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was haltet ihr davon, wenn ein Fahrer sich wehrt...?

Themenstarteram 19. Dezember 2013 um 4:32
Beste Antwort im Thema

Weder die Unternehmen noch staatliche / öffentliche Stellen in der Schweiz oder in Österreich verschenken irgendwas.

Viele glauben ja auch, nachdem sie einen Blick in die entsprechenden Kollektivverträge in Österreich geworfen haben, dass hier mit standardmäßig

  1. 14 Monatslöhnen /-gehältern
  2. vergleichsweise höherem Nettoeinkommen gemessen am Bruttobetrag

das Schlaraffenland sein muss.

Fakt ist aber, dass das "hire & fire" hier sehr weit verbreitet ist — neben einem hohen Anteil an (zwar meist besser als in D vergüteter) Zeitarbeit auch bei öffentlichen Betrieben — und dass viele gesetzliche und kollektivvertragliche Bestimmungen nicht oder nur sehr schwer durchsetzbar sind und oft ein Ping-Pong-Verweis zwischen Gesetz und KV besteht.

Fakt ist auch, dass hier das Leben sehr viel teuerer ist als in Deutschland. (Trifft auch für die Schweiz zu, nicht umsonst fahren die Schweizer in grenznahen Gebieten regelmäßig nach Deutschland einkaufen.)

Es gibt eigentlich nur 3 Sachen, die in Österreich billiger sind als in Deutschland: Zigaretten, Kraftstoff, öffentliche Verkehrsmittel.

Fakt ist außerdem, dass das soziale Netz in Österreich sehr löcherig ist und es keine "Hängematte" wie Hartz4 gibt. Wer hier die "bedarfsorientierte Mindestsicherung" in Anspruch nehmen will, darf praktisch nichts mehr haben, nicht einmal einen über 15 Jahre alten PKW mit Null-Restwert. Sachen wie beispielsweise Akupunktur, die in Deutschland bei bestimmten Beschwerden von den Krankenkassen bezahlt werden, zahlt man hier selbst.

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8 Antworten
am 19. Dezember 2013 um 8:53

Wenn der Fahrer das im Arbeitsvertrag so unterschrieben hat und diese Klausel auch nicht gegen das Gesetz verstößt, dann wird der Fahrer nichts machen können.

Aber grundsätzlich: Wenn der Fahrer erst intern den offiziellen Weg gegangen ist und nichts passiert ist, finde ich es schon richtig dass er sich an andere Stellen wendet die ihn unterstützen. Das könnte auch mal der richtige Denkzettel für einen Arbeitgeber sein. Man kann eben nicht alles ausschweigen.

Themenstarteram 19. Dezember 2013 um 17:05

Zitat:

Original geschrieben von Sprinter319

Wenn der Fahrer das im Arbeitsvertrag so unterschrieben hat und diese Klausel auch nicht gegen das Gesetz verstößt, dann wird der Fahrer nichts machen können.

Aber grundsätzlich: Wenn der Fahrer erst intern den offiziellen Weg gegangen ist und nichts passiert ist, finde ich es schon richtig dass er sich an andere Stellen wendet die ihn unterstützen. Das könnte auch mal der richtige Denkzettel für einen Arbeitgeber sein. Man kann eben nicht alles ausschweigen.

Ich gehe nicht davon aus das es im Arbeitsvertrag stand das man gegen die ARV verstoßen soll.

Und auch der 26 Wochendurchschnitt von 56h wird wohl nicht so drinnen stehen.

Es ist ganz interessant im Moment in der Schweiz zu arbeiten...gg...

am 20. Dezember 2013 um 7:50

Davon hab ich nichts gelesen. Wie ich es verstanden habe wollte der Fahrer die Bereitschafts- / Wartezeit auch bezahlt haben oder? 12-15 Stunden Pikettzeit ist ja noch im Rahmen.

Aber es war doch schon immer so. Wer in der CH gutes Geld verdienen will, muss auch richtig dafür schaffen. Das ist nicht das Schlaraffenland wofür es viele Ausländer halten.

Weder die Unternehmen noch staatliche / öffentliche Stellen in der Schweiz oder in Österreich verschenken irgendwas.

Viele glauben ja auch, nachdem sie einen Blick in die entsprechenden Kollektivverträge in Österreich geworfen haben, dass hier mit standardmäßig

  1. 14 Monatslöhnen /-gehältern
  2. vergleichsweise höherem Nettoeinkommen gemessen am Bruttobetrag

das Schlaraffenland sein muss.

Fakt ist aber, dass das "hire & fire" hier sehr weit verbreitet ist — neben einem hohen Anteil an (zwar meist besser als in D vergüteter) Zeitarbeit auch bei öffentlichen Betrieben — und dass viele gesetzliche und kollektivvertragliche Bestimmungen nicht oder nur sehr schwer durchsetzbar sind und oft ein Ping-Pong-Verweis zwischen Gesetz und KV besteht.

Fakt ist auch, dass hier das Leben sehr viel teuerer ist als in Deutschland. (Trifft auch für die Schweiz zu, nicht umsonst fahren die Schweizer in grenznahen Gebieten regelmäßig nach Deutschland einkaufen.)

Es gibt eigentlich nur 3 Sachen, die in Österreich billiger sind als in Deutschland: Zigaretten, Kraftstoff, öffentliche Verkehrsmittel.

