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Was haltet ihr von einer Motorkur z.B. von Rewitec??

Suzuki Motorrad
Themenstarteram 26. Februar 2006 um 18:10

Tag Leute,

ich wollte meiner Suzi mal eine Motorkur gönnen und wollte euch mal fragen was ihr von sowas haltet? Es gibt z.B eine Motorbeschichtung von Rewitec die angeblich richtig gut sein soll. Was meint ihr, bringt das was oder ist das mal wieder ein "kohle aus der Tasche zieh" Produkt??

Gruß Tommy

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19 Antworten

Wenn du dein Mopped magst, dann fahr es. Das ist Motorkur genug.

Ich halte von derartigen Produkten überhaupt nichts.

Spar dir das Geld.

So sehe ich das auch: Finger weg von diesem Dreck (pardon).

Rechtzeitig und regelmässig die Ölwechsel und sonstigen Wartungen durchführen - das ist wichtiger als irgendwelche fragwürdigen Zusätze oder Mittelchen (die im besten Falle nichts schaden).

Viele Hersteller verbieten ausdrücklich die Verwendung solcher Zusätze - sicherlich aus gutem Grunde.

Re: Was haltet ihr von einer Motorkur z.B. von Rewitec??

 

Zitat:

Original geschrieben von 2St0ned

...ich wollte meiner Suzi mal eine Motorkur gönnen...

Gibt es denn Probleme mit dem Motor, die irgendeine Handlung, welcher Art auch immer, als ratsam erscheinen lassen?

Wenn nicht, dann sollte man das Motto "Never touch a running system!" beherzigen.

niemals öl additive bei einer nass-kuuplung verwenden. sprich MOS2 oder Keramik, danach kannste dir ne neue Kupplung besorgen.

Themenstarteram 27. Februar 2006 um 7:35

Alles klar, das war ja ziemlich einstimmig :) Dann werde ich auf den Müll verzichten!

Viel Dank mal und .....hoffentlich gehts bald los!!!!!

Gruß

Hallo,

wenn wir etwas tiefer in die Materie einsteigen können wir verstehen was es mit diesen Produkten auf sich hat und warum sie irrtümlicher Weise als Humbug verpöhnt sind.

Wenn zwei flächen aneinander reiben herrscht trockenreibung.

Reibung bedeutet Verschleiß einhergehend mit erzeugung von Wärme, was wiederum Energieverlust mit sich führt.

Durch Flüssigkeiten werden die Flächen getrennt und es herrscht nur noch Flüssigkeitsreibung.

Im Motor übernimmt diesen Auftrag das Öl an den Nocken, Kolben, Gleitlagern, Getriebezähnen, Kugellagern und so weiter.

Nehmen wir als Beispiel jetzt mal die Nockenwelle, welche in Gleitlagern gelagert sind.

Dieses ist notwendig, weil Wälzlager (Kugelager) keine Schläge vertragen können.

Wenn sich die Nockenwelle dreht entsteht "Aquaplaning", die Nockenwelle schwimmt auf einem Flüssigkeitskeil und ist von der Gleitbuchse getrennt. Aber zu Beginn, wenn noch kein Öldruck da ist und keine Flüssigkeit, dann haben wir Trockenreibung.

Je Dünnflüssiger ein Öl ist, desto besser kann es in den zwischenraum und die flächen Trennen. Zudem ist die Flüssigkeitsreibung bei dünnflüssigeren Medien geringer als bei dickeren. Man stelle sich vor wie man durch Wasser oder Öl schwimmt.

Nun drückt aber die Nocke auf das Ventil und die Kraft drückt die Lagerflächen aneinander. Es tritt also doch wieder Reibung auf. Die Flüssigkeit wird "einfach" verdrängt und die Flächen haben kontakt (Naßreibung).

Nun gibt es Additive wie MoS2 oder PTFE (Teflon).

Das sind Feststoffpartikel in kleiner Größe. Diese sind wesentlich kleiner als die Spaltmaße innerhalb eines Motors und können daher auch nicht daran reiben wie als wenn man großkörnigen Sand ins Getriebe kippt.

Wenn nun dann wieder die Nockenwellen aneinander gepresst werden, dann ist dazwischen der Feststoffschmierfilm der die Flächen voneinander trennt.

Warum ist hier die Reibung geringer obwohl mehrere

trockene Flächen aneinander reiben?

Sand auf der Straße ist auch rutsichg oder?

Es hat sich die Relativbewegung der Flächen zueinander in höhe der Geschwindigkeit verändert. Spontan würde ich jetzt sagen um den Quotienten 2.

Und nichts anderes machen diese Additive.

