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Warum kommt einem mehr Drehmoment schneller vor?
Hi,
ich wusste nicht so recht wohin mit diesem Thema, aber da ich selber einen Toyota fahre poste ich ihn mal hier
Nun zu meiner eigentlichen Frage. Was ist an Drehmoment anders, also warum kommt es einem schneller/die Beschleunigung nach mehr vor als es ist?
Beispiel:
Nehmen wir ein Turbo-Diesel der sagen wir mal 10 Sekunden auf hundert km/h benötigt und einen Sauger (Benziner) der auch 10 Sekunden auf hundert benötigt. Der Dieselmotor hat natürlich mehr Drehmoment, doch wenn man in dem Diesel sitzt und das Gaspedal beherzt durchtritt ist das Gefühl der Beschleunigung höher - wenn man es mit dem Benziner vergleicht.
Was ist anders, also was bewirkt das mehr Drehmoment? Dass der Motor mehr Gewicht ziehen kann ist mir klar. Aber wieso kommt es einem schneller vor, obwohl beide die selbe Zeit auf das gleiche Tempo brauchen?
Danke im Voraus
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42 Antworten
Beim Turbo Diesel steigt das Drehmoment im Arbeitsbereich des Turboladers sprungartig an und verweilt da auf einem hohen Plateau, was dazu führt dass man plötzlich in den Sitz gedrückt wird.
Beim Benziner (ohne Turbo) ist die Kraftentfaltung im Gegensatz dazu fließend, das Drehomoment steigt kontant an, wodurch der plötzliche Kick entfällt.
Außerdem nutzen meiner Erfahrung nach die wenigsten Fahrer das wirkliche Potential ihres Benziners, da dazu höhere Drehzahlen nötig sind, wovor sich die meisten scheuen.
Zitat:
Original geschrieben von illusion2001
da dazu höhere Drehzahlen nötig sind
das liegt daran, dass immernoch der irrglaube herrscht, wenig drehzahl = wenig verbrauch...
ABER das wenig drehzahl mit viel gas-durchtritt teilweise mehr benzin verbraucht als ne hohe drehzahl mit wenig gas-durchtritt lassen die meisten außer acht...
besnonders bei autos mit momentanverbrauchsanzeigen (über die genauigkeit schweigen wir uns mal aus ) kann man dies beobachten....
Illusion hat es schon genau beschrieben.
Nehme ich meine letzten beiden Autos her:
Diesel 100 PS, 240 Nm. 0-100 in knapp 10 Sekunden:
Bis 1400 U/min tut sich fast gar nichts, ab 1500 greift der Turbo, bei 1900 liegt bereits der größte Teil des Drehmoments an. Dies ergibt den sprichwörtlichen Tritt ins Kreuz, da die Erhöhung des Drehmoments die Radbeschleunigung innerhalb eines schmalen Drehzahlbandes sprunghaft ansteigen läßt. Ab 4000 tut sich dann nicht mehr viel, der Diesel quält sich in die Höchstdrehzahl von etwa 4800. Mehr macht kaum Sinn aufgrund der Trägheit der Verbrennung. Daher wird immer öfter 6-Gang angeboten, da das Drehzahlband mit dem meisten "Bums" immer schmaler geworden ist. Der 6. ist letzlich nicht länger übersetzt als der frühere 5. Gang.
Nun der Benziner, 165 PS, auch rund 240 Nm, 0-100 in ebenfalls 9,5 Sekunden.
Hier gibt es kein Beschleunigungsloch. Untenrum bis ca. 2000 ziemlich träge, bei Bedarf jedoch kann man auf dem Gas stehen bleiben und schauen, was passiert Moderne Benziner verfügen über ein Schaltsaugrrohr, das meinige stellt bei etwa 4000 U/min den Ansaugtrakt um. Das ergibt einen leichten Zuwachs, nochmal ist eine stärkere Beschleunigung ab etwa 5000 U/min zu spüren. Hier liegt auch die maximale Leistungsabgabe. Daher zieht der Wagen "obenraus" ganz gut weg, in den ersten 3 Gängen sogar mit leichtem Schub ins Kreuz. Man darf nur keine Angst vor hohen Drehzahlen haben
Ich war früher auch Dieselfanatiker, aber es IST nur eine Mogelpackung. Mein TDI und der V6 sind getriebemäßig nahezu gleich übersetzt, beim Diesel ist im 2. Gang bei 80 Schluß. beim Benziner halt erst bei knapp 120 - daher ist für mich der Fahrspaß deutlich höher.
