, in der ich schon 1986 am blauen Käfer meiner Freundin (und heutigen Frau) schraubte. Wenn ich in die Garage komme, stecke ich immer die Nase in das offene Seitenfenster und nehme einen tiefen Zug vol Käferduft. Das riecht so typisch nach luftgekühltem VW, das allein das schon eine geistige "Zeitreise" auslöst.
Fazit: Bei all den schönen Alfas, Mercedes, etc. die sich so angesammelt haben, ohne luftgekühlten VW geht es nicht!
Viele Grüße,
Peter
Dann möchte ich mich auch mal in die Liste mit einreihen. Ich wünschte nur, ich hätte auch so eine lange Geschichte wie manch anderer zu erzählen. Das liegt aber vermultich eher an meinem Alter
Warum Käfer? Das weiß ich gar nicht mehr so genau um ehrlich zu sein. Ich vermute aber, dass es an den Herby-Filmen lag. Die habe ich immer ganz gerne und oft gesehen. Dazu hatte ich ein kleines Spielzeugauto als Käfer.
Nach meinem Führerschein hatte ich zuerst einen A4 B5 Avant von 1996, der hat auch einiges mitgemacht.. aber das gehört wohl eher nicht hierher. 2013 hatte ich dann mal ernsthafter nach einem Käfer gesucht, und blauäugig und ohne große Erfahrung im Thema Käfer (wie wohl so viele hier beim Ersten) eine Onlineanzeige ausgesucht wo ich dann auch bald hinfuhr. Von 1960 war der. Nicht fahrbereit und mit stärkerem Motor. Gut, dass früher des Öfteren ein anderer Motor eingebaut wurde, war mir bewusst und dies tat ich als keinen großen Schaden ab. Der Käfer gehörte einer alten Dame, die im Rollstuhl saß und daher nicht mehr fahren konnte. Der Beifahrersitz war ausgebaut, dort hatte sie anfangs noch ihren Rollstuhl eingeladen und ist damit noch einkaufen gefahren.
Jedenfalls hab ich ihn dann gekauft, damals waren die Dickholmer noch zu erschwinglichen Preisen erhältlich
Im Nachhinein habe ich dann aber immer mehr entdeckt, das irgendwie wiedersprüchlich zu der ganzen Doku ist. Dazu zählen zb. ein falscher Tank vom Nachfolgemodell, das in das kleinere Loch eingesetzt wurde. Die Öffnung für den Tank wurde deswegen erweitert... Die Winker waren zugeschweißt. Beim Kauf wusste ich noch gar nicht, dass mein Modell überhaupt Winker hatte Das ist mir nur aufgefallen, weil an dieser Stelle an der B-Säule etwas Spachtel gerissen war. Später habe ich die Winkerschächte dann wieder geöffnet und neue Winker eingesetzt. Das gehört einfach dazu.
Der Motor war ein 40 PS F Motor. Also der ist heute noch drin. Eingegragen war ein 34 PS Motor. Original hätte er einen 30 PS Motor haben sollen. Einen solchen habe ich mir irgendwann mal auf Ebay ersteigert, der steht seitdem in der Ecke und wartet auf seine Komplettüberholung. Deshalb fahr ich jetzt seit anfang an auch mit 33% Mehrleistung
Das Getriebe wurde ebenfalls mal getauscht, ich hätte ja das Teilsynchrone haben sollen, verbaut ist allerdings bereits ein Vollsynchrones. Hab ich ebenfalls schon auf Lager. Ach, die Liste ist noch länger... Lack, Himmel, Sitzstoffe etc pp
Aber in einem ist er echt gut: Rost! Ich habe in den ganzen Jahren kein einziges Rostloch entdeckt. Klar, die Türen sind unten evtl etwas mit Flugrost behaftet, ein paar kleine Rostpickel hier und da. Aber der große Rostfraß hat bisher nicht Angegriffen. Die alte Oma (Vorbesitzerin) hatte wohl eine "nette" Werkstatt, die jährlich den Unterboden mit UB-Schutz eingeblasen hat und ihr auch ansonsten alles mögliche untergejubelt haben zu scheint.
