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Wenig Glück bei der Demontage der Bremsscheibe
Hallo!
Heute wollte ich Bremsscheiben und Bremsbeläge wechseln.
Als ich die Bremsscheiben demontieren wollte, hatte ich allerdings alles andere als Glück:
Die zwei Fixierschrauben der Bremsscheibe machten riesen Probleme. Die eine ließ sich zwar lösen, auch wenn der Kopf der Schraube jetzt kaputt ist. Die andere bewegte sich trotz verschiedener Rostlöser, Einwirkzeit, Hammerschlägen und sogar Wärme von einem Gasbrenner nicht lösen. Da ich kein anderes Werkzeug hatte und die Scheibe sowieso auf den Müll kommt, habe ich mich entschieden, die Schraube aufzubohren. Dabei ging trotz Schneidöl und niedriger Drehzahl der Bohrer kaputt und brach ab.
Ich habe einen Stummel vom Gewinde stehen lassen, wollen dass ich diesen dann, wenn die Scheibe ab ist, herausbekomme.
Die Scheibe bewegte sich ebenfalls nicht trotz zahlreicher Hammerschläge und später Wärme mit dem Gasbrenner. Dann habe ich gedacht, dass vielleicht die Schraube nicht weit genug ausgebohrt wäre. Leider habe ich es dann zu gut gemeint und zu tief gebohrt.
Als ich die Scheibe endlich abbekommen hatte, wollte ich die Reste der alten Schraube herausbekommen, indem ich in das Loch bohre und dann mit einem Gewindeschneider das Gewinde nach schneide. Dann brach auch noch der Gewindeschneider ab. Jetzt habe ich das Problem und bekomme die Überreste überhaupt nicht aus dem Loch. Der Bohrer rutscht immer ab. Mittlerweile ist leider das Loch auch -mindestens am Eingang - durch meine Versuche breit geworden.
(Fotos habe ich angehängt.)
Nun habe ich folgende Fragen:
1. Ist es ok gewesen, dass ich etwas auf die im Bild blau markierte Fläche gehämmert habe? Oder beschädigt man dadurch etwas (außer der Scheibe)? Und war es ok, diese Fläche mit einem Gasbrenner zu erhitzen?
Oder hat sich dadurch was verzogen o. ä.? Ist dieser Teller generell sehr empfindlich?
2. Was mache ich jetzt mit den Überresten des Gewindeschneiders in dem Loch? Mir fallen als Möglichkeiten ein:
(1) Drin lassen, nichts tun, eine Fixierschraube weniger verwenden.
(2) Loch größer ausbohren, grösseres Gewinde reinschneiden und grössere Schraube nutzen (falls es die gibt) oder Gewindereparatursatz verwenden.
(3) Gewindekrone und/oder Linksausdreher versuchen.
Blöd ist, dass das alte Gewinde schon zumindest am Eingang kaputt ist.
Worüber ich mir auch Gedanken mache ist, ob durch die Lösung des Problems eine Unwucht entsteht. Oder verändert sich die Masse der Auflagefläche durch Bohren, fehlende Schraube, Gewindereparatur usw. nicht so sehr, dass eine Unwucht entsteht?
Ich bin für hilfreiche Antworten sehr dankbar!!!!!!
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@1.4571 schrieb am 24. November 2016 um 11:28:01 Uhr:
Es gibt da einen Ausbildungsberuf für 3,5 Jahre.
Andere 'Basteln' lieber an Bremsanslagen.
und wenn Fähigkeit nicht vorhanden, dann ist meist das Glück auch nicht sehr nah!
- 'unlösbare Schrauben'
- Bohrer bricht ab
- sogar der Gewindeschneider bricht ab
Aber es ist alles nicht so schlimm, denke an deine eigenen Worte:
Fragen zur Bremsenmontage
"Ich bastele nicht das erste Mal an Bremsen. Es ist lediglich bei diesem Fahrzeug das erste Mal und auch das erste Mal, wo ich die Bremsscheiben mit wechsele. Also keine Sorge."
Es machen sich höchsten Andere Sorgen um die Sicherheit auf unserern Staßen ....
Der Ausbildungsberuf schützt leider auch nicht vor fest sitzenden Schrauben, und wer mal länger in einem solcher Berufe gearbeitet hat, hat genau so ein Szenario (oder ähnlich) schon mal erlebt, passiert ganz einfach.
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34 Antworten
Laß den Gewindebohrerrest da wo er jetzt ist. Es darf nur nichts überstehen, da sonst evt. die neue BS nicht plan anliegt, wobei da ja eigentlich die Schraubenbohrung ist. Eine befestigungsschraube reicht, da die BS ja eigentlich über die Radschrauben gehalten wird. Die einen Hersteller haben gar keine, andere eine und manche sogar 2 Fixierschrauben. 2 finde ich eh übertrieben und habe ich auch noch nie vorher gesehen.
