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Warum schadet eine Drossel dem Motor?

Themenstarteram 26. September 2005 um 21:51

Siehe oben.

Ich habe oft gehört, dass Motoren, die nicht per Gasschieberanschlag gedrosselt wurden nach der entrosselung nicht ihre volle Leistung erreichen.

Ist das so?

Warum ist das so?

Sollte nicht eigentlich alles völlig normal funktionieren, wenn der Motor komplett in den Serienzustand versetzt wird?

Ich hätte gerne eine technische Erklärung zu dieser Frage, kann ruhig ins Detail gehen.

Beste Antwort im Thema

Servus.

Grundsätzlich kann gesagt werden daß eine Drosselung dem Motor nicht schadet.

Abär...keine Regel ohne Ausnahme.

Alle Drosseln die Einlasseitig ausgeführt werden sind unschädlich. ( Reduzierscheiben, Schieberanschläge, Bohrungen in Schiebern von Gleichdruckvergasern)

Die Leistungsreduzierung mittels Nockenwelle ist z.B. eigentlich keine Drosselung sondern eine Veränderung der Ventilsteuerzeiten und schadet überhaupt nicht.

Nun zu Drosselvarianten die Probleme bereiten können.

Eine Reduzierscheibe im Auslasstrakt kann dazu führen daß heisses Abgas nicht schnell genug aus dem Zylinder ausgestossen werden kann. Es kann zu Hitzeproblemen kommen.

Bei Drosselungen über eine Zündabschaltung (Blackbox) besteht das Problem unverbrannter Kraftstoffe. ( Erhöhter Schadstoffausstoss/ Ablagerungen aber auch Auswaschungen an den Zylinderwänden da, der Schmierfilm an der Zylinderwand "abgewaschen werden kann ( Viertaktmotor)

Der Viertakter ist gegen die Folgen einer Drosselung eigentlich gefeit und hat nach dem Entdrosseln auch keinerlei Leistungsverlust im Vergleich zur Serienleistung.

Der Zweitaktmotor (Betrifft also vor allen Dingen den Leicht und Kleinkraftradbereich) reagiert auf eine Drosselung allerdings anders.

Gerade eine Auslasseitige Drosselung führt hier zu Verkokungen die einerseits selbst, zu weiterer Leistungsreduzierung und andererseits zu Glühzündungen führen können (sehr schädlich)

Allerdings werden auch hier die meisten Drosselungen Motorverträglich ausgeführt so daß nach, Ausbau der Drossel, die Angegebene Leistung bald wieder erreicht wird ( Nach angemessener Freibrennphase.)

@ chrysalis. Die Erklärung bezüglich eines Betriebs mit Kaltstartähnlichen Eigenschaften lassen wir mal aussen vor, das steht hier nicht in einem Zusammenhang.

Auch Zu magere Bedüsung gehört nicht zum Thema Drosselung (Die Bedüsung soll natürlich angemessen sein...Der Betrieb mit zu kleiner Bedüsung führt aufgrund sehr heiss brennenden, mageren Gemisches, zum alsbaldigem Motortod.)

Abschliessend lässt sich sagen das ein Motor der unterhelb seiner tatsächlichen Leistungsfähigkeit betrieben wird, im Normalfall dadurch geschont wird.

Zu Schäden kommt es meist dann wenn, zur Umgehung der gesetzlichen Vorschriften, ...an der Drossel vorbei..."getuned" wird. ( z.B. Erhöhung des Luftdurchsatzes ohne die Vergaserbedüsung zu ändern etc.etc)

Gruß

Schraubär

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Wenn die Drosselung z.B. per kleinerer Bedüsung erfolgt, dann kann es vorkommen, daß die betriebstemperatur nicht richtig erreicht wird, bzw der Motor immer so läuft, als würde er im Kaltstart betrieben und dadurch die Zylinder ausgelutscht werden. (beim Kaltstart kondensiert ein Teil des im KLG befindlichen Benzins an den noch "kalten" Zylinderwänden und das Gemisch wird somit abgemagert).

