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Warum so kleine Tanks?
Seit Jahren jammert alle Welt herum, dass E-Autos zu geringe Reichweite haben. Die Akkupacks haben dazu gigantische Gewichte von mehreren 100kg.
Demgegenüber sehe ich den Trend, dass immer mehr aktuelle Diesel-PKW mit kleinen Tanks von um die 50l auskommen müssen. Dort könnte man mit einem geringen Zusatz-Aufwand gigantische Reichweiten von weit über 1000km erzielen, indem man Tanks von z.B. 80 oder 90l einbaut. Man hätte neben der Reichweite auch den Vorteil, im normalen Leben seltener Tanken zu müssen und könnte sinnvoller gezielt nach günstigen Preisen beim Tanken schauen. Beides spart Zeit und Geld für den Fahrer. Und die paar kg Zusatzgewicht wären zu vernachlässigen.
Ich fahre seit Jahren mit meinen effektiv 70l im A6 4B TDI 1.9 sehr gut, die enorme Reichweite gibt einem bei langen Fahrten auf der Autobahn eine enorme Sicherheit, nicht die Autobahnpreise bezahlen zu müssen und erlaubt, bei günstigen Angeboten immer ordentlich einfüllen zu können.
Ich hatte mal einen Audi80 quattro, der so extrem Benzin gesoffen hat, dass ich selten über 500km kam. Schon damals hatte ich das, was heute mit "Reichweitenangst" beschrieben wird. Keine längere Reise ohne zwischendurch (teuer) tanken zu müssen. War ich froh, als das Teil wieder vom Hof war!
Der A6 B4 mit seinem 1.9TDI katapultierte mich dann in andere Sphären, plötzlich hatte ich weit mehr als die doppelte Reichweite bei viel angenehmerem (TDI-)Fahrverhalten trotz deutlich weniger PS auf dem Papier. Tanken wurde zum Ausnahmeereignis alle paar Wochen.
Soll also heute durch die kleinen Dieseltanks die Attraktivität der Diesel-PKW auf subtile Weise künstlich verringert werden? Gibt es irgendeine Vorschrift, die die Grösse des Tanks beschränkt? Hat ein Hersteller was davon, die Tanks so mickrig auszuführen?
Kein Hersteller stellt die enorme Reichweite der Diesel-PKW mehr als Vorteil heraus (VW hatte das mal vor langer Zeit beim Passat getan). Spielen lange Autofahrten heute keine so grosse Rolle mehr?
Selbst bei Hybrid-PKW ist es IMHO unsinnig, so winzige Tanks zu verbauen. Auf der Langstrecke muss ich dann häufiger (teuer) nachtanken. 50kg mehr fallen doch bei einem solchen Auto (auch dank Rekuperation) überhaupt nicht ins Gewicht! Ein Passat GTE mit 50l erscheint mir ebenfalls eine unsinnige Beschränkung. Wenn ich Langstrecke fahre, lade ich so und so nicht zwischendurch auf. Und im Kurzstreckenbetrieb mache ich die Entscheidung zur Akku Nachladung auch nicht vom Tankinhalt abhängig. Hybrid bedeutet enorme Komplexitätsteigerung und entsprechende Anfälligkeit. Und dann wird die zusätzliche Technik nicht einmal richtig ausgenutzt?
Bei Hybrid PKWs wird immer die (recht geringe) elektrische Reichweite auf den km genau herausgestellt. Die effektive Gesamtreichweite muss man sich jedoch mühsam selbst errechnen. Auch hier kommt es mir vor, das sei so gewollt. Kein Hybrid-Hersteller stellt eine besonders hohe (mögliche) Gesamtreichweite in den Vordergrund, dabei wäre das für viele sicher ein entscheidendes Kriterium.
Was also haben die Hersteller davon, wenn sie schon noch Verbrenner herstellen, diese künstlich in der Reichweite zu begrenzen?
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11 Antworten
Also ich denke, dass das Zusatzgewicht eben nicht vernachlässigbar ist. Für die offiziellen Angaben zählt vermutlich der volle Tank. Das wirkt sich auf Verbrauch und CO2 Ausstoß aus. Damit wird geworben, danach wird Steuer berechnet und vor allem der Flottenverbrauch ist das Problem.
Ich hatte mal einen Peugeot 205 Diesel, der war sehr sparsam und damit bin ich oft über 1.000 Km mit einer Tankfüllung gefahren.
Also ich stimme dir zu, größere Tanks wären sinnvoll, und die Norm sollte da evtl. angepasst werden, z. B. dass die Prüfzyklen immer eine bestimmte Literzahl an Tankfüllung in die Rechnung einbeziehen - schließlich muss man ja nicht volltanken.
Bei den Verbrennern kann man manchmal gegen Aufpreis einen grösseren Tank bekommen. Kleinerer Tank=weniger Gewicht=weniger Normverbrauch?
Beim PHEV wird der Platz fehlen.
Habe schon Autos mit 500km und 900km Reichweite gehabt, aber wirklich störend war es nie, wenn ich alle 4 Stunden statt alle 8 Stunden tanken muss.
Wenn man mit einem Benziner gut 500 km Reichweite hat finde ich das völlig ok. Moderne Fahrzeuge schaffen das auch Problemlos. Die Diesel haben keine kleineren Tanks wie die Benziner.
Bei Hybriden fehlt wahrscheinlich der Platz für größere Tanks. Es müssen ja noch Sicherheiten eingeplant werden.
Da man sowieso alle 3-4 Stunden Pausen machen sollte paßt das ganz gut mit der Reichweite. Und an der Autobahn zu tanken ist auch nie gut . 2 km Umweg ist der nächste Autohof oder zumindest Dorftankstelle. Da schmeckt der Kaffee auch besser.