Der Diesel machte "pünktlich" bei 4000 richtig schlapp, man wurde regelrecht nach vorn geworfen, als ob man anbremst.. eigentlich sehr gefährlich beim Überholen, wer da nicht rechtzeitig schaltet und die Gedenkpausen kennt, kann böse enden.
Übrigens ist das Vorglühen des Diesels (ob nun sichtbar oder unsichtbar bereits beim Türöffnen) historisch bedingt, Rudi wollte sich mit der Dieselgedenksekunde ein Denkmal setzen
Interessant wird es dann beim Benziner-Turbo, ich besaß bisher leider noch keinen, aber schon die kleinen gefahrenen 1.8T-Maschinen gingen recht beeindruckend.
vg Steve
Hallo,
Drehmoment und Geschwindigkeit sind nicht direkt miteinander kompatibel, es fehlt immer noch die Kompatible Getriebe. Bei gleichem Getriebe ist es dann davon abhängig, wie diese Kraft freigesetzt wird, wie bei vorab erwähntem urbolader, der mit mal zulangt oder eher sanft, wie bei Luxusfahrzeugen, wo man jedoch dann allenfalls in sehr feinen Nuancen die unterschiedliche Leistungskurve vom Diesel zum Benziner nur noch merkt.
Letztendes ist es die Frage, wird die Kraft, die meist einher geht mit dem Drehmoment schon früh freigesetzt oder kontinuierlich je nach Drehzahl.
Ich habe es bei meinem Corolla 4WD gemerkt, hatte ich genug Drehzahl, kam der selbst an Steigungen mit unserem Wohnwagen ohne zu großen Geschwindigkeitsverlust aus, kam ich unter diesen Drehmoment-Bereich, fiel der Wagen gnadenlos ab.
Es lohnt sich die Drehmomentkurve beim Anhängerbetrieb zu kennen; geht es nur um normale Fahrt ist es nur eine gefühlsmäßige Sache.
Wie schon vorher geschrieben ist Drehmoment auch in Verbindung mit Verbrauch zu sehen, habe ich eine zu schwere Karosse für meinen Drehmoment, muß der Motor sich quälen, ist es umgekehrt und nutze nur den erforderlichen Bereich fahre ich sparsamer trotz größeren Motor, der aber bei voller Ausreizung durchaus dann hinlangt.
Nordjoe
Zitat:
Original geschrieben von MagirusDeutzUlm
das liegt daran, dass immernoch der irrglaube herrscht, wenig drehzahl = wenig verbrauch...
ABER das wenig drehzahl mit viel gas-durchtritt teilweise mehr benzin verbraucht als ne hohe drehzahl mit wenig gas-durchtritt lassen die meisten außer acht...
Wie geht das? Kann man bei einem Wagen mit man. Schaltung einen Motor mit viel Drehzahl fahren, ohne das Gaspedal stärker durchzutreten?
Wenn ich meinen Fuß auf das Gaspedal stelle, jault der Motor auf -> viel Drehzahl.
Wenn ich meinen Fuß vom Gaspedal nehme, fällt die Drehzahl... bis sie die Leerlaufdrehzahl unterschreitet und dann ruckelnd der Motor ausgeht.
Für Erklärungen wäre ich also dankbar.
@Threadersteller
Ich versteh die Fragestellung nicht ganz.... ebenso könnte man fragen: "Warum kommt mir Zucker so süß vor?"
Drehmoment ist die Kraft, die der Motor an die Antriebsachse überträgt. Diese Kraft liegt bei Dieselmotoren früher an, als bei Benziner. Endet aber auch früher...
Ist doch ganz einfach. Zum Beispiel:
Ich fahre einen Berg hoch. 5. Gang, 1500 U/min, 70 km/h. (Beispielwerte!) Die Verbrauchsanzeige wandert bedrohlich Richtung Anschlag. Jetzt gebe ich Vollgas, da ich merke, der Wagen wird langsamer. Er schafft es zwar, ich halte meine Drehzahl, aber die Verbrauchsanzeige ist sonstwo.
