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Was ist der Vorteil einer 600er Vierzylinder ggü. einer 600er Zwezylinder?
Ich hab letzte Woche mal eine FZ6 Fazer mit 98 PS Probegefahren. im unteren Drehzahlbereich hat die weniger Punch als meine ER5 (2 Zylinder 500ccm) mit 50 PS. Den Händler darauf angesprochen meinte er, das sei eben so, weil die FZ6 4 Zylinder hätte.
Meine Frage lautet nun, was sind die klar benennbaren faktischen Vorteile von 4 Zylindern bei wenig Hubraum? Mechanik ist aufwändiger und Anschaffung und Wartung teurer. Für Leistug muss hochgedreht werden und sie sind durchzugsschwach.
Sound und persönliche Vorlieben mal ausgeblendet.
Beste Antwort im Thema
Ein Vierzylinder hat kleinere Einzelhubräume und dadurch entweder einen kürzeren Hub und/oder kleinere, leichtere Kolben, Pleuel, Ventile etc. Dadurch kann ein Vierzylinder höher drehen als ein im Aufwand vergleichbarer Zweizylinder. Dieses Plus wird deutlich, wenn man sich Top-Supersportler anieht. So hat die BMW S1000RR aus 1000 Kubik mehr Leistung als die Duacti 1199 Panigale aus 1,2 Litern. Die BMW kan über 14.000 Touren drehen, die Panigale "nur" bis 11.500 - und das obwohl die Duc eine desmodromische Ventisteuerung hat, bei der Nocken die Ventile auf UND zu drücken. Außerdem zündet ein Vierzylinder doppelt so häufig wie ein Zweizylinder und läuft deshalb gleichmäßiger.
Dieses "Grundgesetz"- aus einem Vierzylinder kann man mehr Leistung herausholen als aus einem gleich großen Zweizylinder - hat dazu geführt, dass Sportreglements für Motoren ein Hubraumlimit setzen, das die Zyolinderzahl berücksichtigt. Meines Wissens treten 600er Vierzylinder gegen 675er Dreizylinder und 750er Zweizylinder an.
Das bedeutet natürlich nicht, dass ein Vierzylinder immer mehr Leistung haben MUSS als ein gleich großer Zweizylinder, aber es ist eben oft so. Mein Fahrschulmotorrad war eine Honda CBF600 mit einem vergleichsweise braven Vierzylinder mit 78 PS, meine darauf gekaufte Yamaha TDM 850 hatte einen 850er Twin mit ebenfalls 78 PS, und meine aktuelle BMW R1100GS hat ebenfalls 78 PS, aber aus 1100 Kubik. Man merkt den Hubraum dann aber doch am Drehmoment. Die Honda hatte maximal 66 Nm, die Yamaha hatte 76 Nm und die BMW hat 94 Nm.
In der Praxis bedeutet das, dass Vierzylinder in der Regel ein deutlich höheres Drehzahlniveau aufweisen als Zweizylinder. Man muss sie drehen, damit was kommt. Das mag nicht jeder.
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41 Antworten
Eigentlich nur die (prinzipiell) bessere Laufruhe.
Die 2 Zylinder haben oftmals ein besseres Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen, dafür drehen 4 Zylinder oftmals höher... aber es gibt immer Ausnahmen!
Bei gleichem Gesamt-Hubraum hat der 2-Zylinder die größeren Einzelhubräume. Damit wirkt eine größere Hebelkraft auf die Kurbelwelle und er produziert ein höheres Drehmoment als ein 4-Zylinder. Daher die größere Kraft bei niedrigen Drehzahlen, der subjektive Bumms aus dem Drehzahlkeller. Dafür aber hat der 2-Zyl. größere oszillierende Massen und es werden größere Wege zurückgelegt. Damit geht einher, dass er nicht so fix hochdreht und die Drehzahl begrenzt ist. Da aber Leistung ganz grob vereinfacht Drehmoment x Drehzahl x Korrekturkonstante ist, ist der 4-Zyl. aufgrund der höheren mögl.Drehzahlen dann im oberen Bereich wesentlich stärker und holt dort die höhere Gesamtleistung.
Zitat:
dafür drehen 4 Zylinder oftmals höher [...]
Und was bringt das genau?
Zitat:
@juschi2 schrieb am 14. August 2015 um 23:25:45 Uhr:
Zitat:
dafür drehen 4 Zylinder oftmals höher [...]
Und was bringt das genau?
Leistung.
Dass die er5 mehr bums hatte ist wohl auch eher nur dein empfinden. Natürlich hat da auch viel der subjektive Eindruck ein große rolle.