Unwucht ist zu vernachläßigen da die Stelle zu nah am Drehpunkt liegt.
Wenn sich die Nabe durch die Wärmeeinwirkung verzogen hat, dann wäre die so heiß geworden dass das Lagerfett wie Öl auf den Boden gelaufen wäre. Also keine Panik, zumal die ja hinter der BS liegt und sich somit relativ gleichmäßig erhitzt hätte.
Fehler In Allen Teilen . . . und beim Mechaniker sieht's nicht anders aus (wenn ich das so lese, is "techman" eigemtlich ernst gemeint ? ;-) ).
Bist Du Dir sicher, daß Du überhaupt an Bremsen rumschrauben solltest ?
HD-Moos hat schon die passenden Antworten gegeben, den Gewindebohrer würd ich aber (mit passendem Dorn) versuchen durchzuschlagen (Bohrer drin sieht doch seeeehr peinlich aus ;-) ). Denn mit bohren oder (links)drehen bekommst den nimmer raus, nur noch mit Gewalt. Ansonsten vorn und hinten bündig abflexen.
und vergesse nicht die Auflagefläche der Bremsscheibe sauber zu machen, die ist bei dir totalvergammelt.
Zitat:
@techman122 schrieb am 24. November 2016 um 01:40:45 Uhr:
1. Ist es ok gewesen, dass ich etwas auf die im Bild blau markierte Fläche gehämmert habe?
Warum hast du nicht einfach von innen gegen die Scheibe geklopft?
Ansonste, wie schon geschreiben, einfach die Schraube weglassen. Wenn du viel vermukst hast, halt soweit glätten, daß die Scheibe ordenltich aufliegt.
Als das noch Kreuzschlitzschrauben waren, war das bei mir quasi Standard, seit es Inbus/Torx is, hab ich allerdings alle raus bekommen.
Gruß Metalhead
Es gibt da einen Ausbildungsberuf für 3,5 Jahre.
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@metalhead79 schrieb am 24. November 2016 um 10:48:09 Uhr:
Zitat:
Warum hast du nicht einfach von innen gegen die Scheibe geklopft?
Das habe ich selbstverständlich vorwiegend gemacht. Jedoch auch auf der genannten Fläche.
Zitat:
@techman122 schrieb am 24. November 2016 um 11:47:57 Uhr:
Zitat:
Warum hast du nicht einfach von innen gegen die Scheibe geklopft?
Das habe ich selbstverständlich vorwiegend gemacht. Jedoch auch auf der genannten Fläche.
Du hast den Bremstopf markiert, gegen den kannst du nicht von innen schlagen wenn die Scheibe noch montiert ist.
Gruß Metalhead
Zitat:
@metalhead79 schrieb am 24. November 2016 um 12:13:42 Uhr:
Zitat:
@techman122 schrieb am 24. November 2016 um 11:47:57 Uhr:
Das habe ich selbstverständlich vorwiegend gemacht. Jedoch auch auf der genannten Fläche.
Du hast den Bremstopf markiert, gegen den kannst du nicht von innen schlagen wenn die Scheibe noch montiert ist.
Gruß Metalhead
Da hast du recht. Hätte es genauer formulieren sollen. Geschlagen habe ich vorwiegend von innen gegen die Bremsfläche der Scheibe. Die markierte Fläche hat nur ein paar Hammerschläge abbekommen.
und was lernen wir für die zukunft?
schlagschrauber nehmen. und zwar keinen elektrischen oder druckluft, sondern
so einen nach alter väter sitte
das geniale an diesem tool ist, dass die anpresskraft im moment des drehens höher ist als das drehmoment. und deshalb ein abrutschen so gut wie unmöglich ist.
wenn sich die schraube dann immer noch nicht muckt, linksausbohrer. bevor man die schraube so vermackelt hat, dass der bohrer sonstwohin abrutscht.
Zitat:
@1.4571 schrieb am 24. November 2016 um 11:28:01 Uhr:
Es gibt da einen Ausbildungsberuf für 3,5 Jahre.
Andere 'Basteln' lieber an Bremsanslagen.
und wenn Fähigkeit nicht vorhanden, dann ist meist das Glück auch nicht sehr nah!
- 'unlösbare Schrauben'
- Bohrer bricht ab
- sogar der Gewindeschneider bricht ab
Aber es ist alles nicht so schlimm, denke an deine eigenen Worte:
Fragen zur Bremsenmontage
"Ich bastele nicht das erste Mal an Bremsen. Es ist lediglich bei diesem Fahrzeug das erste Mal und auch das erste Mal, wo ich die Bremsscheiben mit wechsele. Also keine Sorge."