Es gibt im Motor viele Stellen wo hohe Flächenpressungen auftreten. Zähne vom Zanhrad, Kolbenwand welche an den Zylinder gepresst wird (das geschieht kontrolliert, das Bolzenauge sitzt auch nicht mittig im Kolben genau aus dem Grund,deswegen kippelt ein Kolben auch nicht wenn er sich nicht gerade im Totpunkt befindet).

Überall dort helfen diese Trockenschmiermittel.

Übrigens wird Trockenschmierung in vielen bereichen angewendet. Zum Beispiel Grafit.

Und da diese Partikel an den Metallflächen haften bleiben wenn der Motor aus ist, ist der Verschleiß beim Anlassen auch wesentlich geringer. Der E-Starter muss wesentlich weniger Leistung aufbringen und der Akku wird weniger belastet.

Genau aus diesen Gründen sind die nun verpöhnten Additive gut und haben durchaus ihre Daseinsberechtigung.

Nun sind Motoren aber auch so konstruiert, das sie auch ohne diese Mittel lange laufen, aber wenn man auf der Suche nach mehr Leistung ist, einem ruhigeren Motorlauf und so weiter, warum nicht?

Ich möchte hiermit an Liqui Molly verweisen, welche ein Teilsynthetisches Öl auf dem Markt haben, wo MoS2 drin ist.

Molybdändisulfit ist für den Einsatz gut geeignet durch die sehr hohe Schmelztemperatur von über 3000 Grad Celsius und dadurch das es gut an den Metallteilen haften bleibt durch die Ionenbindung die es eingeht.

Bezüglich der Kupplungen, man muss einfach auf die Mischung achten. Wenn man zu viel davon reinkippt dann rutscht die Kupplung halt durch.

Deswegen erst beim Anbieter genau nachfragen wie man das Mischungsverhältnis vornehmen soll.

Falls es daneben geht haftet der Hersteller dafür.

 

Ich hoffe das ich damit helfen konnte und hoffe das wenn jemand fragen hat sich das ganze nochmals durchließt, da hier alles wirklich genau beschrieben ist und erst dann fragt, aber auch nur dann wenn man sich nicht ewig wiederholen muss.

Und woher ich das weiß?

Habe mich ein halbes Jahr mit Schmierung befasst, unter Anderem auch durch den gleichen effekt hervorgerufen durch Verbrennungsrückstände im Öl.

Desweiteren bin ich Maschinenbaustudent an der Universität und da lernen wir auch soetwas.

Ein Doktorant, welcher jahrzehntelang in der Ölindustrie tätig war hielt auch eine Vorlesung. Er sagt nicht das es nicht funktioniert, aber für Ihn ist die Wirkung egal. Die Motoren laufen auch so und auf 3 PS kommt es auch nicht an :)

Aber da gehen unsere Meinungen auseinander.

So, muss ebenfalls mal als Maschbau-Ingenieur und begeisterter Motorradschrauber meinen Senf dazu loswerden.

Hier wurde das Argument Nockenwelle gebracht, ja von der Theorie her stimmt das, will ich gar nicht bestreiten, aber ich hab in der Praxis an Motorradnockenwellen, die schon weit über 50.000KM hatten, keinen Verschleiß feststellen können, also Maße waren noch in der Herstellertoleranz (und ich rede hier nicht von Tourern oder Choppern).

Des weiteren ist LM der einzige Ölhersteller überhaupt, der noch MoS2 verwendet und warum???

Kann ich nicht genau sagen, aber wahrscheinlich weil sie dadurch berümht geworden sind. Aber der Sternendoktor erklärt das in einem seiner Threads.

Und jetzt würd ich noch gern wissen, welches Öl dünnflüssiger ist als anderes, oder was du darunter verstehst?? Bin mal gespannt.

Hi,

warum LM der einzigste Anbieter davon ist weiß ich auch nicht.

Vieleicht ist die Herstellung der Partikel schwieriger/ kostspieliger als bei PTFE.

Dünnflüssig in dem Sinne natürlich nicht ;)

Viscosität ist hier natürlich das Zauberwort.

Die Nockenwelle habe ich nur als Beispiel genannt, was in Theorie und Praxis sicherlich zutrifft wie ich es beschrieben habe. Man könnte jedes andere Bauteil nehmen.

Habe mich aber auch dazu geäußert das die Motoren auch ohne diese Zusätze zurecht kommen.

Meine Nockenwelle von einer 750er SRAD war eigentlich auch noch ok nach 50.000km. Jedoch konnte man deutliche Einfurchungen sehen. Diese natürlich in Richtung der kraftwirkung. Habe es aber nicht ausgemessen.

Die Festigkeit der Materialien wird sicherlich ausreichend sein, jedoch bringen unstimmigkeiten in der Oberfläche der Gleitflächen natürlich unruhe in das System.

