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Wer hat Vorfahrt?

Themenstarteram 14. Juli 2012 um 17:07

So, nun komme ich mal mit einer Frage für die „Experten“ hier, obwohl für MICH die Sachlage klar ist.

Freitag der 13., ich fahre wie gewohnt Morgens zu meinem ersten Fahrgast und muss dafür durch eine enge Straße in der RECHTS geparkte Autos stehen. Dann biege ich LINKS in eine Sackgasse ein. Auch dort RECHTS geparkte Autos, davon als erstes mit ca. 2m Abstand zur anderen Straße, ein LT. Dann folgte ein PKW, eine Lücke von etwa 3m und wiederum 2 PKW. Dahinter bis zum nächsten PKW eine größere Lücke von ca. 10m.

Ich biege also in die Sackgasse ein und bin soeben an dem LT vorbei, als aus einer Einfahrt RECHTS ein BMW Cabrio raus fährt. Da der BMW Fahrer keine Anstalten macht anzuhalten, obwohl er mich gesehen haben MUSS (! ICH fahre mit LICHT!) fährt er weiter und hindert mich daran die Fahrbahn frei zu machen. Da ich einen verlängerten VW-Bus fahre, versuche ich noch in die viel zu kurze Parklücke auszuweichen, was den Herrn im BMW allerdings nicht daran hindert mich nun zu blockieren und von mir erwartet nun zurück zu setzen um ihn durch zu lassen. Auf den Gehweg ausweichen ist wohl unter seiner Würde. Trotzdem fährt er ein Stück auf den Gehweg und meint dann, ich sollte nun weiterfahren, was mir allerdings nicht möglich war, OHNE den BMW oder rechts parkenden PKW zu touchieren. Das zeigte ich ihm auch durch hilflose Gesten an. Letztendlich gibt er nach und fährt vorbei.

Nun meine Frage an die „Experten“: was tun in solchen Situationen? Nach § blablabla müsste ICH mich ja nun in Luft auflösen oder zurück setzen um die Fahrbahn frei zu machen. Noch mal zur Erinnerung: ICH WAR bereits in der Straße BEVOR er aus der Einfahrt fuhr!

Das ganze bekommt noch ein Geschmäckle, weil mir vor gut einem halben Jahr der gute Mann in der Zufahrtsstraße (wir erinnern uns: Geparkte Fahrzeuge auf einer Seite!) entgegen kam, ich NICHT ausweichen konnte und er von mir erwartet im dunkeln (!) ca. 50m zurück zu setzen um ihn vorbei zu lassen! ER dagegen hatte die Möglichkeit auf den ziemlich breiten Gehweg auszuweichen, was er letztendlich auch tun musste, weil die Autofahrerin hinter ihm ungeduldig wurde und ausstieg.

Was ich im Wiederholungsfalle mache, weiß ich schon ... ist aber hier nicht das Thema.

Und, was würdet ihr machen? Zur Veranschaulichung habe ich mal eine Zeichnung angefertigt.

Beste Antwort im Thema

Ihr bedenkt bitte, daß das Befahren des Gehwegs verboten ist? Wissen die meisten nicht, ist aber so. Das ändert zugestandenermaßen nichts an der Tatsache, daß es manchmal unumgänglich ist; andererseits sollte von einem Fahrzeugführer das Ausweichen auf den Gehweg nicht "erwartet" werden, wenn es andere Möglichkeiten des Ausweichens gibt.

Aber das nur nebenbei. Wenn ich die Schilderung des TE richtig verstanden habe, konnte der BMW-Fahrer die Situation sicherlich überblicken und konnte wissen, was gleich als nächstes passiert, wenn er jetzt aus seiner Ausfahrt rausfährt, nämlich daß eine Blockade entsteht. Und selbst wenn er das nicht voraussehen konnte, bleibt der Fakt, daß es für ihn einfacher und gefahrloser war, kurz in seine Ausfahrt zurückzustoßen, als für den VW-Bus, die ganze Straße rückwärts bis in den Kreuzungsbereich zu fahren. Heißt, er hätte genau das tun müssen. Sein Verhalten ist also ein Verstoß gegen § 1 StVO (Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme und Verbot vermeidbarerer Behinderung).

