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Will ein Auto aus den USA importieren. Kann mir jemand helfen?

Themenstarteram 18. Mai 2002 um 9:01

Ich habe es satt. Seit einem halben Jaht suche ich einen Fullsize-Jeep oder Pickup, und finde entweder verranzte oder überteuerte Gurken. Habe jetzt beschlossen ein Auto aus den USA zu holen. Hat jemand dieses Prozedere schon einmal mitgemacht?

Mich interessiert vor allem:

Haltet ihr Florida für geeignet (wegen Rost, günstige Flüge dorthin, Ostküste-kurzer Transportweg...)?

Wie ist die günstigste Möglichkeit das Auto hierher zu transportieren? Habt Ihr Adressen?

Hat jemnad noch eine special Tip auf Lager?

MfG

Beste Antwort im Thema

Das Problem fängt ja schon damit an, daß man eigentlich keinen Gebrauchten blind kaufen sollte. Würde hier in Deutschland kein Mensch machen. Bei den ganzen Selbstimporteuren ist das aber normal. Mal ganz abgesehen davon, daß die Reparaturmethoden in den USA streckenweise mehr als abenteuerlich sind.

Aber ich fang mal an. Ein PDF kann ich daraus aber nicht machen. Hab keinen Acrobatwriter. Außerdem wird die Liste höchstwahrscheinlich nicht vollständig sein, weil es soviel zu beachten gibt, daß man immer was vergißt.

1. Fahrzeugzustand. Amerikaner haben ein anderes Verhältnis zu ihren Fahrzeugen als wir. Gut gebraucht heißt bei denen Pretty good Conditions. Good Condition heißt schon mit Mängeln und alles darunter ist eine Wundertüte. Und ab Used wartet nach deutschem Verständnis schon die Presse.

Reparaturen werden in den Staaten gerne mal mit allerlei "Hausmittelchen" durchgeführt. Auch sehr gerne mit allem, was der Baumarkt hergibt. Da werden schonmal gerne Scheiben mit Badezimmersilikon eingeklebt oder abgedichtet.

Vorallem bei Unfallschäden äußerste Vorsicht. Nur Vertragswerkstätten reparieren einigermaßen vergleichbar zu deutsch Werkstätten. Reparaturen mit Beton oder kiloweise Spachtelmasse um tiefe Dellen auszugleichen passieren oft.

2. Autokauf. Ist bei vielen Amerikanern Verhandlungssache. Da kann man fast immer noch handeln.

2.1 Ganz ganz wichtig ist die Carfaxabfrage. Ohne die niemals ein Fahrzeug in den USA kaufen. In dieser Carfaxabfrage steht die komplette Geschichte des Fahrzeuges. Unfälle usw usw usw. Stimmt irgendwas mit den Carfaxunterlagen nicht überein, so ist was mit dem Fahrzeug faul.

2.2 Handelt es sich bei dem Fahrzeug um einen Neuwagen muß jetzt ein Markler eingesetzt werden, der das Fahrzeug kurz auf sich zuläßt, da Privat keine Neufahrzeuge, sondern nur Gebrauchtfahrzeuge aus den USA exportiert werden dürfen. Außerdem muß der Erstbesitzer einen amerikanischen Wohnsitz haben. Das kostet etwa 250-350$

2.3 Bezahlen. Nach dem man das Fahrzeug ausgesucht hat, die Carfaxabfrage keine Beanstandungen aufgezeigt hat, muß der Wagen halt noch bezahlt werden. Ganz wichtig ist hier, daß auf den Fahrzeugpreis noch eine Saletax entrichtet werden muß. Diese ist von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich. Damit wird das Fahrzeug teurer, als der angegebene Preis.

2.4 Unterlagen. Ohne einen vollständigen Dokumentensatz bekommt man das Fahrzeug weder aus den Staaten raus, noch nach Europa rein. Dazu gehören, ganz wichtig, der Title (Fahrzeugbrief) und der Kaufvertrag und eine Ausfuhrgenehmigung(Attorney-Document).

3. Transport des Fahrzeuges zu seinem neuen Besitzer

3.1 Transportart. RoRo, Roll on Roll off, ist zu bevorzugen. Hier gibt es keine enge Metallbox, in der das Laschen nicht richtig funktioniert und wo der Container nicht über Bord gehen kann. Außerdem ist das Schadensrisiko deutlich geringer als im Container.

Wer im Container verschiffen will oder muß, der muß mit der Möglichkeit deutlicher Beschädigungen rechnen. Gerade PickUp's, SUV's und Fullsize-Limosinen sind für die Blechkisten eigentlich zu groß.

Diese lassen sich im Container nur schlecht laschen. Sehr oft wird dann irgendwie gearbeitet um das Fahrzeug im Container festzukriegen. Das kann bis zu Ketten quer übers Auto gehen. Außerdem laufen die Mitarbeiter des Einpackers dann auch mal gerne übers Auto, statt sich daran vorbeizuquetschen. Schäden vorprogrammiert. Und als Worst Case kann der Container bei der Fahrt über Bord gehen und der Wagen ist weg.

