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Welche Schutzkleidung?
Hallo an alle,
Wenn ich in der Fahrschule Motorrad fahre fahre ich mit einer Motorradhose über meiner normalen Hose, Schuhe die über den Knöchel gehen und natürlich Helm.
Laut meinem Fahrlehrer passt das auch alles so, jedoch mache ich mir schon Gedanken inwiefern meine Winterjacke mich im Fall der Fälle Schützt, oder ob ein Nierengurt nicht vielleicht doch angebracht wäre.
Ich fühle mich in keinster Form unwohl auf dem Bike, jedoch steht auf Wikipedia dass der Nierengurt vor Unterkühlung der Organe schützt.
Was sagt ihr dazu?
Welche Schutzkleidung brauche ich mindesten auf dem Motorrad und worauf kann ich verzichten, ohne bei einem Unfall gleich erledigt zu sein (z.B. Rückenprotektor?! )
Vielen Dank
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26 Antworten
Winterjacke geht natürlich gar nicht, nach der aktuellen Prüfungsordnung geht das auf jeden Fall nicht denn inzwischen ist ein Rückenprotektor ja Pflicht. Würde ich auf jeden Fall vor der Prüfung noch ansprechen denn bei mir wurde es in der Prüfung kontrolliert.
Nierengurt ist immer gut aber bei 90min einer 90min Fahrt wo man wahrscheinlich eh aufgeregt ist und eher schwitzt als friert würde ich das noch nicht als so tragisch ansehen.
Verzichten sollte man auf gar nichts. Das wichtigste sind wahrscheinlich Helm und Jacke denn die Schützen die wichtigsten Körperteile.
Das ein Fahrlehrer sagt, dass mit Winterjacke passt.... Da fällt mir nichts dazu ein.
Motorradjacke sollte es auf jedenfall sein. Gibt auch welche mit Innenfutter zum herausnehmen.
Fährt dein Fahrlehrer auch Motorrad?
Zudem sollte der Fahrlehrer in der Fahrschule wenigstens den Schülern Bewusstsein für Sicherheitsausrüstung bei bringen. Die Aussage dann mit Winterjacke passt da gar nicht rein.
Eine RICHTIGE Fahrschule stellt dir die Klamotten.
Nierengurt braucht man meiner Meinung nach nicht. Eine Winterjacke kann man privat tragen (nicht, dass ich das empfehlen würde), in der Fahrschule sollte der Fahrlehrer auf die richtige Sicherheitskleidung achten. Ich habe bei meinem Führerschein ebenfalls Sachen von der Fahrschule gestellt bekommen (bis auf Schuhe) und mir nach und nach Textilsachen zugelegt. Textil fährt sich in der Übergangszeit angenehmer und mit herausnehmbaren Innenfutter kann man auch im Sommer damit fahren. Wenn du dann feststellst, dass du längerfristig Motorrad fahren willst, würde ich natürlich auch mehr investieren (Lederkombi etc).
Beim Kauf meiner Lederkombi sagte man mir: "An sich ist jede Schutzkleidung vollkommen überteuert, aber wenn man es sich 1 Sekunde vor dem Knall aussuchen könnte, dann ist das Beste grad gut genug."
Natürlich muss ein Verkäufer sowas sagen, aber er hat ja auch ein Stück weit recht 
Das sagt die Fahrerlaubnisverordnung dazu:
2.2.18 Bei Prüfungen der Klassen A, A1, A2 und AM muss der Bewerber geeignete
Motorradschutzkleidung, bestehend aus einem passenden Motorradhelm, Motorradhandschuhen,
einer eng anliegenden Motorradjacke, einem Rückenprotektor (falls nicht in Motorradjacke
integriert), einer Motorradhose und Motorradstiefeln mit ausreichendem Knöchelschutz tragen.
Ich würde mir ja schon überlegen, die Fahrschule zu wechseln. Prüfungsordnung ist nun mal Prüfungsordnung, und wenn hier geschludert wird( willst Du etwa bei der Prüfung das erste mal mit dem etwas einengenden Gefühl von Protektoren fahren?), wie sieht es mit dem Rest der Ausbildung aus? Habe meine Prüfung im Oktober 2014 abgelegt und da schaute der Prüfer sogar nach Knieprotektoren....
Wurde zwar bei meiner Fahrschule alles gestellt, aber habe mir alles selbst gekauft, habe keine Lust in die Klamotten zu steigen, in denen vorher schon ein paar Leute, gerade am Prüfungstag, schon ne Stunde im eigenen Saft schmorten....
Der nierengurt ist nicht gegen kälte. Ich fahre auch ohne... Wenn du dir eine schildkröte, einen Rückenpanzer holst. Ist so ein gurt da dran.
Zitat:
@Papstpower schrieb am 9. März 2015 um 09:48:58 Uhr:
Der nierengurt ist nicht gegen kälte.