Mein Vater hat vielleicht auch das ein oder andere Gen an mich weitergegeben. Der hat schon immer Oldtimer gehabt und generell alte Sachen. Heute bin ich natürlich froh, dass ich ihn habe. Denn dann kann ich ganz viele Verschiedene alte Autos fahren, die ich sonst natürlich nie gefahren hätte, weil ich die nie besessen hätte. Hier eine Liste aufzuführen wäre Endlos.
So, ich glaube es ist jetzt lang genug geworden.
Ich wünsche einen schönen 4. Advent und ein besinnliches Weihnachtsfest
Als Ideeengeber wollte ich mit einem guten Beispiel vorangehen und meine Geschichte erzählen, aber mit meinem Tempo wurde ich gnadenlos überholt. Ja, das passiert nicht nur auf der Straße. Vielen Dank für die Beteiligung! Was mich positiv total schockiert - alle erzählen ihre eigene Geschichte und es gibt im Thread sonst (fast) nichts - keine Fragen, Fragen zu Fragen, keine kleine Witze, Bemerkungen, kein Smalltalk, kein Geplänkel. Das ist wirklich untypisch, aber ich finde es nicht schlimm. So bleibt es hier „sauber“. Aber ich möchte auch niemandem die Spielregel diktieren. Schreib was ihr wollt. Wie immer.
Dann erzähle ich jetzt meinen Weg. Teile davon habe ich sicherlich hier und da schon mal erzählt, aber nun alles zusammen auf einmal. Aber wer nicht gerne liest, kann hier gleich aufhören.
Meinen Weg zum Käfer kann man bereits in Jahrzehnten zählen. Mein allererster Käfer (siehe Foto 1 und 2) habe ich mit ca. 10 Jahren bekommen. Damals lebte ich noch in einem anderen Land und habe eine andere Sprache gesprochen. Wäre ich da geblieben, würde ich nicht nur das hier nicht schreiben können, sondern hätte wohl nie einen echten gehabt.
Mein orangener Käfer war damals etwas ganz, ganz besonderes. Es war ein Geschenk, was ich und mein Bruder (er hatte eine Corvette C3) von unseren Cousins „geerbt“ haben, weil sie dafür zu alt waren. Aber die beiden Autos haben sie ursprünglich von der Familie aus den USA bekommen. Das war nicht nur ein schnödes Blechauto. Man konnte es auf dem Tisch fahren lassen, es fuhr auf die Kante und fiel nicht herunter. Ein spezieller Mechanismus mit einem fünften, kleinen und drehbaren Rad unten in der Mitte ließ das Auto etwas zurück fahren und dann in eine andere Richtung. Dazu gab es noch buntes Licht in der Heckscheibe. Das war Hammer! Das hatte einfach niemand sonst. Ich bin sicher, dieser Käfer war die Initialzündung für meine große Begeisterung, ja - Liebe, für dieses Auto. Er ging mir seitdem einfach nie aus dem Kopf.
Mit zunehmendem Alter habe ich immer weniger mit dem Käfer gespielt, irgendwann natürlich gar nicht mehr. Aber! Im Gegensatz zu fast allen anderen Sachen aus der Kindheit, hat der Käfer alle Umzüge und Wirren der Zeit überdauert. Und das, obwohl mein Vater vom Typ „den alten Mist brauchen wir nicht“ ist. Und leider hat er nicht nur so geredet - dem folgten auch Taten. Aber wie gesagt - ich habe ihn heute bei mir. Teilzerlegt - er wartet auf eine Resto
Als ich mit 19 den Führerschein gemacht habe (auf einem Fiat, meine Eltern fuhren übrigens auch einen Fiat, später einen anderen Fiat. ), hat mich vor allem Porsche 911 fasziniert (tja, wen nicht?). Da gab es einen Film (dessen Titel ich leider nicht mehr weiß), wo in der finalen Szene jemand mit dem 911-er über die Berliner Mauer springt. Das war Hammer! Und einmal habe ich einen 928-er in echt auf der Straße in einer Großstadt gesehen. Der Typ parkte hinter einer Kreuzung rechts auf der Straße. Er stieg ein und schoss mit durchdrehenden Räder und heulendem Motor rückwärts auf die Kreuzung zurück, drehte sich da rutschend und bog 90 Grad in eine andere Richtung mit quietschenden Reifen ab. Absolut filmreif. Ich schäme mich jetzt dafür total, aber damals mit 18 oder 19 hat das auf mich Riesen Eindruck gemacht. Riesen! Ich war halt nicht immer der Schleich Heute würde ich diesen geisteskranken Arschloch am liebsten in die Anstalt einweisen und den Führerschein für immer wegnehmen. Aber das ist ein anderes Thema.