3.2 Spedition finden. Hier ist Geiz völlig fehl am Platze. Wer hier übermäßig sparen möchte, bezahlt das später mit langen Wartezeiten und Schäden. Vornähmlich mit deutschen, niederländischen oder englischen Speditionen zusammenarbeiten. Erstmal wegen der Sprache und zweitens wegen der Qualität. Amerikanische Speditionen sind nicht zu bevorzugen, da sie sehr oft doch deutliche Probleme verursachen.

Der normale Transportpreis für RoRo liegt im Moment bei ~2500$.

3.3 Transport versichern. Der Transport sollte unbedingt versichert werden, da sonst Schäden oder Verlust zu lasten des Eigentümers gehen. Außerdem sollte man die Transportversicherung nicht über den Spediteur abschließen, da es auch hier gerne zu Problemen kommt. Einfach mal die nächste Spedition fragen, wo die ihre Frachten versichern. Normalerweise kostet so eine Versicherung, je nach Wert des Wagens und Transportart, 250-1000$.

3.4 Der Transportweg. Im Regelfall wird der Transport in 3 Schritten erfolgen. Zum einen der Transport vom Verkäufer zum Hafen, dann die Schiffspasage und zum Schluß der Transport zum Käufer, da US-Fahrzeuge ohne Umrüstungen in Europa nicht gefahren werden dürfen.

3.5 Zoll. Wenn das Fahrzeug europäischen Boden betritt, werden Zölle und Einfuhrumsatzsteuer fällig. In Deutschland werden für einen PKW 10% und für einen LKW 22% Zoll fällig. Dieser Zoll wird auf den Fahrzeugpreis und alle Leistungen, die bis dahin erbracht wurden erhoben. Nach dem Zoll kommt dann die Einfuhrumsatzsteuer, die auf alles, was bis jetzt passiert ist, inkl. Zoll, erhoben wird. Zusammen ist das ein Aufschlag von 31% auf den Fahrzeugpreis und die Transportleistung.

4. Umrüstung. Das Fahrzeug ist bei uns und wir freuen uns höchstwahrscheinlich oder lassen die Transportschäden beseitigen.

Damit darf das Fahrzeug aber noch keinen einzigen Meter in Deutschland fahren. Zuerst muß es für deutsche Straßen umgerüstet werden. Und dazu gehören. 1. Reifen nach EU-Norm, 2. gelbe Blinker, hier Sonderregelungen beachten, 3. Scheinwerfer mit CE-Kennzeichen und Standlicht, 4. Nebelschlußleuchte, 5. Kilometertacho.

Und zusätzlich all das, was der TÜV zu bemängeln hat.

Das kann zwischen 150-3000€ kosten.

5. Zulassung

5.1 Der TÜV. Der TÜV muß uns für das Fahrzeug eine Unbedenktlichkeitsbescheinigung erteilen. Nur damit, sowie dem Title und den Zolldokumenten bekommt man überhaupt eine Zulassung und einen Fahrzeugbrief.

Der Aufwand für die Unbedenklichkeitsbescheinigung ist von Fahrzeug zu Fahrzeug höchst unterschiedlich. Fahrzeuge, für die eine ABE vorliegt, bekommen sie nach einer gründlichen Untersuchung relativ leicht und kostengünstig.

Gibt es für das Fahrzeug keine ABE, aber entsprechende allgemeine Gutachten, so wird eine EBE, Einzelbetriebserlaubnis, erstellt. Dies dauert etwas länger und ist etwas teurer als bei Vorhandensein einer ABE.

Gibts es für das Fahrzeug keine ABE und keine allgemeinen Gutachten, so wird es jetzt recht langwierig und vorallem teuer. Jetzt müssen aufwendige Untersuchungen durchgeführt werden und ein Abgasgutachten, sowie eine Schadstoffklasseneinstufung durchgeführt werden. Die dauert mindestens 3 Tage. Und sollte es sich um ein großvolumiges Dieselfahrzeug handeln, so können die Kosten hierfür auf bis zu 6000€ steigen.

5.2 Die Zulassungstelle. Nach dem wir die Unbedenklichkeitsbescheinigung, sowie eine ABE oder die erstellte EBE, außerdem noch den Title, den Kaufvertrag und die Zollpapiere zusammen haben, gehts zum Kraftverkehrsamt, der letzten Station. Hier bekommen wir dann unsere Zulassungbescheinigungen I & II, sowie unser Kennzeichen. Das ganze kostet etwa 150€.

5.3 Kennzeichen anschrauben, breites Grinsen aufsetzen und Spaß haben mit unserem neuen US-Fahrzeug.

 

So, falls irgendwas fehlt oder etwas falsch ist, bitte bescheidsagen, nicht flamen.

Gruß

Tac

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am 19. Mai 2002 um 15:37

Ich hab sowas zwar auch noch nie gemacht, aber ich würde mir die dinger aus Kanada holen, weil die da das metrische system haben.

