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Was ist das für eine Art von Korossivem Belag?

Themenstarteram 17. März 2016 um 15:45

Ich würde gerne wissen, was das für ein hartnäckiger weißer Belag ist, der sich auf allen möglichen Teilen auf meinem Mopped befindet.

Ich habe versucht, ihn mit Petroleum und einer elektrischen Zahnbürste abzupolieren, aber das funktionierte nicht.

Bevor ich jetzt wild alle möglichen Mittel anwende, möchte ich erst wissen, um was für eine Art Korrossion es sich handelt, sprich, welches Element hier zu was oxidiert, um dann ev. mit einem Spezialmittel zielgerichtet vorgehen zu können.

Dieser Belag kam innerhalb eines halben Jahres durch Fahren im Regen, wahrscheinlich irgendwann mit Salzbeteiligung. Vor einem halben Jahr sahen alle diese Teile noch aus wie fabrikneu.

Weißer Belag 1
Weißer Belag 2
Weißer Belag 3
+4
Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 17. März 2016 um 19:26

Vorab: Danke für die Antworten. Salz ist nicht mehr da, die Kiste ist x-mal gewaschen und ich hab eine der Stellen sogar abgeschleckt weil ich es Anfangs auch für Salz hielt. Ist definitiv kein Salz.

Ich habe die Bilder nun mal an's Korrosionsschutzdeopt geschickt. Die meinten, das seien verzinkte Teile (korrekt), bei denen die Zinkschicht oberflächlich oxidiert bzw. korrodiert sei.

In deren Augen sei dieses Korossionsbild "völlig normal" und "für einen einzigen Winter sogar gut". Viele verzinkte Neuwagen würden unten an der Karosserie schon bei der Überführung schlimmer aussehen. Das musste ich erst mal setzen lassen.

Ich kann also festhalten: Verzinkte und sichtbare Teile können also schon in einem halben Jahr optisch Jahr völlig verhunzen, fährt man damit im deutschen Winter. Wieder was gelernt. Was die Frage aufkommen lässt, warum seitens des Herstelllers nicht ein paar Cent mehr in Edelstahl investiert wurde. Zwischenfrage: Werden bei den "Premium-Bikes" ala BMW GT auch verzinkte Teile im sichtbaren Bereich eingesetzt?

Ich habe jetzt erst mal alle verzinkten Standard-Inbus-Schrauben am Motor gegen Edelstahlschrauben getauscht, kostete als Komplettset nur 15 EUR.

Darüber hinaus habe ich eine Nicht-Standardschraube (Bild 2), welche im Ersatz relativ teuer wäre, mal testweise mit Edelstahlpolitur (für Armaturen) poliert. Damit bekommt man den weißen Belag weg und auch graue Flecken. Wenn man lange genug poliert , kommt darunter wieder eine frische, silber glänzende Zinkschicht zum Vorschein. Das Risiko, die gesunde Zinkschicht mit abzupolieren gehe ich ein. Wobei die vom Depot meinten, dass man mit einer feinen Politur nicht so leicht die ganze Zinkschicht abnimmt, das sei eher bei chemischen Verfahren ein Risiko.

Ich habe jetzt also einen Haufen Arbeit vor mir. Vom Depot wurde mir gleichzeitig empfohlen, Elaskon UBS hell oder KLine Permanent Wachs zur Konservierung zu verwenden. Laut Beschreibung ist das Elaskon für verzinkte Teile nicht wirklich geeignet, bleibt also nur das KLine Permament Wachs. Allerdings steht dort, dass dieses "bräunlich-transparent" ist. Das Zeug ist eigentlich für den KFZ-Unterboden Schutz. Ob sich dieses "bräunliche" Wachs an einem unverkleideten Motorrad gut macht, da bin ich im Moment sehr am Zweifeln. Es geht ja um jederzeit sichtbare Stellen, die "top" aussehen sollen. Ich bin da wirklich am Zweifeln, vor allem, da man das Zeug nicht mehr runterbekommt.

Fragen:

- Hat jemand Erfahrungen mit KLine Permanent Wachs?

- Hat jemand Erfahrungen mit der Politur bzw. Aufbereitung von verzinkten Stahl?