Außerdem steigt bei maggrem Gemisch die Verbrenn ungstemperatur im vergleich zu normalem gemisch an, der Kolben dehnt sich weiter aus und nutzt sich und den Zylinder entsprechend mehr ab.

Deshalb ist es immer gut, wenn der Kaltlauf so kurz wie möglich ist, um genau diesen Effekt entgegenzuwirken.

Dies gilt jedoch nicht für Gleichdruckvergaser.

Bei Gleichdruckvergasern kann durch eine kleine Bohrung im Gasschieber (sanft) gedrosselt werden, die verhindert, daß der Schieber sich dauerhaft ganz öffnen kann.

Soweit von meiner Seite-wenn ich falsch liegen sollte bitte korrigiern, wenn was fehlt, bitte ergänzen!

mfg

@ Chrysalis

Zitat:

Wenn die Drosselung z.B. per kleinerer Bedüsung erfolgt, dann kann es vorkommen, daß die betriebstemperatur nicht richtig erreicht wird

Seit wann denn das? Wenn die Bedüsung kleiner wird, wird das Gemisch magerer und damit der Motor heißer.

Außerdem kann man nicht einfach einen Motor nur durch eine kleinere Bedüsung drosseln, das würde er nämlich aus o.g. Grund nicht lange überleben.

@ BoyScout

Wenn eine Drosselung richtig gemacht wurde, dann schadet das dem Motor überhaupt nicht, und er hat auch nach dem Entdrosseln wieder die volle Leistung.

Allerdings wird oftmals lediglich durch Verengung von Einlaß-/Auslaßquerschnitt der Motor gedrosselt. Dadurch wird der Motor aber nur abgewürgt, wenn nicht gleichzeitig auch die Bedüsung und die Steuerzeiten angepasst werden. Das wird aber aus Kostengründen meistens vernachlässigt.

Ein auf diese Art gedrosselter Motor verschmoddert natürlich dann im Laufe der Zeit, und es dauert nach dem Entdrosseln sehr lange, bis er wieder volle Leistung bekommt.

Zitat:

Wenn die Drosselung z.B. per kleinerer Bedüsung erfolgt, dann kann es vorkommen, daß die betriebstemperatur nicht richtig erreicht wird

Zitat:

Außerdem steigt bei maggrem Gemisch die Verbrenn ungstemperatur im vergleich zu normalem gemisch an

Merkst du was? ;)

Leider hält sich die Behauptung, dass Drosselungen dem Motor schaden recht hartnäckig. Vermutlich wird es einfach oft als Begründung verwendet, illegal offen zu fahren. Zum mitschreiben - eine Drosselung schadet dem Motor NICHT! Wenn die Hersteller Drosselsätze für ihr Mopped anbieten, könnt ihr davon ausgehen, dass trotz Drosselung für eine vernünftige Gemischaufbereitung gesorgt ist.

Der Grund, dass gedrosselte Motoren tatsächlich oft schneller verschleißen als offene liegt ganz einfach darin, dass man mit 34 PS den Motor mehr schinden muss um vom Fleck zu kommen als mit 120, sprich, es wird mehr auf Drehzahl gefahren und auch öfter nicht vernünftig warmgefahren.

Und die Aussage, dass gedrosselte Motoren nach dem endrosseln nicht mehr ihre Nennleistung erreichen, sollte von hausaus schon jedem logisch denkenden Menschen absurd vorkommen.

Grüßle

Servus.

Grundsätzlich kann gesagt werden daß eine Drosselung dem Motor nicht schadet.

Abär...keine Regel ohne Ausnahme.

Alle Drosseln die Einlasseitig ausgeführt werden sind unschädlich. ( Reduzierscheiben, Schieberanschläge, Bohrungen in Schiebern von Gleichdruckvergasern)

Die Leistungsreduzierung mittels Nockenwelle ist z.B. eigentlich keine Drosselung sondern eine Veränderung der Ventilsteuerzeiten und schadet überhaupt nicht.

Nun zu Drosselvarianten die Probleme bereiten können.

