Wie funktioniert die Regeneration des DPF (Abgasfilter) genau?
Moin Allerseits,
habe vor kurzem einen gemütlichen E220 CDI T-Model EZ 07/2004 erstanden. Meine Sänfte hat 251t km runter. Seit ein paar Tagen lese ich die Störungsmeldung: "Abgasfilter Wartung durchführen". Das erste, was ich diesbezüglich unternommen habe, war im Internet nach Infos zu suchen und bin dabei bei Euch gelandet. Den hier angelegten Thread habe ich gelesen u. im Grunde auch befolgt, soll heißen: bin noch am gleichen Abend (gestern) gute 160 km am Stück mit einer durchschnittlichen Drehzahl von 2.500 bis max. 3.000 U/min auf die Bahn. Definitiv habe ich eine Verbesserung wahrnehmen können, aber die Störungsmeldung steht weiterhin an - gehe mal davon aus, daß ich diese löschen (lassen) muß. Wie ich den Thread-Beiträgen entnehmen konnte, gibt es kein spezielles 'Regenerationsprogramm' zum Freibrennen und hier auch schon meine Frage(n):
> Wie funktioniert also die Regenerierung des DPF genau? Wann wird eine 'RG' gestartet - ich fahre Automatik - und wann ist diese zu Ende und erlischt die Störungsmeldung von allein oder muß ich diese wirklich löschen lassen.
> Des weiteren: Was bedeutet es, eine RG manuell mittels StarDiagnosis einzuleiten?
Möchte noch anmerken: Bin eher User u. nicht Schrauber, zudem noch ein gemütlicher, ruhiger Fahrer mit häufigen Kurzstrecken.
Bedanke mich schon im voraus recht herzlich für Eure Hilfe!
Mit freundlichen Grüßen
Mathaetix
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26 Antworten
Dpf Reiniger benutzen!!!
Bitte bitte lasse die Finger von Reinigern, diese können schädlich sein.
Du musst jetzt den DPF ausbauen lassen und reinigen lassen. Eine DPF Regeneration kann per Diagnose angestoßen werden, wenn der Füllstand nicht zu hoch ist. Da bei dir nach diesen 160 km keine Regeneration statt gefunden hat, kann sie auch nicht per Diagnose angestoßen werden.,der Filter muss jetzt professionell gereinigt werden. Die Frage ist wie es soweit kommen konnte? Zu kurze Strecken gefahren? Eine Regeneration wird erst nach 10 km angestoßen und dauert ja nach Streckenprofil etwa 20 bis 30 WEITEREN Kilometern. Wenn du also nur maximal 10 km fährst, ist das tödlich.
Wie @Otako schon schrieb, auf keinen Fall Reiniger benutzen. Die helfen nur dem, der sie verkauft und herstellt! Ausbauen und zum Beispiel zur Firma Baten in Wegberg in NRW senden. Der ist dann so gut wie neu. Allerdings würde ich bei der Gelegenheit den Differenzdrucksensor und die Lambdasonde gleich mit wechseln. Und nicht vergessen, die beiden Leitungen des Diff.-Drucksensors durchpusten/durchspülen und anschließend mit einem DIagnosetool die Werte auf Null setzen.
Frage, wenn Du so ein Streckenprofil hast, warum hast Du dich für einen Diesel entschieden?
Das ist eine gute Idee vom @chruetters mit dem Differenzdrucksensor und Lambdasonde. Auch die Temperatursensoren im Abgasstrang sollten verglichen und geprüft werden.