- Das weiße Zeug ist ja auch an dem schwarzen Metallteil am Bremsschlauch (Bild 5). (Es gibt noch andere Metallteile, die schwarz sind und wo dieses weiße Zeug drauf liegt.) Das verstehe ich nicht. Das ist dann wohl auch verzinkt und zusätzlich schwarz lackiert (oder eloxiert oder brüniert oder weiß der geier) und jetzt kommt durch den Lack oder was das schwarze ist dennoch das Zinkoxid?

PS: Was ich noch selbst gefunden habe, ist Protewax von Fertan.

http://www.fertan.de/.../

Das klingt für mich ganz gut. Kennt jemand das Produkt?

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Salz ist wohl wahrscheinlich.

Ansonsten: Warte auf GaryK, der kennt sich mit Chemie aus.

An den Schläuchen/am Gummi sind Kalk- und/oder Salzablagerungen.

Am Alu sind Korrosionsspuren und am verzinkten Stahl löst sich der Zink auf (Weißrost).

Alles ganz normale Reaktionen bzw. Ablagerungen. Dem kann man nur mit Pflege zuvorkommen: Waschen, Ölen, Wachsen ...

Themenstarteram 17. März 2016 um 19:26

Vorab: Danke für die Antworten. Salz ist nicht mehr da, die Kiste ist x-mal gewaschen und ich hab eine der Stellen sogar abgeschleckt weil ich es Anfangs auch für Salz hielt. Ist definitiv kein Salz.

Ich habe die Bilder nun mal an's Korrosionsschutzdeopt geschickt. Die meinten, das seien verzinkte Teile (korrekt), bei denen die Zinkschicht oberflächlich oxidiert bzw. korrodiert sei.

In deren Augen sei dieses Korossionsbild "völlig normal" und "für einen einzigen Winter sogar gut". Viele verzinkte Neuwagen würden unten an der Karosserie schon bei der Überführung schlimmer aussehen. Das musste ich erst mal setzen lassen.

Ich kann also festhalten: Verzinkte und sichtbare Teile können also schon in einem halben Jahr optisch Jahr völlig verhunzen, fährt man damit im deutschen Winter. Wieder was gelernt. Was die Frage aufkommen lässt, warum seitens des Herstelllers nicht ein paar Cent mehr in Edelstahl investiert wurde. Zwischenfrage: Werden bei den "Premium-Bikes" ala BMW GT auch verzinkte Teile im sichtbaren Bereich eingesetzt?

Ich habe jetzt erst mal alle verzinkten Standard-Inbus-Schrauben am Motor gegen Edelstahlschrauben getauscht, kostete als Komplettset nur 15 EUR.

Darüber hinaus habe ich eine Nicht-Standardschraube (Bild 2), welche im Ersatz relativ teuer wäre, mal testweise mit Edelstahlpolitur (für Armaturen) poliert. Damit bekommt man den weißen Belag weg und auch graue Flecken. Wenn man lange genug poliert , kommt darunter wieder eine frische, silber glänzende Zinkschicht zum Vorschein. Das Risiko, die gesunde Zinkschicht mit abzupolieren gehe ich ein. Wobei die vom Depot meinten, dass man mit einer feinen Politur nicht so leicht die ganze Zinkschicht abnimmt, das sei eher bei chemischen Verfahren ein Risiko.

Ich habe jetzt also einen Haufen Arbeit vor mir. Vom Depot wurde mir gleichzeitig empfohlen, Elaskon UBS hell oder KLine Permanent Wachs zur Konservierung zu verwenden. Laut Beschreibung ist das Elaskon für verzinkte Teile nicht wirklich geeignet, bleibt also nur das KLine Permament Wachs. Allerdings steht dort, dass dieses "bräunlich-transparent" ist. Das Zeug ist eigentlich für den KFZ-Unterboden Schutz. Ob sich dieses "bräunliche" Wachs an einem unverkleideten Motorrad gut macht, da bin ich im Moment sehr am Zweifeln. Es geht ja um jederzeit sichtbare Stellen, die "top" aussehen sollen. Ich bin da wirklich am Zweifeln, vor allem, da man das Zeug nicht mehr runterbekommt.

