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Was für Auswirkungen hat ein zu hartes oder zu weiches Fahrwerk auf das Fahrverhalten?

Themenstarteram 17. April 2018 um 17:44

Würde es dann z.B. bei einem heckangetriebenen Wagen eher ausbrechen wenn das Fahrwerk zu hart ist (auf normaler Straße, kein Off-road)?

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14 Antworten

es kommt immer auf das Fahrzeug an, beim Klein wagen gut und schön, nur bei einer Reise limo, nee , das müsste ich nicht haben.

und welche Seite es nur Ausbricht, kommt auf das Können des Fahrer an.

Für manche PKW ist das Original Fahrwerk zu schwammig, da würde ich ja sagen,, nur Nachträglich einbauen um

dicke welle zu machen, nee. Auch wenn es sich Negativ an hört, bin Jahrgang 61 , hatten auch alles um an und weg Gebaut. nur an den Heutigen Fahrzeugen, warum ? mfg

Ein Fahrwerk ist zu weich, wenn das Auto anfängt zu schaukeln / schwimmen und die Spur auf der Autobahn nicht grade hält.

Ein Fahrwerk ist zu hart, wenn es Schlaglöcher und Querrillen ungefedert durchleitet (Stadt) und auf der Autobahn bei Querrillen versetzt oder so nervös ist, dass ein laufendes Nachkorrigieren erforderlich ist.

Wenn es grade bei Querrillen, etc. in Kurven den Bodenkontakt verliert, ist es viel zu hart :d

Zitat:

@Mark-86 schrieb am 18. April 2018 um 10:18:29 Uhr:

Ein Fahrwerk ist zu weich, wenn das Auto anfängt zu schaukeln / schwimmen und die Spur auf der Autobahn nicht grade hält.

Ein Fahrwerk ist zu hart, wenn es Schlaglöcher und Querrillen ungefedert durchleitet (Stadt) und auf der Autobahn bei Querrillen versetzt oder so nervös ist, dass ein laufendes Nachkorrigieren erforderlich ist.

Wenn es grade bei Querrillen, etc. in Kurven den Bodenkontakt verliert, ist es viel zu hart :d

Das Schaukeln und Schwimmen hat mit der Härte des Fahrwerks nichts zu tun, sondern mit dem Zustand bzw. der Abstimmung der Stoßdämpfer.

Ein geometrisch gutes Fahrwerk (Raumlenker etc.) verliert auch bei weicher Abstimmung nicht den Fahrbahnkontakt.

Bei geometrisch simplen Fahrwerken verändert sich beim Einfedern die Radposition und damit der Reifenkontakt. Um dem entgegen zu wirken werden solche Fahrwerke härter eingestellt, um das Einfedern zu minimieren.

Ist das Fahrwerk zu hart, können Federn und Dämpfer auf z.B. unebener Fahrbahn nicht immer dafür sorgen, das der Fahrbahnkontakt aller Reifen optimal ist.

raymundt, guter Beitrag. Ich sehe gerade, dass du einen 1983er VW Typ 1 "Käfer" besitzt. Bei dem hat VW ja auch ab einem bestimmten Baujahr durch Veränderungen am Fahrwerk (Z-Stab hinten) versucht, positiven Einfluss auf das an sich schlechte Fahrverhalten des Käfers zu nehmen. Durch bewussten Einsatz von Z-Stab und eher weicher Grundfederung hinten in Verbindung mit eher straffer Vorderachse konnte die Übersteuer-Neigung reduziert werden.

Will heißen: es genügt nicht, allgemein in "hart" und "weich" einzuteilen - auch die Abstimmung zwischen vorne und hinten, die Art der Aufhängung und die Lage der Schwerachse und des momentanen Drehzentrums beeinflussen das Fahrverhalten.

Zitat:

@SpyderRyder schrieb am 18. April 2018 um 13:52:10 Uhr:

raymundt, guter Beitrag. Ich sehe gerade, dass du einen 1983er VW Typ 1 "Käfer" besitzt. Bei dem hat VW ja auch ab einem bestimmten Baujahr durch Veränderungen am Fahrwerk (Z-Stab hinten) versucht, positiven Einfluss auf das an sich schlechte Fahrverhalten des Käfers zu nehmen. Durch bewussten Einsatz von Z-Stab und eher weicher Grundfederung hinten in Verbindung mit eher straffer Vorderachse konnte die Übersteuer-Neigung reduziert werden.

Will heißen: es genügt nicht, allgemein in "hart" und "weich" einzuteilen - auch die Abstimmung zwischen vorne und hinten, die Art der Aufhängung und die Lage der Schwerachse und des momentanen Drehzentrums beeinflussen das Fahrverhalten.

Danke.

Den Käfer besitze ich leider nicht mehr, der lebt hoffentlich noch in den besseren Händen in die ich ihn 2013 gegeben habe.

Da das ein 1975er Sparkäfer war (6V!) hatte er diese Ausgleichsfeder hinten nicht.

