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Widerruf der Finanzierung wegen Formfehler

VW Tiguan 1 (5N/5N2)
Themenstarteram 28. April 2017 um 8:11

Wird derzeit im Q5 Forum diskutiert.

Sehr interessant. So langsam kann man es sich aussuchen, ob man den Wahen wegen der Diesel-Geschichte, oder wegen dem Formfehler in der VW Finanzierung zurück gibt

http://www.motor-talk.de/.../...der-finanzierung-vw-bank-t6016798.html

Beste Antwort im Thema

Naja, die Banken haben gerechnet, dass sie Summe x am Kredit verdienen möchten. Diese Summe x haben sie "dummerweise" in Bearbeitungsgebühr und Zinsen aufgeteilt. Was dann geschah muss nicht erläutert werden.

Die Banken, die ihre Bearbeitungsgebühr im Zins eingerechnet haben, kamen schadlos davon.

Hinzu kommt, das die Bearbeitungsgebühr in keinsterweise versteckt im Kleingedruckten war. Sie offensichtilich aufgeführt und wurde akzeptiert und mit Unterschrift des Kunden anerkannt.

Moralisch gesehen ist den Banken kein Vorwurf zu machen und es ist eigentlich bedenklich, dass sowas passiert. Vorallem die mittelfristige (10 Jahre) Dauer für die Rückrechnungsansprüche. Bin kein Jurist, aber wenn diese Praxis rechtlich unzulässig war, warum durften die Banken es jahrzehntelang?

Mir fällt zum Beispiel diese bekloppte Überführungsgebühr oder Werksabholungsgebühr beim Autokauf ein. Käme da so etwas könnten etliche Händler wahrscheinlich Insolvenz beantragen.

Es war kein Betrug von den Banken, es war letzlich ein Formfehler in der Deklarierung der Kosten. Jeder Kaufmann kalkuliert seine Produkte, so auch die Banken. Nur das Banken und Versicherungen natürlich im Ansehen ausnahmslos Betrüger sind...

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am 28. April 2017 um 9:01

Aus meiner Sicht ist dieser Vorgang sehr zweifelhaft.

1. Niemand, weder die zitierte RA-Kanzlei noch Stiftung Warentest äußert sich dazu, welcher Fehler tatsächlich von der Volkswagenbank konkret gemacht wurde. Es wird nur pauschal geschrieben, dass die Widerspruchsklausel fehlerhaft gewesen sein soll.

2. Der im Audi-Forum sich hervortuende User erdreistet sich tatsächlich, nach drei Jahren (!) Vertragslaufzeit den Vertrag widerrufen zu wollen (ohne Kenntnis der tatsächlichen Fakten --> siehe 1), das finde ich pervers.

Gruß

Der Chaosmanager

am 28. April 2017 um 9:23

Zitat:

@wastl50 schrieb am 28. April 2017 um 11:13:01 Uhr:

Nicht ganz richtig.

https://www.google.de/url?...

Auch dieser Bericht - den ich übrigens bereits gelesen hatte - enthält nur die pauschale Äußerung von "fehlerhaften Verbraucherinformationen". Wörtlich heißt es:

"Teils fehlen Angaben, zu denen die Bank Kunden gegen­über gesetzlich verpflichtet ist. Teils sind die Informationen unvoll­ständig, wider­sprüchlich und verwirrend."

Welche Angaben jedoch fehlen und welche Informationen unvollständig etc. sind, wird nicht gesagt.

Das meinte ich mit meiner vorigen Äußerung. Wenn Du jedoch konkrete Infos hast, bin ich ganz Ohr.

Gruß

Der Chaosmanager

Das ist die fortgeschrittene Form des Solzialstaates. Von der Allgemeinheit finanzierte Gerichte entscheiden darüber, ob Menschen, die sich ihr Auto eigentlich nicht leisten können, umsonst fahren dürfen.

So sieht wahre Umverteilung von oben nach unten aus.

:D

Die Justiz wird fast vollständig durch Gerichtsgebühren finanziert. Die werden in der Regel von den unterlegenen Parteien getragen. Die Allgemeinheit finanziert eher den Bereich des Strafvollzuges.

Ich kann beide Seiten verstehen. Man hat es ja an der Bearbeitungsgebühr gesehen, welche von den Gerichten als unzulässig erklärt wurde. Da waren die Banken selber Schuld. Andererseits haben die Kunden das alles bereitwillig seinerzeit hingenommen (und unterschrieben!), und dann kam die große Forderungswelle, weil sie alle die Dollar-Zeichen in den Augen hatten. :rolleyes:

Keine angenehme Zeit damals in der Kreditabteilung. Die sind alle total ausgerastet... Mehr als arbeiten konnten wir ja auch nicht.