Fragen:

- Hat jemand Erfahrungen mit KLine Permanent Wachs?

- Hat jemand Erfahrungen mit der Politur bzw. Aufbereitung von verzinkten Stahl?

- Das weiße Zeug ist ja auch an dem schwarzen Metallteil am Bremsschlauch (Bild 5). (Es gibt noch andere Metallteile, die schwarz sind und wo dieses weiße Zeug drauf liegt.) Das verstehe ich nicht. Das ist dann wohl auch verzinkt und zusätzlich schwarz lackiert (oder eloxiert oder brüniert oder weiß der geier) und jetzt kommt durch den Lack oder was das schwarze ist dennoch das Zinkoxid?

PS: Was ich noch selbst gefunden habe, ist Protewax von Fertan.

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Das klingt für mich ganz gut. Kennt jemand das Produkt?

Es gibt tausende Tinkturen mit den verschiedensten Namen und farblichen Formen von Flaschen.

Für Flächen nimm Wachs, wo "Carnauba" drinne ist !

http://www.ebay.de/sch/i.html?...

http://www.ebay.de/sch/i.html?...

Für Senken, in denen Schrauben sitzen, Ritzen und nicht sichtbare Teile > > >

http://www.ebay.de/sch/i.html?...

Zitat:

@Kawasaki-FZ6 schrieb am 17. März 2016 um 20:26:03 Uhr:

... ich hab eine der Stellen sogar abgeschleckt ...

Wenn das nicht Liebe ist. :cool:

Gruß Metalhead

am 18. März 2016 um 8:41

Bei Oldtimern lassen das manche drann ,und nennen es" Patina ". Das tröstet .

Gruß : Rostklopfer

Die Idee, Edelstahlschrauben zu verwenden, ist nicht die beste: andere Kennung bezüglich Festigkeit und, so mancher war schon überrascht von "rostfrei", aufgrund anderer Materialbasis Korrossion, wo und wie man sie mit konventionellen 8.8 oder 10.8-Schrauben nie gehabt hätte.

Du kannst die angelaufenen Teile, so weit sie nicht verzinkt sind, abbauen, mit Glasperlen straheln und dann mit Klarlack überziehen.

Wie schon vorher geschrieben: Es handelt sich um Zinkhydroxid, ein Korrosionsprodukt von Zink. Eigentlich ist dies ein Vorprodukt für die "gewünschte" Passivschicht des Zinks, das Zinkcarbonat. Das ist die dunkelgraue matte Oberfläche, die man z.B. von Straßenlaternen oder Leitplanken kennt. Weißrost entsteht dann, wenn die erste Reaktion zu schnell abläuft (z.B. durch Einfluss von Salz) oder wenn nicht ausreichend Kohlendioxid für die weitere Reaktion vorhanden ist (z.B. wenn die Teile zu nass, also benetzt sind). Bei den vom TE geposteten Bildern nichts wildes.

Edelstahlschrauben würde ich kritisch sehen. Zum einen kann es die schon genannten Festigkeitsprobleme geben. Nimmst Du Edelstahlschrauben mit Nickelanteil (A2 oder A4) sind diese eher weich und verformen sich gerne. Nimmst Du Edelstahlschrauben ohne Nickelanteil (erkennbar daran, dass sie magnetisch sind), können diese, gerade und vor allem bei Einfluss von Salz, korrodieren. Außerdem kann es böse Überraschungen durch galvanische Korrosion geben. Schraubst Du mit einer Edelstahlschraube Teile mit einer Verzinkung oder aus Aluminium fest, werden diese Teile sehr stark korrodieren...

Gruß, Hannes, M.Sc. Korrosionsschutztechnik

am 18. März 2016 um 11:29

"Heißwachs" von der Waschanlage?

am 18. März 2016 um 11:32

Zitat:

@Kung Fu schrieb am 18. März 2016 um 12:29:16 Uhr:

"Heißwachs" von der Waschanlage?