Fakt ist außerdem, dass das soziale Netz in Österreich sehr löcherig ist und es keine "Hängematte" wie Hartz4 gibt. Wer hier die "bedarfsorientierte Mindestsicherung" in Anspruch nehmen will, darf praktisch nichts mehr haben, nicht einmal einen über 15 Jahre alten PKW mit Null-Restwert. Sachen wie beispielsweise Akupunktur, die in Deutschland bei bestimmten Beschwerden von den Krankenkassen bezahlt werden, zahlt man hier selbst.

Ich kenne die Fa Dreier gut, fahren für die Post und da werden sie gerufen sobald es zu fahren gibt. Mittlerweile sind es nur noch (willkommene Ausländer) wo das machen und die (normalen) Chauffeure fahren andere Touren (Coop, Migros, Jowa usw).

Ganz so arm dran ist der Österreicher nicht, @ConvoyBuddy, wie du es uns hier glauben machen willst. Die Lebenshaltungskosten gleichzusetzen mit den schweizerischen ist leicht übertrieben.

Seit mehr als 30 Jahren habe ich genügend Einblick und Vergleichsmöglichkeiten in Einkommensverhältnisse (egal ob angestellt, pragmatisiert oder selbständig) und Lebenshaltungskosten (zumindest was den Grossraum Graz inkl. Ost-Steiermark betrifft). Das Resümee ist eindeutig: Österreich hat Deutschland (unterm Strich) schon lange überholt... (die Vorteile der Ost-Erweiterung für Österreich sind nicht von der Hand zu weisen!).

 

Grüsse,   motorina.

@ motorina:

Ich will niemanden etwas "glauben machen". Ich bin Deutscher und lebe seit rund 2½ Jahren in Niederösterreich, und der alltägliche Vergleich von Lebensumständen in zwei Ländern ist etwas anderes als nur "Einblick haben".

Tarifvertrag privates Omnibusgewerbe NRW / Stundenlohn Busfahrer 2013:

kein BKF: EUR 11,60

BKF: EUR 11,88

Zuschlag Linienverkehr: EUR 0,35

Bundes-Kollektivvertrag für Dienstnehmer in privaten Autobusbetrieben / Stundenlohn Busfahrer 2013:

(Staffelung nach Betriebszugehörigkeit: 1. Jahr / 2.-10. Jahr / usw - nicht von mir erfasst)

kein BKF: EUR 9,89 / 9,93

BKF: EUR 9,93 / 10,00

Erschwernis-Zuschlag nach Buslänge (!) je fahrplanmäßiger Fahrstunde (ohne Wendezeiten etc.):

ab 10,90 m : EUR 0,92

ab 13,00 m oder Gelenkbus oder Doppelstockbus : EUR 1,12

Hier ist also im normalen Stundenlohn-Bereich der Fahrer in NRW besser gestellt als der in Österreich!

Gravierende Unterschiede gibt es bei den Sonderzahlungen:

NRW Urlaubsgeld EUR 15,80 je Urlaubstag = EUR 395,00 bei 25 Urlaubstagen

NRW Weihnachtsgeld nach 1 - 3 - 5 Jahren EUR 500,00 - EUR 670,00 - EUR 790,00

mit einer Kürzungsmöglichkeit von EUR 15,00 je Fehltag!

In Österreich 13. + 14. Monatsgehalt /-lohn.

Bei einer fiktiv angenommenen Arbeitszeit von 40 Wochenstunden = 173,33 Monatsstunden (für A 85% Lenkzeit angenommen) sieht das dann so aus:

 

LandArtSatzZuschl.MonatJahrUG + WGgesamt
NRW11,600,352.071,3324.856,00895,0025.751,00
NRWBKF11,880,352.119,8725.438,40895,0026.333,40
Österreich9,890,921.849,8122.197,763.699,6325.897,39
ÖsterreichBKF9,930,921.856,7522.280,963.713,4925.994,45

 

Jetzt geh mal einkaufen (deutsche Preise habe ich letztmals vor rund 1 Jahr bezahlt, kann also inzwischen abweichen!)

--- Marmelade LIDL A EUR 1,49 D EUR 0,99

--- Salami LIDL A EUR 1,99 D 1,19

--- Mineralwasser "Hausmarke" Jessen LIDL A EUR 0,25 D 0,19

Irgendwo ist meine ausführliche Antwort von heute Nacht (wieder einmal) im Nirwana von MT verschwunden :mad: ... werde auch keinen neuen Versuch starten, da es sowieso OT ist.

Nur so viel: Mein Auto ist auf der Rückfahrt immer mehr beladen (mit Lebensmittel - oder sollte ich besser Genussmittel sagen?).

Seit 42 Jahren habe ich Einblick, und seit über 35 Jahren (und ja, ich hatte auch einmal in A gewohnt) genügend Vergleichsmöglichkeiten - eigene und die von vielen Familien.

Der steile Aufschwung Österreichs hat vor ca. zwei Jahren einen Knacks erfahren; es weht inzwischen ein etwas schärferer Wind (wirtschaftspolitisch), an den sich die manche Österreicher noch nicht gewöhnt haben.

Egal welche Einzelbeispiele du hier aufzählst, ausschlaggebend ist das Gesamtpaket. Unterm Strich hat Österreich die Nase vorn.

Wenn du erst seit gut zwei Jahren Vergleichsmöglichkeiten hast, dann hast du deinen Ortswechsel zu einem ungünstigen Zeitpunkt (sprich: zu spät) vorgenommen.

... und damit hier Ruhe herrscht: Du hast recht ... und ich meine Ruhe... ;).

(Gegenbeispiele gerne per PN/Telefon)

 

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