Eine Reduzierscheibe im Auslasstrakt kann dazu führen daß heisses Abgas nicht schnell genug aus dem Zylinder ausgestossen werden kann. Es kann zu Hitzeproblemen kommen.

Bei Drosselungen über eine Zündabschaltung (Blackbox) besteht das Problem unverbrannter Kraftstoffe. ( Erhöhter Schadstoffausstoss/ Ablagerungen aber auch Auswaschungen an den Zylinderwänden da, der Schmierfilm an der Zylinderwand "abgewaschen werden kann ( Viertaktmotor)

Der Viertakter ist gegen die Folgen einer Drosselung eigentlich gefeit und hat nach dem Entdrosseln auch keinerlei Leistungsverlust im Vergleich zur Serienleistung.

Der Zweitaktmotor (Betrifft also vor allen Dingen den Leicht und Kleinkraftradbereich) reagiert auf eine Drosselung allerdings anders.

Gerade eine Auslasseitige Drosselung führt hier zu Verkokungen die einerseits selbst, zu weiterer Leistungsreduzierung und andererseits zu Glühzündungen führen können (sehr schädlich)

Allerdings werden auch hier die meisten Drosselungen Motorverträglich ausgeführt so daß nach, Ausbau der Drossel, die Angegebene Leistung bald wieder erreicht wird ( Nach angemessener Freibrennphase.)

@ chrysalis. Die Erklärung bezüglich eines Betriebs mit Kaltstartähnlichen Eigenschaften lassen wir mal aussen vor, das steht hier nicht in einem Zusammenhang.

Auch Zu magere Bedüsung gehört nicht zum Thema Drosselung (Die Bedüsung soll natürlich angemessen sein...Der Betrieb mit zu kleiner Bedüsung führt aufgrund sehr heiss brennenden, mageren Gemisches, zum alsbaldigem Motortod.)

Abschliessend lässt sich sagen das ein Motor der unterhelb seiner tatsächlichen Leistungsfähigkeit betrieben wird, im Normalfall dadurch geschont wird.

Zu Schäden kommt es meist dann wenn, zur Umgehung der gesetzlichen Vorschriften, ...an der Drossel vorbei..."getuned" wird. ( z.B. Erhöhung des Luftdurchsatzes ohne die Vergaserbedüsung zu ändern etc.etc)

Gruß

Schraubär

@all

Das was Schraubär geschrieben hat könnt ihr euch einwandfrei so für die Zukunft merken und auch anderen so mitteilen. Ist 100% korrekt und sachlich gut erklärt. Ich bi nauch Mechaniker und habe das alles in meiner Erfahrung und in meiner Ausbildung so gelernt.

Gruß Wolle

Mein Moped(Zweitakter) hatte u.A. in der 34 PS-Version 200er Statt 280er Hauptdüsen drin-und diese Drosselung ist meiner Meinung nach wirkich nicht besonders gut für den Motor.

Und zum Thema Kaltstart:

Ja genau das ist doch das Problem beim Kaltstart, einer zu mageren und heißen Verbrennung und somit zu großem Verschleiß entgegenzuwirken.

Wieso wird in dieser Phase bei Vergasermaschinen manuell und bei Einspritzern elektronisch das Gemisch angefettet?

Ich denke doch, um den kondensierenden Anteil auszugleichen, der dann mit steigender Motortemperatur geringer wird.

Naja, so ist es jedenfalls bei Automotoren, und die sind ja im Prinzip von der Funktionsweise her gleich mit denen von Motorrädern.

Prinzipiell sind Drosselungen nicht unbedingt schädlich, das hab ich auch schon in anderen Threads gesagt; es kommt nur darauf an, wie gerdosselt wird, und SO sollte es wenns geht nicht gemacht werden, obwohl vom Hersteller angeboten.

mfg

Sorry, aber das stimmt doch nicht.

Die Hauptdüse hat mit dem Kaltstart/Leerlauf überhaupt nichts zu tun.

Die HD wird ja nur bei 60-100% Last überhaupt benötigt und wurde wohl deshalb durch eine kleinere getauscht, weil das Mopped einlassseitig noch gedrosselt war und nicht mehr den Original-Gemischdurchsatz hat. Dann wäre die Großoe ZU groß gewesen.