Ergibt sich natürlich die Frage, wie handle ich in der konkreten Situation, wenn ich einem solchen ArschDummkopf begegne. Hier ist es von taktischem Vorteil, (a) ein möglichst großes Fahrzeug und (b) es nicht eilig zu haben. In jedem Fall empfiehlt es sich, sehr ruhig zu bleiben. Bewegt sich der Gegenüber nicht, steigt man höflich lächelnd aus und fragt ganz teilnahmsvoll, ob es dem Herrn gesundheitlich gut geht oder ob er Hilfe benötigt, denn es sieht ja ganz danach aus, als ob er gerade nicht weiterwüßte.

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am 14. Juli 2012 um 17:18

Anstelle des BMW-Fahrers würde ich einfach zurück in die Einfahrt fahren.

An deiner Stelle hätte ich hoffentlich Zeit gehabt und einfach mal gewartet. Solange du im Weg bist, kommt der doch nicht vorbei. Man muss schon reichlich beschränkt sein, wenn man größere Fahrzeuge in engen Straßen rückwärts fahren lassen will, obwohl man selbst nur kurz zurück setzen müsste.

Wenn das ganze vor einem Jahr !! schon mal war, hast du das in guter Erinnerung. Gutes Gedächtnis. 

In diesem Fall geht es meineserachtens nur mit gegenseitiger Rücksicht. Wenn einer von beiden das nicht kennt :(:(

am 14. Juli 2012 um 17:41

Jooh; die gegenseitige Rücksichtnahme...eigentlich wie immer im Straßenverkehr! Nix neues...!

 

 

am 14. Juli 2012 um 19:30

Zitat:

Original geschrieben von Bootsmann22

So, nun komme ich mal mit einer Frage für die „Experten“ hier, obwohl für MICH die Sachlage klar ist.

Freitag der 13., ich fahre wie gewohnt Morgens zu meinem ersten Fahrgast und muss dafür durch eine enge Straße in der RECHTS geparkte Autos stehen. Dann biege ich LINKS in eine Sackgasse ein. Auch dort RECHTS geparkte Autos, davon als erstes mit ca. 2m Abstand zur anderen Straße, ein LT. Dann folgte ein PKW, eine Lücke von etwa 3m und wiederum 2 PKW. Dahinter bis zum nächsten PKW eine größere Lücke von ca. 10m.

Ich biege also in die Sackgasse ein und bin soeben an dem LT vorbei, als aus einer Einfahrt RECHTS ein BMW Cabrio raus fährt. Da der BMW Fahrer keine Anstalten macht anzuhalten, obwohl er mich gesehen haben MUSS (! ICH fahre mit LICHT!) fährt er weiter und hindert mich daran die Fahrbahn frei zu machen. Da ich einen verlängerten VW-Bus fahre, versuche ich noch in die viel zu kurze Parklücke auszuweichen, was den Herrn im BMW allerdings nicht daran hindert mich nun zu blockieren und von mir erwartet nun zurück zu setzen um ihn durch zu lassen. Auf den Gehweg ausweichen ist wohl unter seiner Würde. Trotzdem fährt er ein Stück auf den Gehweg und meint dann, ich sollte nun weiterfahren, was mir allerdings nicht möglich war, OHNE den BMW oder rechts parkenden PKW zu touchieren. Das zeigte ich ihm auch durch hilflose Gesten an. Letztendlich gibt er nach und fährt vorbei.

Nun meine Frage an die „Experten“: was tun in solchen Situationen? Nach § blablabla müsste ICH mich ja nun in Luft auflösen oder zurück setzen um die Fahrbahn frei zu machen. Noch mal zur Erinnerung: ICH WAR bereits in der Straße BEVOR er aus der Einfahrt fuhr!

Das ganze bekommt noch ein Geschmäckle, weil mir vor gut einem halben Jahr der gute Mann in der Zufahrtsstraße (wir erinnern uns: Geparkte Fahrzeuge auf einer Seite!) entgegen kam, ich NICHT ausweichen konnte und er von mir erwartet im dunkeln (!) ca. 50m zurück zu setzen um ihn vorbei zu lassen! ER dagegen hatte die Möglichkeit auf den ziemlich breiten Gehweg auszuweichen, was er letztendlich auch tun musste, weil die Autofahrerin hinter ihm ungeduldig wurde und ausstieg.

Was ich im Wiederholungsfalle mache, weiß ich schon ... ist aber hier nicht das Thema.

Und, was würdet ihr machen? Zur Veranschaulichung habe ich mal eine Zeichnung angefertigt.

Das Herausfahren aus einer Einfahrt ist nur gestattet, wenn man keinen Verkehrsteilnehmer, der zu diesem Zeitpunkt die öffentliche Straße bereits benutzt, behindert oder gefährdet.