Würde ich stattdessen in den 3. Gang schalten, tourt der Motor höher, "quält" sich aber nicht, er arbeitet im höheren Wirkungsgrad, der Verbrauch auf 100/km sinkt. Ich brauche nur wenig Gas zu geben.
Das funktioniert in diesem Beispiel zwar nur mit etwas kräftigeren Fahrzeugen und auch nur eingeschränkt mit Dieseln, aber probiert es einfach aus. Wer nur unter 2000 U/min auch bei Volllast herumnuddelt, muß sich nicht wundern, wenn Pleuellager, Motoraufhängung etc. frühzeitig den Geist aufgeben und der Wagen säuft wie ein Loch. Ich fahre oft im 3. Gang im Ort, wenn es leicht bergauf geht (ok, sind ca. 2000 U/min bei 50 km/h), um - Benzin zu sparen.
Kommt mir nicht mit Spritspartips "5. Gang ab 30 km/h sind bei modernen Motoren kein Problem (würde meiner unter Standgas laufen..)" - vernünftig drehen sollte der Motor schon können.
vg Steve
Zitat:
Original geschrieben von Audilenker
Ist doch ganz einfach. Zum Beispiel:
Ich fahre einen Berg hoch. 5. Gang, 1500 U/min, 70 km/h. (Beispielwerte!) Die Verbrauchsanzeige wandert bedrohlich Richtung Anschlag. Jetzt gebe ich Vollgas, da ich merke, der Wagen wird langsamer. Er schafft es zwar, ich halte meine Drehzahl, aber die Verbrauchsanzeige ist sonstwo.
Würde ich stattdessen in den 3. Gang schalten, tourt der Motor höher, "quält" sich aber nicht, er arbeitet im höheren Wirkungsgrad, der Verbrauch auf 100/km sinkt. Ich brauche nur wenig Gas zu geben.
Das funktioniert in diesem Beispiel zwar nur mit etwas kräftigeren Fahrzeugen und auch nur eingeschränkt mit Dieseln, aber probiert es einfach aus.
jop das meine ich...
mit nem 75ps fahrzeug wird man das zwar wohl nicht so merken aber mit höheren leistungsklassen umso mehr....
Ich würde wohl zuviel Sprit verfahren, um hier in Norddeutschland einen entsprechenden Berg zu finden. Naja...
Die Drehzahl eines Motors im entsprechenden Gang wird bei den meisten aktuellen Autos über die Stellung des Gaspedals gesteuert. Ob ich auf flacher Straße im 6. Gang oder im 3. Gang 70 km/ fahre.... das wirkt sich halt auf den Verbrauch aus. Klar: Umso höher die Drehzahl, desto agiler der Motor (weil dann halt das max. Drehmoment eher anliegt).
Zitat:
Diese Kraft liegt bei Dieselmotoren früher an, als bei Benziner. Endet aber auch früher...
Eben, das ist der entscheidende Punkt. Bei ~2000rpm hast du max. Nm, aber bei 4000-4500rpm ist Schicht im Schacht bzw. kommt nix mehr.
Bei Benzinern siehts z.B. ganz anders aus. Da liegt das maximale Drehmoment zwar erst später an, ist dann aber meistens fast bis Begrenzer geradlinig. Der Durchzug ist gleichmäßiger und es gibt keinen plötzlichen Anstieg und Abfall wie beim Diesel (Wenn man mal dabei die i-Vtec Benziner von Honda und die VVTL-i von Toyota außen vor lässt ). Vergleichbare Benziner sind meistens sogar noch schneller als die Diesel, da sie weniger wiegen und kürzere Getriebe haben.
Zitat:
Original geschrieben von MagirusDeutzUlm
das liegt daran, dass immernoch der irrglaube herrscht, wenig drehzahl = wenig verbrauch...
ABER das wenig drehzahl mit viel gas-durchtritt teilweise mehr benzin verbraucht als ne hohe drehzahl mit wenig gas-durchtritt lassen die meisten außer acht...
besnonders bei autos mit momentanverbrauchsanzeigen (über die genauigkeit schweigen wir uns mal aus ) kann man dies beobachten....