Als Anfänger fand ich durchaus meine cbf1000 als sehr leicht zu fahren. Beim jetzigen V2 ist das schon anders. Runterschalten und Motorbremse zu grob praktiziert, kann schonmal ein stockendes hinterrad verursachen. Enge kurven und der falsche gang mit falscher zu niedriger Drehzahl ist auch nicht schön. Insgesamt finde ich es anspruchsvoller. Aber der Sound ist natürlich ohne vergleich geiler.
Meine gs500, ähnlich der er5 als Motor mit wenig Hubraum und auch noch als R2 ist aber kein vergleich zur vn.
Für dich wichtig, reichen 50ps, oder doch lieber knapp 100?
Ein 2zylinder, und auf jeden Fall der der er5 wird in der wartung leichter und billiger sein. Ist halt alles nur halbsoviel vorhanden.
Alternativ vllt mal eine er6 anschauen. Etwas mehr power und in allem moderner. Gibts auch mit Einspritzung und ABS.
Zitat:
@twindance schrieb am 14. August 2015 um 22:08:39 Uhr:
Bei gleichem Gesamt-Hubraum hat der 2-Zylinder die größeren Einzelhubräume. Damit wirkt eine größere Hebelkraft auf die Kurbelwelle und er produziert ein höheres Drehmoment als ein 4-Zylinder. Daher die größere Kraft bei niedrigen Drehzahlen, der subjektive Bumms aus dem Drehzahlkeller. Dafür aber hat der 2-Zyl. größere oszillierende Massen und es werden größere Wege zurückgelegt. Damit geht einher, dass er nicht so fix hochdreht und die Drehzahl begrenzt ist. Da aber Leistung ganz grob vereinfacht Drehmoment x Drehzahl x Korrekturkonstante ist, ist der 4-Zyl. aufgrund der höheren mögl.Drehzahlen dann im oberen Bereich wesentlich stärker und holt dort die höhere Gesamtleistung.
Kann ich das dann also folgendermaßen vereinfachen:
Bei gegebenem Hubraum
hat der 2 Zylinder mehr Drehmoment,
der 4 Zylinder aber mehr Leistung?
Nein. Vereinfachen ist immer unscharf.
Zitat:
@juschi2 schrieb am 14. August 2015 um 23:31:00 Uhr:
Kann ich das dann also folgendermaßen vereinfachen:
Bei gegebenem Hubraum
hat der 2 Zylinder mehr Drehmoment,
der 4 Zylinder aber mehr Leistung?
Ist wie beim Auto... 4 Zylinder sind nix
Nein...
Das drehmoment liegt in der Regel früher an. Beim Motorrad hat zudem die auslegung des Motors einen Einfluss auf die leistungsspitze. Mehr Leistung ist ein kann muss aber nicht. Zudem solltest du bei sowas das gesamtpaket sehen.
Die Entscheidung, welches Motorrad für mich geeignet ist, würde ich nicht von der Zahl der Zylinder abhängig machen. Es gibt außerdem noch hervorragende 3-Zylinder.
Und auch 6zylinder...
Zitat:
@Papstpower schrieb am 14. August 2015 um 23:30:18 Uhr:
Dass die er5 mehr bums hatte ist wohl auch eher nur dein empfinden. Natürlich hat da auch viel der subjektive Eindruck ein große rolle.
Als Anfänger fand ich durchaus meine cbf1000 als sehr leicht zu fahren. Beim jetzigen V2 ist das schon anders. Runterschalten und Motorbremse zu grob praktiziert, kann schonmal ein stockendes hinterrad verursachen. Enge kurven und der falsche gang mit falscher zu niedriger Drehzahl ist auch nicht schön. Insgesamt finde ich es anspruchsvoller. Aber der Sound ist natürlich ohne vergleich geiler.
Meine gs500, ähnlich der er5 als Motor mit wenig Hubraum und auch noch als R2 ist aber kein vergleich zur vn.
Für dich wichtig, reichen 50ps, oder doch lieber knapp 100?
Ein 2zylinder, und auf jeden Fall der der er5 wird in der wartung leichter und billiger sein. Ist halt alles nur halbsoviel vorhanden.
Alternativ vllt mal eine er6 anschauen. Etwas mehr power und in allem moderner. Gibts auch mit Einspritzung und ABS.
Auf der ER6 habe ich meine Führerschein gemacht. Extremer Wumms aus niedrigen Drehzahlen.
Ich will jetzt aber schon 100 PS. Ich kenne also alle drei. Am liebsten wäre mir der Wumms der ER6 mit der Leistung der FZ6.
Zitat:
@juschi2 schrieb am 15. August 2015 um 00:28:39 Uhr:
Am liebsten wäre mir der Wumms der ER6 mit der Leistung der FZ6.
SV1000!
Die dürfte aber noch viel mehr "Wumms" haben als eine ER6.
Ein Vierzylinder hat i.d.R. ein größeres nutzbares Drehzahlband.