Es machen sich höchsten Andere Sorgen um die Sicherheit auf unserern Staßen ....
Der Ausbildungsberuf schützt leider auch nicht vor fest sitzenden Schrauben, und wer mal länger in einem solcher Berufe gearbeitet hat, hat genau so ein Szenario (oder ähnlich) schon mal erlebt, passiert ganz einfach.
Es wurde an anderer Stelle schon angesichts der Fragestellung schon von dem Vorhaben abgeraten.
Guckst du hier.
Dass man die Schrauben mal versaut oder gleich zerstören und anschließend weg lassen muss, kommt vor; aber erst den Bohrer und danach noch den Gewindebohrer abzubrechen, ist eine Leistung.
Und wenn die Scheibe fest sitzt, nimmt man auch nicht den 250g-Hammer, der bringt nix. Da muss was richtiges ran, siehe Anhang
Wie war das mit den gelben Seiten? "Villeicht hätte er jemanden ..."
quod erat demonstrandum
Wohlgemerkt: ich schreibe das nicht aus Schadenfreude und bin immer dabei, wenn es heißt "Jugend schraubt", aber ab und zu sollte man hier auch mal auf die alten Säcke hören, die teilweise jahre- bis jahrzehntelange Erfahrung haben. Glaub mir, wir haben alle mal so - oder so ähnlich - angefangen.
Wir haben aber nicht gleich an der Bremse angefangen, ohne dass jemand mit Ahnung uns über die Schulter geschaut hätte!
mfg
Wusste garnicht das du altgriechich bzw. lateinkundig bist .
Ist das der Hammer von Zeuss oder Wotan?
B 19
Hab schon Danke gedrückt.
Danke, dass ich nicht der Einzige bin, der auch mal den Zeigefinger erhebt, wenn sich offensichtlich einer zu Weit aus dem Fenster rauslehnt!
Eigentlich will ich gar nicht in die oben geführte Diskussion bzgl. Durchführung von Tausch von Bremsscheiben und -belägen in Eigenregie einsteigen. Ich möchte über die Sachfragen dieses Beitrags diskutieren.
Allerdings möchte ich noch mal in aller Ausdrücklichkeit klarstellen, dass mir mein eigenes Leben und auch das meiner Mitmenschen sehr wichtig ist. Mir ist bewusst, dass die Bremsanlage extrem sicherheitsrelevant ist.
Dennoch traue ich mir den Tausch der Bremsscheibe und -klötze definitiv ohne Abstriche zu.
Die Arbeitsschritte sind kein Hexenwerk oder etwas, wo man 5 Jahre Maschinenbau für studieren müsste. Entscheidend ist, dass man gewissenhaft arbeitet. Das tue ich.
Ich glaube, dass jemand, der schluderig arbeiten und das auf die leichte Schulter nehmen würde, hier keine Detailfragen in einem Forum gestellt hätte. Der hätte es einfach "mal eben" gemacht ohne Diskussion. Aber so jemand bin ich nicht. Ich denke eher zu viel nach als zu wenig und nehme es in manchen Dingen zu genau.
Und bzgl. der Fixierungsschraube der Bremsscheibe:
1. Die Schraube ist nicht sicherheitsrelevant.
2. Die Schraube hätte genauso gut jemandem in einer Werkstatt kaputtgehen können. Wer behauptet, Schrauben gingen nur bei jemandem kaputt, der kein Werkstattmeister oder Dipl. Ing. ist, hat noch nie geschraubt.
3. Es ist nicht meine Schuld, wenn ein Gewindeschneider Made in China kaputt geht. Er wurde richtig angewendet. Gleiches gilt für meinen No-Name HSS-Spiralbohrer. Das kann ebenfalls jedem passieren - auch einem Werkstattmeister oder Dipl. Ing. mit 40 Jahren Berufserfahrung. Jetzt weiss ich aber umso mehr, dass vernünftiges Werkzeug sehr wichtig ist. Habe mir heute direkt einen neuen Gewindeschneider in der Größe gekauft (um das Set wieder vollständig zu haben). Es ist eine völlig andere, nicht vergleichbare Qualität. Ich wette, der wäre nicht abgebrochen.
Und hätte ich einen Linksausdreher oder Schlagschrauber gehabt als ich das gemacht habe, hätte ich auch gar nicht ausbohren müssen usw. Habe mir heute direkt auch gleich so ein Set gekauft, falls auf der anderen Seite wieder Probleme auftreten sollten.
Nun bitte zurück zum Thema.