Moralisch fand ich das auch nicht richtig, auch wenn ich die Banken damit nicht verteidigen will.

am 29. April 2017 um 0:26

Verstehe ich das richtig, Du findest es moralisch verwerflich, dass durch die Banken geprellte Kunden die ihnen zu unrecht berechneten Kreditbearbeitungsgebühren erstattet haben wollten?

Geht`s noch?

Aber das zeigt mal wieder, wie Banker denken!

Naja, die Banken haben gerechnet, dass sie Summe x am Kredit verdienen möchten. Diese Summe x haben sie "dummerweise" in Bearbeitungsgebühr und Zinsen aufgeteilt. Was dann geschah muss nicht erläutert werden.

Die Banken, die ihre Bearbeitungsgebühr im Zins eingerechnet haben, kamen schadlos davon.

Hinzu kommt, das die Bearbeitungsgebühr in keinsterweise versteckt im Kleingedruckten war. Sie offensichtilich aufgeführt und wurde akzeptiert und mit Unterschrift des Kunden anerkannt.

Moralisch gesehen ist den Banken kein Vorwurf zu machen und es ist eigentlich bedenklich, dass sowas passiert. Vorallem die mittelfristige (10 Jahre) Dauer für die Rückrechnungsansprüche. Bin kein Jurist, aber wenn diese Praxis rechtlich unzulässig war, warum durften die Banken es jahrzehntelang?

Mir fällt zum Beispiel diese bekloppte Überführungsgebühr oder Werksabholungsgebühr beim Autokauf ein. Käme da so etwas könnten etliche Händler wahrscheinlich Insolvenz beantragen.

Es war kein Betrug von den Banken, es war letzlich ein Formfehler in der Deklarierung der Kosten. Jeder Kaufmann kalkuliert seine Produkte, so auch die Banken. Nur das Banken und Versicherungen natürlich im Ansehen ausnahmslos Betrüger sind...

Irreführung trifft es besser. Durch die Aufteilung wurde ein kleinerer Zinssatz dargestellt und dieser in der Werbung stark hervorgehoben. So wurde eine Günstigkeit im Vergleich zum Wettbewerber vorgespiegelt und darin liegt der eigentliche Beschiss. Ansonsten sind Banken immer ganz handzahm und machen nur sauberste Geschäfte selbst im Handel mit Darlehenssicherheiten, Rüstungsgeschäften, Kinderarbeit und ähnlich anständigen Dingen (LehmannBrüder, DeutscheSitzgelegenheit und Konsorten). Die Welt ist bunt. ;) :D

Zitat:

@Camaro-Driver schrieb am 29. April 2017 um 02:26:03 Uhr:

Verstehe ich das richtig, Du findest es moralisch verwerflich, dass durch die Banken geprellte Kunden die ihnen zu unrecht berechneten Kreditbearbeitungsgebühren erstattet haben wollten?

Geht`s noch?

Aber das zeigt mal wieder, wie Banker denken!

Wo steht das denn? Ich habe explizit geschrieben, dass ich die Kunden durchaus verstehen kann/konnte. Aber irgendwo kann ich auch die Banken verstehen, denn die Kunden haben es ja unterschrieben. Von versteckten Kosten kann doch keiner im Fall der Bearbeitungsgebühren reden, oder?

Zitat:

Irreführung trifft es besser. Durch die Aufteilung wurde ein kleinerer Zinssatz dargestellt und dieser in der Werbung stark hervorgehoben.

Korrekt, was ich auch nicht gut heiße. Ich kenne es aber von unserem Kreditgeschäft: Die Bank zahlt dem Vermittler/Mitarbeiter Provision für den erfolgreichen Abschluss. Der Kunde kriegt das Geld. Die meisten lösen bereits vor Ende der Darlehenslaufzeit ihren Kredit mit einer anderen Bank ab. Viele Kunden lassen sich schon nach einem halben bis einem ganzen Jahr weglocken, weil sie gleichzeitig aufstocken wollen. Die Provision ist weg. Die Bank darf maximal 1% der Restschuld als Vorfälligkeit einbehalten. Die Bearbeitungsgebühr hingegen konnte sie damals einfach behalten. Ja, da hat die Allgemeinheit mal wieder für einige wenige gezahlt. Das tut sie aber immer. So wie die Zinsen auch vom Ausfallrisiko bestimmt werden.

