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Was sind digitale Endstufen?
Wie unterscheidet sich eine digitale von ner normalen?
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12 Antworten
hmmm...
also ne normale hat erstmal eine spannungsverstärker-stufe, die macht aus ~1V die reinkommen viele volts.
dann kommen meist ein bis mehrere "treiberstufen", und dann eine ausgangsstufe.
jede dieser stufen arbeitet "analog", d.h. die transistoren da drin erzeugen aus der betriebssapnnung die gewünschte ausgangsspannung, indem sie den rest der zuviel wäre einfach "wegnschneiden".
also wenn die betriebsspannung 20V ist, und 5V rauskommen sollen, dann fallen 15V am transistor ab, und 5V am ausgang.
d.h. in genau dem fall würden 75% der leistung am transistor (also in der stufe selber) verbraten, und nur der rest am lautsprecher.
je kleiner die ausgangsleistung gegenüber der maximalleistung ist, desto schlechter auch der wirkungsgrad.
die bekannten 60% wirkungsgrad erreicht einen analog-endstufe erst bei vollaussteuerung.
eine digital-endstufe dagegen beschneidet die spannung am ausgang nicht, d.h. sie lässt immer die volle spannung raus, oder garnix.
damit der lautsprecher trotzdem die gewünschte "zwischenspannung" sieht, schaltet die digital-endstufe schnell zwischen "aus" und "ein" hin und her.
nach den endtransistoren sitzt dann noch eine spule, welche die so entstehende rechteckspannung in eine "fast-gleichspannung" glattbügelt, da sie die sehr hohe schaltfrequenz (oft im megaherz-bereich) rausfiltert, und nur der "durchschnittswert" übrigbleibt.
da aber der lautsprecher der dranhängt einen wechselnden widerstand hat (je nach frequenz), muss ne digitale immer nachregeln, was natürlich eine gewisse zeit benötigt.
daher kommt der niedrige dämpfungsfaktor, vor allem bei hohen frequenzen.
der wirkungsgrad ist vor allem bei kleinen leistungen ungleicht besser dem einer analog-endstufe, da niemals viel spannung an den end-transistoren abfällt, da sie ja nix wegschneiden, sondern immer die volle betriebsspannung durchlassen.
unterschiede zwischen "digital" und "digital" gibts dann noch bezüglich der schaltfrequenz, dem prozessor der das nachregeln besorgt, und allgemein dem schaltmuster.
die ganz einfachen digitalen sind die sogenannten PWM endstufen, die etwas besseren laufen unter dem namen "class t" - "t" weil der hersteller des controller-chips "tripath" heisst.
die tripath controller arbeiten mit einem anderen schaltmuster und einem höheren schalttakt, und regeln etwas "schlauer" nach, daher klingen die tripath stufen i.a. besser als PWM stufen.
also nicht verwirren lassen, überall wo "tripath" draufsteht ist digital drin!
mfg.
--hustbaer
Herzichen Dank für die recht ausführliche Info!!
Nun weis ich und wohl bald noch viele Andere einiges
mehr über digitale Endstufen.
Noch ne kleine Frage:
Seit wann werden eigentlich digitale Endstufen in Serie
gebaut?
Oder wer begann damit?
das ist eine gute frage, die ich dir leider nicht beantworten kann
nur so zur ergänzung - es gibt auch im home-hifi bereich einige absolute high-end digital-endstufen...
die kosten dann soviel wie ein kleinwagen, und *sollen* *angeblich* absolut unschlagbar gut klingen.
hab leider noch nie sowas gesehen (ausser 1-2 fotos) geschweige denn gehört...
mfg.
--hustbaer
Hey!
Was für Vor- und Nachteile haben denn die digitalen Endstufen? Gehört hab ich auch schon von denen.... Könnte mir vorstellen, dass die wohl nicht so eine hohe Wärmeentwicklung haben, oder irre ich mich da?
Bis denne... JAMO
ja, also - äh - dachte ich hätte das schon beschrieben...
pro:
höherer wirkungsgrad, vor allem bei kleinen leistungen
daher geringerer stromverbrauch
daher auch geringere wärmeentwicklung
daher bei gleich grosser kühlung verdeckt einbaubar
oder halt ein kleineres gehäuse mit weniger kühlung
daher auch gigantische leistungen aus wenig transistoren,
mit wenig bauteilen und kleineren kühlkörpern, -> billiger
contra:
schlechterer dämpfungsfaktor, vor allem bei hohen frequenzen, aber auch bei tiefen nicht vergleichbar mit guten analogen endstufen
bei älteren geräten starke störungen im HF bereich, die überall einstreuen, durchs powerkabel zurück ins boardnetz gespeist werden, und überhaupt.
mfg.
--hustbaer
Oh... ähm... *schäm* Stimmt... Das meiste davon steht wirklich schon oben drin....
Aber eine Frage noch... schlechterer Dämpfungsfaktor? Bei hohen Frequenzen? D. h. die digitalen Amps sind nicht so für'n Hochton geeignet, oder hab ich das wieder falsch verstanden?
Haben die eigentlich noch viele "Kinderkrankheiten" oder wieso gibt's da bislang so wenige von?