Absolut meine Reden!
Viele meinen in der Stadt im 4. oder 5.Gang sparsam unerwegs zu sein, meine analoge Momentananzeige, und auch die Quittung an der Tanke bestätigen mir genau Gegenteiliges.
Gruß, espe
Flottes Beschleunigen, frühes Schalten und untertouriges Fahren spart nachgewiesenermaßen am meisten Treibstoff im Fahrbetrieb ein. Hinzu kommen natürlich die altbekannten Spritspartips (bezgl. unnötiger Beladung, elektr. Verbraucher, Reifen/Luftdruck usw.).
Aber wir rutschen so ein wenig in ne Spritspardiskussion... bitte back to topic.
Hallöchen!
Die Sache ist, daß man Turbomotoren nicht mit Saugern vergleichen kann. Einen Saugdiesel muß man auch drehen, damit was kommt.
Das Schöne am Benziner ist der große nutzbare Drehzahlbereich, durch den man im Extremfall seine Geschwindigkeit verfünffachen kann, ohne zu schalten - und ohne die Technik zu schädigen. Ich denke da gerade an meinen ehemaligen Honda CRX mit VTEC, der im Bereich von 1500/min bis 7700/min durchgehend mehr als 90% des maximalen Drehmoments lieferte. Das Maximum lag dann bei 7100/min an.
Zum Drehmoment: Drehmoment ist definiert durch Kraft mal Hebelarm und Leistung ist Drehmoment (in Nm) mal Drehzahl (in 1/s) mal 2 mal Pi.
Darin steckt auch, daß 200 Nm bei 1500/min genauso wirkungsvoll sind wie 100 Nm bei 3000/min, 50 Nm bei 6000/min oder 150 Nm bei 2000/min. In all diesen Fällen spreche ich von 31,4 kW (42,7 PS).
Zum Verbrauch noch einmal: Meine Erfahrung ist, daß man den Bereich des Drehmomentmaximums möglichst nicht nach oben verlassen sollte, dann steigt nämlich der Verbrauch schneller als die Leistung.
Das gilt auch auf der Autobahn, wo ich das optimale Reisetempo mit der Drehzahl des Drehmomentmaximums im höchsten Gang definiere, tendenziell eher darunter. Das entspricht bei meinen dreien 150 (Daihatsu), 145 (Mazda 323) bzw. 110 (Mazda 121) km/h. Ich halte mich allerdings selbst selten daran und gerade bei dem Daihatsu macht es einfach zu viel Spaß, bis in den roten Bereich zu drehen. Da sind einem dann die guten Vorsätze egal...
MfG Meehster
"...eigentlich sehr gefährlich beim Überholen, wer da nicht rechtzeitig schaltet und die Gedenkpausen kennt, kann böse enden..."
Also einfach mal für alle: vor jedem Überholvorgang ist alles zu überprüfen, Gang, Drehzahl, Sicht... Wenn alles klar ist, losdüsen, wenn nicht: warten! Oder sich ein Kreuz zimmern lassen.
Das gilt für Diesel ebenso wie für Benziner!
ich denke er meinte viel mehr den Voreil der Drehzahlreserve beim Benziner. Schalten kostet halt Zeit. Wenn man dann auf Gas bleibt, weils eng werden könnte, kann es Böse enden, weil die Leistung nicht steigt sondern sinkt. Man hat dann den Effekt, wie wenn man in den Begrenzer dreht. Irgendwann ist freilich schluss, nur jeder Benziner lässt sich eigentlich Problemlos von 50 bis 120 im dritten Gang fahren, was auf die meisten Überholmanöver zutrifft -> also ohne schalten...
@mehster: schade das solcher Motoren wie die alten Hondas nicht mehr gebaut werden. Sie ermöglichen ein angenehmes, gleichm. und sparsames Fahren im Alltag und wenns sein muss, hat man mehr als genug Reserven. Gerade in kleinen und leicten Fahrzeugen könnte man auch einen kleinen und leichten Motor einsetzen. Wenn man will könnte man das ganze ja auch mit nem Mildhybrid-Antrieb kombinieren...