Eine reelle Chance einen 911-er oder irgendeinen anderen Porsche zu haben, betrug damals weniger als Null. Das änderte sich Ende 80-er, als ich nach Deutschland ausgewandert bin. Naja, zumindest theoretisch, denn ich kam hier buchstäblich mit nichts an. Zwar mit frischer Abitur in der Tasche, aber de facto Null Sprachkentnisse. Aber in Deutschland hat man immer eine Chance! Auch wenn man bei Null anfängt. Und das ist toll an diesem Land!
In dieser Anfangszeit hatte ich natürlich andere Sorgen, als ein Auto zu kaufen. Und natürlich hatte ich auch kein Geld dafür, es war also eh kein Thema. Aber es war schön, einen Käfer noch auf der Straße zu sehen. In meiner Kindheit und Jugend war das eine Ausnahmeerscheinung. Wobei Anfang 90-er in Deutschland das auch nicht mehr der Standard war. Aber damals habe ich durch Mundpropaganda - viele im Bekanntenkreis haben sich schon ein Auto gekauft, aus Mangel an Geld natürlich irgendwelche Schrottkarren - einen KFZ-Spezi kennengelernt (eigentlich nur von ihm gehört), der deren Autos repariert hat und wie es so hieß, ein Käferfreak ist. Er sollte später noch eine ganz große Rolle spielen.
Aber erstmal war angesagt, Deutsch richtig zu lernen, ein Jahr Studienkolleg für die vollständige Anerkennung meines Abiturs, Studium, Heiraten, Arbeit. Mein erstes Auto war der unkaputtbare Toyota Corolla, den ich über 18 Jahre gefahren habe. Irgendwann Ende 90-er habe ich angefangen, mich ernsthafter mit dem Thema Käfer zu beschäftigen. Erstmal natürlich theoretisch. Schon damals konnte man viel im Internet erfahren. Und durch Internet habe ich von einem Käferstammtisch in der Nähe erfahren und letztendlich auch mit denen Kontaktaufgenommen. Der Typ hat mich einfach mal eingeladen und mir angeboten, mit seinem Käfer mal eine Runde zu drehen. Zu dem Zeitpunkt habe ich einen Käfer noch nie von innen gesehen, geschweige denn, einen selber gefahren. Dementsprechend musste ich mich angestellt haben, denn plötzlich fragte er mich, ob ich überhaupt den Führerschein schon habe. Ja, Käferfahren war eine ganz neue Erfahrung für mich. Danach habe ich angefangen, im Netz die Autoanzeigen zu durchforsten und irgendwann ging mir eine Perle an den Haken - so dachte ich mir zumindest. Ein äußerlich wunderschöner 1960-er Dickholmer in schwarz, also noch mit dem kleinen Rechteckfenster, mit der runden Motorhaube und dem T-Griff und den kleinen Rückleuchten und natürlich mit den liegenden Scheinwerfer. Er stand übrigens in Rüdesheim. Er sah echt super aus und ich war sehr heiß drauf. In meinem Kopf war er schon meins. Und dann kam der oben erwähnte Käfer-Spezi ins Spiel. Da ich in Wirklichkeit Null Ahnung von Käfern hatte, habe ich ihn um seine Expertise gebeten. Er hat den Wagen selber gefahren und von allen Seiten angeschaut. Das Ergebnis war erstmal nicht schlecht, aber... er meinte, dass er während der Fahrt etwas gehört hat - etwas mit dem Motor stimme nicht. Ich soll in irgendeine KFZ-Werkstatt fahren, die Kompression messen lassen und ihm die Zahlen sagen. Das Ergebnis war für mich niederschmetternd - ein Zylinder hatte Null