Da Du ja für den BMW-Fahrer ersichtlich, die Zufahrtsstraße benutzt hast, bevor er aus der Einfahrt fuhr, hat er die Straße frei zu geben; zumindest bis Du eine ausreichend große Parklücke auf der rechten Fahrspur erreicht hast.

Ihr bedenkt bitte, daß das Befahren des Gehwegs verboten ist? Wissen die meisten nicht, ist aber so. Das ändert zugestandenermaßen nichts an der Tatsache, daß es manchmal unumgänglich ist; andererseits sollte von einem Fahrzeugführer das Ausweichen auf den Gehweg nicht "erwartet" werden, wenn es andere Möglichkeiten des Ausweichens gibt.

Aber das nur nebenbei. Wenn ich die Schilderung des TE richtig verstanden habe, konnte der BMW-Fahrer die Situation sicherlich überblicken und konnte wissen, was gleich als nächstes passiert, wenn er jetzt aus seiner Ausfahrt rausfährt, nämlich daß eine Blockade entsteht. Und selbst wenn er das nicht voraussehen konnte, bleibt der Fakt, daß es für ihn einfacher und gefahrloser war, kurz in seine Ausfahrt zurückzustoßen, als für den VW-Bus, die ganze Straße rückwärts bis in den Kreuzungsbereich zu fahren. Heißt, er hätte genau das tun müssen. Sein Verhalten ist also ein Verstoß gegen § 1 StVO (Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme und Verbot vermeidbarerer Behinderung).

Ergibt sich natürlich die Frage, wie handle ich in der konkreten Situation, wenn ich einem solchen ArschDummkopf begegne. Hier ist es von taktischem Vorteil, (a) ein möglichst großes Fahrzeug und (b) es nicht eilig zu haben. In jedem Fall empfiehlt es sich, sehr ruhig zu bleiben. Bewegt sich der Gegenüber nicht, steigt man höflich lächelnd aus und fragt ganz teilnahmsvoll, ob es dem Herrn gesundheitlich gut geht oder ob er Hilfe benötigt, denn es sieht ja ganz danach aus, als ob er gerade nicht weiterwüßte.

am 14. Juli 2012 um 19:40

richtig, das befahren des fußweges ist verboten. mich nerven ebenfalls die leute, die das erwarten.

Da der BMW-Fahrer aus einem Grundstück heraus auf die Straße fährt, muss er dem fließenden Verkehr auf der Straße selbstverständlich Vorrang gewähren. Da gibt es kein Vorfahrt-Problem.

 

Stehen bleiben und mit der Schulter zucken war schon die richtige Entscheidung. Manchmal tut ein wenig Sturheit schon ganz gut. ;)

Dir wurde hier ja schon oft genug erzählt, dass du im Recht bist.

Notfalls halt vor der für dich zu kurzen Lücke warten, damit der BMW dort dir ausweichen kann.

So sehr musst du deinen Fahrplan doch nicht einhalten, oder? Ist nicht schlimm, wenn du mal 3 Minuten später wo bist? Länger hat der andere Fahrer eh keinen Bock :D

(Zumal du das stärkere (größere) Auto hast)

Themenstarteram 14. Juli 2012 um 21:42

Zur Erklärung: Der BMW konnte NICHT ausweichen, außer auf den Gehweg. Der gute Mann hätte erst gar nicht auf die Straße fahren dürfen, weil er als Anwohner genau weiss, dass für 2 Autos kein Platz ist. Ich muß gerade daran denken, was er wohl machen würde, wenn der Müllwagen vor ihm steht. Ob er dann wohl auch verlangt das DER zurück setzt? Nein ...

Naja, 3 Minuten sind nicht wirklich das Problem, die lassen sich noch irgendwie kompensieren, weil ich noch andere Fahrgäste abholen muß und es hier und da zu Wartezeiten kommt. Fatal würde es in dem Fall, wo alle Fahrgäste im Wagen sitzen und wir AUF oder VON der Werkstatt kommen, zu der ich die Leutchen transportiere. Da sie alle eine mehr oder minder schwere Behinderung haben, bin ich natürlich dankbar jedesmal störungsfrei ans Ziel zu kommen. Bisher musste ich noch nie, wie andere Kolleginnen und Kollegen, den Rettungsdienst holen. Könnte allerdings durchaus mal passieren. Dann ist die Straße eben mal kurz für 1 Stunde blockiert. Muss ich aber nicht unbedingt haben. Nur, sollte der Fall eintreten, könnte der Fahrer sich "warm" anziehen ...