Da er aber generell hinten sehr tief lag und es zu dieser Zeit noch viel Käfer auf dem Schrott gab, habe ich diese in meinen jungen Jahren nachgerüstet.

Die frühen Käfer waren ja bekannt dafür, dass sie wegen der Pendelachse bei schnell gefahrenen Kurven umkippten.

Die ersten Jahrgänge des Chevrolet Corvair waren ein Beispiel, wie man einen Heckantrieb nicht abstimmen sollte. Durch die Kombination aus Pendelachse und schwacher Dämpfung war der richtige Reifendruck sehr kritisch für das Fahrverhalten. Bei zu niedrigem Reifendruck konnte das Heck ausbrechen.

Gibt's denn heute noch Fahrzeuge mit Pendelachsen?

Fahre mal einen Audi A3 8P mit "S-Line" Fahrwerk. Eigentlich ein "Hüpf-Werk". Die Kiste ist "rappelhart" und hüpft dir bei leisen Unebenheiten in der Kurve nach außen einfach weg, beim A4 8E ists nicht viel besser.

Hart und weich sind subjektive Aussagen. "Greift" und "Hüpft bei Unebenheiten weg" lässt sich eher sagen. Die Frage ist was du willst - Komfort oder Grip? Beides zugleich geht nur begrenzt. Und hängt stark davon ab, auf wie viele Unebenheiten du ein Fahrwerk auslegst. Rundstrecke ist was anderes als die Eifel nach einem Frost-Winter.

Beim E46er BMW ist ein Street Comfort Fahrwerk deutlich "griffiger" als das M-Fahrwerk der Serie UND Komfortabler. Geht auch -> Kostet halt.

Vor langer Zeit, rund 20 Jahre dürften es schon sein, hat die AMS mehrere Fahrweke für den 3er BMW getestet.

Neben der Serie noch das M-Fahrwerk und dann noch einige Nachrüstkomplettsysteme. Fazit nach dem Test auf der Nordschleife war 1. das M-Fahrwerk, 2. Serie und dann mit Abstand die Nachrüster.

Das harte Hartge sorgte zwar für die schnellste Runde aber auch nur in Kombination mit einem ringerfahrenen Fahrer da die Kiste extrem Unruhig lag. Die anderen Fahrwerke waren alle langsamer als die Serie, aber Härter.

Fahrwerksabstimmung ist keine einfache Aufgabe, selbst BMW hat da seinerzeit bei der Entwicklung des ersten 1ers einen Focus als Referenzmodell herangezogen, und es verbockt da der 1er nur noch Hart war.

Fahrwerksabstimmung ist keine einfache Sache. Und es gibt natürlich sehr unterschiedliche Fahrwerke.

Aber prinzipiell ist natürlich ein hartes Fahrwerk besser.

Ich kann nur sagen dass ich auf kurvigen Strecken ein etwas härteres Fahrwerk immer als sehr viel angenehmer empfunden habe als ein weiches. Was hilft denn ein "komfortableres" Fahrwerk wenn es in sich jeder Kurve schwammig anfühlt.

Rennfahrzeuge haben alle ein sehr hartes Fahrwek.

Schonmal ein Rennfahrzeug aus der Dakar-Rallye gesehen?

Es kommt auch drauf an, wo du fährst. Eine gebügelte Rennpiste, wo alles spiegelglatt ist, kannst du natürlich härter und tiefer fahren. Dann ist aber im öffentlichen Raum auch schnell Sense mit Alltagstauglichkeit.

Und so ein Dakar-Hobel wird sich auf einer Formel-Piste wohl die Türklinke abschruppen, weil er viel zu weich mit viel zuviel Feder weg ist. ;)

 

Mfg

Sehr viel Federweg ja.

Weich? Das sollte mich wirklich sehr überraschen.

Langer Weg, aber eben nur wenig Änderung der Federkraft über diesen Weg.

Kleine Korrektur, nachdem ich es oben nicht mehr ändern kann.

Harte Federung bedeutet, große Änderung der Federkraft.

Am Ausgangspunkt entsprechen die Federkräfte dem Gewicht des Fahrzeugs. Und harte Federung heißt natürlich dass mit zunehmenden Federweg die Federkraft stark zunimmt.

Man nennt es auch progressiv. Nützt ja nix, wenn du einen Meter Federweg hast, der genauso hart ist wie der flachgemachte E36 von Ali. Wann soll der den Federweg nutzen? :D

Also das Fahrwerk wird nicht so hart sein wie für ein Straßenrennen.

Aber das harte Fahrwerk nutzt schon bei jeden Sprung wo du wieder auf dem Boden ankommst. Ein weiches Fahrwerk wäre da jedes mal auf Anschlag.

Wie gesagt langer Federweg und Hart schließen sich keineswegs aus. Und so wie die über Stock und Stein fahren und am Boden aufschlagen ist beides auch notwendig.

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