Kompression. Er meinte dann, ist zwar nicht schön, aber auch nicht so schlimm, man kann es reparieren. Der Verkäufer solle es entweder selber erledigen oder der Reparaturkosten entsprechend den Verkauspreis senken. Davon wollte der Verkäufer (so ein junger Schnösel-Student) nichts hören. Entweder nehme ich den Käfer so wie er ist und zu diesem Preis (leider kann ich mich nicht mehr genau an den Preis erinnern - ich habe die Zahl 7500 im Kopf, aber in Euro in 2002 scheint mir das übertrieben, war also vielleicht umgerechnet in DM) oder tschüs. Ich habe mir noch die Papiere zeigen lassen und mir den Namen und den Wohnort des vorherigen Eigentümer im Brief gemerkt. Ihn ausfindig zu machen, war kein Problem. Also angerufen, die Geschichte erzählt und dann eine Überraschung - er hat den Käfer mit dem Motorschaden verkauft und das offen mit dem Studenten kommuniziert. Vor mir spielte der Schnösel das Unschuldslamm und war „überrascht“. Unter diesen Umständen habe ich mich für das zweite Option entschieden und ihm tschüs gesagt. Keine Geschäfte mit Betrügern!
Das war für mich so ein Dämpfer, dass ich danach die Käfersuche für ein paar Jahre unterbrochen habe. Aber irgendwann kam das Thema natürlich zurück und die Suche ging wieder los. Die Misserfolge dämpften allerdings jedes Mal das Gemüt etwas. Und ich lernte im Laufe der Zeit, mein Budget ständig zu erhöhen (müssen). Einmal war ich bei dem Tag des offenen Werkstatt in Oberursel, einfach so mal gucken. Die Unterhaltung mit dem Besitzer eines schönen, alten Käfer ist mir bis heute in Erinnerung geblieben. Ohne jetzt auf die Details einzugehen, habe ich zwei Sätze auf den weiteren Weg mitgenommen: „vergiss die Mex-Käfer“ und „spare weiter“. Mein ursprüngliches Budget von ca. 3500€ und mittlerweile auf ca. 5000€ angehoben war trotzdem fern der Realität - wenn man keine Grotte haben wollte. Und schon damals habe ich gelernt, dass es billiger ist, beim Kauf mehr auszugeben (und die entsprechende Gegenleistung zu bekommen), als eine günstige geschminkte Leiche jahrelang zu restaurieren, oder noch schlimmer: restaurieren lassen, denn mit Können war bei mir nicht weit.
Irgendwann kam so ein Schwächemoment, wo ich vor mir selbst eingestanden habe, dass das mit dem Käfer nichts wird. Ich habe es sogar meiner Frau so gesagt und mehr noch - auch meinem Käfer-Spezi. Er war eigentlich immer zuversichtlich und meinte, nur mit Geduld und man findet schon den richtigen. Ich glaube, am meisten haben sich meine Kinder gefreut. Für sie war es total peinlich, dass wenn ich den Käfer kaufe, die Nachbarn sehen, dass wir arme Leute sind, weil wir eine „Schrottkarre“ haben. Es gab Zeit, dass sie deswegen auch wörtlich geheult haben. Aber sie waren damals noch klein und Mädels halt. „Leider“ habe ich noch andere Hobbies, wie z.B. Musik (passiv und aktiv), was gerne ins Geld geht und das war eine Phase, wo ich etwas in Instrumente und anderes Zeug „investiert“ habe. Haus Bauen war auch nicht gerade geschenkt und das Einrichten auch nicht, wobei wir recht bodenständig geblieben sind und großartige Hilfe von Eltern bekommen haben.