Meinst du er lässt sein Moped in der Waschanlage heißwachsen?! Das will ich sehen :D

Das sieht klar nach Salzkorrosion aus. Manche Winterdienste setzen dem normalen Streusalz auch noch Kalziumsalze oder Lauge zu. Dann gibt es diese kalkartigen Ablagerungen zusätzlich zum Rost.

am 18. März 2016 um 13:54

Keine Ahnung was andere machen aber in den (Selbst-)Waschanlagen gibts fast immer Spülungen mit Heißwachs und die haben auch manche meiner Moppeds abgekriegt. Hab mich immer gefragt, wo das Zeug bleibt. :D

Aber so weißes Zeugs sehe ich auch öfter nach salzigen Wintern auf Plastikteilen am Auto.

Themenstarteram 21. März 2016 um 1:05

Zitat:

@Hannes1971 schrieb am 18. März 2016 um 11:56:11 Uhr:

Wie schon vorher geschrieben: Es handelt sich um Zinkhydroxid, ein Korrosionsprodukt von Zink. Eigentlich ist dies ein Vorprodukt für die "gewünschte" Passivschicht des Zinks, das Zinkcarbonat. Das ist die dunkelgraue matte Oberfläche, die man z.B. von Straßenlaternen oder Leitplanken kennt. Weißrost entsteht dann, wenn die erste Reaktion zu schnell abläuft (z.B. durch Einfluss von Salz) oder wenn nicht ausreichend Kohlendioxid für die weitere Reaktion vorhanden ist (z.B. wenn die Teile zu nass, also benetzt sind). Bei den vom TE geposteten Bildern nichts wildes.

Werden die weißen Stellen im Laufe der Zeit zu der Passivschicht? Wird sich die Optik also angleichen oder ist es möglich, diese weißen Stellen zu entfernen? Falls ja, mit was mache ich das am Besten?

Zitat:

@Kawasaki-FZ6 schrieb am 21. März 2016 um 02:05:51 Uhr:

Zitat:

@Hannes1971 schrieb am 18. März 2016 um 11:56:11 Uhr:

Wie schon vorher geschrieben: Es handelt sich um Zinkhydroxid, ein Korrosionsprodukt von Zink. Eigentlich ist dies ein Vorprodukt für die "gewünschte" Passivschicht des Zinks, das Zinkcarbonat. Das ist die dunkelgraue matte Oberfläche, die man z.B. von Straßenlaternen oder Leitplanken kennt. Weißrost entsteht dann, wenn die erste Reaktion zu schnell abläuft (z.B. durch Einfluss von Salz) oder wenn nicht ausreichend Kohlendioxid für die weitere Reaktion vorhanden ist (z.B. wenn die Teile zu nass, also benetzt sind). Bei den vom TE geposteten Bildern nichts wildes.

Werden die weißen Stellen im Laufe der Zeit zu der Passivschicht? Wird sich die Optik also angleichen oder ist es möglich, diese weißen Stellen zu entfernen? Falls ja, mit was mache ich das am Besten?

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Zitat:

@Kawasaki-FZ6 schrieb am 21. März 2016 um 02:05:51 Uhr:

 

Werden die weißen Stellen im Laufe der Zeit zu der Passivschicht?

Nein. Dazu sind sie schon zu voluminös und haben keine feste Verbindung zum Untergrund mehr.

Zitat:

Wird sich die Optik also angleichen oder ist es möglich, diese weißen Stellen zu entfernen? Falls ja, mit was mache ich das am Besten?

Die weißen Stellen lassen sich am besten mechanisch (Schleifpapier) entfernen. Evtl. hat sich unter den weißen Belägen eine Passivschicht gebildet, erkennbar an der grauen matten Oberfläche.

Das "Problem" hinsichtlich der Ausprägung der Passivschicht bei verzinkten Schrauben etc. ist die Chromatierung nach der galvanischen Verzinkung. Die soll eigentlich die glänzende Zinkoptik erhalten, unterdrückt aber die "normale" Passivierung, die bei einer unbehandelten Zinkschicht bei relativ milden korrosiven Umgebungsbedingungen passieren würde. Wenn es umgebungsmäßig heftiger zur Sache geht, versagt die Chromatierung und es entsteht der beobachtete Weißrost.

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