Irgendwann bekommt er seine Lektion. Denn, wenn ich eines weiß, dieser Vorfall war nicht der Letzte seiner Art. Nur beim nächsten Mal bleibe ich nicht so ruhig ... und ich weiß wo ich anrufe :cool:

Die Frage ist nur, ob die, die du Anrufst, auch kommen.

Aber du bist auf jeden Fall im Recht, der BMW Fahrer müsste schon ein normales Auto durchlassen. Ein Kleinbus wird nie zurücksetzen müssen, wenn er mit einem uneinsichtigen PKW Fahrer in so einer Situation aneinandergerät.

Ach, sowas haben die von mir mit nem ausgewachsenen Reisebus mit 20 anderen PKW auf der hinteren Stoßstange auch erwartet, Menschen ohne Hirn sind in sowas berechenbar...

Dann komm ich mal mit einer anderen Sichtweise. Nach Zeichnung des TE haben sich die Fahrzeuge etwa in der Mitte der Straße getroffen. Der BMW-Fahrer hat also beim Ausfahren aus seiner Ausfahrt das andere Fahrzeug möglicherweise nicht gesehen. Wer ist schon so blöd, einzubiegen, wenn ein Kleinbus entgegen kommt? Andererseits sagt der TE, ich hatte Licht an, der hätte mich sehen müssen. Und jetzt bin ich aufgrund eigener Erfahrungen nicht ganz vorurteilsfrei: Bestimmte Verkehrsteilnehmer, darunter verstehe ich Schulbusfahrer mit Kleinbus, Taxifahrer, Paketzusteller usw müssen sich genau wie jeder andere Verkehrsteilnehmer an die Verkehrsregeln halten. Sie haben KEINE Sonderrechte. Diese werden auch nicht wirksam, wenn man z.B. die Warnblinkanlage einschaltet. Sie dürfen also nur dort halten, wo alle anderen auch halten dürfen, müssen sich an die vorgeschriebene Geschwindigkeit halten und dürfen eine Rücksichtnahme, die ihnen manchmal gewährt wird, nicht einfordern. Auch bin ich der Meinung, dass ein Berufskraftfahrer, der einen Kleinbus fährt, durchaus in der Lage sein muss, sein Fahrzeug einige Meter weit zurück zu setzen.

Hallo Bootsmann,

allen Anschein nach, zumindest nach Deiner Beschreibung, könnte man durchaus annehmen, dass Du im Recht bist. Hier Entscheidungen oder ähnliches zu treffen ist müssig.

Bei der Situation war keiner von uns zugegen, vielleicht hast Du ja ja eine wesentliche Kleinigkeit vergessen zu erwähnen (irrtümlich). Der andere Teilnehmer wird den Fall sicherlich so schildern, dass er im Recht ist.

Mein Tipp, rücksichtsvolles Fahren, warum soll ich mich über einen Aufregen ???

Ich setze meinen Wagen notfalls zurück und beim nächsten Treffen macht es der andere. Fertig ! Ohne unnötigen warten und diskutieren, wilde Beschimpfungen u.s.w. dauert das Ganze vielleicht 1 - 2 Minuten und verlängert Dein Leben vielleicht um ein paar Tage. Nicht schlecht, oder ?

Schönes WE an alle

Rolf

Zwei Sturköpfe, was? :D

Entweder Abwarten oder Nachgeben, was soll man da schon machen?

Fragen, die die Welt bewegen. :eek: :o

Erzähls deiner Frau, deinen Kollegen oder Freunden, was da du für einem sturen Trottel im BMW begegnet bist und hake es ab. :cool:

Und von wegen Befahren des Gehweges verboten und solche Sachen.

Es gibt neben dem Paragraphendschungel noch so etwas wie das echte Leben.

Läuft dort ein Fußgänger, ist der Gehweg befahrbar und mein Fahrzeug nicht gerade ein Panzer, der den Randstein abfährt? Nein/Ja?

Rauf da, aber flott. :)

 

Wenn man genug Zeit hat, dann regelt man das ganz einfach:

In Zeitlupe zurücksetzen, dreimal aussteigen und die Situation hinter dem Wagen checken, den BMW-Fahrer bitten einen einzuweisen, da man doch so schlecht rückwärts fahren kann. :(

Kann dann schon mal 5 Minuten dauern und wenn - wie vor einem Jahr noch jemand dazu kommt - dann kriegt auch der gröbste Sturkopf im BMW kalte Füße und gibt nach. :p :)

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