Ausgerechnet in dieser Down-Phase hat mich von dem Käfer-Spezi Nachricht erreicht, dass sein guter Bekannter einen perfekt restaurierten Käfer zum Verkauf hat. Ein deutscher, roter 1300-er (oder vielleicht 1200-er, weiß nicht mehr), ca. 1970, für 10k€. Ich habe abgelehnt. Aber wenn man einen so innigen Wunsch hat, kann man es auf lange Sicht nicht unterdrücken. Es muss erfüllt werden, sonst steht der Kessel immer unter Druck. Und so war es auch. Ich habe weiter gesucht. Um das etwas abzukürzen springen wir in den Mai 2016 nach Hannover. Das war mein erstes Mai-Käfer-Treffen überhaupt. Echt tolles Treffen, so viele Autos! Wahnsinn! Bei dem Treffen konnte ich den Typen von dem roten 1300-er kennenlernen. Nein, er hatte den nicht mehr, auch keinen anderen, aber er war mit zwei anderen Typen da, die einen... weißen 1300-er zum Verkauf hatten. Frisch gemacht, komplett Resto mit Neulackierung, Häuschen ab, Technik neu usw., aber nicht alles gegen Reproteile getauscht. Viele Originalteile sind geblieben (auch mit ihren Schwächen, z.B. die Benzinpumpe ). Sie wollten auch 10k€. Es passte in mein Beuteschema fast perfekt, wenn es nur das Schiebedach nicht gäbe. Ich war nie Cabrio-Freund und mochte auch kein Loch im Dach, also auch kein Faltdach, wobei Faltdach oder SSD noch irgendwie gehen - Cabrioverdeck macht für mich die wunderschöne Dachlinie total kaputt. Ich habe mir den Käfer angeschaut, mich Probe gesetzt, alles erklären und die Resto-Fotodoku zeigen lassen und vorsichtig wegen dem Schiebedach etwas rumgemosert. Die Leute waren total verdutzt - „Wie kacke? Das ist doch total selten und jeder will so etwas haben?!“. Ja, aber ich leider nicht. Lachend haben sie sogar gesagt, sie können das Loch verschweißen. Haben es natürlich nur ein Scherz gemeint. Mit Tausend Gedanken im Kopf und total unentschlossen habe ich mich verabschiedet. Wollte es mir überlegen... Der Tag ging zu Ende und ich habe nichts entschieden, also mich de facto gegen den Kauf entschieden.
Auf dem Nachhauseweg hat es mich richtig gewurmt. War das richtig, ihn nicht zu nehmen? Nur wegen dem Schiebedach? Wäre ich da alleine, wäre die Geschichte hier vermutlich zu Ende, aber ich war in Hannover mit meiner Frau und Kindern (Kurzurlaub mit zwei Übernachtungen, aber sie haben sich natürlich keine Käfer angeschaut, sondern nur die Stadt). Eigentlich verdanke ich den Käfer meinem größten Kritiker, also meiner Frau (wobei in diesem Punkt stand mein Vater ihr im nichts nach). Ich habe ihr natürlich die ganze Geschichte erzählt und als ich da im Auto rumgejammert habe und sie verstanden hat, dass das Auto von der technischen Seite nicht nur alles Erwünschte erfüllt, sondern sogar überfüllt, hat sie den alles entscheidenden Satz gesagt: wenn du diesen Käfer nicht kaufst, wirst du nie einen haben. Du wird immer irgendwas finden, was dir nicht passt. Damit war innerhalb einer Sekunde der Schalter umgelegt. Abfahrt auf dem nächsten Autobahnparkplatz und das Telefon raus. Die gute Nachricht: sie haben den Käfer nicht verkauft. Die schlechte: sie sind schon unterwegs nach Hause und zwar hinter der Grenze, also weit weg. Die Verkäufer waren zwei Brüder aus Polen, irgendwo in Schlesien. Also habe ich den Käfer am Telefon gekauft, ohne ihn vorher nur einen Meter gefahren zu haben. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich den Motor laufen gesehen und gehört habe, als ich sie auf dem Treffen besucht habe. Die Papiere habe ich auch nicht gesehen. Also eigentlich genau das, was man auf gar keinen Fall machen sollte. Und das noch von zwei Polen. Aber so blind und dumm fand ich das nicht. Mein Käfer-Guru kannte den einen sehr, sehr gut, und der wiederum die zwei anderen und er meinte, das Auto ist sehr gut. Manchmal ist etwas Vertrauen im richtigen Moment ganz wichtig. Und so bin ich am 1. Mai 2016 Käufer eines wunderschönen Käfers geworden, aber bis ich zum Besitzer wurde, sind noch ca. zwei Wochen vergangen. Da sie eh schon zu Hause mit dem Auto waren, war die Eile nicht so nötig. Das passte auch gut, weil ich gerne Gurte hinten haben wollte, was sie auch nachgerüstet haben. Dann haben sie den Käfer auf dem überdachten Anhänger zu meinem Käfer-Spezi gebracht, der seit vielen Jahren ein selbstständiger KFZ-Meister ist, Vertrag wurde unterschrieben, 10.5 k€ (durch Transportkosten und Gurte hinten wurde er teurer) wanderten auf die andere Seite und der Käfer auf meine. Es folgte TÜV-Vollabnahme mit H, die ohne Fehler eine Formalität wurde. Und so wurde ich mit 46 Jahren ein glücklicher Käferbesitzer. Nicht unerwähnt möchte ich noch die Großzügigkeit meiner Eltern lassen, die sich am Kaufpreis beteiligt haben - ohne jetzt mit Zahlen zu werfen.
Und das Schiebedach? Tolle Sache jetzt so im Nachhinein!
Aber meine eigentliche Frage war - warum Käfer? Warum ausgerechnet Käfer? Oder etwas allgemeiner - warum ein altes Auto? Ich würde es gerne selber wissen, aber ich weiß es leider nicht. Ganz sicher ist der kleine orangene Blechkäfer aus meiner Kindheit nicht unschuldig. Aber so gut wie jeder kleine Junge spielt doch mit irgendwelchen Autos - ist das der Auslöser für so eine große Faszination? Ich hatte schließlich auch viele andere Autos. Die sind an mir spurlos vorbei gegangen. Die besondere Geschichte des Käfers konnte nicht entscheidend sein, weil ich als Kind davon keine Ahnung hatte. Die habe ich erst als Teenager erfahren und dazu noch sehr, sehr grob. Die einfache, aber robuste Technik? Auch davon keine Ahnung in jungen Jahren. Omnipräsent war der Käfer in meiner Kindheit auch nicht, weil er bei uns doch recht selten war. In der Familie hatte ihn natürlich keiner. Vielleicht war es die besondere Form, die in den 70-er und 80-er nicht mehr allgegenwärtig war? Runde und buckelige Autos gab es vor dem Krieg oder auch etwas danach einige, aber die habe ich ja nicht erlebt. Und besondere Liebe für alte Autos kann es auch nicht gewesen sein. Ich kann mich noch ganz gut an meine Reaktionen erinnern, als ich als Kind einen Citroen DS oder Fiat 500 gesehen habe (im Fernsehen natürlich, auf der Straße gab es so was nicht) - das war Hässlichkeit pur, automobile Steinzeit. Heute finde ich beide unfassbar und zeitlos schön, DS ist IMHO eins der schönsten Autos überhaupt, aber damals für mich einfach lächerlich. Warum hat Käfer also mein Herz so erobert? Das würde ich gerne wissen. Tatsache ist, dass ich mit zunehmenden Alter immer nostalgischer wurde. Das fing harmlos mit Neugier bezüglich Familiengeschichte an, was sich aber später allgemeine auf Geschichte ausgeweitet hat. Und das sagt einer, der in der Schule für Geschichte nur einen puren, abgrundtiefen, unendlichen Hass übrig hatte. Und das ist nicht übertrieben. Irgendwann habe ich natürlich die Käfergeschichte entdeckt und bin in sie eingetaucht. Auch wenn heutzutage der Käfer zahlenmäßig von Golf, Corolla und Ford F längst überholt ist, seine Geschichte ist und bleibt einmalig und einzigartig, vielleicht sogar für immer nicht getoppt.