Moin Allerseits
u. danke für die Antworten. Um nochmals auf meine Ausgangsfrage zurückzukommen: Mich interessierte einfach, was genau bei der Regeneration geschieht, wenn doch keine weiteren äußeren Komponenten hinzukommen. Habe zwischen dem Erstellen dieses Threads u. Euren Antworten, alle weiteren in diesem Forum durchgelesen u. weitere Erkenntnisse gewonnen. Mein DPF hat am Samstag nochmals eine Kur verpaßt bekommen: War nochmals etliche Kilometer unterwegs Bundesstraße u. Autobahn - ca. 400 km. Nach einem Boxenstopp war dann plötzlich die Störung weg. Somit habe ich mir zumindest eine Frage selber beantworten können: Die Störung quittiert sich anscheinend von allein, wenn der Störungsgrund beseitigt ist. Die Freude hielt sich allerdings in Grenzen - nach dem nächsten Boxenstopp (irgenwann mußte Schätzchen auch was zu trinken bekommen 198,9 cent/liter) war die Störung dann wieder da. Der darauffolgende Ausflug - nochmals 160 km Autobahn, diesmal ohne Stau u. Zähfluß, ließ die Störung wieder verschwinden. Werde nächste Woche meinen Mechaniker besuchen u. die professionelle DPF-Reinigung ins Auge fassen.
@chruetters: Unwissenheit schützt vor Schaden nicht. Offen gestanden hatte ich keine Ahnung von DPF u. Regeneration etc. Habe meinen Daimler günstig erstanden u. war hocherfreut, daß ich jetzt so einen alten Diesel ohne großen Schnickschnack vor der Türe stehen habe, kein Turbo, kein Komprex, einfach nur ein robuster, gleichmäßig vor sich her nagelnder Diesel (müßte OM 646.961 sein).
Nochmals danke für Eure Beiträge!
Mit freundlichen Grüßen u. bis später ...
Der om646 ist keinesfalls ein Diesel alter Schule. Er hat eine Commonrail Einspitzung und einen VTG Lader.
Die Regeneration funktioniert durch Nacheinspritzung.
Das bedeutet das gezielt Kraftstoff in den Ausstoßtakt eingespritzt wird.
Dadurch erhöht sich die Abgastemperatur auf ca. 600-700 Grad, wodurch Ruß zu Asche verbrennt.
Zitat:
@Mathaetix schrieb am 2. Oktober 2022 um 15:04:05 Uhr:
Moin Allerseits
u. danke für die Antworten. Um nochmals auf meine Ausgangsfrage zurückzukommen: Mich interessierte einfach, was genau bei der Regeneration geschieht, wenn doch keine weiteren äußeren Komponenten hinzukommen. Habe zwischen dem Erstellen dieses Threads u. Euren Antworten, alle weiteren in diesem Forum durchgelesen u. weitere Erkenntnisse gewonnen. Mein DPF hat am Samstag nochmals eine Kur verpaßt bekommen: War nochmals etliche Kilometer unterwegs Bundesstraße u. Autobahn - ca. 400 km. Nach einem Boxenstopp war dann plötzlich die Störung weg. Somit habe ich mir zumindest eine Frage selber beantworten können: Die Störung quittiert sich anscheinend von allein, wenn der Störungsgrund beseitigt ist. Die Freude hielt sich allerdings in Grenzen - nach dem nächsten Boxenstopp (irgenwann mußte Schätzchen auch was zu trinken bekommen 198,9 cent/liter) war die Störung dann wieder da. Der darauffolgende Ausflug - nochmals 160 km Autobahn, diesmal ohne Stau u. Zähfluß, ließ die Störung wieder verschwinden. Werde nächste Woche meinen Mechaniker besuchen u. die professionelle DPF-Reinigung ins Auge fassen.
@chruetters: Unwissenheit schützt vor Schaden nicht. Offen gestanden hatte ich keine Ahnung von DPF u. Regeneration etc. Habe meinen Daimler günstig erstanden u. war hocherfreut, daß ich jetzt so einen alten Diesel ohne großen Schnickschnack vor der Türe stehen habe, kein Turbo, kein Komprex, einfach nur ein robuster, gleichmäßig vor sich her nagelnder Diesel (müßte OM 646.961 sein).
Nochmals danke für Eure Beiträge!
Mit freundlichen Grüßen u. bis später ...
Äh, einen Mercedes Diesel ohne Abgasturbolader gibt es nicht mehr.
Zitat:
...
Äh, einen Mercedes Diesel ohne Abgasturbolader gibt es nicht mehr.
Ja, falls man einen ohne Rost fände, wäre einer der letzten wohl ein sogenannter
E 300 Diesel (W210) von 1997, mit, glaube ich rund 136PS/200Nm
Zitat:
@OM642red schrieb am 3. Oktober 2022 um 22:12:03 Uhr:
Zitat:
...