Das bedeutet aber natürlich kein Ausfall des Systems.

 

Aber Du kannst mir vieleicht bei etwas helfen.

Bei starken Presslagern wie Schwiffsschrauben z. B. werden diese mithilfe von Öldruck auf/Abgezogen.

Die Bohrungen am Auslass werden dazu angefast im Winkel von 45 Grad. Dadurch erhöht sich der Druck oder man kann mehr Leistung fahren oder soetwas.

Das müsste doch auch bei den Nockenwellen funktionieren oder nicht?

Versteh jetzt ehrlich gesagt nicht ganz was du meinst.

Ich kenn das von Stirnrad getriebenen Motoren, in nem Betrieb wo ich ein Praktikum gemacht habe, der solche Motoren herstellt.,

Da werden die Stirnräder mit Öldruck aufgezogen, aber meines Wissens nur aus dem Grund, weil der hohe Öldruck den Innendurchmesser des Zahnrads minimalst erweitert, so dass das Zahrad überhaupt auf die Welle geht. Sobald das Zahnrad angebracht ist, wird der Öldruck abgelassen und die Presspassung ist perfekt und kann sehr hohe Kräfte übertragen.

Warum da jetzt Bohrung angephast werder? Keine Ahnung, hab ich so auch noch nie gesehen, oder gehört.

Ich versteh jetzt nicht ganz, was du da auf die Nockenwelle übertragen willst?

Die Viskosität eines Motorenöls interessiert mich eigentlich weniger, da mein Möppi nur im Sommer betrieben wird und da kommts mir auf die Temperaturfestigkeit des Öls an, also xxW50 oder 60.

MFG

Genau, dadurch bekommt man die auf die Welle.

Ich frage am besten nochmal den Professor.

Die Viscosität ist laut Dozent gerade das wichtige.

Weil das ein großer Faktor für den Wiederstand ist.

Laut ihm ein wesentlich höherer als solche Reibminderer.

Ja, aber die Viskosität ist bei einer Motoröltemperatur von, nehmen wir jetzt mal 80°C bei einem 20W50 gleich, wie bei einem 0W40, ledigleich der Temperaturbereich oder Einsatzbereich ist anders.

MFG sailor701

Ja, da hast Du eigentlich recht.

Wenn ich mich mal als Novize hier einschalten darf :D

Das Thema mit Ölen hatten wir derletzt auch in der Berufsschule. Dabei hatten wirs auch vom MoS. Ich finde diesen Zusatz eigentlich nicht schlecht, da er gerade bei einem kalten Motor die Reibwiderstände, speziell zwischen Kolben und Zylinder vermindert! Und wenn dieses Mittelchen 3 PS mehr bringt, dann spricht des meines Erachtens bei einem Motorrad für sich! ;)

Mit der Viskosität verschiedener Öle hab ich erfahren, dass synthetische Öle generell besser sind als naturelle, da diese stabilere Molekülketten haben. Bei niederviskosem Öl besteht auch die Gefahr, dass bei steigender Temperatur die Gleitfläche reißt und dann Material auf Material reibt (Trockenreibung), was zB. zu nem Kolbenfresser führt.

Naja nun mal genug davon, weiß gar net ob ich des so richtig interpretiert habe...

Gruß Tuscan

Hallo,

zu organischen Ölen würde ich generell nicht raten. Mindestens Teilsynthetisch.

Alle Hersteller vernwenden aber noch organische Öle beim Einfahren. Da sind die Drehzahlen aber dann auch nicht so hoch.

Synthetische Öle sind halt allroundtalente.

Schmieren im Kalten wie auch im Warmen zustand gut.

Zudem sind die Additive sehr hilfreich gegen Verschlammung und viele weitere Sachen.

Aber der Dozent berichtete auch (ich hoffe ich habe jetzt nicht das Öl mißverstanden ob teil oder mineralisch) von einem rein mineralischem "Billigöl".

Er war angestellt in einem Prüfungsinstitut.

Da wollten sie zeigen wie stark sich die Additive positiv auf den Motor auswirken.

Dazu ließen sie den Prüfmotor 15000km abspulen und nahmen ihn dann zur kontrolle auseinander.

Aber dabei konnten die noch keine nachteile feststellen und ließen ihn weitere 15000km laufen, also 30000km im ganzen und auch hier wieder, nichts feststellbar.

Von daher kann man wohl sagen das die Öle einfach gut sind.

Aber ich denke mal das unter dem Einfluß von natürlichen Laufbedingungen schon ein Unterschied feststellbar gewesen sein müsste.

Der Prüfmotor läuft diese Leistung ja vieleicht innerhalb von einer Woche. Da fehlen dann die ganzen Kaltstarts und so weiter.

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