Dann brauchst du nicht alles von Meilen auf Km umrüsten. Außerdem wirst du in den USA auch kaum einen Diesel finden, falls du sowas willst. Bei Diesel soll aber auch der Zoll gut hinlangen. Also am besten mal erkundigen.

Gruß Jürgen

@Enrico

Von der Westküste is das aber doch viel weiter ???

Meinst sicherlich Ostküste.

In der Ecke zwischen NY und Baltimore gibt es massenweise Autoversteigerungen. Mußt allerdings einen Händler dort kennen.

Falls wirklich ernsthaftes Interesse besteht, kann ich dir von einem Freund, der in Baltimore wohnt die TelNr. posten.

Der hat jahrelang Boote, Flugzeuge und Autos nach Deutschland geschickt. Ist ein Deutscher.

Gruß

Jo

Themenstarteram 19. Mai 2002 um 17:21

@flieger1234

Natürlich meine ich die Ostküste.

Schick mir doch dei Nummer und oder e-mail von deinem Freund in den USA. Schick mir doch bitte (am bestern per e-mail) wer du bist, damit ich mich auf diech beziehen kann. Gruß Enrico

ricoeng@hotmail.com

Rufe morgen meinen Freund sowiso an.

Werde Ihn informieren, daß Du Dich melden willst.

Melde mich dementsprechend mit seiner TelNr bei Dir zurück.

Nur nicht ungeduldig werden.

Da der Dollar derzeit so hoch steht, läuft der Export nach D nicht besonders gut!

Gruß

Jo

am 21. Mai 2002 um 10:59

ADAC Bericht über Import aus den USA (lang)

 

Hallo Enrico,

ich schicke Dir mal (per Email) einen Bericht vom ADAC bezgl. Fahrzeugimport aus den USA, darin müssten alle Infos enthalten sein.

Er ist auch für Nichtmitglieder abrufbar

ADAC Bericht

am 22. Mai 2002 um 11:18

Habe zwar selbst keine Erfahrung damit, aber unter

www.cars-stripes.de (US-Cars und Zubehör in Wunstorf/ Niedersachsen) gibt es im Downloadbereich ein Merkblatt zum Kauf eines amerikanischen Fahrzeugs. Vielleicht hilft das.

Viel Erfolg!

Hi Enrico,

ist das Thema mit dem Eigenimport noch aktuell??

Habe bisher leider immer an meinem Freund in den USA vorbeitelefoniert :( , soll wohl heute aber endlich klappen.

Soll ich Ihn auf einen Anruf von Dir vorbereiten ??

Gruß

Jo

am 23. Mai 2002 um 21:48

Hallo Enrico

Interessiere mich für nen Mitsubishi Eclipse Spyder aus den USA zu importieren.

Kannst du mir die E-Adresse von deinem Kollegen aus den USA geben.

Würd mich gern informieren.

Sag mir bitte deinen Namen, damit ich mich auf dich beziehen kann.

Danke

Artur

Lohnt der US Import bei den jetzigen $/€ Kurs?

hallo vwirus,

der thread ist ja uralt aber auf deine Frage zurück würd ich sagen momentan die beste Zeit in den Staaten ein Auto zu kaufen......

am 4. Juli 2009 um 20:12

Es ist ziemlich frustrierend im internet ein auto zu finden den du hast keine garantie das dass fahrzeug auch in dem zustand ist wie auf dem bild. Ich lebe hier in den usa und kann dir helfen. Das fahrzeug zu finden. Ich mache bilder von dem fahrzeug mit der tages zeitung im bild mit preiss milen und wen die das haben CARFAX auszug das ist hier ein art TUV. kann dir auch transport und fracht organisieren.

TEL. 01-509-551-2647

Hey, das ist ja cool...

Ein Thread aus Mai 2002 lebt wieder auf :), aber warum auch nicht?

Was verlangst Du denn für Deine Dienstleistungen Amifred?

am 4. Juli 2009 um 21:41

Haette nicht gedacht das ich da was wieder kriege hab zu spaet gesehen das dass von 2002 war.

ja das mit den kosten, man koente eine paushale nehmen oder nach aufwand. Grundsaezlich wuerden die costen (suchen, finden, contaktieren, vertaglich sichern und transport fertig machen) so ca. $800.00 - $1500.00, dan haben wir noch die moeglichkeit der abnahme menge, ich kann hier alle ersatzteile fuer alle fahrzeuge beshaffen (guenstig), zb. wen du hier einen neuen BMW kaufen wuerdest der waere fuer den 328i $34500.00 und der preis waere hier noch verhandelbar plus ich wuerde verlanged das mein kollege den in Stutgart abholen wuerde (no shipping cost). Rechne das mal in EURO um.

am 5. Juli 2009 um 8:51

Hallo AMI FRED, habe auch gerade das ein oder andere Auto in den Staaten ausfindig gemacht, wo bist du denn tätig, ich denke du wirst Deine Dienste auch nicht in den ganzen USA ausüben, oder ?

Gruß , Badenolli

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