Äh, einen Mercedes Diesel ohne Abgasturbolader gibt es nicht mehr.
Ja, falls man einen ohne Rost fände, wäre einer der letzten wohl ein sogenannter
E 300 Diesel (W210) von 1997, mit, glaube ich rund 136PS/200Nm
Das wäre ein OM606. Natürlich gibt es oder gab es auch noch den OM601, 602, 603, 604, 605, 606 alle ohne TL und bis auf den OM604 gab es alle mit Turbolader. Alles was danach kam, war mit Turbolader.
Zitat:
@Crsin schrieb am 2. Oktober 2022 um 15:30:58 Uhr:
Der om646 ist keinesfalls ein Diesel alter Schule. Er hat eine Commonrail Einspitzung und einen VTG Lader.
Die Regeneration funktioniert durch Nacheinspritzung.
Das bedeutet das gezielt Kraftstoff in den Ausstoßtakt eingespritzt wird.
Dadurch erhöht sich die Abgastemperatur auf ca. 600-700 Grad, wodurch Ruß zu Asche verbrennt.
Sauberer Ruß verbrennt ohne Rückstände genau wie sauberer Diesel. Ruß ist nur Kohlenstoff und hat mit Asche nichts zu tun. Asche sind mineralische Rückstände, Verunreinigungen.
Zitat:
@Mathaetix schrieb am 2. Oktober 2022 um 15:04:05 Uhr:
Moin Allerseits
u. danke für die Antworten. Um nochmals auf meine Ausgangsfrage zurückzukommen: Mich interessierte einfach, was genau bei der Regeneration geschieht, wenn doch keine weiteren äußeren Komponenten hinzukommen. Habe zwischen dem Erstellen dieses Threads u. Euren Antworten, alle weiteren in diesem Forum durchgelesen u. weitere Erkenntnisse gewonnen. Mein DPF hat am Samstag nochmals eine Kur verpaßt bekommen: War nochmals etliche Kilometer unterwegs Bundesstraße u. Autobahn - ca. 400 km. Nach einem Boxenstopp war dann plötzlich die Störung weg. Somit habe ich mir zumindest eine Frage selber beantworten können: Die Störung quittiert sich anscheinend von allein, wenn der Störungsgrund beseitigt ist. Die Freude hielt sich allerdings in Grenzen - nach dem nächsten Boxenstopp (irgenwann mußte Schätzchen auch was zu trinken bekommen 198,9 cent/liter) war die Störung dann wieder da. Der darauffolgende Ausflug - nochmals 160 km Autobahn, diesmal ohne Stau u. Zähfluß, ließ die Störung wieder verschwinden. Werde nächste Woche meinen Mechaniker besuchen u. die professionelle DPF-Reinigung ins Auge fassen.
@chruetters: Unwissenheit schützt vor Schaden nicht. Offen gestanden hatte ich keine Ahnung von DPF u. Regeneration etc. Habe meinen Daimler günstig erstanden u. war hocherfreut, daß ich jetzt so einen alten Diesel ohne großen Schnickschnack vor der Türe stehen habe, kein Turbo, kein Komprex, einfach nur ein robuster, gleichmäßig vor sich her nagelnder Diesel (müßte OM 646.961 sein).
Nochmals danke für Eure Beiträge!
Mit freundlichen Grüßen u. bis später ...
Der OM646 ist ein moderner Diesel mit viel SchnickScnack und natürlich ein rollender Computer. Natürlich hat er einen Abgasturbolader, eine CR-Hochdruckeinspritzung, haufenweise Sensoren und Aktoren, ein AGR Ventil und deiner auch einen aktiven DPF. Schließlich hast du einen Euro 4 Diesel gekauft. Die einfachen Diesel waren alle Euro 2. Wie kommst du darauf, dass es sich um einen alten Diesel ohne TL und ohne Schnick Schnack handelt? Der letzte OM604 wurde etwa 1997 produziert und im W210 und w202 verbaut, das dürfte etwa deinen Beschreibungen entsprechen. Du hast ein modernes Fahrzeug, wenn nicht sogar den modernsten Diesel seiner Zeit. Der Unterschied zu heute ist bis auf den SCR Filter, Ad-Blue Einspritzung und ND-AGR praktisch kaum vorhanden.