Also ich kann aus eigener Erfahrung sagen das meine damalige GPZ900R die ich nagelneu gekauft und auf 27PS drosseln lassen mußte, nach 1000km drosselung dann wieder enddrosselt wurde, "nur" 235 km/h gefahren ist anstatt die angegebenen 250, nach mehreren 100 km ging sie dann erst bis an die 260 und mehr. Die wurde über einen Schieberanschlag und Plätchen im Ansaugtrakt gedrosselt. Ich denke das sich bei 27PS was im Motor ablagert und erst sauber gebrannt werden muß, ist aber nur eine Vermutung.

Themenstarteram 27. September 2005 um 10:25

Danke für die ausführlichen Erklärungen.

Ist schön zu sehen, dass meine Logik mit der Wirklichkeit in Einklang steht...

Ist schon faszinierend: Wenn man sich mal ein wenig mit der Materie (Tuning, Drosselungen usw) beschäftigt, dann muss man sich bei einigen Unterhaltungen teilweise echt das Lachen verkneifen...

Gut .

Hab mich gerade noch vor Kurzem, ist vielleicht 2 Monate her, mit Armin Fischer(u.A. DER Spezialist überhaupt für 2-Takter) über das Thema unterhelten, und der hat es mir genau so berichtet.

Wäre schon doof, wenn der es nicht wüsste...

Aber wenn Ihr es wisst...

(Und außer der Bedüsung wurde einlaßseitig nix verändert).

mfg

Lass dich nie von jemand einschüchtern, der sagt: "Ich mache das schon 20 Jahre so". Denn man kann eine Sache auch 20 Jahre lang falsch machen :-).

Das musste jetzt mal gesagt werden.

Der Zusammenhang bleibt jedoch fraglich!

Gruß aus dem wieder regnerischen Norden!

Tja crissyh,

das wäre dann aber schon sehr traurig, aber sowas solls ja auch geben, trifft jedoch in diesem Fall mit Sicherheit nicht zu.

Aber wenn wir uns alle wenigstens in dem Punkt einig sind, daß zu kleine Hauptdüsen schlecht sind( weil ja die Verbrenn ungstemperatur ansteigt), dann ist mein Weltbild noch in Ordnung.

mfg

Wie schon geschrieben, eine offiziell vom Hersteller angebotene Drossel schadet nicht. Das Gerücht kommt vielleicht auch daher das es Spezies gibt die noch ein 150 PS Motorrad auf 34 PS drosseln, das Ding läuft dann wie ein Sack Nüsse und wahrscheinlich wirst du noch von ner 500er XT verblasen. In so einem Extremfall kann es natürlich dazu kommen das der Motor tatsächlich nicht seine Betriebstemperatur erreicht und das ist sicher nicht optimal für einen Motor. Das heißt aber nicht das er unbedingt Schaden nimmt.

Das ne Kleinere HD drauf gepackt wird hat nur einen einziegen Grund, nämlich das ein Gedrosselter Motor sonst zu fett laufen würde, gedrosselt dürfte dadurch nichts werden.

Das gerücht kommt denk ich mal wirklich aus 3 Gründen.

1: es wird beim Entdrosseln gerne mal gefuscht, baut man nur die Drossel aus und passt den Vergaser nicht richtig an ists kein wunder wenn sie danach nicht die volle Leistung bringt.

2: viele Motoren sind in der gedrosselten Zeit einfach zu hart ran genommen werden, man will ja doch irgendwie schnell unterwegs sein.

3: Die schon beschriebenen Ablagerungen.

 

Pfuschers und Schraubärs detailiertere Beschreibungen klingen für mich zumindest ziemlich logisch, nur weiß ich das ne Drossel zumindest bei den heutigen 2t 125er Rennsemmeln die einziege möglichkeit ist die überhaubt halbwegs Alltagstauglich zu bewegen, sowohl Verbrauch als auch Verschleiß sind bei solch überzüchteten Maschinen sonst kaum noch tragbar.

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