Was hat die Bank jetzt an dem Geschäft verdient? Das geht doch gegen null. Da muss natürlich die Bank regulativ tätig werden. Dem Vermittler weniger Provision zahlen - findet der natürlich nicht gut, und bringt das Geschäft dann lieber zu einer anderen Bank... Oder die Bank erhöht den Zins, was die Kunden dann nicht gut finden. Hinterher schimpfen sie alle eh dumpf auf die pöhse Bank, die wahlweise keine oder nur sehr teure Kredite raus gibt.

Ohne Bank könnten sie aber ihr Auto nicht finanzieren.

Um nichts anderes geht es hier meiner Meinung nach.

Zitat:

Ansonsten sind Banken immer ganz handzahm und machen nur sauberste Geschäfte selbst im Handel mit Darlehenssicherheiten, Rüstungsgeschäften, Kinderarbeit und ähnlich anständigen Dingen (LehmannBrüder, DeutscheSitzgelegenheit und Konsorten). Die Welt ist bunt.

Ich denke man sollte grundsätzlich Investmentbanking (die dunkle Seite der Macht) vom klassischen Kredit-

und Spargeschäft trennen. Das Geld auch immer Scheiße anzieht ist doch nichts neues. Dass man von dem bösen Banker spricht, macht die Sache aber auch nicht richtig. Damit bedient man nur stereotypen. Am Ende kommen wir ohne Bankensystem nicht aus. Alleine schon um den Zahlungsverkehr abzuwickeln, Geld sicher zu deponieren, etc. Auch sind Banken Wirtschaftsmultiplikatoren. Was natürlich auch heißen kann, dass zu Krisenzeiten alles wie eine Reihe von Dominosteinen umkippt.

Das System an sich hat Lücken, und man sieht es ja auch wieder hier: Wenn ich philosophieren müsste, dann würde ich jetzt hier behaupten, dass jeder Mensch egoistisch ist. Die wenigsten handeln selbstlos (Mönche vielleicht?).

Das ist erstmal nichts schlimmes, denn die Natur hat uns nicht ohne Grund so programmiert. Jahrmillionen war es ein Vorteil selbstbezogen zu handeln.

Unser Wirtschaftssystem unterstützt diesen Egoismus! Deshalb funktioniert es auch so gut. Alle sind wir doch total geil auf Geld und auf irgendwelche Güter. Auf Wohlstand und das nächste Schnäppchen.

In regelmäßigen Abständen ist der Markt jedoch übersättigt und kollabiert anschließend (Dominosteine). Auch ich als Kunde/Einzelperson kann dazu beitragen, das dies nicht passiert. Das wäre aber nicht zu meinem (kurzfristigen) Vorteil. Und daher befinden wir uns stetig in einem ewigen Kreislauf.

 

Übrigens, ich als ach so böser Banker würde mich als politisch linksliberal im ursprünglichen Sinn betrachten. Ich wäre stark dafür die Banken weiter zu regulieren und Politik von Wirtschaft zu entflechten.

 

am 29. April 2017 um 11:58

Weiß nun jemand der Protagonisten, was es mit dem Formfehler der Widerrufsbelehrung konkret auf sich hat?

Mich würde dies wirklich interessieren.

Grüße

Der Chaosmanager

am 29. April 2017 um 17:46

Zitat:

@berlin-paul schrieb am 29. April 2017 um 11:06:09 Uhr:

Irreführung trifft es besser.

Auch Irreführung geht zu weit.

Intransparent trifft es aus meiner Sicht am ehesten. Unter dem Strich ist es absolut richtig, dass es das nicht mehr gibt, aber das rückwirkend abzuschaffen, das halte ich für falsch. Denn wie gesagt, es ist weder Irreführung, noch sind es versteckte Kosten gewesen.

Die Überführungsgebühr bei Autos ist ein guter Vergleich. Auch das würde ich abschaffen, aber eben auch nicht rückwirkend.

@Ascender,

uuuups bitte sage nicht denen auf der (von uns aus gesehen) westlichen Seite des Atlantiks dass wir (Der Mensch) schon seit Jahrmillionen existieren.... Du könntest glatt das Esta-Verfahren nicht überstehen...

gruss

19FC

Also, das letzte mal als ich in den USA war, gab es nur wenige Spinner und Kreationisten, die mir über den Weg gelaufen sind. ;)

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