??? Wozu ist der denn dann gedacht ???
Er schützt nicht die Nieren gegen Kälte. Die sind so tief drinnen im Körper, das im Normalfall die Schutzwirkung für die Nieren nicht benötigt wird.
Die gut arbeitende Rückenmuskulatur in der Körperebene nimmt den Zugluftschutz aber dankbar an. So ein verkühlter Rückenmuskel ist auch nicht schön. Überhaupt bietet er einen Rundumschutz gegen Auskühlen an der Stelle, wo der Körper eben sehr gerne die Kerntemperatur hält. Ist es da rundum moppelig, bleibt auch Wärme für die Gliedmaßen übrig.
Außerdem biete er ja auch einen gewissen Schutz gegen stumpfe Verletzungen bei einem Sturz. Schadet zumindest nicht.
Richtige Fahrschule stellt die Klamotten?!? Bäh!!
Mal ganz doof gefragt: Wofür macht man den Lappen? Doch um zu fahren, oder nicht?
Also braucht man sowieso Klamotten.
Wenn man es schick und nobel will, kann man durchaus 1.000 bis 2.000 € für eine Komplettausstattung ausgeben, aber es reichen auch wenige hundert €. Wer sich etwas Zeit nimmt, auf Sonderangebote und Restposten achtet, der bekommt für um die 200 € alles, aber realistischer sind 300 bis 400 €. Dafür kann man sich bereits eine wirklich vernünftige Ausrüstung kaufen:
- Helm
- Textiljacke mit CE-Protektoren
- Textilhose mit CE-Protektoren
- Handschuhe mit Stulpe
- Stiefel
- Nierengurt
Gerade bei Louis, Gericke und Polo finden sich eigentlich immer auch vernünftige Angebote für Sparfüchse oder einfach nicht so betuchte Käufer (klar, denn Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist - und deshalb bedienen die Anbieter eben auch diese Kunden).
Gruß Michael
Aktuell bei Louis ab 240€ etwa einmal rundum, bei HG für 444€ einmal alles. In den darauffolgenden Saisons nachkaufen tut man ohnehin, weil man dann erst merkt, was einem wichtig und nützlich ist.
Zitat:
@Lewellyn schrieb am 9. März 2015 um 12:40:16 Uhr:
Er schützt nicht die Nieren gegen Kälte. Die sind so tief drinnen im Körper, das im Normalfall die Schutzwirkung für die Nieren nicht benötigt wird.
Aber hallo! Die Nieren sind gerade im Vergleich zu allen anderen Organen durch das bißchen Muskulatur nicht ausreichend gegen Kälte geschützt. Sie müssen daher besonders gegen Auskühlen geschützt werden.
Man kann natürlich darauf verzichten...
Ich hatte einen Kommilitonen, der aus Polen kam. Dort waren Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre solche Dinge nicht nur unüblich, sondern auch praktisch nicht zu bekommen. Er ist als Jugendlicher regelmäßig Moped und später auch eine Weile Motorrad ohne Nierengurt gefahren. Das brachte ihm eine schwere chronische Nierenbeckenentzündung ein, die auch eine mehrjährige Behandlung nicht mehr auskurieren konnte. Er war damals so um die 25 und trug nun den richtigen Nierengurt: Mit Lammfell. Aber nicht auf dem Moped, sondern immer! Dank seiner chronischen Entzündung mußte er dauernd Medikamente nehmen und den Nierenbereich wärmer halten, um die Entzündung klein zu halten. Du hättest den mal erleben sollen, wenn in seiner Gegenwart einer was von "Nierengurt braucht man nicht" erzählt hat!
Und noch etwas aus meiner Jugend: Ich bin in den 80ern im wahrsten Sinne des Wortes auch "cool" unterwegs gewesen. Das bedeutete Netzhemd (ärmellos - wir waren in den 80ern! *ggg*), dazu kurze Sporthosen und Espandrilles. Helm auf die Rübe und - ja, genau! - Nierengurt um. Weil das auf dem Moped die einzige Stelle war, wo die Kälte quasi sofort unangenehme Folgen hatte. An den übrigen Stellen wäre das nur bei einem Sturz oder Unfall der Fall gewesen, aber damals hielt ich mich wie alle jungen Kerle noch für unfehl- und vor allem auch unverletzbar.
Nierengurt? IMMER!
Gruß Michael
Bei uns hieß das früher, der Nierengurt soll eine "Wanderniere" verhindern. Die mögen es angeblich nicht, so durchgeschüttelt zu werden.
Siehe auch hier.
http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Wanderniere.html
Selbst eine massive Muskelverspannung im unteren Rückenbereich durch Unterkühlung kann sehr schmerzhaft sein.
Man muss gar nicht an die Extreme denken, die durch Unterkühlung auftreten können.