Wie läuft eine aktive Regeneration ab? Dein rollender Computer leitet etliche Maßnahmen ein:
1. Das AGR wird geschlossen.
2. Die Drosselklappe verringert die Luftmenge. Deswegen haben Euro 4 Diesel überhaupt eine Drosselklappe, sonst überflüssig. Mein Euro 3 Sharan TDI hat keine.
3. Die Luftmenge wird am Turbolader per Ladedrucksteller verringert. (Lambda unter 1,4)
4. Die Haupteinspritzung wird Richtung spät verschoben.
5. Eine Nacheinspritzung wird eingeleitet, sodass umverbrannter Diesel im Abgasstrang verbrennt.
6. Unter Umständen wird noch eine weitere späte Nacheinspritzung eingeleitet.
Für die Regeneration sind keine hohen Drehzahlen notwendig, ein normaler Betrieb um die 1500-2000 U/Min reicht vollkommen aus.
Wie schon beschrieben, wenn der DPF mehr als 250-300% gefüllt ist, wird dein rollender Computer keine Regeneration mehr einleiten können. Auch per Diagnose wird es schwierig etwas zu machen. Am besten suchst du jemanden der Ahnung hat und dir den Filter professionell reinigen kann. Anschließend müssen alle Sensoren geprüft werden. Auch den Wasserthermostaten prüfen lassen. Erreicht der Motor wirklich seine 88 Grad?. Wenn der Motor seine Betriebstemperatur nicht erreicht, wird keine Regeneration eingeleitet. Im KI wird der warme Motor gezeigt und im schlimmsten Fall fehlen einige Grad bis zur Betriebstemperatur, was dazu führt, dass der Motor keine Regeneration einleiten kann.
Die Regeneration wird mithilfe von 2 Temperatursensoren im Abgasstrang und mit einem Differenzdrucksensor überwacht. Alles kann im Buch Dieselmotor-Management nachgelesen werden. So jetzt weißt du alles ;-):
Uuuiii - noch mehr Unwissen - noch mehr Strafe ...
Moin Allerseits,
herzlichen Dank für alle Beiträge - hat mir sehr geholfen! War wohl nichts mit alter Tante (alter Diesel) - ist wohl eher doch eine 'Höllenmaschine'. Wie auch immer.
Nochmals Danke!
@Otako Werde mal die Motortemp. kontrollieren (Live-Para. und so). Meine Lady verhält sich zumindest nach Wassertemp.-Anzeige im Armaturenbrett recht kühl. I. d. R. werden da keine 80°C angezeigt. Nach Auskunft meines Vorbesitzers wurde der DPF letztes Jahr getauscht - hmm? Dann hat er denselben innerhalb von 11 Monaten zugefahren u. ich bin jetzt ca. ein Monat damit beschäftigt, dieses Kapitel abzuarbeiten. Also nochmals Danke u. alles Gute. Melde mich bei Gelegenheit. War eine gute Sache, sich hier einzuloggen!
L. G.
Mathaetix
Moin Allerseits,
kleines Update zur Motortemp.: War gestern abend gute 1,5 h auf der Bahn (A5, Raum Freiburg) unterwegs. Mein Copilot hat via OBD <> Carly Livepara. ständig Kühlmittel- u. Öltemp. im Auge. Was soll ich sagen: Gute Strassenverhältnisse, konstant 120 - 130 km/h, es gab nur eine kleine Baustelle, wo ich mal auf 60 runter mußte. Die Wassertemp. kam nie über 75°C u. die Öltemp. war bei max. 94°C. Motordrehzahl bei Strich 130, 2.600 U/min. Wenn also die 88°C Motortemp. zum Regenerieren benötigt werden, dann erreiche die diese mit meinem normalen Fahrprofil definitiv nicht. Üble Sache ...
Bis demnächst!
Mathaetix