Und bei einem Hybriden kann man die Reichweite nicht angeben da das extrem von der Fahrstrecke und vom Fahrverhalten abhängt.
Zitat:
@StephanRE schrieb am 11. September 2020 um 12:18:52 Uhr:
...Bei Hybriden fehlt wahrscheinlich der Platz für größere Tanks. (...)
Und bei einem Hybriden kann man die Reichweite nicht angeben da das extrem von der Fahrstrecke und vom Fahrverhalten abhängt.
Wenn du in beiden fällen von einem PHEV schreibst hast du recht, dazu kommt dass der Benzintank oft gar nicht absehbar leer gefahren wird. Hier will man auch vermeiden dass ein großer Tank ständig in der Gegend spazieren gefahren wird.
Bei einem Vollhybrid sind die Argumente nicht so deutlich.
Auch bei einem Vollhybriden ist es zumindest ähnlich.
Je mehr elektrisch gefahren wird umso länger hält der Tankinhalt.
Wenn ich eh jeden Abend den Akku lade, dann hält der Tankinhalt nahezu ewig. Ob da nun 50 oder 30 Liter drin sind. Da wäre es wirklich Blödinn Tanks mit 70 und mehr Liter einzubauen. Im Idealfall, fahre ich bis zu 100% elektrisch. Da dient der Verbrennungsantrieb nur als "Reach-Extender" Da muß ich eher aufpassen, das der Sprit nicht vergammelt ;-)
Da bekommt der Werbespot aus den 90ern eine völlig andere Bedeutung: Der Besitzer eines AUDI TDI wird gefragt wo der Tankdeckel ist, und muß erstmal überlegen...
Es ist halt sehr schwer konkrete Aussagen über die Reichweite eines Hybridantriebes zu geben. Wer viel Stadt fährt und immer mit vollen Akkus los fährt braucht halt kaum Sprit, wer ständig über die BAB mit hohem Tempo prescht, ohne Lademöglichkeit, kann den Vorteil des E-Antriebs fast nicht nutzen und braucht entsprechend mehr Sprit. Dann wird der kleine Tank schnell lästig. Dann hat er aber wahrscheinlich eh das falsche Antriebskonzept gewählt.
Zitat:
Auch bei einem Vollhybriden ist es zumindest ähnlich.
Je mehr elektrisch gefahren wird umso länger hält der Tankinhalt.
Wenn ich eh jeden Abend den Akku lade,
Bei nem Vollhybrid?
Ach ja, ich fahre mit meinem 42L-(Diesel)Tank im Schnitt 1150km von Volltanken zu Volltanken.
In der deutschen Autoindustrie sind die Kleptokraten vom Golf Großaktionäre. Darum verbrauchen die Autos deutscher Hersteller 30% mehr Sprit als Stand der Technik ist, und die Autofahrer müssen häufig ihren Tribut für deren Waffenkäufe zahlen. 1000 km reichen jedoch...
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 11. September 2020 um 19:22:09 Uhr:
Zitat:
Auch bei einem Vollhybriden ist es zumindest ähnlich.
Je mehr elektrisch gefahren wird umso länger hält der Tankinhalt.
Wenn ich eh jeden Abend den Akku lade,
Bei nem Vollhybrid?
Ach ja, ich fahre mit meinem 42L-(Diesel)Tank im Schnitt 1150km von Volltanken zu Volltanken.
Im Schnitt, also mehrere Tankvorgänge gemittelt, hab ich das mit meinen Diesel nie geschafft. Tankvolumen je nach Fahrzeug zwischen 60l und 75l. Selten mal auf 1100km gekommen, aber nie im Schnitt, also regelmässig. Ich lag immer so bei 750km und eine Verbrauch zwischen 8-11l/100km.
Mit 40l Tank im 184PS Vollhybrid gehen immer 550km, oft über 600km. Bei zügiger Fahrt auf der AB als Wochenendpendler. Zur Zeit 42% elektr. Distanz und 66% elektr. Fahrzeit (Unterstützung Verbrenner, Stau, Ampel etc). Verbrauch zwischen 4,5l-7,5l im Schnitt seit Kauf 5,9l mit viel Autobahn und Stadt. Letzte grosse Inspektion 248€. Auf Spritmonitor bin ich bei gleichem Fahrzeug in den oberen 10% beim Verbrauch. Da werden andere bei 4,5l nervös. Ich geniese den Wagen elektrisch zu fahren.
Ich bin aber privat auch nur auf Landstraße unterwegs und wohne am Stadtrand. Autobahnanteil unter 1%, mitunter mehere Jahre am Stück ohne Autobahn.
Muss ich noch dazu erwähnen.
Ok, nur Landstrasse fahre ich unter der Woche viel zum pendeln wenn die AB wie üblich steht. Auf der einzelnen Strecke komm ich dann selten über 4l-4,5l/100km. Wären dann auch was um die1.000km/Tankfüllung mit dem Benziner. Die neuen Fahrzeugreports für die EU sind faszinierend. Durch die hohe Genauigkeit zum auslitern habe ich das mittlerweile fast aufgegeben. Rechnet Spritminitor aber eh.
Dem Hersteller ist es doch völlig egal ob der Nutzer 500, 600 oder 800 km schafft. Da geht es nur um CASH. Es ist so, das der Tankinhalt zum Leergewicht zählt. Der Inhalt muss nach Norm 90% betragen. Ist der Tank kleiner, dann hat man auch weniger Leergewicht, weniger Gewicht heißt weniger Verbrauch (und wenn es nur 0,02 Liter sind), weniger Verbrauch heißt weniger CO2, weniger CO2 heißt weniger CO2 Strafsteuer.