Fragen über Fragen, und das zu so später Stunde... *g* Aber besten Dank schonmal!
Bis denne... JAMO
Hallo,
mein ACR-(Fach)Mann meinte, daß man die aktuellen Digitalamps kaufen könne. Die Pobleme mit älteren Modellen sollen angeblich der Vergangenheit angehören. Er selbst sprach von Emphaser.
Kann mans glauben?
Frank
kinderkrankheiten kaum.
der niedrige DF bleibt aber soweit ich das mitbekommen habe.
hochton ist auch weniger das problem als der übernahmebereich, wo manche weichen eine ziemlich komplexe last darstellen - da steigen dann auch mal tripath endstufen aus und es klingt etwas seltsam...
mfg.
--hustbaer
ääh... hört sich kompliziert an, Übernahmebereich, komplexe Last.
Merkt man es denn nur bei High-End-Anlagen oder wenn's einfach nur ein bisschen lauter werden soll?
Ich stecke noch in der Planung, daher würd ich schon gerne wissen, ob ein digitaler oder analoger Amp (so um 600€'s bei 5 o. 6-Kanal) für mich in Frage kommt.
Gruß
Frank
Gibt es eigentlich im CarHifi bereich noch irgendwelche RöhrenVerstärker? Und wie klingen die? Weil hab mal nen "billigen" von denen in den Fingern gehabt und war nicht wirklich begeistert davon.
Aber im HomeHife Bereich sind die doch immer noch sehr sehr oft als Referenz unterwegs...
@Levi 67:
je einfacher die weiche, desto weniger hört man es.
billige weichen sind meistens auch recht einfache lasten für den verstärker, also weniger ein problem.
ob und wie stark man das hört wird wohl auch auf die weiche ankommen...
saugkreise in der weiche sollten normalerweise kein grosses problem sein, sperrkreise schon eher.
da könnte es passieren, dass eine bestimmte frequenz überbetont wird, das kann einem bei einigen aufnahmen dann ganz schön den spass verderben.
irgendwas wo ein hochtöner dran sitzt würde ich allerdings persönlich trotzdem nie mit einem digitalen verstärker befeuern.
mit einem guten analogen ist man auf der sicheren seite, und da man in dem bereich (=alles ausser bass) keine grossen leistungen braucht, muss man auch nicht soviel geld ausgeben für eine gute analoge.
5 und 6 kanal endstufen halte ich auch nur für bedingt sinnvoll (persönliche meinung - gibt einfach zuwenig auswahl, und ein paar andere gründe).
ich würde empfehlen du kaufst dir eine gute analoge 4-kanal, und für den bass dann wenn das geld reicht einen analogen monoblock, bzw. wenn du sparen willst, eine digitale wie z.b. die impulse SD 1200 - oder eine andere tripath.
mfg.
--hustbaer
@Kobold:
hi!
röhrenverstärker im car-hifi bereich hab ich noch keinen einzigen gesehen.
wird wohl welche geben, aber...?
ich hab nurmal einen gesehen, der eine röhren-vorstufe hatte... ist aber auch nur bedingt sinnvoll - die meisten verzerrungen kommen von der ausgangsstufe, und solange die bipolar oder fet ist, kann man auch auf die röhren-vorstufe verzichten.
ganz allgemein, röhren verstärker sind so eine sache.
monster-mässigen klirrfaktor, allerdings machen sie einen anderen klirr als transistor-verstärker (haupt-anteil auf einer anderen oberwelle, weiss jetzt nichtmehr die nummer, aber egal).
daher kommt auch der warme klang von röhren, das sind verzerrungen, nicht guter sound
da man in untersuchungen festgestellt hat, dass der klirr den röhren erzeugen als weniger störend empfunden wird, als der klirr den transistoren erzeugen, kann man aber nicht sagen dass röhren-verstärker deswegen schlechter klingen, manche behaupten sogar sie klingen besser, gerade weil der störende klirr-anteil bei röhren verstärkern sogar geringer ist, als bei transistor-verstärkern.
-> ansichtssache
aufgrund des extrem geringen wirkungsgrades, und der geringen leistung (2x100W ist schon ein ziemliches monster von röhren-verstärker), kann man sie aber für car-hifi ziemlich vergessen.
ein weiterer nachteil ist, der dämpfungsfaktor von röhrenverstärkern ist sehr niedrig, also wiederum, für komplizierte weichen nicht unbedingt das beste.
röhrenverstärker kombiniert man am besten mit einfachen 6dB/okt weichen und bass-hörnern, oder lautsprechern mit z.b. 4 bässen pro box, da dadurch der wirkungsgrad auch wieder ganz schön ansteigt.
als referenz im home-hifi bereich würde ich sachen wie accuphase ansehen, einfach grosszügig ausgelegte fet endstufen mit geringer gegenkopplung, die bis ~20W in klasse a bleiben.
damit lässt sich schon einiges anfangen.
thel baut auch ganz nette dinger (home-hifi).
-> www.thel.de
und für freunde des bezahlbaren vielleicht noch rotel.
mfg.
--hustbaer
@hustbaer
Danke für die Aufklärung. Hab ich ja wieder was dazugelernt.