Aber neben der nostalgischer Ader gibt es noch eine andere - die Faszination des Einfachen. Ich will das jetzt nicht überinterpretieren. Vielleicht ist das eine Gegenreaktion zu den immer mehr komplizierten Autos. Oder zu meinem Beruf (Softwareentwickler, Bildverarbeitung, Kameras). Ich finde es super faszinierend, dass diese alten Kisten technisch so „überschaubar“ im Vergleich zu den modernen sind und uns trotzdem zuverlässig von A nach B bringen. Das ist irgendwie so wie mit einem Super-Synth, der dank mega aufwendigen Physical Modeling mit einer Million Parametern und mehreren TeraFLOPs fast perfekt eine Gitarre mit allen Nuancen der verschiedenen Spieltechniken nachmacht. Aber man könnte einfach die verdammte Gitarre in die Hand nehmen und sie spielen. Mehr echt geht nicht. Und ungefähr so fühle ich mich, wenn ich einen Käfer fahre - sorry für Esoterik. Ich habe auch ein tolles Gefühl, wenn ich nur daran denke, dass ich ein Auto fahre, dessen Konzept eigentlich aus den 20-er Jahren stammt, also de facto 100 Jahre alt ist. Diese Einfachheit der Technik finde ich genial. Ja, diese Autos sind unsicherer, sie verbrauchen mehr, sie haben keine Assistentensysteme, sie haben weniger Leistung und sind auch langsam, haben keine Klimaanlage und, und, und. Aber sie begeistern mich. Das kann ich nicht anders sagen. Es ist hier Allgemeinwissen, dass ich nicht der Schrauber von Gottes Gnaden bin, aber die Vorstellung, dass ich an dem Auto selber was machen kann, ist Wahnsinn. Und ganz ehrlich - ich habe schon was am meinem Käfer selber gemacht!
Zum Schluss noch ein Foto von meinem Käfer. Den habe ich aber hier schon mal gezeigt.
PS. Sorry Nico, ich wollte Dich mit der Länge nicht überbieten. Ich habe den Text zwei Tage lang geschrieben und bin jetzt einfach fertig geworden.
Zitat:
@schleich-kaefer schrieb am 20. Dez. 2020 um 22:16:03 Uhr:
PS. Sorry Nico, ich wollte Dich mit der Länge nicht überbieten. Ich habe den Text zwei Tage lang geschrieben und bin jetzt einfach fertig geworden.
Haha, kein ding. Ist ja kein Wettbewerb wer den Längsten hat xD Text meine ich...
Fand deine Geschichte übrigens sehr gut zu lesen, war interessant, ja, wenn auch lang
Hätte wenn ich jetzt so drüber nachdenke auch noch den ein oder anderen Satz mehr erzählen können. Aber naja, passt schon so
Und mir ist aufgefallen, dass ich gar kein Foto angehängt habe. Deshalb hier nochmal.
1. Foto war bei der Besichtigung.
Wollte schon ein Bild anhängen, wo die alte Dame und ich neben dem Auto standen, als Abschiedsfoto. War mir dann aber wohl doch etwas zu persönlich
Da war ich grad mal 20 Jahre alt...
2. Foto war so mitten drin, ohne große Veränderungen, nur mal etwas poliert etc
3. Foto ist so ziemlich der aktuelle Stand. Rückleuchten umgebaut, Felgen nicht mehr rot, winker wieder mit Funktion...
4. Foto mein käfer reiht sich in die damals aktuelle Sammlung an oldtimern meines vaters ein. In der Mitte steht der Brezel. Damit zu fahren wäre noch ein Höhepunkt, aber das wird wohl mit diesem nichts mehr... dafür ist er zu original.
Achso und Marek, für dich noch die Bemerkung: ja, 911 fahren ist auch geil